Kurzbeschreibung
Einen schlimmeren Geburtstag hat Kate noch nicht erlebt. Ihre Mutter ist sterbenskrank. Und Kate muss in die Kleinstadt Eden ziehen. Als sie auf der neuen Schule den geheimnisvollen Henry kennenlernt, gerät ihr Leben komplett aus den Fugen: Denn er ist Hades, der Gott der Unterwelt. Und er macht ihr ein verlockendes Angebot. Er wird ihre Mutter heilen, wenn Kate sieben Prüfungen besteht und sein Wintermädchen wird. Aber ob ihre Seele stark genug ist? Bisher haben alle ihr Scheitern mit dem Tod bezahlt.
Meinung
"Das göttliche Mädchen" ist der erste Band der Goddess - Trilogie von Aimée Carter. Es handelt sich um eine Neuauflage welche am 13. November 2017 bei HarperCollins erschienen ist, 304 Seiten (Printexemplar) umfasst und als Taschenbuch oder ebook erhältlich ist. Das empfohlene Lesealter ist 12 - 16 Jahre. Die Autorin hat bereits mehrere Bücher veröffentlicht. Für mich war dies das erste Buch von ihr. Die griechische Mythologie ist für mich ein faszinierendes Thema ... die olympischen Götter, sonstige Götter, Halbgötter, Helden, Menschen, Riesen, Ungeheuer, Tiere und mythologische Gegenstände. Die Welt der griechischen Götter ist eine der umfangreichsten und für mich sehr anziehend. Bücher welche diese miteinbeziehen oder kleine Teile daraus integrieren nehme ich immer wieder gerne zur Hand. So bin ich auch auf diese Geschichte von Aimée Carter gestossen und habe neugierig angefangen zu lesen. Kates Mutter ist todkrank. Ihre letzten Tage möchte sie in ihrer Heimat verbringen. Die Kleinstadt Eden ist für Kate wenig anziehend, doch sie akzeptiert diesen letzten Wunsch ihrer Mutter. An einem unheilvollem Abend lernt Kate Henry kennen. Sein Tun und seine Worte sind für sie unvorstellbar, aber bald muss sie die Wahrheit darin erkennen. Kann es sein das Henry tatsächlich Hades der Herrscher über die Toten ist? Ist es möglich das Kate durch einen Handel weitere Zeit mit ihrer Mutter herausschlagen kann? Kann sie die vorgegebenen Prüfungen bestehen und Hades Königin der Unterwelt werden?
Die 18 Jahre alte Katherine Winters hat sich die letzten vier Jahre um ihre krebskranke Mutter gekümmert. Freunde. Jungs. Ausgehen. Schule. Ihr eigenes Leben blieb auf der Strecke. Kate klammert sich an ihre Mutter und kann sich ein Leben ohne sie nicht vorstellen. Das Unausweichliche kann sie nicht akzeptieren. Sie ist pflichtbewußt, aufopferungsvoll, liebenswert, ein wenig schüchtern und ein guter Mensch. Henry ist von Anfang an eher mysteriös und bleibt bis zum Schluss eher geheimnisvoll. Er ist nett zu Kate und geht auf sie ein. Dann gibt es noch James, den netten Jungen von nebenan, bei dem Kate eine Schulter zum anlehnen findet. Dylan, das Sportass, das gleich mal einen zweiten Blick auf die Neue wirft. Ava, Kapitän der Cheerleader, die Kate sofort als Konkurenz wahrnimmt. Sofia, die mütterliche Krankenschwester, die Kate bei der Betreuung ihrer Mutter unterstützt. Mit den erdachten Charakteren kam ich gut zurecht. Besonders Kate ist mir ans Herz gewachsen. Ihr hingebungsvolles Verhalten ihrer Mutter gegenüber und ihr Schicksal haben mich für sie eingenommen. Der Leser wird mit einem interessanten Prolog eingeführt, welcher ihm einen Wissensvorsprung Kate gegenüber verschafft. Ich bin gut und schnell im Buch gelandet. Die Idee zur Handlung hat mir gut gefallen und ich mochte die Geschichte.
Kate nimmt die Gegebenheiten überraschend schnell und mit wenig Widerspruch hin. Sie will ihre Mutter retten und so kann man ihre Kooperation verstehen. Auch ihre Freunde halten die Umstände nicht für völlig verrückt und unterhalten sich ernst darüber. Das erschien mir nicht sonderlich realistisch, doch es gibt letztlich Gründe dafür. Kate hat Prüfungen zu bestehen und weiß nicht immer wobei es sich um einen Test handelt. Ebensowenig der Leser. Die Prüfungen sehen anders aus als man es sich vielleicht vorstellt und die Aufklärung dazu erfolgt erst gegen Ende. Ich hatte zwar andere Erwartungen, doch letztlich gefiel mir die Idee der Autorin. So plätschert die Story gemächlich dahin und ist eher mässig spannend bis zum Finale der Spannungsbogen plötzlich doch hochgeht. Die griechische Mythologie, auf die ich mich schon sehr gefreut habe, wird nur in kleinen Teilen am Rande gestreift. Das hätte ruhig eine großere Portion an Legenden sein dürfen. Hier hätte die Autorin gut damit spielen können, sie z.B. in die Prüfungen miteinflechten können. Insgesamt empfand ich die Geschichte schon ein wenig vorhersehbar. Das Ende ... hm, so ganz zufrieden war ich damit nicht, aber ich kann damit leben. Es geht um Vertrauen, Freundschaft, Trauer, Schmerz, wahre und unerwiderte Liebe.
Erzählt wird von Kate in der Ich Perspektive. Den Schreibstil von Aimée Carter mochte ich gleich. Leicht, klar, flüssig und leicht verständlich führt sie durch die Zeilen. Die Sprache ist zur Geschichte passend und das Erzähltempo empfand ich als angenehm.
Fazit: "Das göttliche Mädchen" ist der erste Band der Goddess - Trilogie von Aimée Carter. Ein leichtes Jugendbuch das griechische Mythologie miteinbezieht. Durchaus unterhaltsam und lesenswert, doch sind kleinen Schwächen vorhanden. Trotz der Kritikpunlte hat es mir gut gefallen. Von mir gibt es **** Sterne.
Zitat
"So klein und zerbrechlich sah sie aus, wie sie da in dem großen Krankenhausbett lag, den Körper an mehr Maschinen und Monitore angeschlossen, als ich zählen konnte. Ihre Haut war aschgrau, und selbst wenn der Arzt es mir nicht gesagt hätte, konnte ich sehen, dass sie nicht mehr lange durchhalten würde."
( Pos. 831 )
Reihe
Band 1: Das göttliche Mädchen
Band 2: Die unsterbliche Braut
Band 3: Der Preis der Ewigkeit
Kurzgeschichten
Band 0,5: Hades und das zwölfte Mädchen
Band 1,5: Die vollkommene Kämpferin