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Veröffentlicht am 18.01.2018

Heiterer, leichter Unterhaltungsroman der Spaß macht!

Komm in meine Arme
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Die geschiedene Mutter einer Tochter, Helen, arbeitet bei der Lokalzeitung, allerdings schreibt sie dort lediglich unter Pseudonym, denn sie betreut die Leserbriefe, als angeblicher Psychologe Dr. Gabriel. ...

Die geschiedene Mutter einer Tochter, Helen, arbeitet bei der Lokalzeitung, allerdings schreibt sie dort lediglich unter Pseudonym, denn sie betreut die Leserbriefe, als angeblicher Psychologe Dr. Gabriel. Eigentlich möchte sie aber richtige Artikel schreiben und den Posten eines Redakteurs einnehmen. Doch ihr Chef stellt sich bislang quer. Da kommt ihr der Zufall zur Hilfe. Eine Leserin, die sich Hilfe von Dr. Gabriel erbeten hat, hat ein interessantes Problem. Sie hatte bislang kein gutes Händchen bei Männern und möchte das nun ändern. Wie? Sie beschließt, nun an diversen Kursen teilzunehmen, um sich mit ihrem neuen Wissen inklusive anerzogener Tischmanieren, unter die Creme de la Creme der oberen Zehntausend zu mischen. Denn dort hofft sie auf einen, vermögenden Herren, der sie in Zukunft nicht nur menschlich, sondern auch finanziell auf Händen tragen will. Als Helens Chef davon erfährt, ist er wie elektrisiert und wittert sogleich die große Story dahinter. Er setzt Helen auf diese Geschichte an. Helen soll recherchieren, wie einfach es ist, sich einen Millionär zu angeln. Obwohl Helen zunächst protestiert, gibt sie sich schließlich geschlagen, denn Chefchen winkt nach Abgabe der Story endlich mit dem Redakteurposten.

Und so taucht Helen ein in die Welt der Schönen und Reichen und wird plötzlich gleich von drei Herren umgarnt…

Ich habe vor einiger Zeit bereits Sabine Zetts Romane „Tausche Schwiegermutter gegen Goldfisch“ und „In der Liebe und beim Bügeln ist alles erlaubt“ gelesen und dabei wahre Sturzbäche an Lachtränen vergossen. Daher habe ich mich schon sehr auf den neuen Roman der Autorin „Komm in meine Arme“ gefreut. Auch dieses Mal habe ich das ein oder andere Mal schmunzeln müssen; etwa, wenn Helden von ihrer arg pubertierenden Tochter, in Teeniesprache zugetextet wird. Oder aber über die Briefwechsel zwischen Dr. Gabriel und seinen Lesern. Und obwohl auch diese Geschichte locker und flockig erzählt wird und mir im Großen und Ganzen wieder gut gefallen hat, fehlte mir diesmal das gewisse Etwas.

Sicher, die Autorin macht es in Bezug auf die Herren der Schöpfung, bzw. welchen Helen am Ende abbekommt, sehr spannend, doch mir persönlich blieben die „Jungs“, abgesehen vom Sohn des Bäckers (dieser war sympathisch und witzig) etwas zu blass und eindimensional charakterisiert, was ich sehr schade fand. Nichtsdestotrotz ist auch „Komm in meine Arme“ ein lesenswerter Unterhaltungsroman; jedoch vielleicht nicht unbedingt etwas für Leser, die sich nebenbei, noch eine tiefschürfende Liebesgeschichte erhoffen. Wer jedoch einfach nur etwas Lockerleichtes und Humoriges lesen möchte, ist mit dem aktuellen Roman von Sabine Zett dennoch gut bedient.

Kurz gefasst: Heiterer, leichter Unterhaltungsroman der Spaß macht!

Veröffentlicht am 02.01.2018

Unterhaltsamer, feinfühliger Liebesroman, den ich praktisch in einem Rutsch gelesen habe.

