Profilbild von Marion2505

Marion2505

Lesejury Star
offline

Marion2505 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Marion2505 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.04.2024

Berührend und fesselnd

Als Großmutter im Regen tanzte
0

Trude Teige erzählt in "Als Großmutter im Regen tanzte" die Geschichte von Juni, die nach dem Tod ihrer Mutter Lilla in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern auf einer kleinen norwegischen Insel zurückkehrt. ...

Trude Teige erzählt in "Als Großmutter im Regen tanzte" die Geschichte von Juni, die nach dem Tod ihrer Mutter Lilla in das Haus ihrer verstorbenen Großeltern auf einer kleinen norwegischen Insel zurückkehrt. Dort findet sie ein Foto, das ihre Großmutter Tekla mit einem deutschen Soldaten zeigt, von dem sie noch nie etwas gehört hat. Da es in ihrer Familiengeschichte Lücken gibt, beginnt sie zu recherchieren. In einem zweiten Handlungsstrang wird die Geschichte der jungen Norwegerin Tekla erzählt, die sich in einen deutschen Soldaten verliebt.

In diesem Buch habe ich viel über die norwegische Lebensweise und Ansichten im 2. Weltkrieg bzw. der Zeit danach erfahren, was mich schwer beeindruckt hat. Denn natürlich habe ich mich mit diesem Blickwinkel noch nie befasst und bin diesem Buch sehr dankbar für diese Eindrücke, die ich sicherlich nie wieder vergessen werde.

Das Lesen des Buches war sehr kurzweilig, denn der Schreibstil ist wunderbar flüssig und absolut fesselnd. Er erzählt mal in der Gegenwart und somit Junis Geschichte, die auch einige ungeklärte Dinge in ihrem Leben mit sich herumschleppt. In der Vergangenheit gibt es dann die Geschichte von Tekla, die mich tief berührt hat. Überhaupt hat mich die Tatsache schwer schlucken lassen, dass sich manche Dinge durch Generationen fortsetzen. Hier ist es vor allem der Umstand, dass weder Tekla ihre Tochter Lilla, noch Lilla ihre Tochter Juni aus tiefstem Herzen geliebt und umsorgt hat. Es gibt viel Unausgesprochenes und viele Parallelen, die erst nach und nach zu Tage kommen und mir oft das Herz sehr schwer werden ließen.

Auch ist das Buch voller kleiner Weisheiten, die mir so sehr gefallen haben, dass ich mir einige wirklich herausgeschrieben habe, damit ich sie nicht wieder vergessen werde.

Für mich ist "Als Großmutter im Regen tanzte" ein ganz besonderes Buch, das ich gerne jedem ans Herz legen möchte, der Lust hat, in einer tief emotionalen Generationengeschichte abzutauchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.04.2024

Lese-Highlight

Das Echo der Gezeiten
0

Vorweg würde ich gerne erwähnen, dass ich wohl zu den wenigen Menschen gehöre, die nicht so ganz ihre Erfüllung im Meer und seinem Rauschen finden. Ich bin eher "Team Berge". Allerdings hat mich Rebekka ...

Vorweg würde ich gerne erwähnen, dass ich wohl zu den wenigen Menschen gehöre, die nicht so ganz ihre Erfüllung im Meer und seinem Rauschen finden. Ich bin eher "Team Berge". Allerdings hat mich Rebekka Frank mit ihrem wundervollen Schreibstil einfach verzaubert und mir die wunderbare Welt des Meeres und seiner Geheimnisse, aber auch seiner Gefahren so faszinierend vermittelt, dass ich mir nach der Lektüre dieses Buches gar nicht mehr so sicher bin, ob ich nicht auch eine Freundin des Meeres werden könnte.

Ich habe Tilla im Jahre 1955 kennengelernt, die in St. Peter lebt. Sie liebt das Meer und ihr größter Wunsch ist es, tauchen zu lernen. Denn dann könnte sie in der Nordsee nach dem Schiffswrack suchen, von dem eine spannende Geschichte erzählt, die Tilla von ihrer Großmutter schon so oft gehört und die sie immer schon fasziniert hat.

