Zu viel Genre-Mix
Badisches WiegenliedOffenburg, im Jahr 1847. In ganz Baden brodelt es, die Menschen wollen Demokratie und eine Revolution rückt in greifbare Nähe. Mittendrin befindet sich die junge Anna, die selbst zwar eher zurückhaltend ...
Offenburg, im Jahr 1847. In ganz Baden brodelt es, die Menschen wollen Demokratie und eine Revolution rückt in greifbare Nähe. Mittendrin befindet sich die junge Anna, die selbst zwar eher zurückhaltend in politischen Dingen ist, durch ihren Bruder Franz und ihre beste Freundin Luise ist sie aber doch ganz nah dran am Geschehen.
Doch in Offenburg geht gleichzeitig mit dem Geist der Revolution auch noch ein ganz realer Schatten um: ein Mörder, der jungen Männern die Kehle durchschneidet! Und auch hier sind Anna und Luise immer wieder viel zu dicht dabei!
Leider konnte mich das Buch nicht so richtig überzeugen. Irgendwie hatte ich den Eindruck, die Autorin konnte sich nicht entscheiden, ob sie nun einen historischen Roman über die badische Revolution, eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund dieser Zeit oder einen historischen Krimi schreiben will. Herausgekommen ist eine Mischung aus diesen Zutaten, die mich dann leider so gar nicht fesseln konnte.
Die historischen Ereignisse werden sehr detailreich erzählt und so verliert sich die Handlung für mich in diesen Abschnitten in der leider eher trockenen Fülle der beschriebenen Personen, Orte und Geschehnisse. Die eingebundene Liebesgeschichte kommt erst recht spät in Schwung, auch wenn natürlich von Anfang an klar ist, wer sich da zu wem hingezogen fühlen wird. Damit hätte ich mich noch anfreunden können, aber ein völliger Fremdkörper in der Handlung blieben für mich die Mordfälle, die immer mal wieder eingestreut werden. Einen Verdächtigen hatte ich hier recht bald, die Auflösung gab mir bei der Person auch recht, das Motiv bleibt aber sehr dünn und damit kann auch dieser Teil der Handlung einfach nicht überzeugen.
Insgesamt daher für mich leider kein besonderes Lesevergnügen.