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Veröffentlicht am 17.05.2024

Zeitreise durch die Erinnerungen!

Cato und die Dinge, die niemand sieht
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Cato und die Dinge, die niemand sieht ist mir durch das fantasievolle Cover ins Auge gefallen. Als ich dann auch noch erfuhr, dass es sich um Zeitreise handelt, bin ich ins Netz gegangen. Doch leider konnte ...

Cato und die Dinge, die niemand sieht ist mir durch das fantasievolle Cover ins Auge gefallen. Als ich dann auch noch erfuhr, dass es sich um Zeitreise handelt, bin ich ins Netz gegangen. Doch leider konnte mich das Kinderbuch nicht wirklich überzeugen. Die Hauptprotagonistin wirkte für ihre 12 Jahre viel zu jung und auch die Zeitreisen waren nicht so gefährlich, wie es der Klappentext versprach. Es handelt sich um ein eher ruhiges Buch, wogegen ich im Prinzip nie etwas einzuwenden habe, ganz im Gegenteil. Allerdings wusste ich einfach nicht, worauf das alles hinauslaufen soll und wurde mit keinem der Charaktere wirklich warm.

Zitat: „Cato war noch lange nicht erwachsen, aber alt genug, um Narben auf dem Herzen zu haben. In erster Linie wegen der Schuldgefühle.“ (Yorick Goldewijk: Cato und die Dinge, die niemand sieht, Seite 12)

Der Autor und die Übersetzerin:

Yorick Goldewijk (geboren 1979) ist ein niederländischer Schriftsteller, Künstler und Musiker. Das Schreiben hat die Oberhand gewonnen, während das Zeichnen ein wenig nachgelassen hat. Neben Kinderbüchern schreibt er außerdem auch Musik für Werbespots, Filme und Spiele. Cato und die Dinge, die niemand sieht wurde 2022 mit dem Gouden Griffel (Goldener Griffel) ausgezeichnet. Dabei handelt es sich um den wichtigsten Kinder- und Jugendbuchpreis in den Niederlanden.

Sonja Fiedler-Tresp (geboren 1972) ist eine deutsche Autorin, Übersetzerin und Lektorin.

Inhalt:

„Es gibt Momente im Leben, die möchte man unbedingt noch einmal erleben. Und es gibt Momente im Leben, die möchte man ungeschehen machen. Beides ist unmöglich, denkt Cato, bis sie eines Tages eine Visitenkarte auf dem Klavier ihres Vaters findet: „Filme, die nirgends laufen, die du aber schon immer sehen wolltest“, steht darauf. Die Adresse führt Cato zu der mysteriösen Frau Kano, die in ihrem Kino besondere Zeitreisen anbietet. Hat Cato hier vielleicht die Möglichkeit, zum ersten Mal ihre Mutter zu treffen? Auf der Suche nach der Wahrheit begibt sie sich auf eine gefährliche Reise durch Zeit und Erinnerungen, bis sie vor einer Entscheidung steht, die ihr Leben für immer verändern wird.“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Kinderbuch:

Wie bereits erwähnt, ist das Cover dieses Buches ein echter Blickfang. Auf einer Wiese mit einem Baum voller orangeroter Blätter rennen zwei Kinder als schwarze Silhouetten und spielen mit einem Flugzeug. Darüber sind Wolken zu sehen, in welchen ebenfalls Wolken versteckt sind. Der Himmel ist in verschiedenen Blautönen gehalten, nur ein orangeroter Vogel zieht über ihn hinweg. Die Erstauflage ist mit einem orangene Buchschnitt versehen, was ein weiterer Farbflecks ist.

Der Erzählstil des Autoren ist flüssig und leicht verständlich. Dabei bleibt aber stets eine gewisse Melancholie bestehen, die über die Seiten hinweg recht anstrengend Werden kann. Ein paar tolle Thesen finden sich aber in diesem Buch, die den Leser sicherlich zum Nachdenken anregen werden und auch Hilfestellungen für das eigene Leben oder Impulse für die eigene Lebensweise geben können.

