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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2018

High Fantasy

Frostflamme
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Noth und Winter heiraten, doch während der Zeremonie dringen Bewaffnete ein und es kommt zu einem Kampf mit mehreren Toten. Noth ist für einige davon verantwortlich, doch er hat keine Ahnung, wie und wo ...

Noth und Winter heiraten, doch während der Zeremonie dringen Bewaffnete ein und es kommt zu einem Kampf mit mehreren Toten. Noth ist für einige davon verantwortlich, doch er hat keine Ahnung, wie und wo er gelernt hat, so zu kämpfen. Seit Winters Familie ihn schwerverletzt aus dem Meer geborgen hat, hat er keine Erinnerung an seine Vergangenheit. Er fürchtet nun, eine Gefahr für Winter und ihr Dorf zu sein und verlässt sie, um herauszufinden, wer er eigentlich ist. Doch Winter akzeptiert seinen Weggang nicht und reist ihm nach. Dabei begegnet sie zwei mysteriösen Fremden, die in ihr mehr entdecken, als ihr bisher selbst bewusst war.

Ein dritter Handlungsstrang dreht sich um die Priesterin Cinzia, die aufgrund beunruhigender Nachrichten nach Jahren zum ersten Mal zu ihrer Familie nach Hause kommt und dort feststellen muss, dass ihre Schwester offenbar zur Ketzerin gegen ihren Glauben geworden ist.
Diese drei Hauptpersonen und eine ganze Reihe Nebenfiguren lernen wir kennen und begleiten sie auf ihren Wegen, die aufeinander zulaufen und irgendwann miteinander verschmelzen. Für ein High Fantasy Buch fand ich die Schauplätze und Personen noch recht übersichtlich, dennoch ergibt sich eine durchaus komplexe Handlung. Zu Beginn wird einiges als gegeben vorausgesetzt, das sich erst nach und nach ergibt, so wie die verschiedenen Völker, Religion und Magie. Im weiteren Verlauf folgen aber immer mehr Erklärungen und Beschreibungen, so dass sich ein stimmiges Bild der Welt und ihrer Bewohner zusammensetzt.

Ich habe das Buch trotz der gut 700 Seiten in Rekordzeit gelesen und freue mich nun schon auf die Fortsetzung, die laut Verlag im Mai 2018 erscheint und „Feuerstunde“ heißen wird.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Woher kommen wir, wohin gehen wir?

Origin
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Nun schon der 5. Band mit dem unverwüstlichen Professor Robert Langdon. An "Sakrileg" und "Illuminati" kamen die Folgebände (Symbol, Inferno) für mich nie mehr heran und dementsprechend bin ich mit eher ...

Nun schon der 5. Band mit dem unverwüstlichen Professor Robert Langdon. An "Sakrileg" und "Illuminati" kamen die Folgebände (Symbol, Inferno) für mich nie mehr heran und dementsprechend bin ich mit eher geringen Erwartungen an "Origin" herangegangen. Und wurde dann doch positiv überrascht.
Natürlich ist es immer noch keine hohe Literatur und natürlich ist das Schema auch immer irgendwie gleich. Aber dennoch bietet Origin wieder gute Unterhaltung und ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen.
Der Fokus lag für meinen Geschmack allerdings zu wenig auf den Rätseln, diese tauchten auf und wurden immer dermaßen schnell gelöst, das man als Leser gar keine Chance hatte, groß eigene Spekulationen zu entwickeln.

Die Buchbeschreibung ist mir ein bisschen zu reißerisch formuliert. Ganz so wild wurde es dann eigentlich gar nicht, auch wenn es natürlich genug Tote, Verschwörungen, Verfolgungsjagden gibt, die Super-Professor Langdon natürlich in gewohnter James-Bond-Manier meistert. Ganz so ernst nehmen kann ich das inzwischen nicht mehr so recht, aber der Unterhaltungsfaktor ist da.

Das Thema des Buches ist spannend und aktuell: Nicht nur die großen Fragen der Menschheit, woher kommen wir und wohin gehen wir, beantwortet Dan Brown hier auf seine Weise, sondern vor allem das Thema Künstliche Intelligenz spielt eine große Rolle. Meine Lieblingsfigur war daher auch nicht Professor Langdon, sondern die Computerstimme Winston, der wahrscheinlich gar nicht mehr so weit von unserer heutigen Realität weg ist. Insofern zwar einerseits wieder ein gewohnt unrealistischer Langdon-Thriller, andererseits aber in gewissen Aspekten ein durchaus in den nächsten Jahren vorstellbares Szenario - spannend oder beängstigend? Das muss dann jeder für sich entscheiden!

