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Veröffentlicht am 25.10.2018

Japanisches Setting

Das Mädchen aus Feuer und Sturm
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Inhalt:

Mariko befindet sich auf dem Weg zum Palast, um dort ihren zukünftigen Gemahl, den zweiten Sohn des Kaisers, Prinz Raiden, kennenzulernen. Schon von Anfang an, stand diese Reise unter einem schlechten ...

Inhalt:

Mariko befindet sich auf dem Weg zum Palast, um dort ihren zukünftigen Gemahl, den zweiten Sohn des Kaisers, Prinz Raiden, kennenzulernen. Schon von Anfang an, stand diese Reise unter einem schlechten Stern. Die Gruppe war zu spät aufgebrochen und hatte zu oft angehalten. Erst bei Anbruch der Nacht erreicht der Geleitzug den Jukaiwald, in dem angeblich Dämonen hausen. Die Gruppe ist besorgt. Dennoch entscheidet sich Mariko für die Weiterreise. Eine schlechte Idee, wie sich herausstellt. Zuerst merkt Mariko nur, wie ihre Sänfte abrupt zum Stillstand kommt. Sie hört, wie die Pferde nervös schnauben. Plötzlich und unvermittelt schlägt ihr Kopf gegen das Holz der Trage, worauf sie die Besinnung verliert.

Kurze Zeit später begreift Mariko was geschehen ist. Es war ein Überfall von Wegelagerern. Mariko meint, dass es sich um die Mitglieder des Schwarzen Clans handeln muss, die hier ihr Unwesen treiben. Überraschend und mit ein wenig Glück gelingt ihr die Flucht. Doch Mariko ist sich sicher, dass die Männer kein Diebesgut wollten, sondern ihr nach dem Leben trachten.
Sie fasst den Entschluss herauszufinden, wer hinter dem brutalen Mordanschlag steckt und heuert schließlich, als Mann verkleidet beim Schwarzen Clan an.



Im Detail:

Mit ihrem neuen Roman „Das Mädchen aus Feuer & Sturm“ begibt sich die Autorin Renée Ahdieh nach Japan. Das Land der Ninjas, der Samurais und Geishas. Ein alphabetisches Glossar zu Moden und Traditionen sowie Figuren führt durch das Dickicht der fremden Kultur und erklärt Begriffe wie Umeshu, Kosode, Hakama oder Tabi.

Gleich zu Beginn ereignet sich mit dem Überfall des Schwarzen Clans auf den Geleitzug der zukünftigen Kaiserlichen Braut in eine sehr spannende Szene. Auch im weiteren Verlauf der Geschichte lässt diese Spannung nicht nach.

Der weitere Verlauf des Buches führt an den Kaiserhof. Dort wird der Leser in die höfischen Intrigen und Machtspiele hineingezogen. Themen dort sind die Tragödien der Macht, die Selbstinszenierungen des Hofes und die Phänomenologie des Bösen.

Erwartet habe ich, bei einer Geschichte aus der Feder der Autorin auch eine kleine Liebesgeschichte. Diese bleibt jedoch lange Zeit verborgen. Es geht eine ständige Gefahr von dem Anführer der Gruppe, Ranmaru und seinem besten Freund, dem auf den ersten Blick sehr träge wirkenden, Õkami aus. Mariko ist, das musste sie bald feststellen, nicht nur ein Rekrut, sondern zugleich auch eine Gefangene. Eine Flucht, ein falscher Schritt und jedes Mitglied des Clans würde sie sofort töten wollen. Und dennoch können diejenigen von euch, die eine kleine Liebesgeschichte in einem Fantasyroman zu schätzen wissen, aufatmen. Es wird sie geben. Doch wer mit wem und wohin das alles führen wird, das verrate ich an dieser Stelle nicht.

