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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.05.2024

"humorvolle Nachdenklichkeit"

Was geht, Annegret?
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Und plötzlich ist alles anders - das muss Annegret, 69 Jahre alt erkennen, als nach dem Tod ihres Mannes u.a. zum Vorschein kommt, dass das Haus der Bank gehört und sie sich nun eine neue Bleibe suchen ...

Und plötzlich ist alles anders - das muss Annegret, 69 Jahre alt erkennen, als nach dem Tod ihres Mannes u.a. zum Vorschein kommt, dass das Haus der Bank gehört und sie sich nun eine neue Bleibe suchen muss. Fernab von ihrer kleinen gemütlichen ländlichen Idylle, kann sie glücklicherweise bei ihrer Enkelin unterkommen anstelle im von der Tochter ausgesuchten Seniorenheim - allerdings wohnt die Enkelin mitten in Berlin in einer WG. Neben dem "Großstadtschock" warten auf die Seniorin weitere Herausforderungen u.a. die anderen Ansichten und Meinungen der jungen Generation zu den unterschiedlichsten Themen.
Franka Bloom erzählt sehr erfrischend die Geschichte der Oma, die sich nun in einer ihr völlig fremden Welt zurechtfinden muss und dies nach anfänglichen Hürden mit wachsendem Selbstvertrauen sehr gut meistert. Es wird dem Leser immer wieder vor Augen geführt, dass die unterschiedlichen Generationen ganz andere Dinge als wichtig oder als "selbstverständlich" erachten, die für andere wiederum völlig fremd sind. Die Idee der Autorin, die Oma in eine WG nach Berlin zu "verfrachten" finde ich genial!
Das Buch lässt sich sehr schön und leicht lesen. Sehr gut gefallen hat mir die zusätzliche Unterteilung in vier Teile, die wiederum mit eigenen Kapitel aufwarten. Bei letzteren fällt auch das optische Hervorheben auf: einfach mal was anderes als "nur die Überschrift mittig" zu setzen. Abgerundet wird diese zum Teil auch sehr schwungvolle Geschichte durch das frisch und dynamisch wirkende Buchcover.

Fazit: das von der Autorin zu Beginn des Buches gesetzte Ziel u.a. Brücken zwischen Generationen zu bauen, hat sie meines Erachtens sehr gut geschafft

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Veröffentlicht am 19.05.2024

Tolle Fortsetzung!

Mordsschnitzel
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Mit "Mordsschnitzel" hat Ulrike Moshammer den zweiten Fall für die beiden Hobbyermittlerinnen Valerie Thaller, Hotelbesitzerin und ihre beste Freudin Nora geschaffen.
Der legendäre Schnitzelkönig Bernhard ...

Mit "Mordsschnitzel" hat Ulrike Moshammer den zweiten Fall für die beiden Hobbyermittlerinnen Valerie Thaller, Hotelbesitzerin und ihre beste Freudin Nora geschaffen.
Der legendäre Schnitzelkönig Bernhard Lederer feiert seinen 70. Geburtstag in Valeries Hotel und am nächsten Tag wird er ermordet aufgefunden. Da er zudem mit Valeries Familie sehr gut befreundet war, versteht es sich aus ihrer Sicht quasi von selbst, dass sie sich auf Mörderjagd begibt. Die zuständige Ermittlerin will Valerie aufgrund der Erfahrungen des vorangegangenen Falles "unter Beobachtung" haben und versucht nun die Hotelchefin in die Ermittlungen mit einzubeziehen und mitzubekommen, was diese wieder "treibt". Ob das gelingt?
Den zweiten Fall kann man m.E. lesen ohne den ersten Band "Leichenschmauss mit Kaiserschmarrn" gelesen zu haben, allerdings hat man dann mit Band 1 definitiv was verpasst, denn dieser hat mir auch sehr gut gefallen.
Der vorliegende Fall steht dem in nichts nach. Es gibt eine gelungene Mischung aus lustigen und zum Teil schon fast schrägen Szenen (z.B. wenn die beiden Hobbydetektivinnen in Action sind), von traurigen Szenen und von Spannung bis zum Schluss. Die Autorin hat es gekonnt geschafft mich wieder bis zum Ende auf der falschen Fährte unterwegs sein zu lassen und zauberte dann eine von mir nicht erwartete aber nachvollziehbare Lösung aus dem Hut. Das Sahnehäubchen waren die tollen Beschreibungen des Ortes und des Wasserfalls in Bad Gastein: ich hatte das Gefühl ich steht mit Valerie dort und genieße dieses Naturschauspiel! Wahnsinn!
Und natürlich kommt auch die Kulinarik nicht zu kurz: neben dem appetitlich aussehenden Buchcover kommen immer wieder verschiedene zum Teil regionale Gerichte in den Handlungen vor und werden auch für nicht Einheimische verständlich erklärt und das Beste: am Ende des Buches sind Rezepte enthalten um diese Köstlichkeiten auch selbst zuzubereiten. Super!

Fazit: ich hatte wieder tolle Lesestunden im Gasteinertal und freue mich auf noch viele weitere spannende Fälle an der Seite von Valerie

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Veröffentlicht am 12.05.2024

Auftakt der Krimiserie auf den Kanaren

Dunkle Verwicklungen auf La Palma (Calderon und Rodriguez ermitteln 1)
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Flores & Santana liefern mit "Dunkle Verwicklungen auf La Palma" den ersten Band ihrer Kanaren-Krimiserie. Als Erstes fällt dem Leser das toll gestaltete Buchcover sowie der Farbschnitt und die Innenseiten ...

Flores & Santana liefern mit "Dunkle Verwicklungen auf La Palma" den ersten Band ihrer Kanaren-Krimiserie. Als Erstes fällt dem Leser das toll gestaltete Buchcover sowie der Farbschnitt und die Innenseiten des Covers inkl. der abgedruckten Karte auf: tolle Farbwahl, Urlaubsfeeling pur - am liebsten möchte man sofort in den Flieger steigen und auf nach La Palma.
Aber dort geht es alles andere als beschaulich zu: ein Toter am Strand. Aber nicht irgendein Toter, sondern ein Bauunternehmer. Um den örtlichen Ermittlern etwas auf die Sprünge zu helfen, "mischen" sich die Buchhändlerin Naira und der Journalist Ben "ein" und "fachsimpeln" als Hobbykriminaler bei Wein und anderen kulinarischen Genüssen.
Das Buch lässt sich zügig und flüssig lesen und besticht durch die Landschafts- und Szenenbeschreibungen sowie die Kulinarik! Die Autoren schaffen es das Inselflair zum Leser zu transportieren. Der Kriminalfall als solches gerät dadurch ab und an in den Hintergrund und der rote Faden hinsichtlich der Mordermittlung hat mir phasenweise gefehlt, da m.E. zu viele Nebenschauplätze in die Geschichte eingebaut wurden. Dass die Autoren selbst auf der Insel waren, beweisen sie indem sie immer wieder Informationen über die Insel geben.
Alles in allem war es ein unterhaltsamer Ausflug auf die Kanaren mit mehr Urlaubsfeeling als Krimi.

Fazit: passabler Auftakt mit Potential für die nächsten Fälle

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Veröffentlicht am 12.05.2024

wie guter Wein, das Buch muss man genießen

Mord am Lago Maggiore
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Die Autorin Alexandra Holenstein nimmt den Leser mit an den Lago Maggiore. Zur Einstimmung hält das Buchcover bereits ein gigantisches Panorama bereit, was zum Träumen einlädt. Dem folgt eine toll konstruierte ...

Die Autorin Alexandra Holenstein nimmt den Leser mit an den Lago Maggiore. Zur Einstimmung hält das Buchcover bereits ein gigantisches Panorama bereit, was zum Träumen einlädt. Dem folgt eine toll konstruierte Geschichte: Tabea und Ludwig ziehen von Zürich zu Ludwigs Vater Herbert nach Ascona. Tabeas Schwiegervater "entpuppt" sich dann aber als ein sehr spezielles "Exemplar Mensch", der versucht seinen Mitmenschen das Leben schwer zu machen. Was für ein Unmensch! Aber dann liegt Herbert plötzlich ermordet in seiner Luxusvilla. Da er sich nicht nur Freunde gemacht hat, gibt es einige Kandidaten, die ein Motiv hätten ihn zu vergiften. Aber wer war es wirklich und warum? Tabea fängt selbst das ermitteln an und dass das nicht gut gehen kann, war gefühlt ja schon klar.

