Der neue Thriller "Die falsche Schwester - Verschließ die Augen vor der Lüge" von Rose Klay bildet den dritten Teil einer Reihe, folgt jedoch einer eigenständigen Handlung und kann daher unabhängig der anderen Teile gelesen werden.

Protagonistin des Thrillers ist Effie Boskamp, eine von drei Töchtern einer reichen Unternehmerfamilie. Vor 25 Jahren verschwand Effies Schwester Mila spurlos. Auch heute noch leidet die Familie unter dem Verlust und hofft auf eine Rückkehr von Mila.
Effie ist mittlerweile selbst Mutter einer 4-jährigen Tochter namens Lulu und ist am Boden zerstört, als auch Lulu verschwindet. Gleichzeitig taucht eine neue Spur zu Mila auf. Hängen die beiden Fälle zusammen? Effie und ihre Familie setzen alles daran, die verschwundenen Mädchen zu finden und müssen sich dabei auch ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

Das Buch strotzt vor Spannung und unerwarteten Wendungen. Viele Charaktere scheinen Geheimnisse zu haben und wirken dadurch verdächtig, sodass es viel Spaß gemacht hat, zu rätseln, wer hinter dem Verschwinden der Mädchen steckt. Die Auflösung kam für mich dennoch sehr überraschend, war aber trotzdem nachvollziehbar und schlüssig.
An manchen Stellen erschienen mir die Handlungen der Charaktere nicht logisch. Um Spoiler zu vermeiden, kann ich das nicht genauer benennen, da es allerdings nur Nebenhandlungen waren, ist das nicht dramatisch. Jedoch war mir auch die Auflösung der Waldszene am Ende ein wenig zu unwahrscheinlich. Ich denke nicht, dass dies so funktioniert hätte, dies ist deshalb ein kleiner Kritikpunkt an der Handlung.

Die Charaktere haben mir insgesamt sehr gut gefallen. Bei vielen Charakteren stellt sich die Frage, welches Ziel sie verfolgen und warum sie so handeln, wie sie handeln. Dies klärt sich im Laufe des Buches und war für mich zu großen Teilen nachvollziehbar. Bei wenigen Charakteren hätte ich mir etwas mehr Tiefe gewünscht - beispielsweise bei Effies Eltern und bei Jonas.
Positiv hervorheben möchte ich Tilda, Effies Zwillingsschwester. Von Anfang an habe ich mich gefragt, was ihre Motive und Beweggründe sind. Besonders auch die Dynamik zwischen Tilda und dem Rest der Familie war interessant.

Wesentlich zur Spannung beigetragen hat der äußerst flüssige und klare Erzählstil der Autorin, was mir sehr gut gefallen hat. Die Spannung war von Anfang bis Ende auf einem konstant hohen Niveau. Ich bin buchstäblich durch die Kapitel geflogen und konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Zusammenfassend eine klare Leseempfehlung von mir für alle Thrillerfans! Ich werde mir nun auf jeden Fall noch die anderen Bücher der Autorin ansehen.

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