Habe mir mehr erwartet
Woman in Cabin 10Laura „Lo“ Blacklock ist Reisejournalistin und soll während der Jungfernfahrt des Luxuskreuzers Aurora Borealis ihre Chefin vertreten. Doch ein paar Tage bevor es auf große Fahrt geht, wird bei Lo eingebrochen. ...
Laura „Lo“ Blacklock ist Reisejournalistin und soll während der Jungfernfahrt des Luxuskreuzers Aurora Borealis ihre Chefin vertreten. Doch ein paar Tage bevor es auf große Fahrt geht, wird bei Lo eingebrochen. Noch vom Schock gezeichnet geht Lo auf das Schiff und erlebt dort gleich den nächsten Schock. Nachts hört sie wie etwas ins Meer geworfen wird. Als sie über die Reling schaut, sieht sie eine Frau untergehen. Ist es die junge Frau, die sie wenige Stunden vorher noch in der Kabine neben ihr war? Doch scheinbar kennt diese niemand. Und die Kabine war angeblich die ganze Zeit unbelegt. Jo begibt sich auf die Suche, denn auf einem Schiff kann man nicht entkommen!
Nach dem großen Hype und viel positiver Kritik wurde ich letztendlich doch neugierig und wollte diesen Thriller unbedingt lesen. Doch leider wurde ich enttäuscht. Es fing schleppend an. Mit dem Einbruch bei Lo wurde es etwas spannend. Aber danach wurde es sehr zäh und langweilig. Auf dem Schiff angekommen gibt es gefühlt eine Ewigkeit Small Talk, bis es dann endlich zu diesem nächtlichen Zwischenfall kommt, bei dem scheinbar etwas über Bord geht. Danach wird es auch wieder eher langweilig. Auf den letzten 80 bis 100 Seiten wurde es endlich spannender. Und die Auflösung des Ganzen war recht vorhersehbar. Irgendwie wirkte auch alles sehr konstruiert und nicht richtig ausgearbeitet. Lo als Charakter hat mir nicht sonderlich gefallen. Irgendwie erschien sie mir unreif und sehr labil. Zwischenzeitlich dachte ich auch, vielleicht hat sie Wahnvorstellungen. Der Schreibstil war in Ordnung und flüssig zu lesen. Die Szenerien und Personen wurden gut beschrieben, so dass man diese vor sich sah und auch ein wenig das Gefühl hatte mit an Bord der Aurora zu sein. Doch schien es mir eine sehr langweilige und oberflächliche Gesellschaft zu sein.
Was ich etwas „besonders“ fand, waren die E-Mails und Pressemitteilungen, die immer wieder zwischen die einzelnen Kapitel geschoben wurden. Diese gaben Einblicke in die Zukunft. Einerseits fand ich das schlecht, da sie etwas spoilern. Andererseits waren sie auch gut um „aufzuwecken“, da man nun wusste, es kommt bald was und die Langeweile muss ein Ende haben.
Alles in allem hatte ich einen spannenden Thriller erwartet, den ich nicht mehr aus der Hand legen kann. Leider bekam ich einen mittelmäßigen Thriller mit unsympathischer Protagonistin. Somit vergebe ich nur drei von fünf Sternen.