Zitat: „Wenn du dein Leben lang neugierig und starrköpfig bist, kommst du auf viele Ideen. Von einem Tag auf den anderen geht das nicht, das kann ich dir flüstern.“ (Yorick Goldewijk: Cato und die Dinge, die niemand sieht, Seite 83)

Cato ist ein 12-jähriges Mädchen, welches ohne Mutter und mit einem mental abwesenden Vater aufwachsen musste. Lediglich die unsympathische Nachbarin kommt immer wieder vorbei und kümmert sich um Haushalt und Essen. Das ist Cato allerdings ein Dorn im Auge und so lässt sie ihren Unmut auch immer wieder offen heraus. Als eine unbekannte Frau das neue Kino im Ort in Betrieb nimmt und dort mysteriöse Treffen mit einzelnen Personen ausrichtet, ist Catos Neugier geweckt und so gerät sie mitten rein in die Zeitreisen der Frau Kano. Doch lange Zeit geraten die Infos die Cato und somit auch der Leser erhält zu selten. Immer wieder wird das Mädchen damit abgespeist, dass sie schon früh genug alles erfahren würde. Und so kommt erst auf den letzten Seiten Licht ins Dunkel. Teilweise etwas plump und vorhersehbar, teilweise auch aber recht überraschend.

Zitat: „Ich glaube, dass viele Menschen immer feiger werden, je älter sie sind. Und fauler. Nicht zu faul, um hart zu arbeiten. Aber zu faul, um den eigenen Träumen nachzujagen. Und dann stumpfst du ab, ob du willst oder nicht.“ (Yorick Goldewijk: Cato und die Dinge, die niemand sieht, Seite 208)

Die Art der Zeitreisen empfand ich als wirklich innovativ. Hier wird nicht einfach mithilfe einer Maschine in eine x-beliebige Zeit gereist. Nein es sind Zeitreisen durch Erinnerungen und hierfür braucht es einen Gegenstand und ein Foto aus jenem Augenblick. Und man kann auch nicht unbegrenzt lange dort verweilen, sondern hat nur etwa zwei Stunden Zeit. Bleibt man länger, franst die Erinnerung aus und zerfällt. Was dann aus dem Zeitreisenden werden würde, das ist unklar.

Zitat: „Sie hatte trainiert, »umgekehrt zu schauen«, wie sie es selbst nannte. Nicht auf die Dinge zu gucken, die automatisch die Aufmerksamkeit auf sich zogen, sondern genau daneben. Dort fand sie eine ganze Welt, unbekannt und versteckt vor aller Augen.“ (Yorick Goldewijk: Cato und die Dinge, die niemand sieht, Seite 17)

Cato wird als ein 12-jähriges Kind beschrieben, welches früh hatte erwachsen werden müssen. Ihre Mutter starb bei ihrer Geburt, ihr Vater glänzt durch Abwesenheit, da er depressiv zu sein scheint. Alles in allem eigentlich ein vielversprechendes Konstrukt, um eine spannende Handlung mit einer interessanten Wandlung des Charakters herbeizuführen. Nur leider verhält sich Cato eher wie eine 8-jährige, ist zudem zu sich selbst sehr harsch und negativ und handelt somit einfach nicht authentisch. Sie erschien mir viel zu kindlich für ihr Alter und hinterfragt auch viel zu wenig. Dafür, dass sie Dinge sieht und fotografiert, die andere nicht sehen, ist sie zu engstirnig und unaufmerksam für das, was ihr widerfährt.

Zitat: „Manches musst du genau in dem Moment tun, in dem es eben getan werden muss. Sonst ist es irgendwann zu spät.“ (Yorick Goldewijk: Cato und die Dinge, die niemand sieht, Seite 139-140)

Da man nicht so wirklich weiß, wohin die Reise gehen wird, wird man immer wieder zum Grübeln angeregt und überlegt, wie alles wohl zusammenhängen mag. Das fand ich ganz gut. Weniger gut gefiel mir aber die etwas plumpe Art und Weise, mit welcher sich auf den letzten circa 30 Seiten dann alles auflöste. Erst dann wurde die Geschichte für mich etwas ergreifender. Wenn auch die Geschichte um die Nachbarin etwas willkürlich erschien.

Fazit:

Erhofft hatte ich mir bei "Cato und die Dinge, die niemand sieht" eine spannendes Zeitreisegeschichte mit einer besonders aufmerksamen Protagonistin, die auf der Suche nach ihrer Mutter ihren Weg ins Leben findet. Bekommen habe ich leider eine etwas dünne Geschichte, ohne große Spannungselemente mit einem Mädchen, welches sich selbst aber auch andere immer wieder schlecht behandelt. Am Ende geht zwar alles gut aus, der Weg dahin gefiel mir aber leider nicht sonderlich.