Zwei Seelen für immer
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Ulla und Michael waren einst ein glückliches Liebespaar. Doch dann verschwand Ulla nach ihrer Abiturfeier spurlos. Ullas Bruder versprach, sich bei Michael zu melden, wenn seine Schwester wieder auftauchen ...

Ulla und Michael waren einst ein glückliches Liebespaar. Doch dann verschwand Ulla nach ihrer Abiturfeier spurlos. Ullas Bruder versprach, sich bei Michael zu melden, wenn seine Schwester wieder auftauchen würde, doch auch elf Jahre später fehlt von Ulla jede Spur. Mittlerweile sind auch Ullas Eltern verstorben. Michael hat jedoch nie aufgegeben zu suchen und eines Tages wird seine Hartnäckigkeit belohnt. Nachforschungen haben ergeben, dass Ulla sich auf der Insel Sylt aufhält. Sie lebt in einer exklusiven psychiatrischen Anstalt, nennt sich jedoch seltsamerweise Simone und hat nach einem schweren Unfall, der ihrem Mann Jean-Claude das Leben kostete, angeblich vollkommen ihr Gedächtnis verloren. Michael ist wie vor den Kopf gestoßen, als er Simones Geschichte erfährt, doch nach einem ersten Blick auf sie, weiß er genau, dass es Ulla ist, die er vor sich hat. Doch Ulla erkennt ihn nicht und flüchtet vor ihm. Michael zermartert sich das Hirn, wie er Ulla/Simone näher kommen kann und entwickelt eine Idee. Er lässt sich für eine Weile beurlauben, schließlich arbeitet er in einem florierenden Familienbetrieb und bewirbt sich stattdessen um die Stelle als Stellvertreter in der Klinik, was mit seinen Referenzen keine Schwierigkeit darstellen dürfte. Und siehe da, tatsächlich wird er angenommen und kann fortan vorsichtig die Nähe von Simone/Ulla suchen. Beide knüpfen schnell ein Band der Freundschaft und selbst wenn Simone/Ulla nicht weiß, wen sie vor sich hat, spürt sie eine tiefe Verbundenheit mit Michael.

Michael ist glücklich darüber, seine große Liebe von einst wieder gefunden zu haben, doch sein Glück wird überschattet von bohrenden Fragen. Wieso befindet sich Ulla in dieser Klinik, wieso hat sie ihr Gedächtnis verloren und vor allem wieso hat Ullas Bruder ihm verschwiegen, wo sich Ulla aufhält? Als dieser eines Tages selbst einen Besuch in der Klinik macht, stellt Michael ihn zur Rede und kann nicht glauben, was Ullas Bruder ihm erzählt…

„Zwei Seelen für immer“, ist der dritte Teil der „Für immer“ Reihe, doch auch wenn ich die beiden Vorgängerbände nicht kannte, kam ich sehr gut in die Story hinein. Lotte R. Wöss hat einen angenehmen Schreibstil und auch die Story fand ich sehr unterhaltsam und spannend geschrieben. Ich mochte das Heldenpaar Michael und Ulla sehr und fand es toll, wie behutsam sich der Romanheld dieser Geschichte, seiner großen Liebe wieder annähert. Ulla fand ich ebenfalls sympathisch beschrieben. Man kann sich gut in ihre Gedanken und Gefühlswelt hineinversetzen und ihre Ängste und Verwirrung verstehen. Einen kleinen Punktabzug habe ich vorgenommen, weil ich fand, dass die Ausreden des Bruders sehr fadenscheinig wirkten und ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen konnte, wieso nach Ullas Verschwinden keine Polizei eingeschaltet wurde. Immerhin stammt Ulla schließlich aus reichem Elternhaus. Ich hätte den Plot wahrscheinlich ganz geschluckt, wenn die Geschichte nicht in der Gegenwart spielen würde, sondern in einer historischen Zeitepoche, weil damals der Stellenwert einer Frau geringer war und man den Aussagen von männlichen Verwandten und Freunden mehr Glauben geschenkt hätte.

Abgesehen von diesem kleinen Kritikpunkt, habe ich mich jedoch gut unterhalten gefühlt von der Geschichte und bis zum Schluss auf ein Happy End gehofft. Eine kleine Warnung noch für zart besaitete Leser. Ullas Erlebnisse werden sehr ausführlich geschildert, diese Momente fand ich sehr heftig zu lesen.

Kurz gefasst: Unterhaltsamer, feinfühliger Liebesroman, den ich praktisch in einem Rutsch gelesen habe.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Leises, eindringliches Drama, das die Neugierde seiner Leser zu schüren vermag.

The Child
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Im Jahre 2012- Kate:

Kate ist Journalistin bei einer Zeitung. Ihre letzte große Story liegt zwei Jahre zurück, doch dann stößt sie eines Tages auf eine kleine Nachricht im Konkurrenzblatt und wird neugierig. ...

Im Jahre 2012- Kate:

Kate ist Journalistin bei einer Zeitung. Ihre letzte große Story liegt zwei Jahre zurück, doch dann stößt sie eines Tages auf eine kleine Nachricht im Konkurrenzblatt und wird neugierig. Es wurde bei Bauarbeiten eine vergrabene Babyleiche gefunden. Kate stochert zunächst im Trüben, geht die Vermisstenfälle von damals durch, die in das mögliche Zeitfenster passen könnten und stößt schließlich auf Angela, eine Mutter, die vor Jahren fast daran zerbrochen ist, dass ihr Kind aus dem Krankenhaus geraubt wurde.

Im Jahre 2012: Emma und Jude:

Emma und ihre Mutter Jude haben eine etwas schwierige Mutter-Tochter Beziehung. Als Jude erwähnt, dass sie sich mit dem Gedanken trägt, eine alte Liebe wieder aufzuwärmen, ist Emma alles andere als begeistert. Doch Jude glaubt immer noch daran, dass Emma lediglich eifersüchtig auf ihr Liebesglück sein könnte. Dabei ist Emma mittlerweile selbst verheiratet mit dem viele Jahre älteren Paul. Jude glaubt, dass Emma es nie verwunden hat, dass sie ihren Vater nie kennenlernen konnte und sich deshalb eine Vaterfigur zum Mann genommen hat. Doch Emma hat noch ganz andere Dämonen mit denen sie zu kämpfen hat…

Im Jahre 2012 Angela:

Obwohl es viele Jahre her ist, seitdem ihre kleine Tochter Alice verschwand, konnte Angela diesen Verlust nie verwinden. Selbst ihre Ehe zerbrach beinahe daran und seitdem bemüht sich Angela nach außen hin, ihrem Mann die starke Frau vorzuspielen, obwohl sie innerlich immer noch wie gelähmt ist. Angela will endlich wissen, was mit Alice geschah und als eines Tages die Journalistin Kate an sie herantritt und ihr erzählt, dass eine Babyleiche gefunden wurde, glaubt Angela instinktiv, dass es sich dabei um Alice handelt und spielt damit Kate direkt in die Hände, die eine große exklusive Story wittert..

Ich hatte vor einiger Zeit Fiona Bartons Debütroman „Die Witwe“ gelesen. Damals erhoffte ich mir einen hochspannenden Thriller oder zumindest clever gemachten Krimi und wurde enttäuscht. Da ich Fiona Bartons Schreibstil aber an sich mochte- trotz gewisser Längen innerhalb der Story und sperrigen, unsympathischen Akteuren, wollte ich ihr unbedingt noch eine Chance geben. Und in der Tat ist ihr aktueller Roman „The Child“ um einiges besser geraten. Wieder wird der Roman aus der Sicht mehrerer Hauptfiguren vorangetrieben, darunter ist auch erneut Kate, die Journalistin, die man bereits in „Die Witwe“ kennenlernen durfte.

Alle Frauen verbinden gewisse Geheimnisse und die Entschlüsselung dieser, gestaltet sich äußert unvorhersehbar. Man sollte sich im Klaren darüber sein, dass man hier keine Thrillerlektüre oder einen typischen Krimi geboten bekommt. Vielmehr ist „The Child“ ein subtiles, leises Drama, das dennoch die Neugierde seiner Leser zu schüren vermag und wer sich damit arrangieren kann, wird sich bestimmt gut unterhalten fühlen. Zugegeben, etwa nach zweihundert Seiten schlichen sich leichte Längen ein, doch wenn man durchhält, wird man mit einer Auflösung belohnt, mit der man wohl kaum gerechnet hätte.

Man erfährt viel über den persönlichen Hintergrund der Hauptakteurinnen und kann sich daher gut in sie und ihre verschiedenen Situationen hineindenken. Dennoch, mit Kate wurde ich wieder nicht warm. Sie ist für meinen Geschmack einfach zu manipulativ gestrickt. Da Kate aber nicht die wichtigste Figur in diesem Roman ist, empfand ich diesen Punkt als nicht schwerwiegend.

Kurz gefasst: Leises, eindringliches Drama, das die Neugierde seiner Leser zu schüren vermag.


Veröffentlicht am 02.01.2018

Witziger, leichter Gute Laune Weihnachtsroman, der Spaß macht!

Friede, Freude, Pfefferkuchen
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Noëlle hasst, trotz ihres Namens, Weihnachten, weihnachtliches Gebäck, sämtlichen weihnachtlichen Schnickschnack, blinkende Weihnachtshäuser und vor allem den Winter. Ganz im Gegensatz zu ihrer übrigen ...

Noëlle hasst, trotz ihres Namens, Weihnachten, weihnachtliches Gebäck, sämtlichen weihnachtlichen Schnickschnack, blinkende Weihnachtshäuser und vor allem den Winter. Ganz im Gegensatz zu ihrer übrigen Familie. Denn diese sind wahre Weihnachtsjunkies, was es Noëlle äußerst schwer macht, die Feiertage mit ihnen zusammen zu verbringen. Einige Jahre ist sie dem ganzen Rummel listenreich aus dem Wege gegangen, doch dann trifft sie den Eishockeyspieler Erik und verliebt sich Hals über Kopf in ihn. Und obwohl sie überaus glücklich mit Erik ist, geht ihr das Tempo, dass er beziehungstechnisch gesehen vorgibt, schon etwas auf die Nerven. Ausgerechnet in der Weihnachtszeit soll sie nun seine Eltern und die übrige Familie kennenlernen, die im beschaulichen Örtchen Krummenau leben. Kaum, dass sie das Ortseingangsschild passiert haben, schwant Noëlle Übles. Überall Lebkuchenmänner, die entweder in Lebensgröße im Park stehen oder als Dekoartikel verkauft werden. Überhaupt entpuppt sich Krummenau als wahres Mekka für Weihnachtsfans und zu allem Überfluss muss Noëlle dann auch noch von Erik erfahren, dass der Ort für seine Lebkuchenmanufaktur berühmt ist und Eriks gesamte Familie darin involviert ist. Obwohl Eriks Familie ein sympathischer Haufen ist, stößt Noëlle bald an ihre mentalen Grenzen, denn Eriks Mutter liebt Lebkuchen über alles und hat sämtliche Gerichte, die es an diesem Tag gibt, mit diesem Gebäck oder zumindest mit weihnachtlichem Gewürz zubereitet. Tapfer würgt Noëlle alles herunter und glaubt noch, es könnte nicht schlimmer für sie kommen. Nur eine Übernachtung in Krummenau, was soll da schon schief gehen? Doch dann wird Erik krank und Noëlle , die in der Werbebranche arbeitet, wird derweil eingespannt um die Krummenauer bei ihrem Vorhaben zur bedeutendsten Lebkuchenstadt in Deutschland aufzusteigen, was viele Touristen bringen soll, zu unterstützen…