Veröffentlicht am 02.01.2018

klare Steigerung im Vergleich zu Band 1

Das Reich der Sieben Höfe – Flammen und Finsternis
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Obwohl der erste Band eigentlich nur eine „Die Schöne und das Biest“-Adaption war, hatte mich die Geschichte doch irgendwie angefixt und ich habe umgehend weitergelesen. Und ich bin froh darüber, denn ...

Obwohl der erste Band eigentlich nur eine „Die Schöne und das Biest“-Adaption war, hatte mich die Geschichte doch irgendwie angefixt und ich habe umgehend weitergelesen. Und ich bin froh darüber, denn meine Kritikpunkte aus Teil 1 haben sich hier weitgehend erledigt. Sowohl die Figuren als auch die Handlung machen eine große Entwicklung. Insbesondere natürlich Feyre. Schon im ersten Band war sie eine starke junge Frau, die für diejenigen, die sie liebt, alles bereit war zu tun. Doch nun kommt auch sie selbst mehr zum Zug, ihre eigenen Wünsche und Entscheidungen spielen hier eine viel größere Rolle als im ersten Teil. Dieser Entwicklung zu folgen, macht richtig Spaß!

Das Verhältnis zwischen Tamlin und ihr verändert sich und Rhys nimmt in diesem Band eine viel größere Rolle ein. Wie schon im ersten Band vermutet, steckt hinter ihm viel mehr als auf den ersten Blick ersichtlich und sein Bad-Boy-Image dient großteils einem höheren Zweck. Mein Typ wäre er zwar trotzdem nicht, aber sein Charakter ist spannend und vielschichtig und dabei vor allem auch glaubwürdig. Natürlich ist er ein strahlender Held, andererseits hat er aber auch seine Schwächen, das macht ihn durchaus liebenswert. Feyre wehrt sich relativ lange, aber wie es am Ende zwischen den beiden ausgeht, ist natürlich keine Überraschung.

Die Autorin hat mich dennoch mit diesem Band wirklich überrascht, denn es ist schon ein ziemlicher Bruch zum ersten Teil. Da mich der erste Band nicht komplett überzeugt hat, kommt mir das natürlich entgegen, aber es ist schon eine Umstellung und ich kann mir vorstellen, dass einige Fans damit so ihre Probleme haben werden. Ich bin gespannt, wie die Autorin das in den kommenden Bänden weiterführen wird!

Veröffentlicht am 11.09.2017

Mensch sein!

In einem anderen Licht
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Vor zwei Jahren hat Miriam ihren Mann verloren, er war Fotograf und wurde bei einem Auslandseinsatz als Journalist getötet. Immer noch wütet die Trauer in ihr, doch irgendwie muss es weitergehen, schließlich ...

Vor zwei Jahren hat Miriam ihren Mann verloren, er war Fotograf und wurde bei einem Auslandseinsatz als Journalist getötet. Immer noch wütet die Trauer in ihr, doch irgendwie muss es weitergehen, schließlich hat sie ja auch ihren kleinen Sohn Max, für den sie da sein muss.
Auch ihre Arbeit gibt ihr Halt, auch wenn sie innerhalb ihres Verlages von einer Nachrichten-Zeitung zu einer Frauenzeitschrift gewechselt hat. Aber die „Anabel“ ist ein anspruchsvolles Frauenmagazin und so macht die Arbeit dort Miriam auch Spaß. Aktuell bereitet sie eine Preisverleihung vor. Die bekannte Hamburger Reederswitwe und Vorsitzende einer Stiftung, Dorothea Sartorius stiftet einen Preis für Zivilcourage und Miriam organisiert all das. Auch ein Interview mit der medienscheuen Mäzenin steht an. Doch dann erhält Miriam immer wieder Briefe mit dem Wortlaut „Fragen Sie Dorothea nach Marguerite“, unterschrieben von einer Elisabeth. Die ersten Briefe wirft Miriam weg, doch die Absenderin bleibt hartnäckig und so erwacht die Journalistin in Miriam und sie fängt an, zu recherchieren. Sie zögert, Dorothea Sartorius direkt darauf anzusprechend, dann traut sie sich aber doch. Die Sartorius gibt ihr keine direkte Antwort, aber ermuntert sie, selbst weiter nach der Geschichte zu suchen. Mehr durch Zufall gerät Miriam auf die richtige Spur – oder ist es doch Fügung?

