Veröffentlicht am 12.04.2024

"Gefährlicher Sog" von Sabine Weiß - Ein flotter Krimi mit Spannungsgarantie!

Bella_soundso

Bei „Gefährlicher Sog“ von Sabine Weiß handelt um einen weiteren Teil einer Reihe von Sylt-Krimis rund um die Polizistin Liv Lammers und ihre Kollegen. Sie ermitteln auf Sylt in einem Mordfall: der Leiter einer pädagogischen Jugendwohngruppe wird ermordet aufgefunden. Neben seiner Frau und den Jugendlichen gerät auch der geheimnisumwobene Nachbar ins Visier der Ermittlungen. Ein verzwickter Fall, der es in sich hat. Auch die Probleme innerhalb des Kommissariats erschweren die Ermittlungen erheblich. Der ehemalige Partner von Liv durchlebt eine schwere Zeit und lässt Liv das spüren.
Und dass Liv´s Tochter Sanna hinter dem Rücken ihrer Mutter Kontakt zu den Jugendlichen der Wohngruppe hat, macht die Ermittlungen nicht unbedingt einfacher.
Immer, wenn man denkt, dass der Möder entlarvt zu sein scheint, geschieht eine Wendung, mit der man so nicht gerechnet hätte. Und das bis zum Schluss.

Der Beginn des Buches gibt ein spannendes Rätsel auf, das bis zum Schluss im Hinterkopf bleibt. Und ebenso spannend geht es in diesem Sylt-Krimi auch weiter.
Die Mischung aus dem Mordfall an sich, den Problemen innerhalb des Kommissariats und Liv´s Privatleben ist ausgewogen und trägt sich jeweils wohl dosiert durch das Buch. Immer gerade so viel, dass die Spannung erhalten bleibt, aber doch so, dass es einen nicht völlig hoffnungslos zurücklässt.
Die Figuren sind gut beschrieben und man kann sich in jeden einzelnen Charakter hineinversetzen. Manche sind sympathischer als andere, aber jeder einzeln genommen mit seiner Geschichte passt gut ins Gesamtgefüge. Mir gefiel gut, dass alle Protagonisten beleuchtet wurden. Das macht es leicht, sich in die Geschichte eines jeden hineinzuversetzen. Man kann wohl sagen, dass es an vielen Stellen authentisch ist, aber nicht alles, was in Wohngruppen im echten Leben passiert, eignet sich für ein Buch. Von daher ist es an einigen Stellen sicher angepasst.

Der Schreibstil des Buches ist sowohl einfühlsam wie auch pointiert. Es zieht sich nicht lang hin und lässt sich flüssig lesen. Dadurch, dass immer wieder neue Spuren und Geheimnisse zu Tage treten, bleibt das Buch spannend und erhält die Neugier aufrecht. Denn mit jeder neuen Spur und jedem neuen Geheimnis wirft man die bereits erstellte Theorie, wer der Möder sein könnte, buchstäblich über Bord.
Wobei ich hier eine Einschränkung platzieren muss: das letzte Drittel ist meiner Meinung nach verglichen zum Rest recht „schnell“. Plötzlich passieren so viele Dinge auf einmal, es ergeben sich Sachverhalte, von denen zuvor noch keine Rede war und im Vergleich zum Rest des Buches, wurden doch viele Wendungen sehr schnell und sehr abgehackt „abgearbeitet“. Das schmälert nicht den Lesespaß, aber kam doch überraschend.
Das Cover passt hervorragend zum Buch. Es ist düster, rau, stürmisch und leitet perfekt in die Geschichte ein, die ebenso beginnt.

Wäre das Buch nicht in Leseabschnitte eingeteilt gewesen, ich hätte es wohl in einem Rutsch verschlungen. Jedoch wollte ich mir den Spaß an der Leserunde nicht nehmen lassen. Und es HAT Spaß gemacht! Auch der Austausch war hervorragend und zu sehen, dass andere ebenso gerätselt haben und den Wirrungen der Ermittlungen erlagen, hat den Nervenkitzel umso größer gemacht.
Ein durch und durch spannendes Buch, das man nicht so einfach aus der Hand legen kann.
Aus meiner Sicht ein sehr empfehlenswertes Buch!

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