Auch geht es um die junge Nes, die 1633 mit ihrer Mutter auf eine Nordseeinsel flieht und in einem Beginenkonvent Zuflucht findet. Allerdings sind sie auch dort nicht sicher, denn die Inselbewohner werfen den Beginen schlimme Dinge vor. Auch gibt es dort ein geheimnisvolles Schiff, das immer mal wieder auftaucht ...

Beide Handlungsstränge wechseln sich ab und werden von Rebekka Frank so wunderbar fesselnd erzählt, dass ich gar nicht sagen kann, welcher der beiden mich mehr begeistert hat. Denn beide erzählen die Geschichte einer unglaublich starken und zielstrebigen Frau. Jede hat auf ihre Art zu kämpfen und ist doch nicht bereit, ihre Ziele aus den Augen zu lassen. Besonders sprachlos werden lassen haben mich die Art und Weise, wie junge Studentinnen behandelt wurden, aber auch wie die Beginen für Dinge herhalten mussten, die sie nicht zu verantworten haben. Es war ein sehr emotionales und überaus lehrreiches Lesen für mich, das mich bis zur letzten Seite mehr als glücklich gemacht hat. Toll fand ich auch, dass ich im Nachwort erfahren habe, dass das Buch wahre Sachverhalte mit Fiktion verbindet.

Rebekka Frank hat hier ein wahres Lese-Highlight für mich erschaffen, an das ich noch lange zurückdenken und das ein bleibendes Plätzchen in meinem Bücherherzchen erobert hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.12.2023

Netter Weihnachtsroman

24 Wege nach Hause
0

Petra und ihre elfjährige Nichte Charlie, die nach dem Tod von Petras Schwester nun bei ihr lebt, wollen ihr Leben in Stockholm hinter sich lassen. Einen Neubeginn wollen sie in Nyponviken, einem kleinen ...

Petra und ihre elfjährige Nichte Charlie, die nach dem Tod von Petras Schwester nun bei ihr lebt, wollen ihr Leben in Stockholm hinter sich lassen. Einen Neubeginn wollen sie in Nyponviken, einem kleinen Dorf im südschwedischen Schonen, wagen. Dort werden sie sehr freundlich aufgenommen. Als eines Morgens ein mysteriöser Adventskalender vor Petras Tür steht, erfahren sie durch ihn viele kleine Einzelheiten über das Dorf und vor allem über Lilly, die einst eine Künstlerin in Nyponviken war.

Jenny Fagerlund erzählt in "24 Wege nach Hause" eine wirklich nette weihnachtliche Geschichte, in die ich schnell abtauchen konnte. Schon bei Petras und Charlies Ankunft in Nyponviken wird klar, dass dort so einiges vor ihnen verborgen wird. Natürlich habe ich sofort angefangen zu spekulieren. Aber die Charaktere auf die ich getroffen bin, waren lange sehr undurchsichtig, aber auch sehr liebenswert. Vor allem die brummige Berit hatte es mir vom ersten Moment angetan. Oder Holger ... seufz ... so ein toller Mensch!

Mit Petra bin ich witzigerweise erstmal so gar nicht warm geworden. Sie war mir zu passiv und negativ. Ich hätte nicht gedacht, dass sich meine Meinung zu ihr noch ändert, aber irgendwann während des Lesens war sie mir dann doch ans Herz gewachsen.

Natürlich gibt es noch eine Liebesgeschichte, deren Ausgang relativ klar war. Aber mir hat viel mehr gefallen, wie sich das Leben von Petra und Charlie in ihrer neuen Umgebung entwickelt hat. Es hat so viel Spaß gemacht, die Gegend dort zu erkunden und die Bewohner des Örtchens kennenzulernen. Und am Ende gab es für mich dann eine echte Überraschung, mit der ich so gar nicht gerechnet hätte.

Alles in allem hat mir dieses Buch wirklich sehr gefallen, auch wenn vieles vorhersehbar war. Ein Buch für wunderbar gemütliche Stunden unter der Kuscheldecke!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.12.2023

Weihnachtskrimi mit ein paar Überraschungen

Mit dem Schnee kommt der Tod
0

Zuallererst möchte ich sagen, dass das Setting für diesen Krimi absolut perfekt ist. Die alte Burg wirkte auf mich sehr stimmungsvoll und gerne hätte ich meinen Koffer gepackt und das Weihnachtsfest auch ...

