Für mich schwächer als die Vorgänger
TodesreigenEndlich sind Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder zurück! Sneijder ist nach den Vorkommnissen im letzten Band (Todesmärchen) suspendiert, aber Sabine ist weiterhin beim BKA. Die Schwester einer Kollegin ...
Endlich sind Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder zurück! Sneijder ist nach den Vorkommnissen im letzten Band (Todesmärchen) suspendiert, aber Sabine ist weiterhin beim BKA. Die Schwester einer Kollegin wurde tot aufgefunden und der Fall wird ihr übertragen. Ein Unfall oder doch Mord? Gleichzeitig begeht ein weiterer Kollege Selbstmord, mit diesem Fall wird Sabines Freundin und Kollegin Tina Martinelli betraut. Schnell stößt Sabine auf weitere Fälle, in denen zuerst ein Familienangehöriger stirbt und dann ein BKA Beamter – wo liegt der Zusammenhang zwischen all den Toten? Denn Zufall kann dies alles doch nicht sein?
Ich habe bisher alle Vorgängerbände gelesen und mich auf diesen neuen Teil sehr gefreut.
Grundsätzlich hat mich der neue, bereits vierte Fall von Sneijder und Nemez auch wieder durchaus spannend unterhalten, allerdings kommt er für mich von der Handlung her nicht ganz an die Vorgänger heran. Sneijder hält sich relativ lange aus den Ermittlungen heraus und Sabine und Tina stolpern eher unbeholfen durch den Fall – was nicht nur ihre Schuld ist, denn sie haben keine Ahnung, womit sie es zu tun haben und alle, die ihnen etwas dazu sagen könnten, halten sich aus verschiedensten Gründen zurück.
Dem Leser (oder Hörer) wird ein möglicher Täter samt Motiv recht früh präsentiert, aber dies geschieht so deutlich, dass es dem geübten Krimileser sehr schnell klar sein muss, dass genau derjenige es sicher nicht ist und sich alles in Wahrheit ganz anders darstellen muss.
Einige Szenen erscheinen mir doch sehr konstruiert, auch wenn letztlich alles irgendwie erklärt wird. Dennoch fehlt für mich an einigen Stellen dann die Glaubwürdigkeit des Geschehens doch zu sehr.
Gegen Ende gibt es noch eine zusätzliche kleine Wendung, auf die ich hätte verzichten können, das fand ich ziemlich überflüssig.
Zudem bin ich traurig, dass der Autor eine liebgewonnene Nebenfigur geopfert hat, hier hatte ich bis zum Schluss auf eine doch noch gute Wendung und Auflösung gehofft.
Insgesamt war ich ein klein wenig enttäuscht, aber ich freue mich dennoch schon wieder auf den nächsten Fall der beiden!
Für ungekürzte Hörbücher fehlt mir meist die Geduld, bei gekürzten stelle ich allerdings regelmäßig doch sehr auffällige kleine Brüche oder Sprünge vor, so war es auch hier. Nichts, was mich wirklich im Verständnis der Handlung beeinträchtigt hätte, aber eben doch so kurze „Häh?“-Momente. Und wenn mir das beim Hören auffällt, frage ich mich immer, ob das bei der Kürzung des Textes für die Hörbuchversion niemand merkt oder wenigstens der Sprecher beim Einlesen? Offensichtlich nicht oder es wird in Kauf genommen, das kann ich nicht beurteilen. Beim nächsten Band werde ich also wieder zum Buch greifen!