Neben dem Gesichtskreis von Mariko, aus deren Sicht man den Erlebnissen innerhalb der Gemeinschaft des Schwarzen Clans folgt, gibt es auch eine zweite Perspektive, auf der jedoch eher selten der Fokus liegt. Kenshin, der Bruder von Mariko, der auch der Drache von Kai genannt wird, ist auf der Suche nach seiner Schwester. Es ist bald ersichtlich, dass der Krieger alles tun würde, um seine Schwester zu finden und um sich sodann für den Überfall zu rächen. Einerseits hofft man als Leser, dass Kenshin dieses Vorhaben gelingen wird. Ohne Zweifel wird seine Rache blutig sein. Doch andererseits würde Mariko damit der einzige Weg verwehrt bleiben, als Heldin aus der Geschichte hervorzugehen und damit ihre Ehre gegenüber dem Kaiser und der Familie wieder herzustellen. Der latente Zielkonflikt der Geschwister sorgt für weitere Verwicklungen.



Fazit:

Der Auftakt der neuen Fantasyreihe von Renée Ahdieh, „Das Mädchen aus Feuer & Sturm“, überzeugt mit einem Ausflung in die japanische Kultur, die sich von jener des Abendlandes deutlich unterscheidet, starken Charakteren und einem spannenden Plot.
Positiv sind auch die sehr authentischen historischen Details, die Renée Ahdieh in die Geschichte einbaut, hervorzuheben. In diesen verliert sich die Geschichte allerdings auch stellenweise.
Vielleicht ein Nachteil, wenn man eine rasante Erzählung schätzt.

Mit Mariko begegnet der Leser einer mutigen Protagonistin, die ein Schicksal als Opfer nicht akzeptieren will. Dadurch, dass sie auf Charaktere wie den Clananführer Ranmaru, der keine Sekunde zögern würde, einen Verräter umzubringen und seinen zwar auf den ersten Blick träge wirkenden, aber sehr klugen Freund Õkami trifft, gerät sie jedoch oft auch an ihre Grenzen.

Die Figuren werden ausagiert, die Handlung darüber hinaus durch einen Nebenplot unterstützt.
Dieser wird aus der Sicht des gefährlichen Bruders von Mariko erzählt. Besonders anschaulich schildert Renée Ahdieh die Intrigen am Kaiserhof. In einer sorgfältig gemischten Melange aus Dichtung und historischer Wahrheit.

Eine Geschichte von schicksalhaften Lebenswegen mit einer starken Frauenfigur und einer gehörigen Portion Exotik.



Buchzitate:

Eine Wolke gelber Schmetterilnge waberte über den weißen Kies vor ihm. Sie flogen in einem Luftwirbel, rollten sich zusammen und dehnten sich wieder aus wie ein schlagendes Herz.

Veröffentlicht am 20.02.2018

Für fortgeschrittene Handletterer, die ihre Fähigkeiten verbessern wollen

Kalligrafie in 15 Minuten
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Inhalt:

Kalligrafie in 15 Minuten gliedert sich in drei Abschnitte auf: Handlettering-Schriften, Kalligrafie-Übungen und Schmuckelemente.
Der erste Abschnitt „Kalligrafie-Übungen“ zeigt verschiedene Schriftarten ...

Inhalt:

Kalligrafie in 15 Minuten gliedert sich in drei Abschnitte auf: Handlettering-Schriften, Kalligrafie-Übungen und Schmuckelemente.
Der erste Abschnitt „Kalligrafie-Übungen“ zeigt verschiedene Schriftarten wie z.B. Monoline, Copperplate, gotische Kalligrafie, Reißfeder Kalligrafie, moderne Pinselschrift, Aquarell-Kalligrafie, Casual Brush Script, Crayola-Kalligrafie, Business Script, Neuland oder Roman. Jede Schriftart kann anhand von Übungsaufgaben in Form von Text und Bild erlernt werden.
Der zweite Abschnitt „Handlettering-Schriften“ stellt die Schriftarten dieses Bereiches vor. Hier findet man unter anderem die Serifen-Handschrift, Sans-Serif-Schrift, eine minimale Serifenschrift (bei der einzelne Elemente des Buchstabens ausgelassen werden; das Auge ergänzt automatisch die Fehlstellen zu einem vollständigen Buchstaben), Block-Serifenschrift, Kontur-Kursivschrift, Blockschrift, bauchige Schreibschrift oder Signaturschrift. Auch zeigt der Autor, wie das Lettering im Kreis mithilfe von Hilfslinien gelingen kann.
Der dritte Abschnitt widmet sich den Schmuckelementen. Wie gestaltet man ein Layout, was ist Inline-Lettering, welche Hilfslinien können dem Handlettering ein wenig Schwung mit auf den Weg geben, dezente Schmuckelemente verwenden und Hohlräume füllen – wie funktioniert das, wie verbinde ich zwei Schrifarten geschickt miteinander und was ist Dripping? Solche Fragen werden hier geklärt. Aber auch Schattensetzung, dem Lettering durch Schattierungen Tiefe verleihen, Schnörkel, einfache Banner, das Einfärben mit Aquarellfarben und eine Tupftechnik werden genauer vorgestellt.
Es folgt ein Glossar sowie eine empfehlenswerte Vorstellung von Schreibmaterialien.


