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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.04.2018

Anspruchsvoller Ausflug ins 13.Jahrhundert mit viel historischem Hintergrundwissen

Löwenblut
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Der junge Konradin von Hohenstaufen kämpft in Italien um sein rechtmäßiges Thronerbe, Sein Gegenspieler ist der intrigante und ehrgeizige Charles d’Anjou, der sich mit dem Papst verbündet und alles daransetzt ...

Der junge Konradin von Hohenstaufen kämpft in Italien um sein rechtmäßiges Thronerbe, Sein Gegenspieler ist der intrigante und ehrgeizige Charles d’Anjou, der sich mit dem Papst verbündet und alles daransetzt den Knaben zu vernichten! Ludwig der Strenge von Bayern versucht zwar seinem Neffen Konradin zu unterstützen, doch seine Bemühungen sind dabei zaghaft und unentschlossen.

In dieser schwierigen politischen Lage führen der Ritter Georg von Hardenberg und seine verlobte Cäcilia einen Wettlauf gegen den Untergang und ringen gleichzeitig um ihre Liebe zueinander…..



Die Autorin Monika Pfundmeier erzählt in ihrem historischen Roman „Löwenblut“, die unglückliche Geschichte um den letzten Staufer, Konradin von Hohenstaufen. Dieses Buch ist die Fortsetzung ihrer Sage der „Blutföhre“ und man begegnet im neuen Roman alten Bekannten daraus, wie der stolzen Cäcilia, der gebeutelten Familie Hardenberg, dem zaudernden Wittelsbacher Ludwig dem Strengen und seinem Berater Rudolf von Habsburg.

Große politische Intrigen stehen hier aber im Mittelpunkt der Handlung, Papst Clemens IV. stellt sich auf die Seite des grausamen Franzosen und der berühmte Gelehrte Thomas von Aquin spielt eine tragende Rolle.

Mit ihrem ungewöhnlichen, etwas altertümlich anmutenden Schreibstil, entführt uns die Autorin wieder in diese blutrünstige, impulsive und rachsüchtige Epoche. Jede ihrer Personen spricht zu uns und man fühlt und leidet mit jedem Einzelnen. Besonders hervorgehoben sind die damalige Unbarmherzigkeit, die Intrige und der Machtausbau der Kirche, als treibende Mittel, gegen die es kein Entkommen zu geben scheint.

Ein genialer Ausflug ins Mittelalter des 13. Jahrhunderts, mit enorm viel historischer Realität, in die Autorin ihre fiktiven Figuren geschickt eingefügt hat.

Das Buch war sehr unterhaltsam und trotz seines Anspruchs hat es mir richtig gut gefallen! Die perfekte Lektüre für geschichtsinteressierte Leser, mit viel Stoff zum Nachdenken und der Anregung noch ein wenig über die Protagonisten nachzuforschen.

Veröffentlicht am 19.03.2018

Ungewöhnliche historische Kriminalaffaire mit einem Ermittlerduo der besonderen Art

Die Affäre Carambol (Goethe und Schiller ermitteln)
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Als Schiller mit Goethe in dessen Heimatstadt reisen, werden die Freunde ungewollt in einen merkwürdigen Kriminalfall hineingezogen. Im Auftrag des Fürsten Karl Anselm von Thurn und Taxis und des Stadtrats, ...

Als Schiller mit Goethe in dessen Heimatstadt reisen, werden die Freunde ungewollt in einen merkwürdigen Kriminalfall hineingezogen. Im Auftrag des Fürsten Karl Anselm von Thurn und Taxis und des Stadtrats, werden sie gebeten, einige merkwürdige Vorkommnisse in Frankfurt zu untersuchen. Einmal begonnen stolpern die beiden von einem Unglück ins nächste und fühlen sich so sehr bedroht, das sie überlegen das Handtuch zu werfen! Doch ganz so einfach kommen sie aus dieser nicht mehr Sache heraus……


Der Kriminalroman „Die Affäire Carambol“ aus der Reihe „Goethe und Schiller ermitteln“ ist schon das zweite Werk dieser Art und geschrieben von Autor Stefan Lemberg.
Er inszeniert die beiden Dichterfürsten als kluge, aber auch etwas ungestüme Ermittler, für die es eine Frage der Ehre ist Licht in mysteriöse Dunkel zu bringen! Eine interessante Idee und ein durchaus gelungener Ansatz. Erzählt wird die ganze Geschichte aus der ich-Perspektive von Schiller, mit Witz Ironie und gelegentlichen Augenzwinkern ob der ganzen Action;)

Dieses Buch ist wirklich einmal etwas ganz anderes, allein das Format und der äußere Eindruck mit dem altertümlich angehauchten Einband und seinen geprägten Goldbuchstaben, sorgen für griffiges Gefühl und außergewöhnliche Optik.
Im Inneren mit nostalgischen Schriftlettern, altmodischer Schreibweise und Stil, sowie hübschen Initialen an jedem Kapitelanfang setzt sich die antike Inszenierung fort.

