Das Schwert in der Hand verrät, dass es sich hier um einen historischen Roman handelt. Die Frau – es wird wohl Gunhild sein – darf nicht ganz aufs Bild. Mit diesen momentan gängigen Motiven kann ich mich nicht so richtig anfreunden.
Die Leseprobe dagegen hat mir gut gefallen, ich hätte gerne mehr davon gehabt.
Es ist bitter kalt, ich spüre direkt den eisigen Nordwind, der durch die zwei Lagen Schweineblasen durchpfeift. Gunhilds Eltern werden heute zurückerwartet, aber so lange sie noch nicht da sind, trägt sie die Verantwortung. Auch für Warmunt, der ziemlich aufmüpfig ist, der sich mit seinen dreizehn Jahren als Mann wähnt, der sich von einer Frau – in seinem Fall ist es Gunhild, seine Schwester – nichts sagen lässt. Ganz im Gegensatz zu Giselher, der auch nur ein Jahr älter als Warmunt ist, aber doch um so vieles verständiger. 785 nach Christus war dies üblich, da hatten die Frauen keinerlei Rechte und doch scheint Gunhild eine tapfere junge Frau zu sein mit einer kämpferischen Ader. Gunhild ist mir gleich mal sympathisch, auch Giselher mag ich. Warmunt eher nicht. Einst hatte ein Seher ihm vorausgesagt, dass er eines Tages über das Fränkische Reich entscheiden würde und auch wenn es gefährlich war, diesem Hexenglauben nachzugehen, denn König Karl hat diesen Humbug strikt untersagt, so ist dem Jungen diese Weissagung doch zu Kopf gestiegen.
Weiter geht es mit Alkuin, der in König Karls Winterlager zu finden ist und auch bekomme ich Einblick in Gunhilds (vermutlich) künftige Familie. Denn sie muss verheiratet werden.
Aus der Zeit Karls des Großen habe ich – soweit ich mich erinnern kann – noch keinen historischen Romans gelesen. Umso gespannter wäre ich, Gunhild zu folgen und somit in diese längst vergangene Zeit abzutauchen.