Eigene Meinung:

William Paterson zeigt in seinem Buch anhand von Beispielen wie man durch viel Übung zu einem sehr ansehnlichen Resultat gelangen kann. Kalligrafie in 15 Minuten gliedert sich in drei Abschnitte auf:

Abschnitt 1: Kalligrafie-Übungen:
Der Leser bekommt hier eine Vielzahl von Kalligrafieschriftarten vermittelt. Er lernt die einzelnen Elemente kennen, die sich in den einzelnen Buchstaben stets wiederholen.

Abschnitt 2: 15 Handlettering-Schriften
Dieser Abschnitt zeigt eine große Auswahl an Handletteringschriftarten. Diese Schriftarten werden eher gezeichnet. Oft entsteht erst ein Grundgerüst, das im weiteren Verlauf ausgearbeitet wird.

Abschnitt 3: 15 Schmuckelemente
Hier werden keine Schmuckelemente im klassischen Sinne vorgestellt. Vielmehr werden Tricks und Tipps gezeigt, wie man sein Handlettering in Szene setzen kann.

William Paterson erklärt alle Schriftarten sowie die Schmuckelemente mit Hilfe von Übungsaufgaben, anhand derer der Leser das Zeichnen der Buchstaben erlernen und auch perfektionieren kann. Jeder Aufgabe folgen stets zwei Leerseiten auf denen bereits Punkte eingefügt wurden, die zu Hilfslinien verbunden und auf denen geübt werden kann.

Optisch baut William Paterson sein Werk so auf, dass auf der linken Buchseite in einer kurzen Einleitung die Schrift vorgestellt wird. Hier findet man auch oft eine passende Stift-/Federempfehlung zur Schriftart. Darunter folgt eine Anleitung in kurzen Stichworten sowie ein Bild von einem fertigen Lettering. Auf der rechten Seite werden die einzelnen Schritte mittels Bildern erläutert.

Die schriftlichen Erläuterungen sind in sehr kleiner Schrift verfasst worden, was vermutlich dem kleinen Buchformat geschuldet ist, das Lesen aber auf Dauer etwas anstrengend macht.
Die Übungen erfolgen anhand eines Beispielwortes. Ein vollständiges Alphabet zu den einzelnen Schriftarten wird nicht abgebildet. Dieses Alphabet muss sich der Leser ggf. selbst durch die Übungsbeispiele erschließen.

Jeder einzelne der drei Abschnitte (Handlettering, Kalligrafie und Schmuckelemente) schließt nach den jeweiligen Übungsaufgaben mit zwei Galerieseiten ab. Hier findet der Leser fertige Handletterings, die beim Lernen motivieren. Schließlich möchte man ja selbst irgendwann so ein perfektes Bild aufs Papier zaubern können.

Auch sehr schön: Durch einen unterschiedlich gefärbten Buchschnitt besteht die Möglichkeit schnell von einem Lehrbereich zum anderen zu wechseln. So kann man auch schnell mal kurz etwas nachschlagen und muss nicht lange durch die Seiten blättern.



Fazit:

Kalligrafie in 15 Minuten stellt in drei Abschnitten die Themen Kalligrafie, Handlettering und Schmuckelemente vor. Anhand von Aufgaben - und mit viel Übung - können die einzelnen Alphabete bis zur Perfektion erlernt werden. Eine Vielzahl von Schriftarten lässt nur wenige Wünsche offen. Aufgaben werden oft an einem Beispielwort erläutert.