Zuallererst möchte ich sagen, dass das Setting für diesen Krimi absolut perfekt ist. Die alte Burg wirkte auf mich sehr stimmungsvoll und gerne hätte ich meinen Koffer gepackt und das Weihnachtsfest auch dort verbracht. Auch der Klappentext las sich wunderbar passend zum Weihnachtsfest. Denn was gibt es Spannenderes als einen Mörder in den eigenen Reihen zu suchen?

Der Einstieg ins Buch ist mir sehr leicht gefallen, denn es geht sofort spannend los. Dann werden relativ schnell sämtliche Protagonisten vorgestellt, was mich an manchen Stellen ein wenig verwirrt hat. Denn irgendwie waren für mich viele ähnlich und ich wusste zu Beginn nie so genau, wer jetzt eigentlich wer war. Dennoch war ich sehr gespannt auf das Zusammentreffen der doch sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten.

Der erste Mord passiert sehr unspektakulär und war so gar nicht meins. Auch seine Auflösung war mir etwas zu albern und zu viel hin und her.

Den weiteren Verlauf der Handlung habe ich dann aber ziemlich gespannt verfolgt, denn es gab für mich doch die ein oder andere Überraschung, mit der ich so gar nicht gerechnet hätte. Auch der ein oder andere Protagonist ist mir im Laufe des Buches wirklich mehr als sympathisch geworden. Andere wiederum habe ich bis zum Schluss eigentlich nicht wirklich kennen gelernt.

Abschließend kann ich sagen, dass ich diesen Weihnachtskrimi wirklich gerne gelesen habe. Er plätschert so vor sich hin und doch gibt es immer mal wieder eine Überraschung. Gerade rund um Weihnachten eine Lektüre für gemütliche Stunden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.10.2023

Einfach nur genial

Der Morgen (Art Mayer-Serie 1)
0

Ich bin ein absoluter Fan von Tom Babylon gewesen und war sehr gespannt, was sich Marc Raabe als nächstes wohl ausdenken wird. Ob es mich wohl wieder so begeistern kann? Auf diese Frage kann ich ganz klar ...

Ich bin ein absoluter Fan von Tom Babylon gewesen und war sehr gespannt, was sich Marc Raabe als nächstes wohl ausdenken wird. Ob es mich wohl wieder so begeistern kann? Auf diese Frage kann ich ganz klar sagen: JA!!!!!

Marc Raabe hat mit "Der Morgen" einen unglaublichen Auftakt einer neuen Reihe hingelegt, der mich von der ersten bis zur letzten Seite komplett in seinen Bann gezogen hat. Ein wahnsinnig flüssiger und bildhafter Schreibstil haben mir das Lesen fast wie Kino erscheinen lassen. Ich bin durch die Seiten geflogen und hatte viele geniale Bilder im Kopf.

Auch mit seinen Charakteren hat er wieder sehr, sehr geniale Persönlichkeiten geschaffen. Art Mayer ist ein Ermittler, der viele Ecken und Kanten und eine bewegte Vergangenheit hat. Er ist unglaublich "anders", was ich bei Ermittlern sehr mag und tut gerne Dinge, die nicht so gerne von der werten Obrigkeit gesehen werden. Was soll ich sagen? Ich bin schwer verliebt. Aber auch Nele Tschaikowski, die als Kommissar-Anwärterin an seine Seite gestellt wird (und es natürlich mit ihrem neuen Chef nicht ganz so leicht hat ...) konnte mich von der ersten Begegnung an begeistern. Sie sind ein absolutes Dream-Team, das ich liebend gerne wieder im nächsten Fall begleiten werde.

Auch der Fall an für sich ist super-spannend und gibt Raum für viele eigene Spekulationen. Ich habe bis zum Schluss atemlos Seite für Seite gelesen und wäre auf die Auflösung nicht so wirklich gekommen. Dennoch ist die Auflösung schlüssig, actionreich und für mich in allen Punkten klar verständlich gewesen.

Mein Fazit:

Ein absolut genialer Auftakt der Art-Mayer-Reihe, deren Fortsetzung ich jetzt schon voller Vorfreude entgegenblicke. Hier hat für mich einfach alles gestimmt! Große Lese-Empfehlung an alle Thriller-Fans!!!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere