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Veröffentlicht am 05.05.2024

Nachkriegsjahre

Die Kranichfrauen
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Beim Cover des Buchs kann man gleich erahnen, dass die Geschichte in der Vergangenheit spielt. Genauer gesagt in der Nachkriegszeit, im Jahr 1947. Das Gelände des Yachtclubs Ammersee wurde von den Amerikanern ...

Beim Cover des Buchs kann man gleich erahnen, dass die Geschichte in der Vergangenheit spielt. Genauer gesagt in der Nachkriegszeit, im Jahr 1947. Das Gelände des Yachtclubs Ammersee wurde von den Amerikanern beschlagnahmt, die dort einen Jugendclub einrichten. Anna und Paula, die aus sehr unterschiedlichen Verhältnissen stammen, verbringen ihren Sommer als Betreuerinnen dort. Es geht um die Schwierigkeiten und Probleme der Nachkriegszeit, insbesondere auch um die Rolle der Frauen und um die Yacht Kranich, die Paulas Großmutter Maxima einst ihrem Großvater Ernst geschenkt hat. Die Besatzer haben vor, diese mit nach Amerika zu nehmen. Paula fasst gemeinsam mit ihrer Freundin einen Plan, wie sie die Yacht in Sicherheit bringen können.

Im Nachwort schreibt die Autorin zu ihren Recherchen zum Roman. Immer wieder wird auf Themen und Ereignisse Bezug genommen, die so tatsächlich passiert sein könnten. Beim Lesen merkt man, dass Renate Kreil umfangreiche Nachforschungen angestellt hat. Das Buch war für mich sehr interessant zu lesen, allerdings wirkten die einzelnen Kapitel teilweise eher wie eine Aneinanderreihung von Ereignissen und nicht wie eine flüssige Geschichte. Dadurch ist es aber auch kein Problem, wenn man das Buch eine Weile zur Seite legt. Einiges wird nur oberflächlich abgehandelt, es fehlt aus meiner Sicht an Tiefe und spannenden Höhepunkten.

Die Sorge um die Yacht war für mich angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Lage, den knappen Lebensmitteln und nach wie vor als vermisst geltenden Soldaten nur teilweise nachvollziehbar. Am Ende bleibt offen, wie es für die Frauen weitergehen wird, besonders auf Anna und Paulas Tante Hedi warten noch einige Herausforderungen. Ein gut recherchierter Roman, der mich leider nicht vollständig überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Gute Unterhaltung vor traumhafter Kulisse

Zeit der Schwestern
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Apfelblütentage ist der Auftakt zur Trilogie „Zeit der Schwestern“. Wie der Name schon sagt, geht es darin um drei recht unterschiedliche Schwestern. Im ersten Band geht es hauptsächlich um Carolin, aber ...

Apfelblütentage ist der Auftakt zur Trilogie „Zeit der Schwestern“. Wie der Name schon sagt, geht es darin um drei recht unterschiedliche Schwestern. Im ersten Band geht es hauptsächlich um Carolin, aber die Leser erfahren auch schon einiges über Romy und Veronika, die Veri genannt wird. Nach vielen Jahren im Ausland kommt Carolin anlässlich des 70. Geburtstags ihrer Mutter an den Bodensee zurück. Dort überschlagen sich die Ereignisse und sie kommt ins Grübeln, ob ihr Lebensmittelpunkt weiterhin Neuseeland sein kann. Neben familiären Turbulenzen bringt auch die Begegnung mit einem ehemaligen Mitschüler ihr Leben durcheinander.

Die Schriftgröße ist relativ klein, das war für mich aber kein Problem. Den Schreibstil fand ich zum Lesen sehr angenehm, besonders gut haben mir die liebevollen Beschreibungen der Szenerie und der Ereignisse gefallen. Dadurch hatte ich immer wieder das Gefühl, durch Carolins Fotografinnenauge zu blicken. Die beschriebene Landschaft ist einfach traumhaft, der Bodensee bildet die perfekte Kulisse für die Handlung. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Carolin erzählt, ich konnte mich schnell in sie hineinversetzen und auch die anderen Protagonisten waren mir größtenteils sympathisch. Lediglich mit Lotte habe ich mir etwas schwergetan, ihr Verhalten ganz am Anfang des Buchs hat auf mich einen sehr egoistischen Eindruck gemacht.

Mein Fazit: eine gelungene Liebesgeschichte, die vor einer traumhaften Kulisse spielt. Ich freue mich schon darauf, noch mehr von der Familie Hohenhausen zu lesen. Ich kann das Buch allen empfehlen, die kurzweilige Liebes- und Familiengeschichten mögen.

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  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 13.04.2024

Familienbande

Mühlensommer
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Das Cover des Buchs hat mich direkt in den Sommer versetzt. Auf dem Schutzumschlag ist wogendes Getreide und ein blühender Ast mit einem Schmetterling zu sehen, das passt sehr gut zur Geschichte und vermittelt ...

Das Cover des Buchs hat mich direkt in den Sommer versetzt. Auf dem Schutzumschlag ist wogendes Getreide und ein blühender Ast mit einem Schmetterling zu sehen, das passt sehr gut zur Geschichte und vermittelt einen ersten Eindruck vom Inhalt. Das Hardcover ist hochwertig gearbeitet und mit dem Lesebändchen findet man leicht an die zuletzt gelesene Stelle zurück. In der Geschichte geht es um Maria, die auf einem abgelegenen Bauernhof aufgewachsen ist. Ein Unfall ihres Vaters im Wald führt zu einem ungeplanten Aufenthalt auf dem Hof, bei dem neben den aktuellen Geschehnissen auch die Erinnerungen an ihre Kindheit eine große Rolle spielen.