Überraschend gestaltet ist der Abschnitt Schmuckelemente. Hier bekommt man keine kleinen Zeichnungen präsentiert, sondern lernt anhand von Tipps und Tricks dem Lettering durch Hilfslinien, Schattensetzung u.ä. mehr Ausdruck zu verleihen.

Unvorteilhaft empfand ich die Schriftgröße im Buch. Die sehr kleine Schrift ist anstrengend für die Augen.

Die Aufgliederung des Buches ist sehr übersichtlich. Auch ein gefärbter Buchschnitt, eine kurze und knackige Erläuterung, Beispielbilder und ein motivierender Ausblick auf fertige Letterings sind positiv zu erwähnen.

Dieses Buch fordert eine Menge Übung ein. Dazu muss man Zeit mitbringen - mit 15 Minuten ist es hier einfach nicht getan. Hochwertige Stifte werden empfohlen. „Kalligrafie in 15 Minuten“ ist kein Werk, das mit spielerischen Ideen zum Lettern daher kommt.
Dem Autor scheint es eher angelegen, die Fähigkeiten des Lesers zur Perfektion fortzuentwickeln.
Daher würde ich dieses Werk eher nicht an Anfänger, sondern vielmehr fortgeschrittenen Handletterern empfehlen, die ihre Kunst weiter verfeinern wollen.

Veröffentlicht am 04.01.2018

Eine berührende Geschichte

Mit anderen Worten: ich
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Inhalt:

Sam hat ein geregeltes Leben. Sie geht zur Schule und ist Mitglied einer Mädchenclique, deren Mitglieder sie ihre „besten“ Freundinnen nennt. In ihrer Freizeit geht Samantha schwimmen. Sie ...




Inhalt:

Sam hat ein geregeltes Leben. Sie geht zur Schule und ist Mitglied einer Mädchenclique, deren Mitglieder sie ihre „besten“ Freundinnen nennt. In ihrer Freizeit geht Samantha schwimmen. Sie ist so gut, dass sogar ein Stipendium in Aussicht steht. Und dennoch ist Sams Leben alles andere als perfekt. Die Freundinnen sind auf Oberflächlichkeit, Wohlleben und Zerstreuung fixiert. Die Angst, irgendwann von der Gruppe ausgeschlossen zu werden, ist stets latent vorhanden. Und daher verheimlicht Sam Tag für Tag ihr größtes Geheimnis, obwohl sie sich doch so sehr wünscht, sich jemand anderem als ihren Eltern und ihrer Therapeutin anvertrauen zu können. Sam leidet unter einer Zwangsstörung, die ihren Alltag stark beeinträchtigt.

Der Druck, unter dem Sam steht, wird größer, als sie eines Tages auf den Gängen ein Mädchen trifft. Caroline trägt im August eine Wollmütze, ihr Armgelenk ziert eine kaputte Uhr, dazu trägt sie Motto-Shirts und eine alte schlabbrige Jeans. Eine Person, die ihre Clique nie dulden würde. Doch Caroline ist so nett. Als Sam den Drang verspürt, ihr Geheimnis zu teilen, lockt das fremde Mädchen sie mit dem Versprechen einer Überraschung, die ihr Leben für immer verändern würde.



Schreibstil:

Meine Erwartungen an dieses Buch waren sehr hoch. Aus meinen bisherigen Erfahrung mit dem Verlagsprogramm ahnte ich bereits, dass das hier aufgegriffene Thema Zwangsstörungen nicht nur oberflächlich angeschnitten sondern tiefgehender aufgegriffen werden würde. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Die Protagonistin Sam leidet unter einer akuten Zwangsstörung. Viele Dinge muss sie drei Mal erledigen; eine Autofahrt darf erst enden, wenn der Kilometerstand am Ende eine Drei aufweist. Samanthas visuelle Vorstellungskraft ist sehr ausgeprägt. So kann zum Beispiel der Gedanke an einen Kuss mit dem Junior-Schwimm-Trainer durchaus so real erscheinen, dass sich Sam danach erst einmal wieder in der Realität zurechtfinden muss, bevor sie begreift, dass das, was sie gerade gespürt hat, gar nicht passiert ist. In manchen Situationen überkommt Samantha der Drang einfach alles über eine bestimmte Situation wissen zu müssen, bevor sie gedanklich damit abschließen kann. Eine Symptomatik, die sie vor ihren eitlen, hedonistischen „besten Freundinnen“ und auch den Klassenkameradinnen unbedingt geheim halten möchte.

Immer wieder begleitet der Leser Samantha auf ihren Besuchen zu ihrer Therapeutin und begreift, wie wichtig die Gespräche mit „Hör-zu-Sue“ für Samantha sind. Die Vertrautheit, zwischen Sue und Sam ist hierbei sehr greifbar.

Sams Freundinnen, die „verrückte Acht“, die sich bereits seit Kindertagen kennen, hören einander zu, sie verbringen die Schulpausen und auch die Freizeit miteinander. Und dennoch ist der Konformitätsdruck in der Mädchenclique spürbar. Sam und Hailey bleiben eher am Rande, während Kaitlyn und Alexis das Sagen haben. Teure Ausflüge, Partys und oberflächliche Themen stehen auf der Tagesordnung. Die Treue zur Clique ist Voraussetzung. Eine Veränderung durch neue Freunde oder einen Partner, ja jede Abgrenzung zur Gruppe, wird mit Mobbing bestraft.

Als Sam auf Caroline trifft, weiß sie sofort, dass diese Freundin ein weiteres Geheimnis gegenüber der „verrückten Acht“ bedeuten wird. Daran, dass Sam ohne groß nachzudenken von ihrem Handicap spricht, dass sie der Fremden gleich mehr Vertrauen schenkt, als ihren langjährigen Freundinnen, spürt man auch als Leser, dass sich die Protagonistin nach einer wirklichen Freundin sehnt. Caroline fordert ziemlich schnell ein, dass Sam ihr ein weiteres Mal Vertrauen schenkt und verspricht ihr dafür eine grundlegende Veränderung ihres Lebens. In welche Richtung diese Veränderung geht, das möchte ich an dieser Stelle nicht verraten.

Die Themen, die dieses Buch aufgreift, haben mich sehr interessiert und dennoch hatte ich in der ersten Hälfte das Gefühl, dass der Geschichte ein paar weitere Konflikte und ein wenig mehr Spannung gutgetan hätten. Leser, die dieses Gefühl teilen, sollten jedoch unbedingt weiterlesen. Sie werden mit einer sehr schönen Geschichte belohnt werden. Ich kann verraten, dass Sam kämpfen und wachsen wird. Sie wird mit dem Leser eine neue Welt für sich entdecken. Und auch Freunde einer schönen Liebesgeschichte werden hier auf ihre Kosten kommen.

Am Ende des Buches findet der Leser ein Nachwort der Autorin, die ihre umfangreiche Recherche in Sachen Zwangsstörung darlegt. Der Leser begreift, dass die Geschichte von Samantha durchaus Anleihen an den Alltag der Betroffenen nimmt. Mit ihren abschließenden Worten verleiht Tamara Ireland Stone ihrem Buch zusätzlichen Mehrwert.



Fazit:

Tamara Ireland Stone stützt sich in ihrem Buch, „Mit anderen Worten: ich“, auf eine umfangreiche Recherche zum Thema Zwangsstörung. Das Interesse für ihr Thema merkt man Stone auf jeder Seite an. Anschaulich zeigt sie, welche Einschränkungen solch eine Krankheit im Leben eines Menschen bewirken kann. Angst und Unsicherheit sind die prägenden Elemente des Romans. Der allgemeine gesellschaftliche Konformitätsdruck und die Sehnsucht nach wahrer Freundschaft werden hier fühlbar. Sehr deutlich kommt zum Ausdruck, wie jede Veränderung erstmal Ablehnung bewirkt. Die Protagonistin nimmt hier durchaus eine Vorbildrolle ein.

Eine zaghafte und schöne Liebesgeschichte und ein Geheimnis runden dieses Buch ab.

