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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.02.2018

Habe mir mehr erwartet

Woman in Cabin 10
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Laura „Lo“ Blacklock ist Reisejournalistin und soll während der Jungfernfahrt des Luxuskreuzers Aurora Borealis ihre Chefin vertreten. Doch ein paar Tage bevor es auf große Fahrt geht, wird bei Lo eingebrochen. ...

Laura „Lo“ Blacklock ist Reisejournalistin und soll während der Jungfernfahrt des Luxuskreuzers Aurora Borealis ihre Chefin vertreten. Doch ein paar Tage bevor es auf große Fahrt geht, wird bei Lo eingebrochen. Noch vom Schock gezeichnet geht Lo auf das Schiff und erlebt dort gleich den nächsten Schock. Nachts hört sie wie etwas ins Meer geworfen wird. Als sie über die Reling schaut, sieht sie eine Frau untergehen. Ist es die junge Frau, die sie wenige Stunden vorher noch in der Kabine neben ihr war? Doch scheinbar kennt diese niemand. Und die Kabine war angeblich die ganze Zeit unbelegt. Jo begibt sich auf die Suche, denn auf einem Schiff kann man nicht entkommen!

Nach dem großen Hype und viel positiver Kritik wurde ich letztendlich doch neugierig und wollte diesen Thriller unbedingt lesen. Doch leider wurde ich enttäuscht. Es fing schleppend an. Mit dem Einbruch bei Lo wurde es etwas spannend. Aber danach wurde es sehr zäh und langweilig. Auf dem Schiff angekommen gibt es gefühlt eine Ewigkeit Small Talk, bis es dann endlich zu diesem nächtlichen Zwischenfall kommt, bei dem scheinbar etwas über Bord geht. Danach wird es auch wieder eher langweilig. Auf den letzten 80 bis 100 Seiten wurde es endlich spannender. Und die Auflösung des Ganzen war recht vorhersehbar. Irgendwie wirkte auch alles sehr konstruiert und nicht richtig ausgearbeitet. Lo als Charakter hat mir nicht sonderlich gefallen. Irgendwie erschien sie mir unreif und sehr labil. Zwischenzeitlich dachte ich auch, vielleicht hat sie Wahnvorstellungen. Der Schreibstil war in Ordnung und flüssig zu lesen. Die Szenerien und Personen wurden gut beschrieben, so dass man diese vor sich sah und auch ein wenig das Gefühl hatte mit an Bord der Aurora zu sein. Doch schien es mir eine sehr langweilige und oberflächliche Gesellschaft zu sein.
Was ich etwas „besonders“ fand, waren die E-Mails und Pressemitteilungen, die immer wieder zwischen die einzelnen Kapitel geschoben wurden. Diese gaben Einblicke in die Zukunft. Einerseits fand ich das schlecht, da sie etwas spoilern. Andererseits waren sie auch gut um „aufzuwecken“, da man nun wusste, es kommt bald was und die Langeweile muss ein Ende haben.
Alles in allem hatte ich einen spannenden Thriller erwartet, den ich nicht mehr aus der Hand legen kann. Leider bekam ich einen mittelmäßigen Thriller mit unsympathischer Protagonistin. Somit vergebe ich nur drei von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Spannender und ermittlungsreicher Krimi

In weißer Stille (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 2)
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Der pensionierte Kinderarzt Wolfram Eberhard Heckeroth wird tot in seinem Wochenendhaus aufgefunden. Er wurde an den Heizkörper gefesselt und scheint dort nach Tagen verdurstet zu sein. Doch wer hat dies, ...

Der pensionierte Kinderarzt Wolfram Eberhard Heckeroth wird tot in seinem Wochenendhaus aufgefunden. Er wurde an den Heizkörper gefesselt und scheint dort nach Tagen verdurstet zu sein. Doch wer hat dies, dem von allen als lieben und netten Menschen dargestellten Herrn angetan? Da Wertsachen fehlen, sieht auf den ersten Blick alles nach einem Raubmord aus. Doch Dühnfort hat da so ein Gefühl. Und dieses sagt ihm, da steckt etwas anderes dahinter. Dann findet Dühnfort auch noch ein Beweisstück, das den lieben und netten Herrn Heckeroth gar nicht mehr so lieb und nett aussehen lässt.

