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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2018

Ein gewaltvoller zweiter Band

Mit Zorn sie zu strafen
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In einem Edelviertel Londons wird eine Familie brutal mit einem Bolzenschussgerät abgeschlachtet. Der jüngste Sohn ist verschwunden. Max Wolfe weiß was das bedeutet: Er hat nur wenige Tage Zeit um den ...

In einem Edelviertel Londons wird eine Familie brutal mit einem Bolzenschussgerät abgeschlachtet. Der jüngste Sohn ist verschwunden. Max Wolfe weiß was das bedeutet: Er hat nur wenige Tage Zeit um den Jungen lebendig wiederzufinden und den Killer unschädlich zu machen.

Im zweiten Teil von Tony Parsons Reihe um den Ermittler Max Wolfe, muss dieser wirklich verdammt viel einstecken. Er gerät ein ums andere Mal in die Falle und bekommt richtig was ab. Doch Max Wolfe wäre nicht Max Wolfe, wenn er sich nicht aufrappelt und weiterkämpft.
In seinem zweiten Fall muss er nicht nur den Killer finden, sondern auch einen entführten Jungen retten. Er schlittert wirklich von einer falschen Spur in die nächste und auch dieses Mal wusste ich bis zum Schluss nicht so richtig, wer der Täter sein könnte und wo sich der Junge befindet.
Es gab wieder viele Personen, deren Platz man in der Geschichte nicht sofort erkennen konnte, die sich zum Ende hin jedoch als wichtig herausstellten. Das macht das Buch noch spannender, denn sie führen zeitweise zu noch mehr Verwirrungen.
Der Schreibstil von Tony Parson ist und bleibt spannend und fesselnd. Ich möchte seine Bücher am liebsten gar nicht aus der Hand legen und immer weiterlesen. Teil 3 liegt schon griffbereit neben mir.
Das Einzige was mich an diesem Fall ein wenig gestört hat, ist die viele Gewalt die Max abbekommt und das die forensischen Ermittlungen in diesem Teil ein wenig auf der Strecke geblieben sind. Das hat mir im ersten Teil ein wenig besser gefallen.
Trotzdem ein sehr spannendes Buch und ich freue mich auf die Fortsetzungen.

Veröffentlicht am 08.12.2017

Ein schöner gute Laune Roman

Zoe und die Liebe
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Zoe London ist glücklich. Immer. Und wenn sie grade kurz nicht glücklich ist, kümmert sie sich darum, dass sie es wieder wird, denn ihr Glück ist ihr wichtiger, als alles andere.
Zoe ist Radiomoderatorin ...

Zoe London ist glücklich. Immer. Und wenn sie grade kurz nicht glücklich ist, kümmert sie sich darum, dass sie es wieder wird, denn ihr Glück ist ihr wichtiger, als alles andere.
Zoe ist Radiomoderatorin der Sendung „London Calling“ und erfreut ihre Zuhörer jeden Tag mit ihrer guten Laune und versucht den Menschen an den Empfangsgeräten diese gute Laune immer ein Stück weit mitzugeben.
Doch von einer Sache hält Zoe gar nichts: Von der Liebe. Die Liebe bedroht ihr Glück und könnte es jederzeit zerstören und das will Zoe auf jeden Fall vermeiden. Doch dann landet sie mit ihrem Chef Tobias im Bett und irgendwie ist das alles andere als ein One-Night-Stand. Gleichzeitig bringt eine Anruferin Zoes Welt ganz schön ins Wanken und plötzlich muss Zoe sich überlegen, ob sie ihr Glück so krampfhaft festhalten will oder ob sie nicht einfach mal springen soll.

„Zoe und die Liebe“ von Janna Solinger versprüht direkt zu Beginn gute Laune und Lebensfreude. Zoe ist eine sehr sympathische und angenehme Figur, die man gerne durch das Buch begleitet. Auch die anderen Personen in der Redaktion und die, denen sie so begegnet, sind alle unterschiedlich aber doch komplett ins Herz zu schließen. Dieses Buch braucht keine Figuren, die man nicht leiden kann.
Der Schreibstil ist sehr angenehm und trägt den Leser leicht durchs Buch. Er passt einfach zum Inhalt und gibt keinen Grund des Anstoßes.
Die Geschichte ist auch wunderbar erzählt. Man merkt wirklich, wie Zoes Welt ins Wanken gerät und wie ihre Glücksblase bröckelt. Es hat aber Spaß gemacht, besonders ihre Freunde dabei zu erleben, wie sie versuchen, Zoe aus ihrer Komfortzone herauszuholen und in Richtung ehrliches Glück zu schubsen.
Gut gefallen hat mir, dass Zoe wirklich eine Entwicklung durchlebt. Sie ist nicht von jetzt auf gleich verändert oder im Happy-End. Sie macht Fortschritte und Rückschritte und wechselt auch mal die Richtung. Das hat dem Buch seinen Charme verliehen und hat mir Spaß beim Lesen bereitet.
Der einzige winzige Wehrmutstropfen ist lediglich die Vorhersehbarkeit des Romans. Eigentlich ist es überhaupt kein richtiger Kritikpunkt, denn es hat der Geschichte keinen Abbruch getan. Aber zum perfekte Buch hat es dadurch für mich nicht ganz gereicht. Obwohl ich sehr viel Spaß an diesem Buch hatte und ich es mit einem Lächeln weiterempfehle!