Meiner Meinung nach verrät der Klappentext viel zu viel, in welche Richtung Dorotheas Geheimnis geht. Zum Glück habe ich das vor der Lektüre nur ganz kurz überflogen und konnte so selbst bei Miriams Nachforschungen mitfiebern, ohne das Ergebnis bereits zu kennen.

Obwohl das Buch mit gerade mal 320 Seiten nicht besonders lang ist, geht es darin um viele tiefgreifende Themen. Allen voran das Thema Trauer nach dem Verlust eines geliebten Menschen. Miriams Gefühle werden sehr anschaulich und berührend beschrieben, man kann sich den „schwarzen Raben“ in ihrem Inneren gut vorstellen, auch wenn man selbst so etwas noch nicht erleben musste. Die Schwierigkeit, loszulassen, etwas Neues anzufangen und die Schuldgefühle, wenn sie es dann doch zumindest teilweise tut, wirken sehr glaubwürdig.

Zum anderen geht es natürlich um das Geheimnis in Dorotheas Vergangenheit, das mit der deutschen Geschichte zu tun hat – ohne hier mehr verraten zu wollen, empfinde ich auch diesen Part als sehr gut dargestellt.

Einzig die Zufälle waren mir ein paar zu viel in dieser Geschichte. Aber wie es eine der Figuren so schön ausdrückt, vielleicht gibt es ja tatsächlich auch eine Art Quantenverschränkung, also einen gemeinsamen Zustand zwischen Menschen, auch wenn sie nichts davon ahnen - wer weiß?

Insgesamt eine berührende, lesenswerte Geschichte über Trauer und Mut, die ich gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 13.06.2017

Ein Sommernachtstraum in L.A.

Sommernachtsfunkeln
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Katie hatte einen schweren Autounfall und seitdem hat sie eine hässliche Narbe im Gesicht, unter der sie sehr leidet. Ihre Träume, Schauspielerin zu werden, hat sie aufgegeben. Noch dazu hat sie keinen ...

Katie hatte einen schweren Autounfall und seitdem hat sie eine hässliche Narbe im Gesicht, unter der sie sehr leidet. Ihre Träume, Schauspielerin zu werden, hat sie aufgegeben. Noch dazu hat sie keinen Kontakt mehr zu ihrem besten Freund Luke, denn zwischen ihnen ist etwas vorgefallen, das den Unfall erst verursacht hat.
Katie will sich ablenken. Ihren Vater hat sie nie kennengelernt und ihre Mutter erzählt nicht viel über ihn. Doch Katie weiß, dass er Amerikaner und Soldat war – also bewirbt sie sich als Au-Pair Mädchen und geht nach Los Angeles. Dort landet sie durch Zufall in einer ganz speziellen Bar mit ganz besonderen Gästen und vor allem dem gutaussehenden Besitzer Jeff, dem sie bald deutlich näherkommt. Doch ist das alles wirklich Zufall und Jeff wirklich nur ein Freund und Helfer in Katies Situation? Bald schon wissen weder Katie noch der Leser noch, was sie glauben können!

Obwohl die Cover sehr ähnlich gestaltet sind, hat das Buch nichts mit „Glimmernächte“ zu tun, es handelt sich um zwei völlig eigenständige Geschichten mit jeweils unterschiedlichen Handlungen und Protagonisten.
Ähnlich wie in Glimmernächte ist es aber auch hier schwer vorherzusehen, in welche Richtung die Handlung sich entwickeln wird. Ist es ein Fantasy-Roman oder eine reale Jugendromanze? Oder eine Mischung aus beidem? Diese Frage wird hier natürlich nicht beantwortet, denn diese Unsicherheit macht einen besonderen Reiz bei der Lektüre aus.
Ich zumindest war am Ende überrascht und auf jeden Fall zufrieden mit der Auflösung.