Ich möchte „Mit anderen Worten: ich“ an Leser/innen empfehlen, die eine bewegende Geschichte erfahren wollen. Diese zu vermitteln gelingt der Autorin beeindruckend gut. Ein Buch, das lange nachwirkt.



Buchzitate:

Es ist meine Zwangsstörung, das unerklärliche, unbeherrschbare Bedürfnis, eine Sache zu wissen, dann noch eine und immer so weiter, bis mein Gehirn vollkommen erschöpft ist.

Veröffentlicht am 27.08.2024

Es bleibt spannend

Honesty. Was die Lüge uns kostet
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Inhalt:


Die Vereidigung der neuen Taskforce des Investigationssektors, zu der auch Maes Bruder Nick gehört, wurde von einer Explosion überschattet. Es handelte sich um einen Anschlag, der einer Gruppe ...

Inhalt:


Die Vereidigung der neuen Taskforce des Investigationssektors, zu der auch Maes Bruder Nick gehört, wurde von einer Explosion überschattet. Es handelte sich um einen Anschlag, der einer Gruppe namens „The Speakers of Lies“ zuzuordnen war.

In der Folge hatte Mae allerhand damit zu tun, ihre Gefühle in den Griff zu bekommen. Denn Gefühle sind in Sestiby - genauso wie Lügen - verboten. Mae wusste, würde ihr Geheimnis auffliegen, dann würde sie aus den inneren Ringen verband werden und ihre Familie und ihre Liebsten vermutlich nie wiedersehen.

Dass während des Anschlages viele Menschen verletzt wurden und ihr Dad seitdem im Koma lag, machte es Mae nicht leichter, diese Vorgabe umzusetzen. Auch konnte sie nicht in Ruhe mit Grayson sprechen, der sie seit den Ereignissen zu meiden schien und von dem sie ja wusste, dass er dem Widerstand angehörte. Mae musste also annehmen, dass er es ihr übel genommen hatte, dass sie sich während des Anschlages um ihre Familie gekümmert hatte.

Dass Nick nun in die Führungsriege des Investigationssektors gewählt wurde und eindeutig Geheimnisse hütete, über die er weder mit Mae noch mit dem Rest der Familie sprechen durfte, machte alles nicht einfacher. Nick musste, wie Mae herausgefunden hatte, genauso, wie der Rest der Oberen, ein Liar sein. Und über all das hinaus wurde Kane nun auch zum Präsidierenden gewählt. Ein Mann, der, wie Mae herausgefunden hatte, nicht nur außerordentlich skrupellos war, sondern auch gefährliche Geheimnisse hütete.

Mae besaß also aktuell nur noch einen Ansprechpartner, nämlich Jamar, der ebenfalls dem Widerstand angehörte. Doch Maes Probleme konnte auch er nicht lösen.

Die Ereignisse führen dazu, dass Mae sich entscheiden muss, sich dem Widerstand anzuschließen. Doch auch dieser ist misstrauisch, was neue Mitglieder anbelangt ...



Meinung:


Den ersten Band von „Honesty“ habe ich vor längerer Zeit gelesen. Folglich stellte sich mir, vor dem Griff zur Fortsetzung die Frage, wie gut es mir gelingen würde, wieder in die Geschichte hineinzufinden. Franzi Kopka wirft den Zuschauer aber nicht einfach in die Handlung. Durch eine doppelsträngige Erzählstruktur, die immer wieder Anleihen beim Vorband nimmt, ist ein schrittweises Eintauchen des Lesers in die Handlung des Buchs möglich.

Darüber hinaus gab es zu Anfang eine Timeline, die allerdings nur leidlich hilfreich ist. Im Ergebnis bleiben alle wichtigen Handlungsfäden hängen.

Bei komplexeren Fantasygeschichten, in denen viele fremde Begriffe und Namen genannt werden, empfinde ich über eine Einstiegshilfe hinaus aber auch ein Glossar als sehr hilfreich. Dieses hätte ich mir im zweiten Band von „Honesty“ gewünscht.