Sehr gefallen hat mir, dass hier, im Gegensatz zum ersten Band, der Fall im Vordergrund stand und man nur nebenbei etwas über die Ermittler erfahren hat. Dennoch wirkten die Ermittler weiterhin menschlich. Die Ermittlungen zu diesem Fall waren intensiv und als Leser konnte man die einzelnen Schritte nachverfolgen. Leider hatte ich sehr schnell einen Verdacht bezüglich des Täters und so blieb der große Überraschungseffekt am Ende aus. Dennoch war es die ganze Zeit über spannend. Schön fand ich auch die Konzeption mit dem Prolog. Hier wurde eine Geschichte aus der Vergangenheit erzählt und aufgrund dessen wusste man in welche Richtung es gehen wird. Wieder einmal ein Krimi der die Abgründe einer Familie aufzeigt, die nach außen hin perfekt aussieht.
Mir hat dieser Kriminalroman gefallen. Die Handlungen waren schlüssig, die Dialoge rasant und auch informativ. Der Schreibstil ist sehr angenehm und die Charaktere der Ermittler sind mir sympathisch. Auch wenn Dühnfort noch etwas nordisch ist. Von mir erhält dieser Krimi drei von fünf Sternen. Für vier Sterne hätte es spannender sein müssen.

Veröffentlicht am 04.01.2018

Guter Reihenauftakt – hoffe aber auf mehr Spannung bei den weiteren Bänden

Der Sünde Sold
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Der erste Fall für Konstantin Dühnfort und sein Team von der Münchner Kriminalpolizei rund um Gino Angelucci und Alois Fünfanger.
Agnes ist gerade frisch in das Dorf Mariaseeon gezogen. Eigentlich will ...

Der erste Fall für Konstantin Dühnfort und sein Team von der Münchner Kriminalpolizei rund um Gino Angelucci und Alois Fünfanger.
Agnes ist gerade frisch in das Dorf Mariaseeon gezogen. Eigentlich will sie ihre Ruhe, da sie vor einem Jahr ihren Mann und ihr Kind verloren hat. Doch schon an ihrem ersten Tag im neuen Heim verschwindet der kleine Jakob. Ihre Nachbarin bittet Agnes bei der Suche zu helfen. Schnell liegt nahe, dass es sich um ein Fall von Pädophilie handelt. Doch dann zeigt sich, dass es sich um etwas ganz anderes handelt.

Dies war nicht mein erstes Buch von Inge Löhnig. Ich habe schon „Mörderkind“ und den aktuellen Fall von Dühnfort „Sieh nichts Böses“ gelesen und es hat mir sehr gefallen. Deshalb wusste ich schon, dass mir der Schreibstil zu sagen wird. Ich wurde nicht enttäuscht. Der Krimi las sich flüssig und spannend. Auch wenn es in diesem Fall gerne etwas spannender hätte sein können. Zwischendurch war es doch etwas träge. Sehr gut gefallen hat mir, dass Dühnfort sich erst auf einen Täter einschießt und dann doch nochmal die ganze Geschichte sich wendet. Als Leser errät man den Täter dann allerdings doch recht schnell. Zeitlich deutlich vor den Ermittlern.
Die Charaktere sind ebenso wie die Spannung noch ausbaufähig. So ganz konnte ich mich mit Dühnfort und seinem Team noch nicht anfreunden. Im letzten Band „Sieh nichts Böses“ waren sie mir schon viel sympathischer! Ich denke, die Charaktere werden mit jedem Band wachsen. Gefallen hat mir, dass Dühnforts Familie eine kleine Nebengeschichte eingenommen hat. So weiß man nun, dass er aus Hamburg stammt und kennt ein bisschen seine Vergangenheit. Mir gefällt es immer sehr, wenn ich bei Ermittler aus Reihen auch etwas über ihr Privatleben weiß, denn so wirken sie menschlicher und man freut sich immer nicht nur auf den neuen Fall, sondern auch darauf die Ermittler „wachsen“ zu sehen.

Ich freue mich schon auf Band zwei und hoffe, dass es hier spannender zugeht! Band eins erhält von mir gute drei von fünf Sternen. Da die Geschichte und der Schreibstil super sind, die Spannung aber noch ausbaufähig ist.

Veröffentlicht am 16.12.2017

Bewegender Roman

Irgendwo im Glück
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Maisie Bean hatte es im Leben bisher nicht all zu gut. Sie wurde von einem One-Night-Stand schwanger und musste ihn dann auch noch heiraten. Er entpuppte sich leider als aggressiver Widerling. Kaum war ...

Maisie Bean hatte es im Leben bisher nicht all zu gut. Sie wurde von einem One-Night-Stand schwanger und musste ihn dann auch noch heiraten. Er entpuppte sich leider als aggressiver Widerling. Kaum war sie ihn los, bekam ihre Mutter Demenz. Nun lebt sie mit ihrer Mutter und ihren beiden Kindern zusammen und alles scheint sich normalisiert zu haben. Die Beans wirken wie eine glückliche Familie, die sich mit ihrer Situation abgefunden hat. Doch dann verschwindet Maisies siebzehnjähriger Sohn Jeremy plötzlich spurlos. Er ist ein sehr netter und lieber Junge. Jeremy ist kein typischer Siebzehnjähriger. Er passt liebevoll auf seine demente Großmutter und seine kleine Schwester auf. Auch seine Mutter fängt er immer wieder auf. Deshalb ist Maisie schnell klar, dass er nicht abgehauen ist, sondern etwas passiert sein muss. Aber was?

