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Veröffentlicht am 02.01.2018

Zu viel historische Details für mich

Grimms Morde
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Kassel, 1821. Vor einiger Zeit haben die Gebrüder Grimm ihre Märchensammlung veröffentlicht. Leben können sie davon allerdings nicht und so haben sie diverse Anstellungen, um sich und ihre Geschwister ...


Kassel, 1821. Vor einiger Zeit haben die Gebrüder Grimm ihre Märchensammlung veröffentlicht. Leben können sie davon allerdings nicht und so haben sie diverse Anstellungen, um sich und ihre Geschwister finanziell über Wasser zu halten.

Eines Tages wird eine Leiche aufgefunden, auf furchtbare Art ermordet und mit einem Papier, auf dem ein Zitat aus der Grimm’schen Märchensammlung steht! Wer liegt also als Verdächtiger näher als einer der beiden Herausgeber? So denkt zumindest Oberwachtmeister Blauberg, der die Ermittlungen leitet. Noch dazu entpuppt sich Jacob Grimm nicht gerade als besonders sympathischer Zeitgenosse, sondern gibt sich recht überheblich und unwirsch.

Außerdem ist es dem Ermittler nicht möglich, in Adelskreisen zu ermitteln, denn die Hochwohlgeborenen sind natürlich über jeden Verdacht erhaben. Die Brüder Grimm sind also viel praktischer als mögliche Täter.
Als die Schwestern Droste-Hülshoff von den Anschuldigungen gegen die Grimms hören, beschließen sie schnell, dass sie helfen müssen – denn das Märchen, aus dem das Zitat stammt, haben die beiden Fräulein Droste der Sammlung beigesteuert und so fühlen sie sich nun mitverantwortlich. Durch ihre Stellung haben sie auch andere Möglichkeiten als die Grimms selber oder Ermittler Blauberg. Als Frauen hingegen sind ihre Schritte auch wieder in gewisser Weise begrenzt, was insbesondere Anette fürchterlich wurmt. Dennoch will sie die Gelegenheit nutzen, um einerseits den Grimms zu helfen und andererseits über ein höchst unangenehmes Erlebnis hinwegzukommen.

Ich liebe die Bücher von Tanja Kinkel und bin immer wieder fasziniert, wie vielseitig sie ist. Jedes Buch geht ein völlig neues Thema, eine neue Zeit, neue Figuren an und das perfekt recherchiert.

So auch hier: man fühlt sich regelrecht nach Kassel versetzt. Wenn man, so wie ich, bisher wenig über die Grimms und die Droste-Hülshoffs wusste, ändert sich das nun mit der Lektüre. Auch das gesellschaftliche, historische und politische Umfeld wird detailliert beschrieben. Die Fülle der auftretenden Figuren machte es für mich manchmal etwas unübersichtlich, da das einfach so gar nicht meine Epoche und Gegend ist und ich mich streckenweise ziemlich unwissend fühlte. Wenn man den Anspruch aufgibt, wirklich alle Beziehungen und Ereignisse genau richtig einordnen zu können und sich einfach auf die Geschichte des Buches konzentriert, macht man es sich einfacher und dann stellte sich auch bei mir das Lesevergnügen ein.

Bei diesem Buch hier fehlte mir allerdings das gewisse Etwas, das zum Beispiel „Manduchai“ für mich hatte. Die Geschichte der Gebrüder Grimm und der Schwestern Droste- Hülshoff rund um den fiktiven Kriminalfall fand ich zwar durchaus unterhaltsam und gut zu lesen, aber der berühmte Funke sprang diesmal bei mir nicht über. Dies bei jedem Buch eines Autors zu erwarten, ist aber vielleicht auch zu viel verlangt – ich freue mich also einfach wieder auf das nächste Werk aus Tanja Kinkels Feder!

Veröffentlicht am 02.01.2018

Ab wann ist man ein Mensch?

Constellation - Gegen alle Sterne
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Die Erde ist nicht mehr der einzige Planet, der von Menschen bevölkert wird. Verschiedene andere Planeten wurden besiedelt, doch alle werden von der Erde aus beherrscht. Bis auf Genesis, der Planet mit ...