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Veröffentlicht am 15.05.2024

Atemberaubende Fakten, Bilder und Zusatzmaterialien über die Macht der Vulkane!

Verborgene Welt der Vulkane
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Die informative Buchreihe "Verborgene Welt" des Sophie Verlages hat einiges zu bieten. Nicht nur mythologische Themen wie Fabelwesen oder Zauberei werden unter die Lupe genommen, auch zu wissenschaftlichen ...

Die informative Buchreihe "Verborgene Welt" des Sophie Verlages hat einiges zu bieten. Nicht nur mythologische Themen wie Fabelwesen oder Zauberei werden unter die Lupe genommen, auch zu wissenschaftlichen Bereichen wie Mineralien, Mikrokosmos oder Megafauna gibt es passende Bände in dieser Reihe. "Verborgene Welt der Vulkane" ist eines dieser Bücher, welches ich mir ein wenig näher angeschaut habe. Die Reihe richtet sich an Kinder ab 6 Jahren und bringt mit einer erzählenden Geschichte dem Leser einige Fakten nahe, sodass man hinterher definitiv mühelos einiges gelernt hat.

Die Autorin und der Illustrator:

Karolin Küntzel ist Autorin zahlreicher Bücher für Kinder. Sie studierte Germanistik, Geschichte und Weiterbildungsmanagement. Sie leitete Schreibwerkstätten und unterrichtete an Grundschulen. Seit 2008 schreibt die Autorin Sachbücher für Kinder und Erwachsene und hat bereits mehr als 60 Bücher veröffentlicht.

Fabio Porfidia ist als Illustrator tätig. Er zeichnet für Bücher und Spiele und lebt in Italien.

Inhalt:

„Der Vulkanologe Janos Broder reist durch die Welt, um die wichtigsten Vulkane zu erforschen. Wenn er zu Hause ist, löchern seine drei Kinder ihn mit Fragen. Dann erzählt er von den Vulkanen, die er gesehen hat und von Ausbrüchen, die er oder Bewohner des Gebietes erlebt haben. Er liest aus Zeitzeugenberichten, baut Vulkanmodelle und nimmt in seinen Erzählungen die Kinder mit auf eine Reise zu den beeindruckenden Vulkanen der Welt. Das letzte, interaktive Kapitel zeigt unseren Leser*innen, dass Menschen gelernt haben, die Energie der Vulkane positiv zu nutzen: Geothermische Anlagen stehen nicht nur in Ländern mit Vulkanismus wie Island oder Italien, sondern auch in Deutschland.“ (Produktbeschreibung)

Gedanken zum Kindersachbuch:

Das Cover dieses Buch ist beeindruckend. Unter dem Titel, der in verschiedenen Schrifttypen auf der oberen Hälfte der Fläche prangt und dessen Hauptthema (in diesem Fall „Vulkane“) hervorgehoben ist, können wir in den Krater eines Vulkans sehen. Brodelnde Lava, Gestein und viel Rauch sind zu sehen. Der Vulkan ist aktiv und spuckt glühende Lavabomben. Wie auch bei den anderen Bänden der Reihe wird das dargestellte Bild mit einem Rahmen versehen und somit ist der Wiedererkennungswert der Buchreihe absolut gegeben.

Das großformatige Buch macht es möglich, viele Details zum Thema durch großflächige Zeichnungen in Szene zu setzen und damit dem Leser zugänglich zu machen. So gibt es einige Darstellungen wie zum Beispiel der Querschnitt unserer Erde oder eines Vulkans, die aufschlussreich sind und dem Verständnis dienen. Der Leser begleitet die Familie Broders. Der Vater ist Vulkanologen und hat so einiges über die Feuer speienden Berge zu berichten.
Auf der Webseite des Verlages könnt ihr einen Blick ins Buch werfen.