„Friede, Freude, Pfefferkuchen“, wartet bereits mit einem fröhlichen, stimmungsvoll gestalteten Buchcover auf und in der Tat hat mir die Geschichte um Noëlle vergnügliche Lesemomente beschert. Zugegeben, der Romanceanteil ist nicht der Rede wert, wer eine knisternde Liebesgeschichte erwartet, greift definitiv zum falschen Buch und auch die Akteure in dieser Geschichte hätten ruhig ein wenig mehr Tiefgang vertragen können, wie ich fand. Abgesehen von diesem Kritikpunkt habe ich mich allerdings prima amüsiert beim Lesen, denn die Autorin hat hier eine sehr humorige, sehr überspitzt dargestellte Story geschaffen (im positiven Sinne gemeint) die einfach Spaß macht. Noëlle ist eine junge Frau, die mit einer weihnachtsverrückten Familie geschlagen ist und deswegen die Weihnachtsfeiertage am liebsten meidet, wie der Teufel das Weihwasser. Und natürlich sorgt Eriks quirlige Familie dann dafür, dass die arme geplagte Frau nicht viel zu lachen hat in Krummenau, obwohl es alle doch nur gut meinen. Da Noëlle schlecht nein sagen kann, lässt sie sich von allen einspannen, obwohl sie innerlich bereits kocht. Und ihre Gedankengänge sprühen dabei nur so vor trockenem Witz, herrlich! Es ist ein absoluter Gute Laune Roman, der mich ein wenig an humorige Filmkomödien wie „Mein Vater, ihre Braut und ich“ erinnert hat und in der Tat könnte ich mir diesen Romanstoff auch gut verfilmt vorstellen. Obwohl Noëlle ein wenig zickig wirkt, wenn es ihr zuviel wird und Erik manches Mal etwas zu entspannt wirkt, mochte ich das Heldenpaar sehr, hätte mir allerdings, wie anfangs erwähnt ein wenig mehr Tiefgang und Dialoge zwischen den beiden gewünscht.

Kurz gefasst: Witziger, leichter Gute Laune Weihnachtsroman, der Spaß macht!

Veröffentlicht am 22.12.2017

Düsteres Familiendrama mit einem echten Schocker am Ende, allerdings auch mit einem recht unglaubwürdigen Plot und sperrigen Akteuren

Dunkelschwester
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Die körperlich leicht gehandicapte Irini, wurde im Alter von drei Jahren von ihren reichen Eltern weggegeben und wuchs seitdem bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf. Im Gegensatz zu Irini, behielten ihre ...

Die körperlich leicht gehandicapte Irini, wurde im Alter von drei Jahren von ihren reichen Eltern weggegeben und wuchs seitdem bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf. Im Gegensatz zu Irini, behielten ihre Eltern die ältere Schwester Elle jedoch und brachen den Kontakt zu Irini vollständig ab, was Irini, die mittlerweile längst erwachsen und eine erfolgreiche Anästhesistin ist, immer noch schmerzt. Denn nach wie vor kennt Irini nicht den Grund für das scheinbar kaltherzige Verhalten ihrer Eltern.

