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Veröffentlicht am 03.05.2024

historisch mitreißender Auftaktband der Südstaaten-Saga, spannend, emotional und bildgewaltig

Die Tochter des Baumwollbarons
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Teil 1 der Südstaaten-Saga und bereits auf den ersten Seiten war ich schon mittendrin und gefangen von der Gedankenwelt einer jungen Frau namens Carolin, die aufgrund ihrer Taten mit einem traurigen Ausgang ...

Teil 1 der Südstaaten-Saga und bereits auf den ersten Seiten war ich schon mittendrin und gefangen von der Gedankenwelt einer jungen Frau namens Carolin, die aufgrund ihrer Taten mit einem traurigen Ausgang rechnet, dennoch ihre eigene Geschichte und die Gründe dafür festhält.

Ich wurde auf eine Reise nach Richmond mitgenommen, in die Zeit von 1853-1865, mitten in den Konflikt zwischen Nord und Südstaaten und dem Versuch, der Sklaverei ein Ende zu setzen.

Carolin ist das Leben mit den Sklaven gewohnt, hat eine eigene Mammy namens Tessie, und viele weitere, die sich um Küche, Haushalt und die Plantage kümmern. Doch je älter sie wird, desto mehr fällt ihr auf, was Sklaven zu erdulden haben, wie mit ihnen umgegangen wird, oft gedemütigt werden, ihnen normale Dinge verwehrt werden, weil man sie für eine minderwertige Rasse hält. Nach einem einschneidenden Erlebnis wird sie zu ihren Verwandten nach Philadelphia geschickt, wo sie die andere Seite kennenlernt und die ersten Unruhen, Bewegungen gegen die Sklavenhaltung miterlebt. Überzeugt, das richtige zu tun, reist sie zurück und versucht, sich für die Sklaven einzusetzen. Doch der Krieg bringt große Gewissenskonflikte mit sich. Auf einmal werden Dinge vorausgesetzt und Handlungen verlangt, die sie in eine große Krise stürzen, zumal sie sich unsterblich in einen Befürworter der Sklavenhaltung, Charles St. John verliebt hat.

Nur dem verständnisvollen, sanften Eli und ihrer Mammy Tessie ist es zu verdanken, dass sie nach und nach mehr darüber erfährt, was die Bibel über Sklaverei und Ausbeutung sagt. Ohne aufdringlich zu wirken, erzählt er ihr, was er für Erlebnisse mit Gott gemacht hat, wie er sich fühlt, wenn er Gott sein Herz ausschüttet und alles in seine Hände legt, auf seine Führung vertraut. Dafür verwendet er wunderschöne, passende Beispiele aus biblischer Zeit, erklärt ihr Bibeltexte und fangen sie auf, wann immer sie zerrissen, aufgewühlt oder erschüttert ist.
Je mehr sie sich damit auseinandersetzt, desto mehr versteht sie, dass es nicht um einen Kampf für eine Sache geht, sondern um Menschen, ihre Rechte, ihre Freiheit. Allerdings hat sie nicht damit gerechnet, was für einen Preis sie zahlen muss.

Aus einem ängstlichen Mädchen wird eine starke, mutige Frau, die zwar des Öfteren sehr emotional reagiert und in Tränen ausbricht, aber durch all das Erlebte lernt, sich nicht auf sich selbst und die eigene Kraft zu stützen, sondern Vertrauen auf die Führung Gottes zu setzen.

Viele Passagen sind mir sehr nahe gegangen, haben die Unsinnigkeit, Leid und Folgen des Krieges gezeigt, die man fast schon spürbar durch die Beschreibungen miterlebt hat. Dieser Teil zog sich für mich stellenweise etwas in die Länge, aber insgesamt ist es ein nachdenklich stimmendes Buch, historisch gut recherchiert und spannend geschildert, absolut lesenswert, denn auch aus der Vergangenheit können wir eine Menge lernen.

Die Charaktere sind genial herausgearbeitet, man hatte sofort Bilder im Kopf, konnte ihre Entwicklungen, ihre jeweiligen Geschichten und Schicksale miterleben und hätte den einen oder anderen liebend gern in die Arme geschlossen.

