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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2024

Tödliche Schläge in die gnadenlose Welt aus Intelligenz und Macht ...

Wetterschmöcker (Ein Kommissar-Eschenbach-Krimi 5)
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Ein neues Abenteuer mit Kommissar Eschenbach bedeutet immer einen Ausflug in die Schweiz, literarisch natürlich immer ein Genuss! Auch diesmal darf sich der Kommissar mit einer Toten beschäftigen, die ...

Ein neues Abenteuer mit Kommissar Eschenbach bedeutet immer einen Ausflug in die Schweiz, literarisch natürlich immer ein Genuss! Auch diesmal darf sich der Kommissar mit einer Toten beschäftigen, die ihm jedoch einiges an Rätseln aufgibt. Bald schon führen die Ermittlungen in die Welt der Mächtigen, die sich den Rohstoffmarkt untereinander aufgeteilt zu haben scheinen. Doch wenn’s einfach wäre, könnt’s jeder machen und so ist es nicht verwunderlich, wenn ihn die Reise weit zurück in die Vergangenheit führt und scheinbar aufgeklärte Mordfälle wieder aufgerollt werden müssen. Und dann gerät da auf einmal auch noch seine Tochter Kathrin ins Visier eines Kriminellen und ich durfte hautnah miterleben, wie Eschenbach zu Höchstleistungen auffährt …

Der Autor Michael Theurillat macht es seinen Lesern nicht einfach in die Geschichte einzutauchen. So war es auch für mich erst ein wenig ein steiniger Weg, bis ich mich in dem schweizerischen Krimi zurechtfand. Verwirrend viele Charaktere in der Gegenwart und Vergangenheit wollten da erst einmal sortiert werden. Doch irgendwann war ich mittendrin im Geschehen und ich gestehe, dass das Buch durchaus noch einen Nervenkitzel auslösen konnte, besonders als dann auch noch Eschenbachs alter Wegbegleiter Lenz mit von der Partie ist. Dennoch hat es in meinen Augen diesmal leider nur für 3,5 von 5 Sternen gereicht aber trotzdem verbunden mit einer Leseempfehlung für alle Eschenbach Fans. Ich habe natürlich auch schon den nächsten Teil parat liegen …

Veröffentlicht am 15.05.2024

Wenn sich ein Bakteriologe auf Verbrecherjagd begibt ...

Hafenmörder
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Der „Hafenmörder“ entführt mich auf eine literarische Reise in meine Geburtsstadt Hamburg, die ich natürlich gerne angetreten habe. Doch eine idyllische Rückkehr in die Vergangenheit sieht anders aus. ...

Der „Hafenmörder“ entführt mich auf eine literarische Reise in meine Geburtsstadt Hamburg, die ich natürlich gerne angetreten habe. Doch eine idyllische Rückkehr in die Vergangenheit sieht anders aus. Bevor ich mich versah, steckte ich mittendrin in Mordermittlungen der besonderen Art. Gemeinsam mit seinem Freund Martin Bucher, der der lokalen Polizeigarde angehört, versuchen dieser und der Protagonist, Bakteriologe Carl-Jakob Melcher, einen Mörder zur Strecke zu bringen. Der Gesuchte, der seine ausschließlich reichen und einflussreichen Opfer mit mysteriösen Zeichen auf der Stirn verunstaltet, gibt ihnen jedoch ein Rätsel um das andere auf. Handelt es sich überhaupt um nur einen Mann oder sind verschiedene Personen in tödlicher Mission unterwegs? Neben seinen polizeilichen Aufgaben gibt es auch eine zarte Liebesbeziehung zwischen Carl-Jakob und der jungen Carla, die als Dienstmädchen im Hause Knudsen angestellt ist. Sie hat eine schwere Vergangenheit hinter sich und scheint sich an Carl-Jakob zu klammern, koste es was es wolle. Wird er beiden Aufgaben gewachsen sein?

Bei dem Roman „Hafenmörder“ handelt es sich mal wieder um ein Buch, das ich schon lange lesen wollte und doch immer wieder zugunsten dringlicherer Lektüre opferte. Umso mehr freue ich mich, es nun endlich ans Tageslicht gezogen und gelesen zu haben. Es dauerte ein wenig, bis mich der Autor abgeholt hatte, dann wurde der flüssige und recht bildhaft geschriebene Kriminalroman aber von Seite zu Seite spannender. Eine tolle Auflösung, mit der ich so nicht gerechnet hatte, erwartete mich am Schluss und lässt mich nun auf den nächsten Band hibbeln. Ich vergebe hier gerne vier dicke, glänzende Sterne verbunden mit einer Leseempfehlung nicht nur für Hamburg Fans.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 07.05.2024

Hat mich nicht wirklich erreicht ...