Besonders gefallen haben mir die Wort- und Satzwahl, die Szenenbeschreibungen und die Dialoge. Diese warten mit einer Eleganz auf, die man heute gefühlt nur selten bei Krimis noch findet. Daher war das Buch für mich wie ein guter Wein, langsam lesen und Stück für Stück einfach genießen.
Die Figuren sind eine bunte Mischung der Menschheit mit ihren Eigenheiten, Marotten und Angewohnheiten. Daher habe ich als Leser auch sehr schnell in die Geschichte reingefunden, da die Anzahl der Personen übersichtlich war und diese prägnant beschrieben sind. Was den Täterkreis betrifft wurde eine breite Palette an Möglichkeiten quasi "präsentiert" und ich persönlich hatte es lange schwer mich überhaupt auf einen festzulegen - aber dann kam alles ganz anders. Super, denn die Spannung und der Überraschungsmoment waren dadurch gegeben!

Fazit: lesenwerter Ausflug nach Italien mit Spannung und Überraschung

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Veröffentlicht am 11.05.2024

ein spannender Leseausflug nach Frankreich

Traubenfest
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Die Autorin Julie Dubois nimmt ihre Leser mit ins Périgord, dem "Feinschmeckerparadies". Das dortige mehrtägige Fest und die Stimmung werden getrübt, als kurz hintereinander zwei Mädchen verschwinden, ...

Die Autorin Julie Dubois nimmt ihre Leser mit ins Périgord, dem "Feinschmeckerparadies". Das dortige mehrtägige Fest und die Stimmung werden getrübt, als kurz hintereinander zwei Mädchen verschwinden, darunter die 16 jährige Winzertochter Emma. Kommissarin Marie Mercier, die sich auf ein paar ruhigere Tage mit ihren Liebsten gefreut hatte, muss sich wieder voll in die Arbeit stürzen. Während die Polizei fieberhaft nach den Mädchen sucht, taucht u.a. ein mit Blut beflecktes Beweisstück auf und kurz danach gibt es einen Toten.

Die Autorin hat einen sehr angenehm zu lesenden Schreibstil. Mit ihrer Wortwahl beschreibt sie die Szenen und die Protagonisten aus meiner Sicht sehr plastisch und treffend. Begeistert haben mich an dem Buch die von der Autorin immer wieder eingestreuten französischen Ausdrücke sowie z.B. das Gedicht von Jacques Prévert oder zum Einstieg in das Buch die beiden Sätze von Simone de Beauvoir und Jean Cocteau: zum Teil nachdenklich, immer passend gewählt und zusammen tragen um mir als Leser ein bisschen französisches Feeling zu transportieren. Wunderschön!
Während der gesamten Geschichte schafft es die Autorin immer wieder neue Fährten zu legen, so dass es mir nicht möglich war zeitnah den für mich mutmaßlichen Täter zu ermitteln. Die Spannung baute sich langsam auf und wurde zum Ende hin konstant hoch gehalten. Neben der Krimihandlung sorgten Szenen u.a. mit Maries Großtante und deren Lebensgefährten sowie den "Haustieren" auch für lustige Szenen.
Das Buchcover und die Innenseiten strahlen durch den überwiegenden blau und gelb Anteil eine Fröhlichkeit aus und sind ein schöner Eyecatcher - ich fühlte mich dadurch gleich nach Frankreich "gebeamt".

Für mich war es der erste Fall an der Seite von Marie Mercier, die allerdings schon drei Fälle lösen durfte. Ich bin schnell in die Geschichte reingekommen und habe mich sehr gut zurecht gefunden. D.h. aus meiner Sicht braucht man die Vorgängerbände nicht zwingend lesen. Da mir aber der vorliegende Band 4 sehr gut gefallen hat, werde ich wohl nach und nach auch die anderen Bände lesen.

Fazit: spannender aber auch amüsanter Ausflug nach Frankreich

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