So freue ich mich auf die anderen beiden Bände, die in der Vorschau ebenfalls interessant klingen.

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Schreiben, um zu leben - Roman zur Zeit des 2.Weltkrieges

The Vienna Writers – Sie schrieben um ihr Leben
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Nach dem Anschluss Österreichs 1938 werden die Übergriffe der Nazis auf nicht arische Menschen immer schlimmer und gefährlicher. Auch die jüdischen Cousins Mathias Kramer und Johannes Namal samt ihrer ...

Nach dem Anschluss Österreichs 1938 werden die Übergriffe der Nazis auf nicht arische Menschen immer schlimmer und gefährlicher. Auch die jüdischen Cousins Mathias Kramer und Johannes Namal samt ihrer Familien spüren die gefährlichen Auswirkungen. Beide als Schriftsteller bekannt und zum besonderen, aber gesuchten Kreis, bestehend aus Wissenschaftlern, Philosophen, Schriftstellern, Psychiatern und Mathematikern, des als aufrührerisch bezeichneten Sigmund Freud gehörend, müssen sie um ihre Sicherheit bangen.

Durch ein gigantisches, raffiniertes Netz entscheiden sie sich für einen Identitätswechsel samt körperlicher Veränderungen, direkt vor den Augen der Feinde lebend, da es keine Alternativen gibt. Wäre da nicht der sadistische, machthungrige Scharführer Heinrich Schnabel, der immer einen Schritt voraus ist und sich zum Ziel gesetzt hat, diesen Kreis auffliegen zu lassen.

Ich habe jetzt schon einige Bücher über den Holocaust und die politischen Geschehnisse gelesen und bin mal wieder überrascht, eine völlig andere Seite kennengelernt zu haben. Dieser Roman des Thrillerautors John Matthews, der dieses Buch unter dem jüdischen Familiennamen seines Vaters und zum Gedenken zahlreicher Familienmitglieder, die dem Holocaust zum Opfer fielen, schrieb, zeigt eine neue Sichtweise auf die dunkle Epoche. Der Druck, die Herkunft verbergen zu müssen, weil die Sanktionen so einschneidend, demütigend und in den meisten Fällen mit dem Tod endeten, haben auch viele Familien zerrüttet und auseinandergerissen. Auch die Möglichkeit der Identitätsveränderung, um diesem Schicksal zu entgehen war für mich völlig neu.
Man konnte die Angst der beiden Familienväter spüren, sowohl um die Familie als auch die eigene Sicherheit. Die Darstellung der Einschränkungen und die erniedrigende, widerwärtige Vorgehensweise hat mich innerlich viele Male zerrissen.

Was hab ich mitgefiebert, mitgelitten und trotz der Unterstützung des hilfsbereiten Kommissars Josef Weber war es ein Katz und Maus Spiel. Abwechselnd wird aus der Sicht von Mathias und Johannes erzählt, zwischendurch auch aus der Beobachterperspektive über die Abläufe der SS, im Konzentrationslager Sobibór und dem Netz aus Helfern, die sich unter Lebensgefahr auf verschiedenste Weise für die Opfer eingesetzt haben. Jedes Kapitel wird mit einem Zitat Sigmund Freuds oder einem neuen gesetzlichen Erlass gegen andere Rassen eingeleitet.

Die Geschichte beginnt langsam, gibt nach und nach Einblicke in die jeweiligen Familien, deren Verbindungen, die drohende Gefahr und nimmt immer mehr Fahrt auf. Mit etlichen unerwarteten Wendungen, Dramatik pur und Nervenkitzel schafft es der Autor, die Anspannung im weiteren Verlauf zu steigern, einen bis an die Grenzen zu katapultieren, wie eine nicht endende Achterbahnfahrt.

