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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2018

Schwierige Beziehung

Wenn Funken über Wolken tanzen
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Wenn Funken über Wolken tanzen ist ein Liebesroman mit wichtigem Thema.
Erinnern Passagen am Anfang noch an leichte, amüsante Chicklit, kann man dem Roman schon nach wenigen Kapiteln nicht absprechen, ...

Wenn Funken über Wolken tanzen ist ein Liebesroman mit wichtigem Thema.
Erinnern Passagen am Anfang noch an leichte, amüsante Chicklit, kann man dem Roman schon nach wenigen Kapiteln nicht absprechen, dass die nicht ganz einfache Beziehung zwischen Nico und Kosta realistisch und glaubwürdig gezeigt wird. Die beiden passen gut zusammen, aber der Altersunterschied von 14 Jahren ist gesellschaftlich nicht akzeptiert. Nico ist 33 Jahre alt und geschieden, Kosta 19.
Kostas junge Freunde können die Beziehung nicht ernst nehmen, auch Nicos Freunde missbilligen sie.

Ich schätze an dem Roman, wie er zeigt, dass es in solcher Situation nicht leicht ist, dass sie auch Fehler machen. Vor allen Nico fühlt sich dem Druck manchmal gelassen, Kosta ist gelassener, kann Nico aber manchmal nicht verstehen.
Was aber wirklich wichtig ist, zeigt sich, wenn man füreinander da sein muss.

Außerdem überzeugt die Autorin damit, ein anspruchsvolles Thema mit großer Leichtigkeit und doch angemessen zu behandeln. Es gibt teilweise wirklich amüsante Dialoge. Das zu lesen, macht richtig Spaß.

Allzu dramatisch oder wendungsreich ist der Roman aber nicht, Fans leichter Liebesgeschichten könnten sich auch leicht langweilen.

Veröffentlicht am 12.01.2018

Wendepunkt

Töchter wie wir
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“Töchter wie wir” von Barbara Kunrath ist ein ganz gutes Buch! Da kann man zufrieden sein.

Mona ist mit 40 an einem Wendepunkt, an dem sie feststellt, dass sie mit ihrem Leben unzufrieden ist.
Ihre Mutter ...

“Töchter wie wir” von Barbara Kunrath ist ein ganz gutes Buch! Da kann man zufrieden sein.

Mona ist mit 40 an einem Wendepunkt, an dem sie feststellt, dass sie mit ihrem Leben unzufrieden ist.
Ihre Mutter Hella ist Witwe und Trinkerin, die auch nicht gerade auf ein erfolgreiches, glückliches Leben zurückblickt.
Beides also unglückliche und unzufriedene Frauen. Nach und nach, in wechselnden Kapiteln mit jeweils Mona oder Hella im Blickpunkt, erfährt man immer mehr von den Gründen und Hintergründen.

Jetzt ist der Zeitpunkt, an dem man sich die Frage stellt, ob man alte Ressentiments endlich abbauen und auf einer vernünftigen Ebene neu zusammen finden kann.
Das ist für mich das große Thema des Romans.

Veröffentlicht am 07.01.2018

Julias Antwort

Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand
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"Wie ich Dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand" ist ein Buch mit autobiografischen Bezug, dass sich dem Shakespeare-Stück Romeo und Julia und dem Thema Liebe auf verschiedene Weisen nähert. Der ...

"Wie ich Dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand" ist ein Buch mit autobiografischen Bezug, dass sich dem Shakespeare-Stück Romeo und Julia und dem Thema Liebe auf verschiedene Weisen nähert. Der kanadische Autor und Icherzähler Glenn Dixon ist ein Lehrer, der nach Verona kam, um ehrenamtlich "Briefe an Julia" zu beantworten, aber auch um sich über seine eigene Gefühlslage in Bezug auf Liebesbeziehungen klar zu werden. Da ist seine vergangene Geschichte mit Claire, die erliebte, sie ihn aber nicht. In Rückblicken wird ihre Geschichte erzählt.

Der ruhige, nachdenkliche Stil gefällt mir gut und erinnert im positiven Sinne an die Prosa des Bestsellerautors Richard Paul Evans.
Manche Passagen sind sachlich-analytisch, andere erzählerisch gestaltet. Gut werden die Details über die Stadt Verona, meist mit Bezug zu Romeo und Julia, eingeflochten. Durch die Briefe werden viele Schicksale im Zusammenhang mit Freuden und Schmerzen durch die Liebe gezeigt. Einige der Briefe sind ergreifend.

