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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2018

Eindrucksvoll erzählt

Der gefährlichste Ort der Welt
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Mill Valley scheint ein kleines Paradies in der Bucht von San Francisco zu sein, von Wohlstand und Sorglosigkeit begleitet. Wie überall versuchen auch hier Jugendliche ihren Platz in der Welt zu finden: ...

Mill Valley scheint ein kleines Paradies in der Bucht von San Francisco zu sein, von Wohlstand und Sorglosigkeit begleitet. Wie überall versuchen auch hier Jugendliche ihren Platz in der Welt zu finden: Tristan, Calista, Abigail, Emma, Ryan, Nick, Damon. Wohin wird ihr Lebensweg sie führen?

In drei Zeitschienen schildert die Autorin Lindsey Lee Johnson das Leben der privilegierten Jugendlichen in dem scheinbar idyllischen Mill Valley. Doch als Tristan, der Außenseiter, in einem Brief seiner Mitschülerin Calista seine Liebe gesteht, erhält das Idyll den ersten Riss für die Jugendlichen: Tristan wird gemobbt, so dass er keinen anderen Ausweg mehr sieht, als in den Tod zu springen. Weitere „Steine der Trauer“ begleiten die Jugendlichen in ihrer Lebensplanung, unerwartete Wendungen kollidieren mit ihrer bisherigen Vorstellungen. In eindrucksvollen Bildern und wechselnden Perspektiven erzählt die Autorin die Geschichte der Jugendlichen, lässt dabei den Leser hautnah alles miterleben: Jeder Jugendliche erhält genau den richtigen Raum für sich selbst. Mill Valley wird dabei zum „gefährlichsten Ort der Welt“, die Geschichte gerät zur Auseinandersetzung mit dem amerikanischen Traum in der heutigen Zeit der Cybermedien und einer Gesellschaft des Wohlstands, die per se die Erfüllung aller Wünsche verspricht.

Ein sehr emotionales Buch über das Erwachsenwerden, über die Verantwortung für sich und andere ist dabei entstanden, das unter die Haut geht und berührt. Der Nachhall der Erzählung wird den Leser noch eine Weile begleiten.

Veröffentlicht am 03.01.2018

Eine ganz besondere Hexengeschichte

Der Teufel im Bunde
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Inspector Kenna Maxwell wird in das Haus von Mrs MacDonald gerufen, dort liegt eine Tote, die genauso wie die Besitzerin aussieht, nur mit den Zügen einer jungen Frau. Im Gegenzug ist Mrs MacDonald spurlos ...

Inspector Kenna Maxwell wird in das Haus von Mrs MacDonald gerufen, dort liegt eine Tote, die genauso wie die Besitzerin aussieht, nur mit den Zügen einer jungen Frau. Im Gegenzug ist Mrs MacDonald spurlos verschwunden. Was steckt hinter diesen verblüffenden Umständen? Kenna erfährt von ihrem Großvater, dass es in den 1930er Jahren in Tarbet eine Mordserie gab, in die Mary MacDonald verwickelt war, doch Kenna findet überhaupt keine Unterlagen dazu. Wie kann das sein, was ist hier passiert?

Dieses Buch ist Teil der Highland-Hexen-Krimis der Autorin Felicity Green. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, denn jeder Band dieser Reihe beschäftigt sich mit einer anderen Hexe. Geschickt spielt die Autorin hier mit gewissen Gegebenheiten, führt den Leser aufs Glatteis, bis man sich fragt, was denn nun wie zusammenhängen kann – um dann nach und nach eine äußerst erstaunliche Auflösung anzubieten. Dann erst fallen alle Puzzle-Teile an die richtige Stelle, alles ergibt nun einen Sinn, was vorher unvereinbar erschien. Mit viel Liebe zum Detail ersteht in mehreren Zeitebenen eine Hexengeschichte, die von Anfang bis Ende fesselt, so dass man das Buch am liebsten gar nicht aus der Hand legen mag.