Zunächst lernen wir einiges zum Aufbau der Erde, denn dieser ist wichtig, um die Funktionsweise von Vulkanen zu verstehen. Dann werden einige Vulkane in Europa und weltweit vorgestellt, sowie über die verheerenden Ausbrüche und Erdbeben erzählt. Was Vulkanologen so tun, welche darunter besondere Berühmtheit erlangten und wozu man Vulkane überhaupt erforscht, folgt auf dem Fuße. Außerdem wird beispielsweise darauf eingegangen, wieso einige Dörfer und Städte trotz der Gefahren direkt am Fuße eines Vulkans errichtet wurden. Denn Vulkane sind nicht nur gefährlich, sie bieten auch einen fruchtbaren Boden, heiße Quellen und dienen der Energiegewinnung. Und dann geht der Blick sogar noch hinauf ins Weltall, denn nicht nur auf der Erde existieren diese heißen Krater voller Lava.

Immer wieder finden sich außerdem QR Codes im Buch, über welche man kleine Videos (beispielsweise aus dem Yellowstone Nationalpark, von einem Vulkanausbruch, die brodelnde Lava in einem Krater, spuckende Geysire, und die Funktionsweise von Geothermie) sehen kann. Im Anhang kann der Leser durch ein Quiz sein Wissen testen und erhält wertvolle Tipps, wie man Energieheld:in werden kann. Außerdem kann man mit einer bebilderten Anleitung eine eigene kleine Vulkanlandschaft basteln und mithilfe eines chemischen Experimentes einen Vulkan zum Ausbruch bringen.

Fazit:

"Verborgene Welt der Vulkane" bietet einen tollen Zusammenschluss von erzählender Geschichte, aussagekräftigen und beeindruckenden Illustrationen sowie interessanten Sachinfos zu Vulkanen. Auf vielfältige Weise kann man hier sein Wissen ganz einfach erweitern. Weitere Themenbücher der Reihe werden sicherlich noch den Weg zu uns finden.

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Veröffentlicht am 13.05.2024

So verschieden kann Hilfe aussehen!

Was fehlt der Schildkröte?
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Die Thematik des Brüllens, Redens und Zuhörens finde ich äußerst wichtig. Eoin McLaughlin und Polly Dunbar haben mit "Was fehlt der Schildkröte?" eine süße, kleine Geschichte erschaffen, die zeigt, wie ...

Die Thematik des Brüllens, Redens und Zuhörens finde ich äußerst wichtig. Eoin McLaughlin und Polly Dunbar haben mit "Was fehlt der Schildkröte?" eine süße, kleine Geschichte erschaffen, die zeigt, wie wichtig es ist, zuzuhören, anstatt mit Taten auf jemanden einzustürmen.

Der Autor und die Illustratorin:

Eoin McLaughlin stammt aus Irland und lebt inzwischen mit seiner Familie auf Mauritius. Die Buchreihe "The Hug" war sein Debüt und wurde sofort zu einem weltweiten Erfolg.

Polly Dunbar ist eine Illustratorin aus Großbritannien. Ihre Bücher erhielten schon zahlreiche Auszeichnungen. Sie lebt mit ihrer Familie in Suffolk.

Inhalt:

„Die Schildkröte ärgert sich. Sie ist sogar zu verärgert für Umarmungen. Wie kann der Igel ihr da helfen?
»Nun um jemanden aufzumuntern, musst du versuchen zu verstehen, wie er oder sie sich fühlt«, sagt die Eule.“
(Klappentext)

Gedanken zum Bilderbuch:

Das Cover ist mit einer guten Portion Humor gestaltet. Unter dem Titel, dessen Buchstaben auf und ab zu hüpfen scheinen, sehen wir schon die Hauptprotagonistin unserer Geschichte. Die Schildkröte, die brüllen auf dem Rücken am Boden liegt. Um sie herum sehen wir vier weitere Tiere, die verwundert und besorgt auf die Schildkröte herabblicken. All jene Figuren werden uns auch im Verlauf der Geschichte wieder begegnen.

Mit kurzen Sätzen lässt uns der Autor an dem Missgeschick der Schildkröte und den daraus resultierenden Ereignisse teilhaben. Die Schildkröte ist von einem Stein gestürzt und liegt nun missmutig und wütend auf dem Rücken, kann sich nicht mehr umdrehen. Hase, Fuchs und Igel versuchen die Schildkröte aufzuheitern, indem sie ihr mitteilen, was ihnen in unschönen Situationen gut tut. Doch alle stoßen sie auf taube Ohren und so wird die Schildkröte immer wütender. Erst als die Eule dem Igel einen Rat gibt, versetzt sich dieser in die Situation der Schildkröte und schafft es am Ende durch zuhören und reden lassen, dass die Schildkröte sich beruhigt und am Ende eine Rettung aus der misslichen Lage möglich ist.

