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Veröffentlicht am 15.09.2016

Nervenaufreibend

Ruthless - Die Gnadenlose
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Ruth Carver wacht auf. Um sie herum ist es dunkel und sie versucht herauszufinden, wo sie ist. Nach einer Weile erkennt sie, dass sie sich auf der Ladefläche eines Pickups befindet. Sie weiß, dass sie ...

Ruth Carver wacht auf. Um sie herum ist es dunkel und sie versucht herauszufinden, wo sie ist. Nach einer Weile erkennt sie, dass sie sich auf der Ladefläche eines Pickups befindet. Sie weiß, dass sie eine Gehirnerschütterung hat, denn das hat sie bereits erlebt. Als der Wagen hält, zerrt ein Mann sie herunter und fesselt sie. Er bringt sie in eine verfallene Hütte abgelegen in den Blue Ridge Mountains. Ruth beschließt, dass sie den Kampf aufnehmen wird und sie weiß, dass es ein gnadenloser Kampf werden wird. Nach ihrer Flucht in die unbekannte Wildnis verfolgt sie ihr Entführer und er ist erbarmungslos. Ruth muss sich entscheiden, wie weit sie gehen will, um diesen Wahnsinn zu überleben.
Ruth hat viele Wettkämpfe hinter sich, sie ist eine exzellente Reiterin. Stets hat sie alles gegeben, war hart und unerbittlich gegenüber sich selbst und gegenüber anderen. Ihr großer Ehrgeiz hat sie aber auch dazu getrieben, nicht besonders fair zu sein. Daher nannten andere sie „die Gnadenlose“.
Diese Geschichte lässt einen von Anfang an nicht los. Die Spannung ist von Anfang an hoch. Der Schreibstil ist etwas holperig und damit gewöhnungsbedürftig. Das sorgt aber auch dafür, dass man ohne Unterlass durch die Geschichte getrieben wird. Jedes Geräusch in diesem endlosen Wald könnte der Wolfmann, wie Ruth ihren Entführer bezeichnet, sein und Ruth sieht ständig Gefahren.
Ich habe mit Ruth fühlt, als sie versucht ihrem Entführer zu entkommen, denn ich wollte nicht, dass sie ihm wieder in die Hände fällt. Ich fand es bewundernswert, wie sie das alles verkraftet. Aber sympathisch war mir Ruth trotzdem nicht. In ihrem Bestreben alles perfekt zu machen, hält sie andere Menschen von sich fern.
Die ganze Zeit habe ich mich gefragt: Was würde ich tun, wenn ich an Ruths Stelle wäre? Bestimmt hätte ich mich ganz anders verhalten, denn diesen Kampfgeist hat wohl kaum jemand.
Ihr Entführer ist ein Psychopath. Er ist der Meinung, dass er Mädchen wie Ruth, die andere von oben herab behandeln, bestrafen muss. Er hat es bereits sechsmal getan und keines der Mädchen ist wieder aufgetaucht. Zwischendurch erfahren wir immer mehr darüber, wie der Wolfmann zu dem wurde, der er nun ist – ein Monster. Auch er ist gnadenlos in seinem Psycho-Terror.
Ein spannendes Katz- und Maus-Spiel, das nur schwer zu ertragen ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wendepunkt

Bangkok Oneway
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Eine sehr zugerichtete Leiche, offensichtlich ein Ausländer, wird in Yang Than gefunden.
Die Schöllers wollen ihren Urlaub in Bangkok verbringen. Kaum sind sie angekommen, ist Heinz verschwunden. Die ...

Eine sehr zugerichtete Leiche, offensichtlich ein Ausländer, wird in Yang Than gefunden.
Die Schöllers wollen ihren Urlaub in Bangkok verbringen. Kaum sind sie angekommen, ist Heinz verschwunden. Die zuständige Reiseleiterin kann und will sich damit nicht beschäftigen. Zum Glück trifft Dagmar mit der pragmatischen Reiseleiterin Ute zusammen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Heinz und es entwickelt sich eine Freundschaft. Dann stößt auch noch die diebische und etwas skurrile Hermine dazu. Als Ute dann ihren Job verliert, müssen alle Frauen einsehen, dass sie ihr Leben ändern sollten.
Das Buch liest sich sehr angenehm und vermittelt einen tollen Eindruck von Bangkok. Die Mühlen mahlen dort anders als bei uns, dass muss auch Dagmar feststellen, als sie auf der Suche nach Heinz ist. Die Polizei zeigt nicht gerade motivierten Einsatz.
Die Personen sind sehr gut beschrieben. Dagmar hat ihren Mann immer umsorgt und sich darüber selbst ein wenig vergessen. Sie kann nicht gut alleine sein und hat deshalb an der unbefriedigenden Ehe festgehalten. Heinz hat sich durch seine Entscheidungen in seine jetzige blöde Situation gebracht und sieht nicht einmal ein, dass er sein Elend selbst verursacht hat.
Die kompetente Ute liebt ihr Einzelgängerleben und kann sich schlecht auf jemand anderen einlassen.
Hermine lockert mit ihrem Humor die Sache auf, aber ihr Verhalten nervte mich mit der Zeit nur.
Die Beteiligten an dieser Geschichte stehen vor einem Wendepunkt in ihrem Leben und müssen sich entscheiden, wie es weitergehen soll. Es war spannend mitzuerleben, wie sie sich mit der Situation zurechtfinden oder eben nicht.
Ein unterhaltsames Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Et kütt wie et kütt

Ich hatte mich jünger in Erinnerung
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Angekündigt wurde das Buch mit dem Hinweis „Lesebotox für die Frau ab 40“. Natürlich erfreut einen der Blick in den Spiegel ab einem gewissen Alter nicht mehr so, aber dass die Fältchen und Falten irgendwann ...