Die Erde ist nicht mehr der einzige Planet, der von Menschen bevölkert wird. Verschiedene andere Planeten wurden besiedelt, doch alle werden von der Erde aus beherrscht. Bis auf Genesis, der Planet mit der wahrscheinlich höchsten Lebensqualität. Die Einwohner von Genesis haben sich von der Erde abgewandt, verurteilen den dortigen Lebensstil und kämpfen um ihre Unabhängigkeit. Technisch sind sie der Erde weiter unterlegen und lehnen insbesondere den Einsatz von Robotern, Mech genannt, entschieden ab. Eine ganz besondere Offensive steht bevor, die zwar für die eingesetzten Piloten ein Selbstmordkommando ist, dem Planeten aber dafür hoffentlich einige Jahre Schonzeit erbringen wird. Noemi ist einer dieser jungen Piloten. Sie ist bereit, für ihren Planeten und seine Prinzipien zu sterben. Doch dann kommt alles ganz anders. Bei einem Übungseinsatz wird ihre beste Freundin abgeschossen und Noemi rettet sie beide auf ein vor Jahrzehnten im Orbit gestrandetes Raumschiff. Dort treffen sie auf Abel. Er ist eine künstliche Intelligenz, ein perfekter Mech, der die Fähigkeiten der unterschiedlichsten Modelle in sich vereint und darüber hinaus noch weitere Eigenschaften besitzt. Zuerst sieht Noemi in ihm nur einen Feind, doch schnell wird ihr klar, dass Abel auch hilfreich für sie sein könnte. Die beiden machen sich auf eine gefährliche Reise, in deren Verlauf beide ihre Einstellungen und Ansichten überdenken und korrigieren müssen.

Das Buch hatte zwar ein paar Längen, der Grundgedanke ist aber durchaus spannend, so dass ich es gerne gelesen habe. Wo ist die Grenze zwischen Mensch und Maschine? Was macht den Menschen aus, was wird eine künstliche Intelligenz niemals aufweisen können? Und wo sind die Grenzen dessen, was die Menschen erfinden und bauen sollten? Gibt es diese oder ist dem Einfallsreichtum keine Grenze gesetzt? Diesen Fragen geht die Autorin in ihrem Weltraumabenteuer nach und der Leser kann sich seine eigenen Gedanken dazu machen. An vielen Stellen fand ich das Buch zu vorhersehbar und oft auch etwas zu pathetisch. Andererseits gab es auch immer wieder Stellen zum Schmunzeln und kleine Überraschungen, so dass der Unterhaltungsfaktor doch recht hoch blieb.

Laut Untertitel handelt es sich auch hier wieder einmal um den Auftaktband einer Reihe, aber meines Erachtens nach kann das Buch auch wunderbar für sich stehen. Die Geschichte bietet noch Potential, das Ende ist aber durchaus in sich abgeschlossen.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Der erste Fall für Henry Frei

Die Henry Frei-Thriller / Böses Kind
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Eine entführte junge Frau. Eine Leiche. Ein toter Hund. Eine überforderte, alleinerziehende Mutter. Kein Zusammenhang – oder doch? Wer die Thriller von Martin Krist kennt, weiß, dass es natürlich eine ...

Eine entführte junge Frau. Eine Leiche. Ein toter Hund. Eine überforderte, alleinerziehende Mutter. Kein Zusammenhang – oder doch? Wer die Thriller von Martin Krist kennt, weiß, dass es natürlich eine Verbindung gibt, auch wenn sie sich erst nach und nach erschließt. Wie gewohnt, startet die Handlung temporeich auf mehreren Ebenen, die zunächst nicht zusammenzupassen scheinen.

Mit Kommissar Henry Frei und Luisa Albers führt der Autor hier ein neues Ermittlerduo ein. Die beiden sind erfreulich normal und entsprechend kaum dem gängigen Klischee des völlig kaputten Polizeibeamten in vielen Krimis und Thrillern. Obwohl sie auch einige Marotten haben, blieben sie mir in diesem Band allerdings noch relativ fremd. Vielleicht liegt das aber auch nur daran, dass ich Kommissar Kalkbrenner aus Martin Krists früheren Büchern nun schon so viele Jahre „kenne“ und es mir daher noch ein bisschen schwerfällt, mich auf Frei und Albers einzulassen. Da es aber auch mit ihnen weitere Fälle geben wird, bekommen sie auf jeden Fall noch eine weitere Chance.