Die Zeichnungen sind dabei eher reduziert gehalten. Von der Umgebung sieht man nicht viel, aber die Gefühle der Protagonisten werden durch eine aufschlussreiche Mimik dargestellt. Lediglich die Gewitterwolke am Himmel über der Schildkröte wird immer größer und dunkler und symbolisiert damit die Wut und den Frust des Panzertierchens. Diese simplifizierte Darstellung ermöglicht es nach der Rettung der Schildkröte, dass am Ende die Sonne, der Sternenhimmel und eine wunderschöne Welt erstrahlen können. Damit wird der positive Ausgang nochmals unterstrichen.

Fazit:

"Was fehlt der Schildkröte?" ist ein humorvolles und wertvolles Buch, wenn es darum geht, sich dem Thema Wut und wie man damit umgehen kann – besonders wenn sie bei anderen Menschen auftritt. Wie wichtig es ist, einfach mal still zu sein, den anderen ausreden zu lassen und durch das Zuhören zu erfahren, wie man vielleicht Hilfe oder Unterstützung bieten kann. Die liebevollen Zeichnungen und der positive, farbenfrohe Ausgang der Geschichte schaffen eine schöne Atmosphäre.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Eine kleine Geschichte über den Mut und wie er sich anfühlen kann

Mutig
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Das Buch "Mutig" von Britta Teckentrup ist eine inspirierende Geschichte über das Gefühl der Angst und zugleich von unbändiger Stärke und Mut. Zu den Hauptfiguren zählt ein junges Mädchen, das in seiner ...

Das Buch "Mutig" von Britta Teckentrup ist eine inspirierende Geschichte über das Gefühl der Angst und zugleich von unbändiger Stärke und Mut. Zu den Hauptfiguren zählt ein junges Mädchen, das in seiner Angst gefangen ist und diesem Gefühl nicht entfliehen kann. Es illustriert eindrucksvoll, wie Angst manchmal lähmend sein kann, aber auch, wie befreiend es ist, mutig zu sein, sich seinen Ängsten zu stellen und diese zu überwinden.

Zitat: „Hab doch keine Angst!“ ruft es hinter mir sanft. „Bleib bitte stehn und gib mir die Hand!“ (Britta Teckentrup: Mutig)

Die Autorin und Illustratorin:

Britta Teckentrup stammt aus Hamburg und absolvierte ihr Kunst- und Illustrationsstudium am Central Saint Martins College of Art and Design sowie am Royal College of Art in London. Sie ist sowohl Autorin als auch Illustratorin und hat eine Vielzahl von erzählerischen und sachlichen Bilderbüchern geschaffen, die zahlreiche Auszeichnungen erhalten haben. Heute lebt sie mit ihrem schottischen Ehemann und ihrem Sohn Vincent in Berlin, während ihre Werke in viele Sprachen übersetzt werden.

Inhalt:

„In diesem ausdrucksstarken Bilderbuch geht Britta Teckentrup der Frage nach, was es bedeutet, mutig zu sein. Sie zeigt, wie lähmend sich Angst anfühlen kann und wie gut es tut, sich mit ihr auseinanderzusetzen und sie damit zu überwinden.“ (Klappentext)

Gedanken zum Bilderbuch:

Das Cover ist hauptsächlich in Gelb- und Brauntönen gehalten – hier sinnbildlich für Licht und Schatten. Wir begegnen einem Bären – groß und mächtig und einem kleinen Mädchen – jung und zart. Während sie sich beäugen, streckt das Mädchen behutsam dem Bär seine Hand entgegen. Es wirkt, als ob sich beide vorsichtig aneinander herantasten. Das Bild spielt auch eine wichtige Rolle in dem Buch, denn es stellt eine entscheidende Wendung in der emotionalen Welt des kleinen Mädchens dar.