Mein Fazit: Trotz der anfänglich etwas ungewohnten Schreibweise gewöhnte ich mich zusehends an die Darstellung und vertiefte mich mit immer mehr Vergnügen in den Kriminalroman. Die Geschichte hat Witz, ist spannend und so gut geschildert, dass mein Kopfkino ansprang und ich alle Szenen gut vor Augen hatte. Diese Reihe scheint wohl regelrecht nach Verfilmung zu schreien;) ich könnte mir es jedenfalls recht gut vorstellen (allein schon zwecks der Frisuren, Kostüme und Ausstattung) denn ich liebe diese Epoche!

Veröffentlicht am 08.03.2018

Alle fit und munter!?

Neanderthal
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Blick in die Zukunft in drei Abschnitten.
Die Welt in ca. 30 Jahren ist eine Andere, besonders in Deutschland. Alles soll perfekt, kontrolliert und gesund sein! Alles Abnorme, Ungesunde und Unschöne wird ...

Blick in die Zukunft in drei Abschnitten.
Die Welt in ca. 30 Jahren ist eine Andere, besonders in Deutschland. Alles soll perfekt, kontrolliert und gesund sein! Alles Abnorme, Ungesunde und Unschöne wird verteufelt und ausgemerzt. Ein Ministerium für Glück und Gesundheit regelt und überwacht das alles. Das Leben der Menschen könnte so toll und perfekt sein, wenn jeder sich an die Regeln halten würde! Doch gibt es immer noch unmotivierte und unverbesserliche Normalos, die keine Bonus-Gesundheitspunkte sammeln und einfach Aufzug fahren! Dazu gehört auch Kommissar Nix und der wir zu einem interessanten Fall gerufen, ein Selbstmord oder auch Ehrenmord gibt Rätsel auf und führt zu einem Massengrab mit rätselhaften Knochen direkt in das bekannte Neanderthal….

„Neanderthal, die Jagd ist eröffnet“, ist ein spannender Sci-Fi-Roman, in dem Autor Jens Lubbadeh eine recht dystopische Zukunftsversion unserer Welt erschafft, die auch erschreckend realistisch anmutet!
Es dreht sich alles um den perfekten Menschen. Dank Genmanipulation ist inzwischen anscheinend alles möglich, doch gibt es anscheinend auch Nebenwirkungen der ganzen Genoptimierung. „Gute Gene, schlechte Gene“, gerade mal wieder ist Deutschland auf dem Vormarsch;) mit optimierten Gesundheitswahn kontrolliert und gängelt die deutsche Regierung ihre Bevölkerung. Die Nebenwirkungen des Genwahnsinns bewirken, immer mehr Menschen gerade Kinder und Jugendliche leiden an Depressionen.
Auf die Jagd nach Antworten begeben sich, ein recht normaler Kommissar, ein paar Wissenschaftler und deren Nachkommen, denn die Handlung bewegt sich über mehrere Zeitebenen. Es gibt sogar noch eine vorzeitliche Handlungsebene aus Sicht einiger Neandertaler die sich auch recht gut in die Story einfügt.
Die Figuren sind allesamt sehr gut beschrieben und auch spannend dargestellt, Gute sowie Böse!
Auch wenn insgesamt ein wenig viel wissenschaftlicher Kram abgehandelt wird, störte mich das eigentlich nicht so enorm, da die Handlung immer interessant bleibt. Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen und die Story bleibt bis zuletzt spannend. Man merkt, der Autor kennt sich in der Materie aus und es ist für einen Laien wirklich schwer zu sagen, welche Techniken heutzutage wirklich schon möglich sind, daher ist die Vorstellung an sich schon gruselig;)

Die Erschaffung einer fiktionalen Utopie hat mich schon immer begeistern können und auch diese "Idee von Morgen", konnte mich durchweg fesseln und hat mich dazu auch noch enorm gut unterhalten! Das Thema „Gentechnik“ und „Gesundheit“ regt zum Nachdenken an, über das immer wieder aktuelle Thema: „Wie weit darf der Mensch gehen!? Welche Risiken bewirken Manipulation der Natur und Eingriffe in die persönlichen Belange der Menschen!?
Das Cover finde ich auch sehr gut gemacht, der fast schon leuchtende Schädel sieht cool aus und passt super zum Inhalt!

Veröffentlicht am 11.01.2018

Ein Buch über die Liebe

Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand
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Ein kanadischer Englischlehrer Glenn Dixon und seine Liebe zu Shakespeares Drama „Romeo & Julia". Jedes Jahr nimmt er das bekannte Drama mit seiner Highschool-Abschlussklasse durch und ist so eine Art ...