Die Geschichte hat mir einige spannende Lesestunden beschert, weshalb ich hier gerne fünf von fünf Sternen verteile mit einer Leseempfehlung für alle, die an Zeitreisen und an Hexengeschichten interessiert sind.

Veröffentlicht am 03.01.2018

Komplexer Kriminalfall mit tragischen Ereignissen

Die Eishexe
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Die vierjährige Linnea wird vermisst, und die Bewohner von Fjällbacka machen sich auf die Suche nach ihr, mit dem Grauen im Kopf, dass vor vielen Jahren unter ähnlichen Umständen schon mal ein kleines ...

Die vierjährige Linnea wird vermisst, und die Bewohner von Fjällbacka machen sich auf die Suche nach ihr, mit dem Grauen im Kopf, dass vor vielen Jahren unter ähnlichen Umständen schon mal ein kleines Mädchen verschwand und tot aufgefunden wurde. Damals bekannten sich zwei dreizehnjährige Mädchen für schuldig, zogen ihr Geständnis aber bald wieder zurück. Sowohl Patrik Hedström und sein Team wie auch Erica Falck beschäftigen sich mit dem Verschwinden der Kinder, denn Erica möchte ein Buch schreiben über den Kriminalfall von damals. Die Umstände sind umso mehr rätselhaft, weil der damals zuständige Kriminalkommissar später Selbstmord beging, nachdem er wohl seine eigenen Recherchen zur damaligen Untersuchung anzuzweifeln begann.

Auch diesmal wieder ergänzen sich Patrik Hedström und Erica Falck sehr gut in ihren Recherchen und nur gemeinsam bringen sie den Fall zur Lösung. Nach einem personenreichen Einstieg erfolgt die Erzählung in drei Zeitebenen, denn eine weitere Geschichte aus der Zeit der Hexenverfolgungen ergänzt die Ermittlungen um die beiden verschwundenen Mädchen. Wie die einzelnen Stränge jedoch zusammenhängen, lässt die Autorin sehr lange im Unklaren, hier hat der Leser viel Gelegenheit zu rätseln und sich von neuen Wendungen überraschen zu lassen. Das Werk ist diesmal sehr umfangreich geraten, da hätte man sicher etwas kürzen können, dennoch kann die Autorin den Leser (wieder) sehr gut mit einem komplexen Kriminalfall mit tragischen Ereignissen fesseln. Die handelnden Personen sind spitze ausgearbeitet, ihre Motivationen gut nachvollziehbar. Auch die Szenen aus dem Privatleben der beiden Ermittler sind sehr gelungen. Für die Freunde der Reihe um Erica Falck und Patrik Hedström ist dieser Band ein unbedingtes Muss.

Wer nach einem tiefgründigen und gut kombinierten Kriminalroman sucht, ist mit diesem Buch (wie mit allen Bänden dieser Reihe) sehr gut bedient. Von mir erhält die Geschichte deshalb fünf von fünf Sternen und eine unbedingte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.12.2017

Bis ins Innerste berührt

Die Vergessenen
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Als ihre Tante Kathrin nach einem Schlaganfall ins Krankenhaus kommt, ist es Vera, die sich um ihre Wohnung kümmert und sie immer wieder besucht. Dabei kommt sie einem Geheimnis der Tante auf die Spur ...

Als ihre Tante Kathrin nach einem Schlaganfall ins Krankenhaus kommt, ist es Vera, die sich um ihre Wohnung kümmert und sie immer wieder besucht. Dabei kommt sie einem Geheimnis der Tante auf die Spur – ein Geheimnis aus deren ersten Arbeitsstelle als junge Krankenschwester in der Heil- und Pflegeanstalt Winkelberg. Diesem Geheimnis ist auch Manolis Lefteris auf der Spur - ein Mann für besondere Aufträge, er soll die dazugehörigen Akten besorgen. Während Vera das Geheimnis als Chance ihres Lebens begreift, um sich beruflich als Journalistin zu festigen, weiß Manolis, dass das Geheimnis völlig getilgt werden soll, wenn er seinen Auftrag richtig erledigt.

