Ein tolles Jugendbuch, durchaus auch für Erwachsene lesenswert
Es war einmal AleppoBroschiertes Taschenbuch: 502 Seiten
Verlag: ink rebels (10. Dezember 2016)
ISBN-13: 978-3958692770
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Preis: 14,90€
auch als E-Book erhältlich
Ein tolles Jugendbuch, durchaus ...
Broschiertes Taschenbuch: 502 Seiten
Verlag: ink rebels (10. Dezember 2016)
ISBN-13: 978-3958692770
empfohlenes Alter: ab 12 Jahren
Preis: 14,90€
auch als E-Book erhältlich
Ein tolles Jugendbuch, durchaus auch für Erwachsene lesenswert
Zitat:
Den Krieg interessiert es nicht, ob du vorher arm oder reich warst. Am Ende bist du ein Bettler. (S. 81)
Inhalt:
Als die sechzehnjährige Antonia, genannt Toni, mit ihrer Familie aus dem Urlaub zurückkommt, muss sie erst mal schlucken. Schräg gegenüber in dem leerstehenden Tennisclub wurden quasi über Nacht Hunderte von Flüchtlingen untergebracht. Die Familie ist darüber alles andere als glücklich, jeder auf seine Art. Toni musste vor Jahren miterleben, wie ihr Vater von ausländisch aussehenden Männern zusammengeschlagen wurde. Die Angst sitzt ihr immer noch in den Knochen.
Doch ihre beste Freundin Fee überredet sie, sich das Flüchtlingscamp von innen anzusehen. Als sie die Menschen dort kennenlernt, kann sie ihre Bedenken immer mehr in den Griff bekommen. Aber nun muss sie einen Spagat hinlegen zwischen ihrer Mithilfe im Camp und ihrer Sympathie für die Asylbewerber und den Vorbehalten ihrer Familie, die ihr nie erlauben würde, sich dem Flüchtlingscamp auch nur zu nähern …
Meine Meinung:
Jennifer Benkau schafft es hier mit Leichtigkeit, den jugendlichen LeserInnen sowohl eine spannende und gefühlvolle Geschichte als auch jede Menge Hintergrundwissen zu präsentieren. Denn vor allem in Gesprächen mit dem Syrer Shirvan erfährt Toni viel über dessen Land, über den Bürgerkrieg, der das Land zerstört und über die beschwerliche und gefährliche Flucht, Aber auch die Folgen dieser Traumata werden sichtbar. Was diese Menschen erlebt haben und mitmachen mussten, kann nicht ohne gravierende Folgen bleiben.
Die Autorin lässt aber auch die Asylgegner zu Wort kommen. Deren Argumente hat jeder wohl schon zigmal gehört. Besser werden sie dadurch allerdings nicht. Und in Gestalt von Toni entkräftet Benkau jedes einzelne.
Dass Toni und Shirvan sich schließlich verlieben, erschien mir fast zwangsläufig. Die Entwicklung der Gefühle wird dabei einfach wunderbar dargestellt. Es ist eine zarte, eine zerbrechliche und doch unausweichliche Verbindung zwischen den beiden. Einfach schön!
Normalerweise schreibt Jennifer Benkau ja Fantasy. In diesem Roman jedoch ist nichts erfunden. Die Autorin hat lediglich manche zeitlichen und örtlichen Zusammenhänge geändert, damit sie in die Handlung passten. Unendlich viele Gespräche mit Flüchtlingen, Helfern, aber auch Asylgegnern sind in dieses Buch mit eingeflossen und lassen es sehr authentisch wirken.
Fazit:
„Es war einmal Aleppo“ ist eine wunderschöne Liebesgeschichte, bietet aber auch jede Menge Informationen zum Thema Flüchtlinge und Syrien. Gerade für die Zielgruppe der Jugendlichen, die nicht politisch interessiert sind und sich vielleicht noch nicht so sehr mit diesem Thema befasst haben, ist das Buch ein Gewinn. Aber auch für ältere LeserInnen ist es absolut lesenwert.
★★★★★