Mir persönlich haben die Szenen im Schulzimmer, wo er mit Schülern das Stück Romeo und Julia durchgeht, am besten gefallen. Hier gehen die Schüler richtig mit, Glenn ist ein guter Lehrer. Aber natürlich ist es die Gesamtheit an Inhalt und form, die das Buch ausmacht. Der Mix gelingt.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Survival-Drama

THE ASCENT - DER AUFSTIEG
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Ronald Malfi hat sein Survival-Drama im Gebirge in Nepal effektvoll gestaltet.
Der Protagonist Tim Overleigh ist nicht unproblematisch. Zwar kann man seinen jammervollen Zustand aufgrund der Trauer um ...

Ronald Malfi hat sein Survival-Drama im Gebirge in Nepal effektvoll gestaltet.
Der Protagonist Tim Overleigh ist nicht unproblematisch. Zwar kann man seinen jammervollen Zustand aufgrund der Trauer um seine verstorbene Frau verstehen, aber ein Sympathieträger ist er nicht unbedingt. Er wirkt leicht labil. Schon in den Rückblicken merkt man, dass er leicht beinflußbar und nicht direkt gefestigt ist.
Andererseits scheint er doch Stärke und Grundsätze zu besitzen. Die Ambivalenz der Figur macht ihn sehr interessant.

Als er Andrew Trumbauer, einen alten Freund seiner Frau wiedertrifft, schließt er sich ihm an. Der Aufstieg in die Todeszone des Gebirges in Nepal könnte eine Therapie sein, die ihm hilft, wieder zu ihm selbst zu finden. Doch Trumbauer ist ein extremer Mensch und in der Gruppe kommt es zu Spannungen. Ronald Malfi nutzt einen leicht psychologischen Ansatz.

Die meisten Nebenfiguren haben wenig Profil. Das schwächt den Roman. Dafür wird das Buch immer mehr zum packenden Thriller. Die Art wie er geschrieben ist, verleiht dem Roman gerade in den Actionszenen filmische Momente.
Spannung kann man dem Buch nicht absprechen! Ich würde den Thriller als leicht über dem Durchschnitt liegend einstufen.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Widerstand in Last Haven

Last Haven – Tödliche Geheimnisse
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Last Haven wird schon in Anlehnung an das große Vorbild vermarktet und das ist auch gut so. Die Trilogie hat viele beeindruckt und beeinflusst. Die Leser also, was sie in Last Haven erwartet und können ...

Last Haven wird schon in Anlehnung an das große Vorbild vermarktet und das ist auch gut so. Die Trilogie hat viele beeindruckt und beeinflusst. Die Leser also, was sie in Last Haven erwartet und können sich gelassen auf die Geschichte einlassen. Die Konsequenz und kompromisslose Düsternis der Tribute von Panem kann aber nicht so ohne weiteres erreicht werden. Das bleibt eine andauernde Einschränkung während des gesamten Lektüre.

Aida Green arbeitete schon als Kind für die Rüstungsindustrie, nach einem Arbeitsunfall wird sie versetzt und erfährt in neuer Position unangenehme Wahrheiten über die Schattenseiten der Gesellschaftsform, in der sie in Last Haven leben. Es geht einiges nicht mit rechten Dingen zu. Aida wirkt zunächst naiv. Das ist auch glaubwürdig und so wirken die neuen Erkenntnisse entsprechend stark auf sie. Ihre inneren Nöte werden nachvollziehbar gezeigt. Der Handlungsverlauf läuft auf Widerstand hinaus und Aida wird ihre Rolle dabei einnehmen. Sie kümmert sich auch um ihre neuen Freunde, Ben und die junge Ivy.
Bei dem Ausmaß an Bedrohung verstehe ich jedoch nicht, wieso Themen wie Freundschaft, Loyalität und Küssen so großen Raum einnehmen. Die Zielgruppe sind wohl doch mehr Young Adults.

Last Haven ist so geschrieben, dass das Buch lange Zeit angenehm zu lesen ist, vielleicht zu harmlos, später im Finale nehmen Härte und Entschlossenheit zu.