Die störrische Braut
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Wie man es von Anne Tyler gewohnt ist, präsentiert sie uns auch diesmal mit „Die störrische Braut“ eine Familiengeschichte. Diesmal dreht es sich um die Familie Battista mit dem im „Mäuselabor“ forschenden, ...

Wie man es von Anne Tyler gewohnt ist, präsentiert sie uns auch diesmal mit „Die störrische Braut“ eine Familiengeschichte. Diesmal dreht es sich um die Familie Battista mit dem im „Mäuselabor“ forschenden, etwas schrägen Vater, und den beiden Schwestern Kate und Bunny. Die ältere der beiden Töchter, Kate, ist durch den Tod der Mutter gezwungen, die Vernünftige zu sein und den Rest der Familie so gut es geht im Zaum zu halten. Sie scheint sich mit der ihr zugeordneten Rolle engagiert zu haben, obwohl sie weder dem Kochen und der Hausarbeit, geschweige denn ihrem Job als Kinderbetreuerin etwas abgewinnen kann. Doch dann stellt ihr Vater ihr bisher gelebtes Leben auf den Kopf und verlangt von ihr, eine Ehe mit seinem weißrussischen Laboranten Pjotr einzugehen, denn dieser droht in kurzer Zeit des Landes verwiesen zu werden. Hier ist der Professor aber wohl einen Schritt zu weit gegangen …
Mit einem bei Anne Tyler nicht immer so gegeben flüssigen Schreibstil ließ mich die Autorin nur so durch die Seiten rauschen. Ich lerne die Battistas kennen, will den Vater schütteln und an seine „Erzieherrolle“ erinnern, will Kate bitten, doch ein wenig entspannter zu werden und will der aufmüpfigen Bunny am liebsten Hausarrest bis an ihr Lebensende erteilen. Doch natürlich ist das nicht möglich und so lese ich mich zügig bis zum Ende durch, das mich ein wenig unbefriedigt zurücklässt. Habe ich den tieferen Sinn hinter diesem sich an dem bekannten Shakespeare Stückt „Der Widerspenstigen Zähmung“ nicht verstanden? Ich vergebe drei Sterne im mittleren Bereich und wage mal zu behaupten, dass es wahrlich bessere Bücher von Anne Tyler gibt.

Veröffentlicht am 07.05.2024

Schnell fängt man an, über die eigenen Familiengeschichte nachzudenken ...

Wenn wir wieder leben
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Was für eine Geschichte! Wer hier denkt „Naja, einfach noch mal eine Kriegsgeschichte zum wiederholten Male“ irrt sich in meinen Augen gewaltig, denn diese hier geht wirklich an die Nieren. Immer wenn ...