Mit diesem Buch nimmt sich die Autorin Ellen Sandberg (Inge Löhnig) zwei schwere Themen aus der deutschen Geschichte vor: Das sind zum einen die Verbrechen aus der Nazi-Zeit, als Behinderte und kranke Menschen als „wertlos“ eingestuft wurden und deshalb in besonderen Anstalten zu Tode gebracht wurden, aber auch die Verbrechen an den griechischen Einwohnern eines Dorfes, bei denen wehrlose Menschen grausam getötet wurden. In zwei Zeitebenen lässt die Autorin zum einen die Familiengeschichte(n) wieder auferstehen, während im anderen Zeitstrang die Suche nach der Wahrheit den Schwerpunkt bildet. Nur nach und nach erfährt der Leser die Zusammenhänge, während sich nebenbei die Motivationen der einzelnen Protagonisten herausschälen. Mit viel detektivischem Spürsinn wird Vera dem Geheimnis ihrer Tante auf die Spur kommen und dabei selbst in Lebensgefahr geraten. Werden Recht und Gerechtigkeit den Machenschaften von damals einen Strich durch die Rechnung machen?

Spannend und äußerst einfühlsam erzählt breitet sich die Geschichte vor dem Leser auf, die Verwicklungen werden nach und nach klarer. Die Passagen aus der Vergangenheit sind deutlich durch eine andere Schrift abgesetzt, das erleichtert dem Leser, sich mit den Personen und den zeitlichen Ebenen zurechtzufinden. So gelingt der Autorin eine Erzählung, die bis ins Innerste berührt und sicher noch lange nachwirkt. Von mir 5 wohl verdiente Sterne und eine eindeutige Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 25.12.2017

Spannendes und lustiges Hörerlebnis (nicht nur) zur Weihnachtszeit

Die Haferhorde – Teil 9: Süßer die Hufe nie klingen
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Die Ponys vom Blümchenhof erleben die Advents- und Weihnachtszeit: Von den Zweibeinern angesteckt, sind auch die Tiere voller Vorfreude auf das Fest. Doch was, wenn der Weihnachtsmann im Schnee feststeckt, ...

Die Ponys vom Blümchenhof erleben die Advents- und Weihnachtszeit: Von den Zweibeinern angesteckt, sind auch die Tiere voller Vorfreude auf das Fest. Doch was, wenn der Weihnachtsmann im Schnee feststeckt, vielleicht braucht er bei so vielen Geschenken die Hilfe von zwei Ponys? Gefragt sind die Ponys auch, weil bei dem Schnee für die Autos kein Durchkommen ist auf den Straßen, da ist es Zeit für einen Ausflug der Zwei- und Vierbeiner zusammen.

Wie turbulent die Weihnachtszeit auf dem Blümchenhof ist, lässt Bürger Lars Dietrich gekonnt hören, wenn er jeder Figur seine Stimme leiht. Die Geschichte wird aus der Sicht der Tiere erzählt, das gibt einen herrlich erfrischenden Blick auf unsere Vorweihnachtszeit. Meine Kinder haben mitgefiebert und hatten ihren Spaß daran, vor allem auch durch die immer wiederkehrenden Pupsgeräusche, bei denen sie vor Lachen losbrüllten. Das verschneite Land, die Suche nach dem Weihnachtsmann und der Wunsch der Ponys, dem Weihnachtsmann zu helfen, das alles ist genügend Stoff für eine spannende und lustige Geschichte, die gut hilft, die Wartezeit im Advent zu überbrücken.

Ein echtes Ponyabenteuer mit allem, was eine gute Geschichte ausmacht, deshalb von mir alle möglichen fünf Sterne und eine besondere Empfehlung für ein spannendes Hörerlebnis.