Veröffentlicht am 02.12.2017

Eine schöne, seichte Weihnachtsgeschichte

Winterengel
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Anna Härtel hat es in ihrem Leben nicht leicht. Seit ihr Vater verstorben ist, schlägt sie sich, ihre zwölfjährige Schwester und ihre kranke Mutter grade so durch. Sie hilft einem Glasmacher aus und fertigt ...

Anna Härtel hat es in ihrem Leben nicht leicht. Seit ihr Vater verstorben ist, schlägt sie sich, ihre zwölfjährige Schwester und ihre kranke Mutter grade so durch. Sie hilft einem Glasmacher aus und fertigt abends kleine Glasengel.
Plötzlich bekommt sie einen Brief von der englischen Königin, die ihre Engel sehen und kaufen möchte. Schweren Herzens entschließt sie sich mit John, einem Abgesandten der Königin, die Reise anzutreten. Doch unterwegs verschwinden ihre Engel und Anna steht vor dem Nichts.

Dieses Buch ist ein schönes Buch für die Weihnachts- und Vorweihnachtszeit. Der Schreibstil ist angenehm und lädt einfach zum einkuscheln und schmökern ein.
Die Geschichte lässt sich locker von der Hand weg lesen. Die Figuren sind alle sympathisch und auch wenn es zwischendurch ein wenig spannender wird, weiß man doch schnell, wie alles ausgehen wird.
Wirklich viel Tiefe hat die Autorin ihren Figuren nicht verliehen aber doch grade genug, damit sie interessant und gut rüberkommen. Das Gleiche gilt für das Thema Gefühle und Ängste. Auch hier lässt die Tiefe ein bisschen missen aber eigentlich stört das nicht. Die Spannung könne ebenfalls ein wenig mehr sein aber auch das ist in Ordnung. Das Buch ist einfach ein schönes Buch für ruhige Lesestunden, mit sympathischen Figuren, toller Umgebungsbeschreibung und einer wirklich netten Story.

Veröffentlicht am 26.11.2017

Ein tolles Buch, wenn auch nicht sein Bestes

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
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Der Milliardär Russel Pickett verschwindet und wer ihn findet oder weiß, wo er sich aufhält bekommt 100000 Dollar. Aza hat nicht vor, sich an dieser Suche zu beteiligen, doch ihre Freundin Daisy überredet ...

Der Milliardär Russel Pickett verschwindet und wer ihn findet oder weiß, wo er sich aufhält bekommt 100000 Dollar. Aza hat nicht vor, sich an dieser Suche zu beteiligen, doch ihre Freundin Daisy überredet sie, wieder Kontakt zu ihrem alten Freund Davis aufzunehmen. Denn er ist Russel Picketts Sohn. Mit diesem Wiedersehen muss Aza sich ganz neu ihren Ängsten und ihrer Gedankenspirale stellen und mit beidem hat sie immer eine Menge zu tun.

Ich habe ein etwas anderes Buch erwartet. Die Suche nach dem Milliardär gerät eigentlich nach und nach in den Hintergrund der Geschichte. Im Vordergrund stehen mehr Azas Angstzustände und ihre daraus resultierende Gedankenspirale aus der sie nicht entkommen kann.
John Green schildert sehr sensibel und anschaulich, wie es Aza ergeht und wie sie jede Minute mit ihren Problemen kämpfen muss.
Es geht in dieser Geschichte mehr darum, wie Aza versucht, ihre Probleme mit ihrer aufkeimenden Beziehung zu Davis in Einklang zu bringen und wie ihre langjährige Freundschaft zu Daisy doch mehr darunter leidet, als es scheint.
Dieser ganze zwischenmenschliche Konflikt, ausgelöst durch Azas Probleme, beherrscht das Buch auf eine gefühlvolle und teilweise beklemmende Weise. John Green lässt den Leser miterleben, was in Azas Kopf los ist und womit sie kämpft.
Die Suche nach dem Milliardär ist zwar immer wieder mal Thema aber meiner Meinung nach, hätte dieser Teil der Geschichte komplett wegfallen können. Die wenigen Schlüsselszenen die dadurch entstanden sind, hätten auch anders eingeleitet werden können. Die Suche war für mich wirklich etwas überflüssig.
Alles in Allem ist dieses Buch ein typischer John Green. Gefühlvoll, mit Humor und einem tollen Schreibstil. Doch leider hat es mich nicht so gepackt wie z.B. „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ und leider fand ich einen Zweig der Story echt unnötig. Trotzdem eine Empfehlung!