Ganz im Gegensatz zu Elle, die immer wieder versucht, den Kontakt zu Irini zu halten. Doch obwohl Irini ihre Schwester liebt ist es eher eine Hassliebe da Elle, in mentaler Hinsicht, ein äußerst widersprüchliches und teilweise auch erschreckendes Bild bietet. Mal unterstützt sie Irini in jeglicher Hinsicht, ist zärtlich und liebevoll, dann wiederum zeigt sie eine ganz andere Seite an sich. Eine dunkle Seite, die Irini erschreckt. Diese Seite an Elle ist grausam und manipulativ und aus diesem Grunde versucht Irini sich ihrer Schwester zwischenzeitlich zu entziehen. Doch bislang hat Elle sie immer wieder aufgespürt. Seit ihrem letzten Beisammensein sind Jahre vergangen und Irini ist mittlerweile in einer schwierigen Beziehung mit dem Italiener Antonio. Sie fürchtet, dass Antonio mehr an ihrem Geld interessiert ist, als an ihr. Und eines Tages klingelt zu allem Überfluss noch das Telefon. Elle ist dran und teilt ihr mit, dass ihre gemeinsame Mutter verstorben ist. Obwohl Irini eigentlich nicht zur Beerdigung reisen möchte, lässt sie sich dann doch überreden. Denn so erhält sie vielleicht die Möglichkeit, ihren Vater zu fragen, wieso sie sie als Kind nur abgaben…

„Dunkelschwester“, von Michelle Adams, hat mich zunächst durch seine optischen Reize verlockt, denn das düstere Coverbild suggerierte mir ein, dass ich es hier womöglich mit einem spannenden Psychothriller zu tun bekommen würde. „Dunkelschwester“ , ist aber eher ein düsteres, geheimnisvolles Familiendrama, das mich vor allem in der ersten Hälfte sehr in seinen Bann ziehen konnte, als Elles Charakter noch etwas nebulöser gestrickt war. Ab dem Moment, als ich begriff, worauf die Geschichte hinauslaufen wird, nahm mein Leseinteresse allerdings spürbar ab, da Irini leider eine sehr passive Romanheldin ist. Gut, einerseits konnte ich verstehen, dass sie das einzige Mitglied ihrer Familie, dass sie nicht ablehnte, nicht auch noch ganz verlieren wollte, doch nach gravierenden Vorfällen die ihr jedoch ganz deutlich die andere Seite ihrer Schwester aufzeigten, wäre für mich die einzige logische Schlussfolgerung gewesen den Kontakt, nicht nur halbherzig und mit Gewissensbissen, abzubrechen, sondern es auch dabei zu belassen. Auch das Verhalten der Eltern fand ich ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Reiche Leute, denen praktisch alle möglichen Wege offen standen, entscheiden sich für einen solch seltsamen Weg? Nein, auch wenn die Story durchaus ihren eigenen subtilen Thrill verströmte, diesen Punkt konnte ich der Autorin nicht abnehmen.

Leider erstreckt sich Irinis Passivität auch auf ihr übriges Leben. Ich hätte ihr hier wirklich mehr Rückgrat gewünscht. Erschwerend kam dazu, dass der Roman aus Sicht von Irini, also in Ich-Form geschrieben wurde. Und da mich die Heldin mit ihrer Passivität so genervt hat, fiel es mir dann auch sehr schwer noch Geduld für ihre Gedankengänge aufzubringen. Selbst wenn man sie dadurch besser kennenlernte.

Die übrigen Akteure des Romans, blieben, bis auf Matt, recht blass beschrieben was ich sehr schade fand, so dass man nicht wirklich ein gesteigertes Interesse für eine der Akteure aufbringen konnte. Immerhin hat mich dann das dunkle Familiengeheimnis weiterhin bei der Stange halten können. Und die Auflösung des Ganzen ist dann auch ein ziemlicher Schocker. Aber, auch wenn ich mich nun wiederhole, es macht gewisse Entscheidungen von Irinis und Elles Eltern noch viel unglaubwürdiger. Ich liege bei meiner Bewertung zwischen 3.5 und 4 von 5 Punkten, habe mich dann aber doch für eine 4 entschieden, weil ich die ersten 200 Seiten recht spannend geschrieben fand und die Autorin mich, trotz diverser Kritikpunkte, mit ihrer Story in den Bann ziehen konnte.