Dabei werden Fragen nach der eigenen Courage aufgegriffen, was ist man bereit für seine Familie und das eigene Leben zu riskieren, wie bestechlich ist man und zeigt in verschiedenen sehr nahe gehenden Szenen die Menschlichkeit aber auch dem gegenüber die krasse Unmenschlichkeit auf. Man beginnt sogar, sich selbst dabei zu hinterfragen, wie man in bestimmten Situationen und der ganzen Ausweglosigkeit reagiert hätte.
Das Buch muss man wirken lassen, es ist toll recherchiert und bietet eine weitere für mich neue Sichtweise auf dieses menschenunwürdige Geschehen unserer Geschichte. Ich habe vor Wut und Entsetzen aufgrund der ganzen Ungerechtigkeit und Vorgehensweise einige Male mit den Tränen gekämpft.

Es mag vielleicht etwas nüchtern wirken und man muss sich etwas an die verschiedenen und neuen Namen gewöhnen, doch die Charakterzeichnung war eindrucksvoll, zeigt Schwächen, die schiere Verzweiflung, ebenso wie die Hoffnung auf den kleinsten Hauch des Überlebens und dem Drahtseilakt zwischen Vertrauen und Vorsicht. Ein ganz starkes Buch, gegen das Vergessen, für die Menschlichkeit und Nächstenliebe.

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Veröffentlicht am 28.04.2024

Eine junge Frau zwischen zwei Brüdern - Band 10 der christlichen Regency-Reihe

Die Ehre der Sophie Dupont
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Nachdem Captain Stephen Overtree kurz vor Ablauf seines Regimentsurlaubs ins malerische Küstenörtchen Lynmouth in Devon reist, um seinen Bruder Wesley, der sich als Maler betätigt, an seine Pflichten zu ...

Nachdem Captain Stephen Overtree kurz vor Ablauf seines Regimentsurlaubs ins malerische Küstenörtchen Lynmouth in Devon reist, um seinen Bruder Wesley, der sich als Maler betätigt, an seine Pflichten zu Hause zu erinnern, findet er hier die junge Sophie Dupont vor.

Sich der Liebe Wesleys sicher, muss sie feststellen, dass sich dieser nach Italien aufgemacht hat, ohne an die Folgen seines Handelns zu denken. Der ehrenhafte Captain nimmt sich Sophies an, bietet Ihr Schutz und möchte sie vor einem Skandal bewahren. Völlig zerrissen zwischen Schuldgefühlen, Verantwortung und ihren Gefühlen lässt sie sich auf sein Angebot ein.

Hier treffen zwei grundverschiedene Brüder aufeinander, der eine Künstler, Lebemann und Charmeur, der andere ernsthaft, verantwortungsbewusst und ganz Gentleman, auch wenn er eine leicht finstere Ausstrahlung hat. Dies macht die Entscheidung für Sophie schwer, allerdings bleibt ihr angesichts der ablehnenden Art ihrer Stiefmutter und den penetranten Avancen ihres Cousins kaum eine andere Wahl. Nichts deutet darauf hin, dass Wesley bald wieder zurückkehrt, weiß er doch auch gar nichts um die Umstände, in denen Sophie steckt.

Die Entwicklung der Geschichte hat mir gut gefallen, zumal die ersten Eindrücke wirklich täuschen können und man vieles im Verlauf der Erzählung viel besser verstehen und nachvollziehen konnte.
Das misstrauische, teils ablehnende Verhalten der Familie baut gewisse Spannung auf, ebenso wie die Ankündigungen des alten Kindermädchens Winnie, scheint sie doch immer eine Ahnung für künftige Geschehnisse zu haben. Doch gerade ihre Verbindung zu dem zurückhaltenden Stephen, der immer im Schatten seines Bruders stand, ist von Kindheit an etwas ganz Besonderes und am Ende versteht man, was wirklich dahintersteckt. Ich hab mich immer wieder köstlich über diese besondere, wenn auch etwas unheimlich wirkende Frau amüsieren können, obwohl mir ihr Schicksal im Haus Overtree sehr leidtat.

Am Ende gab es eine Situation an den Klippen, die ich ein wenig zu dramatisch und merkwürdig fand, aber insgesamt ein schönes Buch, was in vielen kleinen Details darüber spricht, die Sorgen und Ängste in die liebevollen Hände Gottes zu legen, in vollem Vertrauen darauf, dass er weiß, was gut ist.