Veröffentlicht am 11.11.2017

Melancholisch und berührend

Kleine Stadt der großen Träume
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Björnstadt ist eine kleine Stadt mitten in den Wäldern. Björnstadt droht das Vergessen. Immer mehr junge Menschen ziehen weg, es gibt immer weniger Arbeitsplätze. Nur eine Sache hält sie am Leben: Eishockey! ...

Björnstadt ist eine kleine Stadt mitten in den Wäldern. Björnstadt droht das Vergessen. Immer mehr junge Menschen ziehen weg, es gibt immer weniger Arbeitsplätze. Nur eine Sache hält sie am Leben: Eishockey! Alle Hoffnung ruht auf der Juniorenmannschaft, denn ihr Sieg könnte die Welt wieder an Björnstadt erinnern und dazu noch Arbeitsplätze schaffen. Doch bevor es so weit kommt, passiert etwas, dass ihre ganze Gemeinschaft ändert und alles in Frage stellt.

Ich kannte Fredrik Backmann schon von „Britt-Marie war hier“ und war sehr gespannt, wie er diesen Roman wohl geschrieben hat. Ich wurde sehr positiv überrascht. Denn einerseits hatte ich eine andere Geschichte erwartet und andererseits zeigt sein Schreibstil hier viel mehr Gefühl und Einfühlungsvermögen.
Ich hatte eine Geschichte über Eishockey erwartet, in der es sich um den Aufstieg einer kleinen Stadt dreht. Ich habe eine positive Newcomer Story erwartet, die vielleicht von ein paar Intrigen gestört wird. Doch bekommen habe ich eine melancholische und sehr gefühlvolle Geschichte über Loyalität, Gemeinschaft, Sportsgeist, Freundschaft, Liebe, Schicksale und Vorurteile.
In Björnstadt dreht sich wirklich alles um Eishockey. Die Menschen identifizieren sich und ihre Kinder darüber. Besonders die Junioren sind die Stars und sollen die Stadt retten.
Backmann beschreibt mit viel Feingefühl die Dynamik einer solchen Mannschaft und ihre Liebe zu ihrem Trainer und die Loyalität zueinander. Er bringt dem Leser diesen Mannschaftsgeist und die Bedingungslosigkeit sehr gut nahe und lässt ihn teilhaben an diesem Konstrukt. Gleichzeitig wird der Leser immer mehr in das Gefüge des Klubs und der Stadt eingebracht. Man begreift schnell, dass die Stadt nicht ohne den Klub kann und der Klub nicht ohne die Menschen aus der Stadt. Doch es geht Backmann nicht nur um die, die Eishockey lieben, es geht ihm auch um die, die Eishockey eben nicht lieben oder die nicht gut genug sind. Die, die sich in Björnstadt einfach fehl am Platz fühlen und denen kein Platz gegönnt wird.
Das ganze Buch wird von einer melancholischen Stimmung getragen, die mich durchweg an dichte, dunkle Wälder und kalte Winter hat denken lassen. Eine perfekte Stimmung für dieses Buch. Backmann streut immer wieder Absätze ein, die den grade geschehenden Werdegang einzelner Figuren schildern und durch die man ein Gefühl dafür bekommt, wie das Leben in dieser Stadt so läuft. Er beschreibt dies jedes Mal auf eine sehr intime, feinfühlige Art und lässt den Leser Mäuschen spielen.
Auch als es passiert und sich alles in Björnstadt ändert, passiert nichts was nicht in die Geschichte gepasst hätte. Und auch wenn einiges nicht bequem und eher abstoßend ist, gehörte es einfach dazu.
Mir hat dieses Buch viel besser gefallen als Britt-Marie und ich habe mich wirklich gerne von dieser besonderen Stimmung mitnehmen lassen.
Das einzige kleine Manko den es für mich gibt und warum ich einen Stern weniger gebe, sind die Längen die das Buch an ein paar Stellen entwickelt. Ich habe dort zwar gerne weitergelesen aber dort ließ der Bann bei mir spürbar nach. Trotzdem ein Buch was ich in guter Erinnerung behalten werde. Klare Empfehlung!