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Veröffentlicht am 18.05.2024

Kraken

Die Stimme der Kraken
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Zugegeben, ich habe einen Öko-Thriller erwartet, bekommen habe ich eher einen philosophischen Science Fiction Roman, der nachdenklich macht. Das Buch ist nicht einfach zu lesen, man muss sich konzentrieren, ...

Zugegeben, ich habe einen Öko-Thriller erwartet, bekommen habe ich eher einen philosophischen Science Fiction Roman, der nachdenklich macht. Das Buch ist nicht einfach zu lesen, man muss sich konzentrieren, ich konnte immer nur wenige Seiten lesen, um das Gelesene auch verarbeiten zu können.

Wir verfolgen verschiedene Erzählperspektiven, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben, und die erst gegen Ende der Handlung zusammenlaufen. Im Mittelpunkt steht die Wissenschaftlerin Dr. Ha Nguyen, die in Con Dao ankommt, einer unter Naturschutz gestellten Insel bei Vietnam. Überraschend für sie ist die Begegnung mit dem weltweit einzigen Androiden Evrim, der ebenfalls auf der Insel ist, sozusagen im Exil unter Aufsicht. Für den Schutz sorgt die weibliche "Kampfmaschine", Altantsetseg. Sie trägt unzählige Narben aus vielen Kämpfen und schützt die Insel gegen unbefugte Eindringlinge. Denn in den überfischten Meeren finden die Sklavenschiffe kaum noch Fang, was sie zu Con Dao treibt. Auf einem dieser Sklavenschiffe befindet sich Eiko. Er erzählt seine Geschichte.

Ich fand die Informationen zu Kraken im Allgemeinen total faszinierend, so dass ich einiges recherchiert habe. Oktopusse sehe ich jetzt mit anderen Augen, finde die Vorstellung von Lebewesen, die der menschlichen Intelligenz fast ebenbürtig sind, spannend. Schwierigkeiten hatte ich eher, mich in diese KI-lastige zukünftige Welt einzufinden, die düstere, dystopische Züge aufweist. Das Buch macht sehr nachdenklich, die zentrale Frage ist: Was ist Bewusstsein? Zu erwähnen ist noch der brillante Schreibstil des Autors, der seinesgleichen sucht.

Fazit: Man muss sich auf das Thema einlassen, dann wird man mit einer außergewöhnlich tiefgründigen Geschichte belohnt.

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Veröffentlicht am 18.05.2024

saisonale Rezepte

Das Lebensfreude-Kochbuch
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Ich liebe es, mich durch Kochbücher zu kochen, das Lebensfreude-Kochbuch ist mir sofort durch sein schönes Cover aufgefallen. Hell, bunt, auf den ersten Blick ansprechend. Zudem gefällt mir die Idee, die ...

Ich liebe es, mich durch Kochbücher zu kochen, das Lebensfreude-Kochbuch ist mir sofort durch sein schönes Cover aufgefallen. Hell, bunt, auf den ersten Blick ansprechend. Zudem gefällt mir die Idee, die Rezepte nach Jahreszeiten zu sortieren und saisonale Lebensmittel zu verwenden.

Genauso ist das Buch auch aufgebaut. Nach einem Vorwort der Autorinnen beginnt der Rezeptteil mit "Loslegen im Frühling", gefolgt von "Das Leben genießen im Sommer", "Loslassen im Herbst" und "Zur Ruhe kommen im Winter". Bevor die einzelnen Rezepte beginnen, werden die jeweiligen Obst- und Gemüsesorten in einem kurzen Steckbrief vorgestellt.

Die Rezepte sind klar strukturiert mit Angaben der Personenzahl, Zubereitungszeit und Kalorien. Die einzelnen Schritte sind verständlich und die ansprechenden Fotos laden zum nachkochen ein.

Perfekt für die Jahreszeit werde ich das Sekt-Holunderblüten-Sorbet ausprobieren und freue mich schon auf den Winter, um das Grünkohl-Cashew-Korma nachzukochen.

Fazit: Ein absolut gelungenes Kochbuch mit einem stimmigen Konzept.

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Veröffentlicht am 13.05.2024

solider Thriller

Mörderfinder – Stimme der Angst
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"Mörderfinder - Stimme der Angst" ist der vierte Teil der Reihe. Ich bin in die Reihe mit diesem Teil eingestiegen und hatte keinerlei Anlaufschwierigkeiten oder das Gefühl, dass mir Vorwissen fehlt, ...

"Mörderfinder - Stimme der Angst" ist der vierte Teil der Reihe. Ich bin in die Reihe mit diesem Teil eingestiegen und hatte keinerlei Anlaufschwierigkeiten oder das Gefühl, dass mir Vorwissen fehlt, da der Autor die wichtigsten Fakten aus der Vergangenheit in die Handlung integriert.