Die Illustrationen des Buches sind sehr ausdrucksstark und werden durch die Poesie des Textes nochmals hervorgehoben. Anfangs wird bei den Illustrationen viel mit dunklen Farbtönen gearbeitet. Sie erscheinen verworren und düster. Wobei es auf der einen oder anderen Seite immer ein kleines Licht (in Form einer Sonne) gibt, welches dem Leser einen Hoffnungsschimmer schenkt. Später werden die Seiten zunehmend heller und freundlicher, bis sie ganz zum Schluss erstrahlen und man die Leichtigkeit des jungen Mädchens förmlich fühlen kann. Die kunstvollen Bilder der Autorin fangen anschaulich die überwältigende Macht der Angst aber auch die Kraft des Mutes auf nachdrückliche Weise ein.

Zitat: „Mut wächst unterwegs. Steig auf, es ist noch weit. Einen Schritt nach dem andern, gehen wir zu zweit.“ (Britta Teckentrup: Mutig)

In diesem eindrucksvollen Bilderbuch von Britta Teckentrup wird die Bedeutung von Mut erforscht, während ein Mädchen alleine durch einen dunklen Wald umherirrt und sich vor einem Bären fürchtet. Anfangs erscheint der Bär bedrohlich und fremd, und die Angst des Mädchens ist spürbar. Doch im Laufe der Geschichte entwickelt sich eine unerwartete Verbindung zwischen den beiden und der Bär wird nicht nur zu ihrem Begleiter, sondern auch zu ihrem Freund. Egal wohin das Mädchen auch geht, der Bär folgt ihr und holt sie früher oder später ein, wie sehr sie auch probiert diesem Gefühl zu entkommen. Von dem Bären einfühlsam ermutigt, nimmt sie all ihre Kraft zusammen und geht schließlich auf die Angst zu und so findet die Geschichte einen wunderbaren Ausgang.

Fazit:

Die Botschaft von Mut und Freundschaft mit der Furcht, die in diesem Buch vermittelt wird, ist zeitlos und inspirierend. Dieses Buch ist ideal für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter, um sie bildhaft und mit einfühlsamen Worten an das Thema heranzuführen. Kinder werden ermuntert, sich mit ihrer Angst auseinanderzusetzen und neue Herausforderungen mit Mut und Zuversicht anzugehen.

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Veröffentlicht am 08.05.2024

Ein Welt die auf den Kopf gestellt wird!

Dark Sigils – Wen das Schicksal betrügt
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Anna Benning hat in ihrer Vortex-Trilogie bereits bewiesen, welch grandiose Welten und Charaktere sie erschaffen kann. Auch in ihrer zweiten Buchreihe "Dark Sigils" gelingt es ihr, ein umfassendes Bild ...

Anna Benning hat in ihrer Vortex-Trilogie bereits bewiesen, welch grandiose Welten und Charaktere sie erschaffen kann. Auch in ihrer zweiten Buchreihe "Dark Sigils" gelingt es ihr, ein umfassendes Bild einer Urban-Fantasy-Welt zu kreieren und darin einige Protagonisten zu setzen, die es unfassbar schwer haben und dennoch die Kraft und den Willen jene Welt zu retten. Bei "Dark Sigils – Wen das Schicksal betrügt" schreckt sie vor nichts zurück und die Wendungen in diesem abschließenden Band werden den Leser mit offenem Mund zurücklassen.

Zitat: „Wie Feuer und Eis. Wie Wärme und Kälte. Wie Macht und Kontrolle.“ (Anna Benning: Dark Sigils – Wen das Schicksal betrügt Seite 241)

Die Autorin:

Anna Benning (geboren 1988) studierte Literaturwissenschaft. Nach ihrer Tätigkeit als Buchrezensentin und Aushilfsbuchhändlerin, begann sie 2013 für einen Verlag zu arbeiten. Nun hat sie ihre eigene Buchreihe zu Papier gebracht. "Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss "ist ihr Debüt und der Auftakt einer Future-Fantasy-Trilogie. Teil 2 "Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach" erschien ebenfalls 2020. Teil 3 "Vortex – Die Liebe, die den Anfang brachte" wurde 2021 veröffentlicht. Am 31.08.2022 erschien der Auftakt ihrer neuen Fantasy-Trilogie: "Dark Sigils – Was die Magie verlangt", 2023 dann "Dark Sigils – Wie die Dunkelheit befiehl"t und zu guter Letzt "Dark Sigils – Wen das Schicksal betrügt" (2024).