Was für eine Geschichte! Wer hier denkt „Naja, einfach noch mal eine Kriegsgeschichte zum wiederholten Male“ irrt sich in meinen Augen gewaltig, denn diese hier geht wirklich an die Nieren. Immer wenn ich gedacht hatte, nun weiß ich wirklich alles zu diesem Thema, tut sich ein neues Türchen auf und eine ganz neue Variante der Grausamkeit des Krieges präsentiert sich mir. Geschehen hier mit den vier jungen Leuten Julius, Gundi, Lore und Erik, die das Schicksal zusammengeführt hat und die ihr Möglichstes tun, ihm ein fröhliches Gesicht aufzusetzen. Sie gründen eine Band im beschaulichen Ort Zoppot bei Danzig namens die „Piroggen“, und hoffen mit ihrer Musik den großen Durchbruch zu erlangen. Beide Jungs sind in die frech-fröhliche Gundi Sonnenschein verliebt, während deren Halbschwester Lore als scheues Mauerblümchen eher im Hintergrund bleibt. Schließlich geschieht das Heißersehnte. Der Gauleiter Danzigs, Albert Forster, verliebt sich in das Vorzeigelied des Quartetts und ebnet ihnen der Weg zu einer für die Verhältnisse recht steilen Karriere. Während Gundi, die bis dato eigentlich nur ihren Pop geliebt und verehrt hatte, wie ein Schmetterling durchs Liebesleben flattert, braut sich am Horizont ein Gewitter der besonderen Art auf: der Zweite Weltkrieg bricht aus und bald wird nichts mehr so sein, wie es einmal war …
Zwanzig Jahre später wird die junge Wanda mit diesem Thema konfrontiert und versucht verzweifelt – angetrieben von dem fast schon besessenen Andras – die Wahrheit herauszufinden was damals geschah und wie es mit ihrer Familie zusammenhing. Doch für ihre Beharrlichkeit zahlt sie bald einen hohen Preis …
Die wunderbare Autorin Charlotte Roth, die viele eigene Erfahrungen und Erlebnisse in ihren Roman einfließen ließ, hatte mich schon mit den ersten Seiten abgeholt und eingefangen und bald entwickelte das Buch eine Sogwirkung, der ich mich schwerlich entziehen konnte. Danzig und Umgebung mit seiner Sonderstellung, die sich durch die Abgeschnittenheit damals ergab, muss für seine Bewohner etwas ganz Besonderes gewesen sein. Polen, wie Deutsche lebten recht friedlich miteinander bis die Nazis einen Hass zu schüren begannen, der seinesgleichen sucht. Es erschütterte mich über diese hasserfühlte Entwicklung lesen zu müssen, die bald in der friedlichen Enklave zu brodeln begann. Auch brachte die Geschichte der „Gustloff“ mir vieles an neuen Erkenntnissen, kannte ich den großen Pott bisher doch nur als untergegangenes Flüchtlingsschiff. Mit seinen über 600 recht klein bedruckten Seiten ist „Wenn wir wieder leben“ kein Roman zum eben mal nebenher weglesen. Man muss sich einlassen auf die Geschichte, die mich am Schluss sehr nachdenklich und betroffen zurückließ. Ich vergebe auf jeden Fall fünf wohlverdiente Sterne und spreche eine Leseempfehlung an alle diejenigen aus, die diesem Kapitel der Geschichte die verdiente Beachtung schenken möchten. Mal wieder ein absoluter Volltreffer, liebe Charlotte, danke schön dafür!

Veröffentlicht am 03.05.2024

Konnte mich leider nicht ganz erreichen ...

Die Architektin von New York
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Heutzutage denken die wenigsten Menschen darüber nach, was es für die Konstrukteure bedeutet haben muss, wenn wir mir wieder über eine gigantische Fluss- oder Talbrücke fahren. Doch Emily und ihr Mann ...

Heutzutage denken die wenigsten Menschen darüber nach, was es für die Konstrukteure bedeutet haben muss, wenn wir mir wieder über eine gigantische Fluss- oder Talbrücke fahren. Doch Emily und ihr Mann Washington machen sich sehr wohl darüber Gedanken, nachdem sie mit im Winter im Jahr 1865 mit einer Fähre über den East River im Eis stecken bleiben und kaum mit dem Leben davonkommen. Wie schön wäre es doch, den breiten Fluss bequem über eine Brücke überqueren zu können. Wash, der aus einer Brückenbauer Familie kommt, fängt an Pläne zu schmieden und die intelligente und überaus interessierte Emily ist bald genauso Feuer und Flamme, nicht wissend, dass ihr ihr angeeignetes Wissen bald mehr als gut tun wird, wenn sie sich in der Männerwelt behaupten muss …
„Die Architektin von New York“ gehört in eine Reihe von Büchern über starke Frauen, die mir eigentlich außerordentlich gut gefällt. Einige der Bände hatte ich schon gelesen und freute mich so auch riesig auf Emily und ihre Geschichte. Leider muss ich sagen, dass mich diese erstaunlicherweise wenig berührt hat. Die Charaktere blieben blass und konnten mich nicht wirklich erreichen. Interessante Abzweigungen verliefen oft im Leeren, so dass mich das Buch alles in allem etwas unbefriedigt zurückließ. Lediglich die tollen Details zum Brückenbau an sich waren spannend, so dass ich mir die großen Herausforderungen oft bildhaft vorstellen konnte und nicht nur mit dem Konstrukteur, sondern auch mit den Arbeitern litt, die unter fast unmenschlichen Bedingungen Tag für Tag ihr Leben aufs Spiel setzten. Ich vergebe für diesen Roman drei von fünf möglichen Sternen verbunden mit leider nur einer eingeschränkten Leseempfehlung. Dennoch empfehle ich, sich die Autorin zu merken, denn mit ihrem Buch „Vom Gehen und Bleiben“, das außerhalb dieser „Starke Frauen“ Reihe erschien, hat sie in meinen Augen einen Volltreffer gelandet. Dafür gab es von mir die volle Punktzahl!