Der Roman spielt im Jahre 1995 und beginnt kurz vor Jeremys Verschwinden. Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven beschrieben. Im Laufe des Buches kommt jeder Protagonist zu Wort. Und der Leser kann sich in ihn hineinversetzen und seine Sicht der Dinge erleben. Jeremys Verschwinden bleibt bis zum Ende offen. Allerdings kann man durch die Passagen aus Jeremies Sicht erahnen was passiert ist. Die Erzählung an sich hätte kürzer sein können, stellenweise bewegt sich alle etwas zu langsam vorwärts. Dem Leser wird recht schnell klar, was warum passiert ist. Und deshalb ist der Mittelteil etwas zäh. Allerdings reißt es das Ende wieder raus. Dieses hat mir sehr gut gefallen.
Dies war mein erster Roman von Anna McPartlin, aber ich habe schon gehört, dass in ihren Romanen, ähnlich wie bei Jodi Picoult, immer ein gesellschaftliches Thema aufgenommen wird und es von verschiedenen Seiten beleuchtet wird. In diesem Fall war es die Homosexualität. Die Verwendung von gesellschaftlichen Themen in Romanen finde ich sehr gut. So wird den Romanen auch gleich etwas Tiefe gegeben.
Der Schreibstil gefällt mir. Er ist einfach und direkt heraus. Der Lesefluss ist angenehm. Die Charaktere waren sehr gut ausgearbeitet und wirkten sehr lebendig. Alle hatten ein Gesicht und auch ihr Zusammenspeil hat mir sehr gut gefallen. Alles wirkte stimmig. Gefallen hat mir auch, dass es eine wunderbare Mischung aus Dramatik, Witz, Liebe und Zuversicht war.
Letztendlich hat mir dieser Roman gut gefallen, da er aber etwas zu ausschweifend war, gibt es von mir drei statt vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 22.10.2017

Nett, witzig, aber nicht mitreißend

Wie Buddha in der Sonne
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Frida ist neununddreißig und wünscht sich ein Kind mit ihrem Mann Henning. Die beiden sind nun seit acht Jahren zusammen und bis jetzt wurde nichts aus Nachwuchs. Langsam bekommt Frida Panik, da sie vier ...

Frida ist neununddreißig und wünscht sich ein Kind mit ihrem Mann Henning. Die beiden sind nun seit acht Jahren zusammen und bis jetzt wurde nichts aus Nachwuchs. Langsam bekommt Frida Panik, da sie vier Jahre älter ist als Henning – nicht dass er sich noch eine Jüngere krallt. Doch in ihrem Urlaub auf Larishang soll es nun endlich klappen. Aber aus dem wunderschönen, paradiesischen Urlaub scheint nichts zu werden. Statt eigenem Bungalow mit eigenem Steg ins Meer landen sie in einer alten Stadtvilla. Und das nicht allein, sondern zusammen mit zwei Arbeitstieren und einer quirligen vierköpfigen Familie. Die acht verstehen sich überhaupt nicht. Wird der Urlaub ein Fiasko oder wendet sich mit Buddhas Hilfe doch noch alles zum Guten?

Geschrieben ist dieser Roman in der Ich-Perspektive aus Fridas Sicht. Der Roman enthält viel Witz, allerdings wirkt es manchmal doch etwas konstruiert und übertrieben. So richtig mitreißen konnte es mich nicht. Teilweise war es auch nervig. Es dreht sich um eine gemeinsame Woche der acht in der Coconut Villa. Es geht um die Anfeindungen und Sticheleien der Mitbewohner untereinander. Zwischendurch redet Frida auf der Straße immer wieder mit einem Mönch – Satchman – der mit Weisheiten um sich schmeißt. Die Handlung dümpelt eher vor sich hin. Von der Handlung her würde ich diesen Roman eher als langweilig abtun. Allerdings hat es der Witz doch rausgerissen, so dass es am Ende ok war. Die Charaktere sind sehr lebendig und gut beschrieben. So dass man gefühlt mit ihnen in der Coconut Villa wohnt. Jeder hat seine Ecken und Kanten und wächst charakterlich im Laufe der Handlung. Letztendlich vergebe ich drei von fünf Sternen.