Max Bischoff ist auf der Beerdigung seines Mentors, als er unter den Trauergästen eine Frau sieht, die der Zwilling seiner verstorbenen großen Liebe Jennifer Sommer sein könnte. Noch immer plagen Max Schuldgefühle, dass er Jennifer vor fünf Jahren nicht retten konnte. Kurzentschlossen spricht er die Frau auf die Ähnlichkeit zu Jennifer an, doch die beiden sind nicht verwandt. Sein Gefühl sagt ihm, dass die Unbekannte Probleme hat, sie wirkt traurig. Bei Max wird durch die Begegnung die Vergangenheit wieder lebendig, er hatte sich geschworen, dass nie wieder jemand wegen ihm leiden muss. Dann verschwindet die Frau, die Max liebt und sein Ex-Kollege wird angegriffen...

Ich habe mich von dem Thriller super unterhalten gefühlt, er bietet jede Menge Spannung und einen fesselnden Plot. Auch wenn einiges wenig realistisch erscheint und schwer vorstellbar ist. Von den Figuren hat mir Dr. Marvin Wagner am besten gefallen, ein ungewöhnlicher Typ, der schon durch seine Wortwahl auffällt. Er ist clever und gewitzt, neben ihm wirkt Max blass und schwerfällig. Entschuldigend kann man sagen, dass Max durch seine Gefühle vermutlich nicht klar sehen kann.

Fazit: Thriller mit gutem Unterhaltungswert, ich werde die Fortsetzung definitiv lesen.

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Veröffentlicht am 12.05.2024

feine Stoffe

Die Hausboot-Detektei - Tödlicher Stoff
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Es geht weiter mit den sympathischen und außergewöhnlichen Hausboot-Detektiven. Schon der erste Teil hatte mir gut gut gefallen, weil die Charaktere einzigartig sind. Schrullig und in jeder Hinsicht ungewöhnliche ...

Es geht weiter mit den sympathischen und außergewöhnlichen Hausboot-Detektiven. Schon der erste Teil hatte mir gut gut gefallen, weil die Charaktere einzigartig sind. Schrullig und in jeder Hinsicht ungewöhnliche Hobbydetektive. In diesem Teil wird Arie am frühen Morgen Zeuge, wie ein Mann vor einen Müllwagen läuft, angefahren wird und stirbt. Die Polizei geht von einem tragischen Unfall aus, doch die Tochter des Unfallopfers vermutet Mord und engagiert die Detektive. Diese decken nach und nach unglaubliche Machenschaften auf.

"Die Hausboot-Detektei: Tödlicher Stoff" ist wirklich ein Wohlfühlkrimi. Er punktet vor allem mit den liebevoll detailliert gezeichneten Figuren und den tierischen Mitbewohnern. Figuren, die mir inzwischen ans Herz gewachsen sind. Der Fall ist verzwickt und nimmt eine ganz andere Wendung als erwartet. Es geht in die Welt der Mode mit interessanten Details zu feinen Stoffen, die ein Vermögen kosten. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht eines Detektivs erzählt, das bring Abwechslung. Noch etwas mehr Spannung, dann hätte der Krimi 5 Sterne verdient. Mir hat die Lektüre Spaß gemacht, ich freue mich schon auf den nächsten Teil.

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Veröffentlicht am 08.05.2024

konnte meine Erwartungen nicht erfüllen

Die Verlierer
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Ich habe von Frau Hammesfahr schon einige Bücher gelesen, war auf ihr neuestes Werk gespannt, da sich der Plot spannend anhörte. Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt.

Es geht um die Ermittlerin ...

Ich habe von Frau Hammesfahr schon einige Bücher gelesen, war auf ihr neuestes Werk gespannt, da sich der Plot spannend anhörte. Leider wurden meine Erwartungen nicht erfüllt.

Es geht um die Ermittlerin Rita Voss, die im Fall einer verschwundenen Frau ermittelt. Wie sich herausstellt gab es in der Vergangenheit vergleichbare Fälle, die Ermittlungen laufen aber nicht recht an, es dauert bis Rita Voss endlich eine heiße Spur hat.

Für mich war das Buch eher enttäuschend, angefangen bei der Figur der Rita Voss, die für mich unnahbar blieb, mit der ich nicht warm geworden bin. Sie wirkt kühl, zeigt wenig Emotionen. Ganz anders Carli, ein anderer Handlungsstrang, der in der Vergangenheit beginnt. Carli hat Tiefe, mit ihm konnte ich mitfühlen, war an seinem Schicksal ganz nah dran.

Der Schreibstil ist anspruchsvoll, ich habe allerdings die Dialoge vermisst. Viele Gespräche werden nur indirekt wiedergegeben aus Sicht von Rita Voss. Dialoge beleben die Handlung und lockern sie auf, das blieb hier leider aus.

Der Plot hat eigentlich die beste Voraussetzung zu einem spannenden Krimi. Viele verschiedene Personen und Stränge machen die Handlung unübersichtlich, die Spannung verpufft. Ich empfand die Handlung teils langatmig, um nicht zu sagen langweilig.

Fazit: Schade, das Buch konnte mich leider nicht überzeugen.

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