Die Autorin erzählt authentisch, lebensnah und klar vom Leben auf dem Land, von heiteren und traurigen Begebenheiten und scheinbar alltäglichen Ereignissen. Wer selbst in einer ländlichen Region aufgewachsen ist und Geschichten „von früher“ kennt, wird sich in den Schilderungen wiederfinden. Das Buch wird aus der Sicht von Maria erzählt und spielt in verschiedenen Zeitebenen. Von der Gegenwart geht es in die Kindheit und wieder zurück. Teilweise habe ich kurz gebraucht, um mich zu orientieren, da die Zeitsprünge nicht immer sofort ersichtlich waren. Ein kurzer Hinweis über den einzelnen Kapiteln oder ähnliches wäre für mich hilfreich gewesen.

Dennoch habe ich das Buch sehr gerne gelesen und habe mich von den lebendigen Schilderungen zur Mühle entführen lassen. Die Szenerie konnte ich mir sehr gut vorstellen und so war das Lesen für mich ein Ausflug aufs Land, bei dem ich interessanten Geschichten von früher und heute lauschen durfte. Ich kann den Roman allen empfehlen, die sich für das Landleben früher und heute interessieren und eine sich langsam entwickelnde, aber dennoch mitreißende Familiengeschichte erleben möchten.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 06.04.2024

Leichte Unterhaltung

Liebe kann doch jedem mal passieren
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Im Buch geht es um Zahnärztin Julie und Anwalt Alex. Beide mieten ein halbes Zimmer in Brighton und stellen beim Einzug fest, dass sie dasselbe Zimmer bewohnen werden. Ich finde die Idee des Romans sehr ...

Im Buch geht es um Zahnärztin Julie und Anwalt Alex. Beide mieten ein halbes Zimmer in Brighton und stellen beim Einzug fest, dass sie dasselbe Zimmer bewohnen werden. Ich finde die Idee des Romans sehr charmant, bin aber leider mit den Protagonisten nicht so recht warm geworden. Auch die Handlung bleibt eher oberflächlich. Ich hatte bei den Hauptpersonen das Gefühl, dass diese mehr über- statt miteinander sprechen und sich nicht weiterentwickeln. Obwohl beide unglücklich in ihren Jobs sind, machen sie zum Beispiel nur wenig Anstalten, daran etwas zu ändern.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, ich habe die Geschichte in einem Rutsch an einem Nachmittag gelesen. Die Autorin erzählt abwechselnd aus der Sicht von Julie und Alex und lässt die Leser sehr viel an den Gedanken der beiden teilhaben. Es gibt ein paar unterhaltsame Szenen, wie zum Beispiel einen Abend am Pier und eine Wohnung, in der es spukt. Davon hätte ich mir noch mehr gewünscht.

Wer ein Buch zur netten Unterhaltung zwischendurch sucht, wird sicher Freude an der Geschichte haben. Eine tiefgründige Handlung darf man aber nicht erwarten. Von mir gibt es 3,5 Sterne für diese charmante Liebesgeschichte.

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Veröffentlicht am 01.04.2024

Gefühlvoller Sommerroman

Frühling, Sommer, Herbst und du
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Nachdem Mayas Traum vom eigenen Laden jäh geplatzt ist, findet sie sich auf einem Roadtrip ins Baskenland wieder. Zusammen mit ihrer Nichte, ihrem Bruder, dessen bestem Freund Alex, ihrer Cousine sowie ...

Nachdem Mayas Traum vom eigenen Laden jäh geplatzt ist, findet sie sich auf einem Roadtrip ins Baskenland wieder. Zusammen mit ihrer Nichte, ihrem Bruder, dessen bestem Freund Alex, ihrer Cousine sowie Kater Ralph und Papagei Eleonora fährt Maya zum Haus ihrer verstorbenen Großmutter nach Maitasuna. Alex war Mayas Jugendliebe, doch sie hat ihn damals plötzlich verlassen und die beiden haben seitdem nur sporadischen Kontakt. Nun sind sowohl Maya als auch Alex frisch getrennt und kommen sich im Verlauf der Handlung langsam wieder näher.

Der bildhafte Schreibstil mit den liebevollen Beschreibungen hat mir sehr gut gefallen. Der Autorin ist es gelungen, ein traumhaftes Setting zu schaffen, in dem man als Leser wunderbar eintauchen kann. Dennoch driftet die Geschichte nicht ins Kitschige ab, auch ernste Themen kommen vor und geben der Handlung Tiefe. Das Buch ist sehr flüssig und angenehm zu lesen. Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Maya und Alex erzählt. Ich fand es sehr schön, dass auch die Nebenfiguren detailliert ausgearbeitet sind und immer wieder zum Fortgang der Handlung beitragen.

Ein wunderbares Buch, das nicht nur eine Liebesgeschichte, sondern auch eine Familiengeschichte erzählt. Ich habe es sehr genossen mit den sympathischen Protagonisten nach Spanien zu reisen und dort in ihre Welt einzutauchen. Ich kann das Buch allen empfehlen, die gefühlvolle Geschichten mögen, die nicht kitschig sind und freue mich auf weitere Bücher der Autorin.

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