In „Was die Lüge uns kostet“ legt Franzi Kopka den Fokus auf Maes innere Zerissenheit. Die Protagonistin hat allerhand damit zu tun, ihre Gefühle und die ihr gegebene Möglichkeit zu lügen geheim zu halten. Dass ihr Dad im Koma liegt und die künstliche Intelligenz ihm lediglich eine Heilungschance von 38 % prophezeit, macht ihr zusätzlich zu schaffen. Und dann ist da noch Grayson, für den sie Gefühle entwickelt hat, die Beobachtungen, die sie bezüglich der Führungsebene und insbesondere betreffend Kane gemacht hat und die Gedanken rund um die „Speakers of Lies“ oder wie sie im Geheimen genannt werden: „The Speakers of Truth“.

Mae muss für sich feststellen, dass sie die Art, wie die Attentäter vorgegangen sind, nicht tolerieren kann. Handeln sie für den Widerstand oder handeln sie im eigenen Namen. Welche Ziele verfolgt diese Organisation und wer steckt dahinter? Gibt es überhaupt so eine Gruppe oder geschah der Anschlag vielleicht im Namen von Kane, der die Vorkommnisse zu seinen Gunsten nutzen möchte?

Allerhand Fragen werden in der Geschichte aufgeworfen und allerhand Konflikte baut Franzi Kopka in ihre Fortsetzung ein. Die Autorin verzichtet über Längen auf große Dramatik und arbeitet mit unterschwelliger Spannung.



Fazit:


Kannst du dir vorstellen in einer Welt zu leben, in der Gefühle und Lügen verboten sind? Wenn du beim Gedanken an dieses Szenario plötzlich neugierig geworden bist und Lust hättest, so eine Geschichte zu lesen, dann ist „Honesty“ genau das richtige Buch für dich.

Schritt für Schritt verdichtet die Fortsetzung dieser Reihe die Handlung. Eine unterschwellige Spannung stellt sich zunehmend ein, die geladen ist von allgegenwärtigen Geheimnissen und obskuren Geschehnissen.

Die Handlungsfäden bleiben jedoch in ihrer Widersprüchlichkeit bestehen, eine einfache Auflösung findet nicht statt, auch wenn es manchmal scheint, als käme es zu einer glücklichen Fügung.

Am Ende sind so viele Fragen noch offen, daher freue ich mich auf das Lesen der Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 12.06.2024

Locker-leichte Liebesgeschichte

From Friendzone with Love
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Inhalt:

Ein halbes Jahr war vergangen, seit Blair Damian gefriendzoned hatte. Damals hatte Damian lange mit sich gehadert, bevor er der Schwester seines besten Freundes seine Gefühle gestanden hatte. ...

Inhalt:

Ein halbes Jahr war vergangen, seit Blair Damian gefriendzoned hatte. Damals hatte Damian lange mit sich gehadert, bevor er der Schwester seines besten Freundes seine Gefühle gestanden hatte. Er wusste einfach, dass es auch künftig keine andere Frau geben würde, mit der er lieber seine Zeit verbringen würde. Eine reine Freundschaft war zu wenig. Er hatte seine Gefühle aussprechen müssen. Die Antwort kam wie eine kalte Dusche: Blair bat ihn um Verständnis, als sie sagte: „Du bist einfach mein bester Freund, Damian. Das verstehst du doch, oder?“

Damian hatte Verständnis vorgetäuscht, obwohl er keines empfunden hatte. Er hatte sich von Blair distanziert. Zwar hatte Damian seine große Liebe nie vergessen können, doch hatte die Abfuhr eine klaffende Wunde hinterlassen. Nichts ist vernarbt, weswegen Damian zunächst Distanz zu Blair sucht.

Doch wie zwei Magnete bewegen sich die beiden kontinuierlich auf einander zu. Es kam unausweichlich dieser unerwartete Moment. Dieser Tag, an dem Damains mentaler Schutzschild von einem Tag auf den anderen in sich zusammenfallen sollte ...



Meinung:

Als ich das erste Mal den Klappentext von „From Friendzone with Love“ gelesen hatte, war für mich klar, dass ich dieses Buch würde lesen wollen. Eine locker-leichte Liebesgeschichte, das war perfekt für die anstehenden Sommermonate. Leichte Lektüre für die abendlichen Lesestunden auf der Terrasse.