Angekündigt wurde das Buch mit dem Hinweis „Lesebotox für die Frau ab 40“. Natürlich erfreut einen der Blick in den Spiegel ab einem gewissen Alter nicht mehr so, aber dass die Fältchen und Falten irgendwann kommen, ist doch jedem bewusst. Auch dass die Männer lieber etwas jüngerem hinterherschauen, ist einem schon frühzeitig klar.
Was also bietet dieses Buch Neues? Eigentlich nichts! Entweder man nimmt das, was da mit einem geschieht, wie es ist und lässt sich nicht verrückt machen oder man kann mit den Erscheinungen nicht umgehen und dann hilft einem das Buch auch nicht weiter. Also eher kein Botox.
Das Buch bietet ein Sammelsurium von Episoden, die mehr oder weniger unterhaltsam sind und in denen man sich immer ein Stückchen wiederfindet. Wechseljahre, Männer, Diäten, Wehwehchen und vieles mehr werden hier mit einem Augenzwinkern betrachtet.
Auch wenn einem das Buch bei all diesen Problemchen nicht weiterhilft, so ist es doch unterhaltsam und lässt sich schnell mal lesen.
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Es trifft uns alle und man sollte es nicht so eng sehen.
Ein humorvoller Blick auf die Jahre jenseits der 40.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Überall Sand

Die Sandwitwe
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In Valandsiel gibt es Tote, die auf eine ganz besondere Weise getötet wurden. Der Mörder erstickte sie mit Sand, den er in die Personen füllte. Eine junge Frau wird vermisst und für Kommissar Knut Jansen ...

In Valandsiel gibt es Tote, die auf eine ganz besondere Weise getötet wurden. Der Mörder erstickte sie mit Sand, den er in die Personen füllte. Eine junge Frau wird vermisst und für Kommissar Knut Jansen und Profilerin Helen Henning ist es ein Wettlauf mit der Zeit. Doch der Täter ist anscheinend immer einen Schritt voraus. Dann meldet er sich auch noch bei der Polizei und gibt mysteriöse Hinweise.
Die Geschichte ist sehr spannend und lässt sich angenehme flüssig lesen. Man will mit ermitteln und kommt genauso wenig weiter wie die ermittelnden Beamten. Zwischendurch erfahren wir noch, wie Kinder in der Vergangenheit sich als Piraten sehr stark vorkommen. Doch was hat das mit diesem Fall zu tun?
Knut Hansen ist ein sympathischer Kommissar, der mit einigen Problemen zu kämpfen hat. Seine Kollegin Birte mit der er zusammen ist, ist eifersüchtig auf Helen. Außerdem hat Knut das Gefühl, im Schatten seines Vaters Thor zu stehen, der die Polizei von Valandsiel vor ihm führte. Immer wieder ist Thor da, wo er nicht sein sollte. Helen kämpft noch mit den Dämonen aus ihrer Vergangenheit und weiß nicht so recht, ob sie sich ihnen stellen soll oder lieber flüchten.
Den Vorgängerband kenne ich noch (!) nicht. Obwohl es sicherlich schön gewesen wäre, um die Entwicklung der Protagonisten zu erleben, wurde alles Notwendige nochmals aufgegriffen.
Es ist von Anfang an spannend und zum Ende wird es dann auch noch überraschend.
Das Cover des Buches ist sehr düster und die Art, wie der Täter seine Opfer tötet, ist wahrlich auch ziemlich schaurig. Die Handlungsorte konnte ich mir aufgrund der Beschreibung gut vorstellen.
Ein spannender Thriller.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ungemütlicher Winter in Venedig

Venezianische Schatten
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Es ist Winter in Venedig und etwas ungemütlich. Commissario Luca Brassoni und seine Freundin, Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti, sehen auf ihrem nächtlichen Spaziergang eine junge Frau auf den Stufen ...

Es ist Winter in Venedig und etwas ungemütlich. Commissario Luca Brassoni und seine Freundin, Gerichtsmedizinerin Carla Sorrenti, sehen auf ihrem nächtlichen Spaziergang eine junge Frau auf den Stufen der Kirche Santa Maria del Rosario. Sie ist verletzt, ziemlich verstört und hat ihr Gedächtnis verloren. Als dann auch noch die Leiche einer jungen Frau gefunden wird, die einige Zeit zuvor verschwand, vermutet Brassoni, dass ein Serienmörder in seiner Stadt auf der Jagd nach jungen Frauen ist.
„Venezianische Schatten“ ist das dritte Buch mit Commissario Luca Brassoni.
Der Schreibstil sorgt dafür, dass diese Geschichte sich angenehm und flüssig lesen lässt. Die Bilder, die uns von Venedig vermittelt werden, machen Lust auf einen Besuch der Stadt.
Brassoni ist ein sympathischer und fähiger Ermittler, der die Schönheiten des Lebens genießt, sei es ein gutes Essen oder seine Stadt Venedig und der auch die Frauen nicht verachtet. Aber auch die sympathische Lebensgefährtin Brassonis, sein Kollege Maurizio Goldini und der Journalist und Cousin Brattonis, Stefan Mayer, sind wieder mit im Spiel.
Obwohl der Mörder sehr brutal vorgeht, wird das nicht zu sehr ausgebreitet. Die Geschichte ist spannend, aber da Brassonis etwas turbulentes Privatleben eine große Rolle spielt, geht es deshalb etwas ruhiger zu.
Ein ruhiger und nichtsdestotrotz spannender Krimi.