Ein kanadischer Englischlehrer Glenn Dixon und seine Liebe zu Shakespeares Drama „Romeo & Julia". Jedes Jahr nimmt er das bekannte Drama mit seiner Highschool-Abschlussklasse durch und ist so eine Art Experte dieser Story. Als eine Art Liebestherapie hat Glenn sogar die Idee seinen Sommer in Verona, zu verbringen, der Stadt, in der die Geschichte um die Liebe der beiden berühmten Liebenden ihren dramatischen Verlauf nimmt! Glenn schließt sich dort dem Club Julia an und versucht zu helfen einige der unzähligen Brief an Julia zu beantworten. Ein nicht ganz leichte Aufgabe, denn hat er doch selbst so viele Fragen zur Liebe! Da beschließt auch er einen Brief an Julia zu formulieren….

Wer kennt es nicht, dieses berühmte Shakespeare Drama um die zwei wohl berühmtesten Liebenden der Welt!? Unzählige Stücke, Filme und Anekdoten gibt es dazu, und in seinem autobiografischen Roman "Wie ich dank Shakespeare in Verona die große Liebe fand" schreibt Autor Glenn Dixon viel über seine Arbeit, Erfahrungen und Erkenntnisse zum Stück. Zusätzlich lässt er uns aber auch an seinem eigenen Liebeskummer, seinen Gedanken, und Seelenleben teilhaben. Eine spannende und herzerwärmende Sache. Die Reise nach Verona und die Spurensuche nach den Wurzeln der wahren Liebesgeschichte ist ein wahrhaftes Erlebnis. Das Buch gibt auch Einblicke in das Gefühlsleben Suchender aus aller Welt, die Julia ihr Herz zu Füßen legen und um die wahre Liebe anfragen. Das alles hat der Autor auch noch in flüssige Sprache gepackt. Für sein Liebesleben selbst, fehlt es mir ab und an ein wenig die Emotion. Man hat den Eindruck er steht etwas neben sich, es fehlt wohl ein wenig die Italienische Art der Begeisterung, ein wenig mehr AMORE.

Ein ergreifendes und sehr ehrliches Buch über das großes Thema Liebe. Besonders die Schulszenen und Gedanken der jugendlichen Leser des Dramas haben mich sehr beeindruckt. Auch die Suche nach der Herkunft der wahren Geschichte und die Parallelen zu Dante und den Plätzen in Verona fand ich wunderbar beschrieben. Ein wirklich gutes Buch, am liebsten würde ich gleich aufbrechen, nach Verona, natürlich mit meinem Liebsten es ist schon so lange her das ich dort stand, vor dem hübschen Haus der Julia.

Veröffentlicht am 04.01.2018

Einmal durch die Hölle gehen....

Tod im Höllental
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Freiburg in Jahre 1416
Die Begine Sarafina steht kurz vor ihrer Heirat mit dem Stadtmedicuns Adalbert Achaz und ist schwer mit den Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt. Doch leider wird der Frieden ihrer ...

Freiburg in Jahre 1416
Die Begine Sarafina steht kurz vor ihrer Heirat mit dem Stadtmedicuns Adalbert Achaz und ist schwer mit den Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt. Doch leider wird der Frieden ihrer heimeligen Welt gestört, den ein übler Baseler Wanderprediger hetzt in der Stadt gegen die Sammlungen der freien Schwestern, bezeichnet sie als Ketzerinnen und will die Frauen aus Freiburg vertreiben. Es kommt zu bösen Wandschmierereien und sogar zu einem Mord an einer jungen Begine der Lämmleinschwestern. Diese Geschehnisse trüben natürlich Sarafinas Vorfreude gewaltig und sie unterstützt natürlich die Bestellungen ihre Mitschwestern um Maßnahmen gegen eine Vertreibung anzugehen. Dafür ist auch Sarafinas Meisterin Catharina kein Weg zu weit, auch wenn sie dabei durch das Höllental gehen muss…..

„Tod im Höllental“ ist der vierte Teile einer Serie um die Begine Sarafina Stadlerin, geschrieben von Autorin Astrid Fritz. Die kurzweilige Geschichte, mit ihrer lebhaften und mutigen Protagonisten Sarafina ist ein spannender und interessanter historischer Kriminalroman. Die Erzählweise ist flüssig und unterhaltsam, die historischen Gegebenheiten gekonnt und anschaulich beschrieben.
Auch ohne die Vorgängerbände zu kennen ist man sofort in der Erzählung gefangen und kann dem Roman ohne Probleme folgen. Dazu gehört auch einen übersichtliche Personenbeschreibung der Hauptakteure zu Beginn des Buches und eine gut gestaltete Ortsübersicht. Damit ist es ein Leichtes, die Wanderung und Schritte der Personen zu verfolgen.
Ein gelungener historischer Kriminalroman, der mir gut gefallen hat und Lust auf mehr Storys zur Person Sarafina macht. Den Namen der Autorin werde ich mir auf alle Fälle merken, er steht für wirklich lesenswerte historische Lesekost