Genau diese Erwartungen hat das Autorinnenduo, die unter dem Pseudonym Eliza Hart schreiben, mit ihrem Wattpadroman auch erfüllen können.

Damian hatte sich, nachdem er feststellen musste, dass seine Gefühle für Blair einfach zu stark und eine Freundschaft auf Dauer für ihn einfach nicht ausreichen würde, entschieden, seine beste Freundin zu ghosten. Dieses Vorgehen funktionierte weitestgehend gut, bis zu dem Zeitpunkt, als Blair plötzlich nicht nur in seiner Berufsschule auftauchte, sondern ihre Klasse aufgrund Umbauarbeiten mit seiner zusammengelegt wurde.

Nicht nur das. Auch will es der Zufall, dass Blair und eine weitere Mitschülerin mit Damian und einem weiteren Mitschüler in eine Gruppe gesteckt wurden, in der es darum ging, gemeinsam ein Marketingprojekt umzusetzen. Damians größter Albtraum wird wahr. Denn Blair verhält sich ihm gegenüber wie immer: perfekt.

Es ist vermutlich absehbar, welchen Verlauf die Geschichte nimmt, wo der Fokus der Handlung liegt: Natürlich geht es im weiteren Verlauf um die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen Blair und Damian. Der Fokus der Geschichte liegt hauptsächlich auf Damians Gefühlschaos und der Frage, ob und wie es ihm gelingt, dieses zu kontrollieren.

Ein weiterer Handlungsstrang kommt hinzu, als Blair und Damian dazu gezwungen werden eine Fakebeziehung einzugehen, um die Avancen eines aufdringlichen Teammitglieds aus der Projektarbeit einen möglichst dezenten Dämpfer zu verpassen.

Ein nervenaufreibendes und forderndes Vorhaben sowohl für Damian, als auch anfangs für den Leser. Natürlich benötigt es für eine gute Liebesgeschichte Konflikte und die sind mit dieser Handlung unausweichlich. Doch bei 480 Seiten braucht es doch noch etwas mehr. Das wissen die Autorinnen. Neben allerhand Gefühlen geht es in diesem Buch auch um die Entwicklung zweier Projekte. In der Berufsschule versuchen Blair und Damian den Wettbewerb um ein Marketingprojekt für sich zu entscheiden, da ein attraktiver Preis winkt.

Dem Zufall kommt in der Handlung eine wirklich entscheidende Rolle zu. Man könnte aber auch behaupten, dass das Schicksal denen, die zueinander passen, oft manchmal auch ein wenig auf die Sprünge hilft …



Fazit:

„From Friendzone with Love“ von Eliza Hart ist eine leichte und unterhaltsame Liebesgeschichte, die gut für die Sommerlektüre geeignet ist. Die Autorinnen erfüllen die Erwartungen an eine unkomplizierte Romanze und bieten ausreichend Konflikt und Spannung, um die Geschichte interessant zu halten.

Die Entwicklung der Beziehung zwischen Damian und Blair basiert auf einer Reihe von Zufällen, die manchmal vorhersehbar wirken, aber immer emotional gestaltet sind. Die Mischung aus persönlichem Gefühlschaos und beruflichen Herausforderungen sorgt für Abwechslung. Besonders die erzwungene Fakebeziehung und die beruflichen Projekte bieten interessante Spannungspunkte.

Stilistisch überzeugen die Autorinnen mit einem flüssigen und angenehmen Schreibstil, der die Seiten schnell verfliegen lässt. Eines meiner wenigen Probleme mit „From Friendzone with Love “ ist dennoch das Pacing. Dieses ist manchmal langatmig, was vorkommt, wenn man sich zu lange mit Micro-Aspekten der Figuren und deren Selbstfindung aufhält.

Insgesamt ist „From Friendzone with Love“ eine solide Liebesgeschichte, die trotz einiger vorhersehbarer Elemente und gelegentlich konstruiert wirkender Zufälle, angenehme Lesestunden bietet und den Leser gut unterhält.

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