Mich hat aber auch begeistert, wie durch die beiden Brüder die Pflicht der Verantwortung herausgestellt wurde, welche Folgen das eigene Handeln hat und wozu Egoismus führt. Freundschaft, Familie, Hoffnung, Selbstvertrauen und Zusammenhalt sind weitere wichtige Themen und wer Julie Klassens Bücher kennt, weiß, dass zu einer guten Geschichte auch immer eine Prise Dramatik aufkommt.

Ich hatte gute Unterhaltung, auch wenn es nicht das beste Buch war, das ich bisher gelesen habe. Es ist der 10.Teil der speziellen Regency-Reihe, auch wenn alle Bände unabhängig voneinander gelesen werden können.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

das packende, emotionale Finale der großartigen Ambrose-Brothers

Keep my Secrets
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Das packende, emotionale Finale der Ambrose Brothers. Die drei Brüder Kane, Nathan und Jack zusammen mit ihren kleinen Schwestern Emma, Hanna und Naomi haben alle Hände voll zu tun, um den Scherbenhaufen, ...

Das packende, emotionale Finale der Ambrose Brothers. Die drei Brüder Kane, Nathan und Jack zusammen mit ihren kleinen Schwestern Emma, Hanna und Naomi haben alle Hände voll zu tun, um den Scherbenhaufen, den ihre Eltern hinterlassen haben, aufzufangen.

In den ersten beiden Teilen hat man schon Nathan und Jack näher kennengelernt und in diesem Teil werden gewisse bereits bekannte Szenen nochmal aufgegriffen, jetzt aber speziell aus der Sicht von Kane. Diesem unnahbaren, tätowierten aber so tapferen, herzensguten Mann, der wirklich Kopf und Kragen riskiert, um für das Wohl seiner Geschwister zu kämpfen, koste es, was es wolle.

Schon der Einstieg in die Geschichte hat mir Gänsehaut verschafft, so sehr ist mir das Erlebte unter die Haut gegangen. Denn jetzt erfährt man mehr Hintergründe im Familiengeschehen, was bislang immer nur angedeutet war. Zusammen mit dem Nachbarmädchen Val, für die Kane heimlich schwärmt, von der er sich aber aufgrund der ablehnenden Haltung ihrer Eltern fernhalten muss, beginnt eine Freundschaft, die sie beide zu zerreißen droht.

Abwechselnd wird aus Vals und Kanes Sicht erzählt, all ihre Gefühle, Erlebnisse, Hoffnungen und ihr Kummer. Auch Val hat durch das Unverständnis ihrer Eltern und einem Macho als Freund mit extrem narzisstischen Zügen einiges durchzustehen, was sie in verzweifelte Situationen bringt.

Doch so dramatisch sich alles entwickelt und auch zuspitzt, was einen so manchmal nach Luft schnappen lässt, erlebt man aber auch wieder etliche humorvolle und süße Szenen, die alles ein wenig auflockern und nicht erdrückend wirken lassen.

In diesem Teil knistert es etwas mehr, die Funken fliegen mit einem kleinen Hauch von Spice, wenn auch nicht so detailliert, wie erst befürchtet.

Ernste Themen werden aufgegriffen und wirklich auf geniale, spannende und berührende Weise verarbeitet. Authentisch, zerreißend und auch der Umgang damit ist realitätsnah.
Eben weil es oft verkannt wird, aussichtslos wirkt und man aus Schutzmaßnahme manchmal Entscheidungen trifft, die einem das Herz brechen, man aber keinen Ausweg sieht. Das hat die Autorin klasse rübergebracht.

Mir hat die Reihe sehr gefallen, es war alles an Emotionen enthalten, die man sich für gute Unterhaltung wünscht, sie ist realistisch, zeigt die Welt zwischen arm und reich, Familienzusammenhalt, echter Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Aufmerksamkeit für aktuelle Themen, mit denen junge Menschen leider immer wieder konfrontiert, aber leider auch oft ignoriert und unterschätzt werden. Eine Triggerwarnung ist im Buch enthalten.