Zum Buch selber will ich nicht mehr verraten. Geübte Krist-Leser könnten vielleicht relativ bald einen gewissen Verdacht hegen, Neueinsteiger werden wahrscheinlich erst am Ende ziemlich überrascht werden. Dennoch ist für Spannung in jedem Fall gesorgt, da bin ich sicher!
Der eigentliche Fall ist am Ende des Buches abgeschlossen, allerdings ging mir gerade im Finale einiges zu schnell und auf einmal dann doch zu einfach.

Der Grundstein für eine bücher-übergreifende Handlung ist in diesem ersten Band auch angelegt, daher der Untertitel Alanna. Hier bin ich gespannt, wie dies in weiteren Bänden aufgegriffen und weitergeführt werden wird.

Insgesamt wieder einmal ein rasanter Thriller, der für mich zwar nicht ganz an manchen anderen Titel des Autors herankommt, der mir aber auf jeden Fall einige spannende Lesestunden beschert hat!

Veröffentlicht am 10.08.2017

Band 2 der Bourbon Reihe

Bourbon Sins
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Bitte nur lesen, wer Band 1 schon kennt, sonst besteht Spoiler-Gefahr!

Der erste Band der Bourbon-Kings-Reihe endete mit der Meldung, dass das Oberhaupt der Familie tot ist. Kurz danach setzt nun Band ...

Bitte nur lesen, wer Band 1 schon kennt, sonst besteht Spoiler-Gefahr!

Der erste Band der Bourbon-Kings-Reihe endete mit der Meldung, dass das Oberhaupt der Familie tot ist. Kurz danach setzt nun Band 2 ein. Lane und der Rest der Familie versuchen, wieder Fuß zu fassen, was nicht gerade erleichtert wird, als nach und nach herauskommt, wie schlecht es um das Unternehmen steht. Noch dazu ist nicht klar, ob sein Vater Selbstmord begangen oder jemand nachgeholfen hat – und falls Letzteres der Fall ist, wer könnte es gewesen sein? Kandidaten mit Motiv fallen mir da auf Anhieb einige ein!

Mit dem Tod des Vaters fällt eine regelrechte Hass-Figur auf einmal weg. Ich kann nicht sagen, dass ich diesen widerlichen Kerl vermisse, aber irgendwie fehlt nun so totaler Anti-Charakter.
Nicht, dass die anderen liebenswert wären, davon kann sicher keine Rede sein.
Lane und Lizzie haben sich nun immerhin offensichtlich wirklich aufeinander eingelassen und geben sich gegenseitig Halt. Damit sind sie aber auch schon der einzige Lichtblick unter einem Haufen unglaublich kaputter Gestalten. Und wenn es darum geht, die Firma wieder auf Kurs zu bringen, ist Lane weniger zartbesaitet und schreckt auch vor Drohung und Erpressung nicht zurück.
Aber im Vergleich zu seinen Geschwistern erscheint er noch fast normal. Edward und Gin sind weiterhin wandelnde Katastrophen auf zwei Beinen, auch wenn sich gegen Ende des Buches hin ganz zarte Tendenzen zur Besserung zeigen.
Es werden auch noch einige weitere Personen eingeführt, so kehrt der bisher verschollene Bruder Maxwell nach Hause zurück, ebenso wie Gins Tochter Amelia. Beide spielen aber in diesem Band keine großen Rollen.
Überhaupt fehlt so ein bisschen eine Hauptfigur. Im ersten Band waren das für mich klar Lane und Lizzie und ihre Liebesgeschichte. Die beiden rücken hier nun etwas in den Hintergrund, vor allem Lizzie spielt nur noch eine eher passive Unterstützerrolle. Schade, ich fand sie im ersten Band deutlich interessanter!
Es tauchen noch eine ganze Reihe bekannter Personen aus Band 1 wieder auf und werden weiterentwickelt, wie zum Beispiel Edwards große Liebe Sutton Smythe, die eine der wenigen wirklich starken Frauen in diesem Buch ist, oder Gins Langzeitliebhaber und Anwalt der Familie, Samuel T. Und natürlich nicht zu vergessen, Miss Aurora, deren Erkrankung leider immer weiter fortschreitet. Was mag nur geschehen, wenn sie mal nicht mehr da ist, um den verstörten, kaputten Bradford-Nachkommen Halt zu geben? Dann müssen die sich wohl irgendwann auf ihre eigene Kraft und Fähigkeiten verlassen, doch werden sie das schaffen? Bei Lane sieht man eine deutliche Entwicklung, bei den anderen immerhin erste Ansätze… nun heißt es abwarten, wie das alles weitergeht.