Inhalt:

** Achtung Spoiler für alle, die die ersten beiden Teile noch nicht kennen. **

„Der Mirror – bis vor Kurzem war diese Welt für Rayne nur ein schimmernder Umriss am Himmel über London. Doch nun will Adam sie zur Mirrorlady ernennen und damit das Schicksal aller in ihre Hände legen.
Während Rayne noch versucht, sich durch die Intrigen und Machtspiele der Oberen zu navigieren, tobt in der unteren Welt längst Krieg. Denn die Chaosmagie, die Adams Mutter entfesselt hat, greift weiter um sich. Da stößt Rayne auf ein Geheimnis ihres verstorbenen Vaters. Es könnte die Rettung oder den Untergang bedeuten. Für ihre Liebe – und für die ganze Welt.“
(Produktbeschreibung)

Gedanken zum Roman:

Das Cover ist mal wieder grandios. Aber das war auch nicht anders zu erwarten, da es von Max Meinzold geschaffen wurde. Die Düsternis der Geschichte kommt auch hier wieder sehr gut zum Tragen. Diesmal steht die Farbe Lila im Zentrum und wir sehen Raynes Gesicht. Um Sie herum gibt es einige goldene Elemente, die die Magie, oder auch vielleicht die Zerrissenheit der Welt darstellen. Ein kleine Illustration in der unteren linken Ecke zeigt dann noch sie mit Adam und einige zerbrochene Scherben. Was es damit auf sich hat, wird natürlich nicht verraten.

Zitat: „Ich hob beide Hände, spürte die Macht, die in mir pulsierte. Ich wusste, sie wartete nur darauf, entfesselt zu werden.“ (Anna Benning: Dark Sigils – Wen das Schicksal betrügt Seite 197)

Ich hatte zunächst etwas Schwierigkeiten, wieder so richtig mitgerissen zu werden. Vermutlich brauchte mein Gehirn einfach etwas länger, um sich wieder an all die Details der ersten beiden Bücher zu erinnern und alle Stränge der Handlung wieder aufzunehmen. Aber die Autorin erzählt ihre Geschichte so geschickt, und webt die Ereignisse der Vergangenheit so gut ein, dass meine Erinnerungen Stück für Stück wieder an die Oberfläche gebracht wurden und ich der Geschichte super folgen konnte.

Es gibt in diesem abschließenden Teil sehr viele ruhige Momente, was mir gut gefallen hat. So sprechen Rayne und Lilly sich aus. Aber auch Rayne und Adam haben die Möglichkeit einfach mal nur ein verliebtes Paar zu sein oder sich für kurze Momente so zu verhalten. Damit schafft die Autorin es, alle Charaktere zu integrieren und das sind in der Dark Sigils Reihe schließlich nicht gerade wenige.
Entgegen meiner zunächst gehegten Befürchtungen, dass Rayne und Adam wieder ihre eigenen Wege zu gehen haben, um den Mirror zu retten, sind die beiden zum Glück aber viel gemeinsam unterwegs und lösen zusammen die Probleme, die sich ihnen stellen.
Etwa bei der Mitte des Buches war ich dann wieder super abgeholt, wurde mitgerissen und habe erneut begonnen, zu rätseln wie die Geschichte ein Ende finden kann. Lange Zeit war mir nicht klar, was als nächstes passieren könnte. So ist die Story auf jeden Fall nicht vorhersehbar und wie oben bereits erwähnt geschehen hier noch Dinge, mit denen man nie und nimmer gerechnet hat.

Zitat: „Zwei Seelen, eine Magie.“ (Anna Benning: Dark Sigils – Wen das Schicksal betrügt Seite 315)

Fazit:

"Dark Sigils – Wen das Schicksal betrügt" ist ein würdiger Abschluss dieser so ausgeklügelten Trilogie. Vortex konnte sie aber nach wie vor nicht vom Thron stoßen denn die Geschichte um Elaine und Bale konnte einfach viel tiefer in mein Herz eindringen. Und jetzt bin ich schon sehr gespannt, in welche Welt uns die Autorin als nächstes führen wird. Lassen wir uns also überraschen und voller Vorfreude in die Zukunft blicken. Die Themen Götter und Romantasy klingen schon mal sehr vielversprechend.

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