Am Ende hätte ich am liebsten alle ganz fest umarmt und gesagt, alles wird gut, auch wenn der Weg dahin mehr als holprig wird. Ganz große Lese- oder Hörempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.04.2024

packendes, spannungsgeladenes Finale der wundervollen Münsterland- Saga

Gut Friesenhain - Zwischen Liebe und Skandal
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Münsterland, vor der Jahrhundertwende: Die Zeiten stehen im Umbruch, das spüren auch die Gutsbesitzer von Friesenhain und so manche Veränderung steht an. Die hochschwangere Luise verfolgt ihr Studium als ...

Münsterland, vor der Jahrhundertwende: Die Zeiten stehen im Umbruch, das spüren auch die Gutsbesitzer von Friesenhain und so manche Veränderung steht an. Die hochschwangere Luise verfolgt ihr Studium als angehende Tierärztin trotz allem Argwohn der Kommilitonen und Lehrer. Mit einer neuen Freundin an der Seite wagen sie sich in die Höhle des Löwen, was zu manchem Schmunzler geführt hat.

Auch Marie muss sich mit ihrer neuen Rolle als künftige Gräfin anfreunden, was nicht immer einfach ist, war sie doch bislang eigentlich nur Stallmeistertochter und enge Freundin der beiden Grafentöchter. Zudem macht ihr die Gemütsverfassung ihres geliebten Wilhelm große Sorgen, der bei dem großen Brand seine Sehfähigkeit verloren hat und nun gemeinsam für die Möglichkeit kämpfen, das Augenlicht wieder herstellen zu können.

Und zuletzt das Nesthäkchen Clara, die durch ihre kluge, zuverlässige Art das Gut am Laufen hält und jetzt in die Situation kommt, sich zwischen Liebe und Vernunft entscheiden zu müssen. Denn um das Gut Friesenhain steht es nicht gut und während ihre Eltern begeistert über die sich anbahnende Verbindung zum Rittmeister des Kaisers sind, gerät Clara in ein großes Gefühlschaos.

Die Kapitel wechseln immer zwischen den drei Frauen hin und her, dadurch bleibt der Spannungsbogen sehr hoch, fiebert man doch den weiteren Entwicklungen und Entscheidungen ständig entgegen.
Es gibt viele Veränderungen für die Welt der Frauen, der Modernisierung und der Denkweise, was ihnen zugutekommt, wenn auch teilweise immer noch hart umkämpft.

Während Luise in der Frauenbewegung weitere Kontakte knüpft, versuchen sie wirklich alles, um das Gut behalten zu können, sich für die Liebe ihrer Freundin und Schwester, aber auch das Wohl drei kleiner bezaubernder Mädchen aus der Nachbarschaft einzusetzen, auch wenn es eigenen Verzicht und so manches große Risiko bedeutet.

Auch die Ursache der Brandstiftung wird weiter erforscht und dabei stürzt Clara in eine große Krise, ihre wachsenden Gefühle für den Sohn des Nachbarguts, Richard von Theben werden durch die erdrückende Beweislage und so manche verdächtige Äußerung überrollt.

Wieder mal hat es die Autorin geschafft, trotz der vielen Seiten ein Gut und die Geschichte der friesischen Pferde zum Leben zu erwecken, mit vielen Wendungen, spannungsgeladenen Situationen, die einem teilweise die Tränen in die Augen treiben. Eine Familie, die einem mittlerweile ans Herz gewachsen ist und die auch mit ihrem Personal so toll harmonieren und gemeinsam versuchen, das Überleben des Gutes zu sichern und den Menschen um sich herum mit Freundlichkeit, Wärme und Hilfsbereitschaft zu begegnen. Selbst die größte Krise lässt sie zusammenwachsen, Freundschaften und Zusammenhalt stärken. Der Ideenreichtum hierbei ist großartig und auch die Liebesgeschichte, die sich ja schon seit Band 1 anbahnte, hat mich gefühlsmäßig am meisten berührt, auch wenn ich zeitweise ganz schön bangen musste.

Ein wirklich lesenswerter Abschluss mit einem großartigen Finale hab ich diese Münsterland-Saga wirklich gern verfolgt und empfehle sie daher gern weiter.

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