Insgesamt war es wieder ein schnell gelesenes Buch, bei dem ich aber auch wieder an mehr als nur einer Stelle kaum aus dem Augenrollen herauskam. Dennoch irgendwie amüsante Popcorn-Unterhaltung, solange man weiß, worauf man sich einlässt und somit keine tiefschürfende Geschichte erwartet!

Veröffentlicht am 10.08.2017

Zufall oder Schicksal?

Schicksalsbringer (Band 1) - Ich bin deine Bestimmung
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Auf einem Jahrmarkt bekommt Kiera von einem fremden Mann eine Münze zugesteckt. Keine Süßigkeit, wie sie zuerst denkt, sondern tatsächlich aus Gold? Das kleine Mädchen versteckt die Münze in ihrer geheimen ...

Auf einem Jahrmarkt bekommt Kiera von einem fremden Mann eine Münze zugesteckt. Keine Süßigkeit, wie sie zuerst denkt, sondern tatsächlich aus Gold? Das kleine Mädchen versteckt die Münze in ihrer geheimen Schatztruhe und vergisst sie dann erst einmal jahrelang wieder.
Als ihre Eltern sich trennen und sie als 17jährige mit ihrer Mutter umzieht, fällt ihr die Münze wieder in die Hände. Und ab da geschehen merkwürdige Dinge. Zuerst sieht Kiera keinen Zusammenhang zwischen der Münze und dem Auftauchen von gleich zwei neuen Mitschülern an ihrer Schule, doch nach und nach zeigt sich, dass dies alles kein Zufall ist – oder eben doch? Was ist Zufall, was ist Schicksal – und kann man etwas davon beeinflussen?

Die Grundidee der Geschichte finde ich spannend und das Buch hat sich super lesen lassen. Die Protagonisten, allen voran natürlich Kiera, waren gut gezeichnet und somit glaubwürdig. Einzig mit den aufflammenden Gefühlen zwischen Kiera und dem männlichen Protagonisten (ich lasse hier mal bewusst offen, welchem) war ich nicht ganz so glücklich, das kam für mich recht plötzlich und ich konnte die Intensität, mit der die beiden auf einmal fühlen, nicht ganz nachvollziehen. Aber das mag auch an mir liegen, es deutete sich eigentlich schon recht früh an, wenn ich so im Nachhinein darüber nachdenke.

Die ganze Idee mit dem Schicksal fand ich spannend und auch mal etwas anderes im Bereich Jugendfantasy, allerdings war das Konstrukt auch recht kompliziert und ich nicht immer sicher, ob ich das alles wirklich verstehe und durchschaue. Ich kann bei einer unterhaltsamen Geschichte aber auch durchaus damit leben, wenn ich nicht alles bis ins allerletzte Detail verstehe, solange das große Ganze verständlich ist und das war es hier durchaus.

Das Buch ist der erste Band einer Dilogie und ich hoffe, dass meine noch offenen Fragen sich in Teil 2 dann klären werden. Da das Buch doch mit einem kleinen Cliffhanger endet, warte ich nun gespannt auf die Fortsetzung, denke aber, dass ich da den ersten Band wahrscheinlich nochmal lesen muss, um die Details wieder parat zu haben!