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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Aufarbeitung

Zülpich-Trilogie / Die Zeit danach
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einem Jahr brachte ihr Mann Joachim sich um und sie trauert immer noch und macht sich Vorwürfe, weil sie den Suizid nicht verhindern konnte. Da begegnet ihr der Buchhändler Thomas Wegener und beide fühlen ...

einem Jahr brachte ihr Mann Joachim sich um und sie trauert immer noch und macht sich Vorwürfe, weil sie den Suizid nicht verhindern konnte. Da begegnet ihr der Buchhändler Thomas Wegener und beide fühlen sich zueinander hingezogen. Aber es muss einiges aufgearbeitet werden, damit die Beziehung eine Chance haben kann. Anna verarbeitet ihre Gefühle in ganz besonderen und kunstvollen Quilts. Die Freundinnen Annas sind der Meinung, dass Anna die Ehe zu sehr idealisiert. Tochter Rebekka, die den Vater vergötterte, gibt immer noch der Mutter die Schuld.
Zwischen den Abschnitten erfahren wir von den Gedanken einer Mörderin, die Joachims Tod rächt und die Kollegen von ihm einen nach dem anderen umbringt.
Die Geschichte ist weder Liebesroman noch Krimi, sondern von jedem ein wenig.
Der Schreibstil ist flüssig und unterhaltend. Die Spannung kommt etwas zu kurz. Die Protagonisten sind sehr lebensnah und meist auch sympathisch beschrieben.
Das Buch lässt sich zügig und gut lesen. Kurz: gute Unterhaltung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein verlorenes Jahr

Das Messias-Projekt
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Als Craig Hammerstein in seinem Hotelzimmer in Zürich wach wird, ist er ziemlich orientierungslos. Er geht davon aus, dass der Abend vorher mit Alkohol und einer heißen Frau daran schuld ist. Doch dann ...

Als Craig Hammerstein in seinem Hotelzimmer in Zürich wach wird, ist er ziemlich orientierungslos. Er geht davon aus, dass der Abend vorher mit Alkohol und einer heißen Frau daran schuld ist. Doch dann wird er hektisch, denn er muss im Kongresszentrum einen Vortrag halten. Doch als er dort ankommt, stellt er fest, dass er ein Jahr zu spät ist. Wo war er in der Zwischenzeit? Was ist mit ihm geschehen? Er versucht herauszufinden, was mit ihm war im Jahr seines Blackouts. Einiges kommt ihm merkwürdig vor, er ist nicht mehr der Mensch, der er mal gewesen ist.
Wir erfahren die Geschichte aus der Sicht von Craig und es ist schon ziemlich beängstigend zu erleben, wie jemand nicht weiß, was im letzten Jahr geschehen ist. Stück für Stück muss er dieses Jahr zusammensetzen. Dabei helfen ihm seine Flashbacks. Trotzdem ist es ungeheuer mühevoll und vieles ist nicht so, wie es scheint. So bleibt die Spannung für den Leser bis zum Ende erhalten.
Craig Hammerstein ist mir nicht sonderlich sympathisch, denn früher hat er sich ziemlich arrogant und rücksichtslos verhalten. Er ließ nichts anbrennen und für ihn war das Beste gerade gut genug. Als er nun nach München zurückkommt, spüren die anderen um ihn herum, dass er sich verändert hat. Er ist mitfühlender geworden. Seine Schwester Aline bemuttert ihn ständig. In Craigs Unternehmen ist nun sein Schwager Veit der Boss.
Der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen und die Charaktere sind ausführlich beschrieben, so dass man sich ein gutes Bild von ihnen machen kann. Die Story regt zum Nachdenken an, denn will man wirklich den optimierten Menschen. Es werden sowohl Argumente dafür als auch dagegen geliefert. Wie man das sieht, muss dann aber doch jeder für sich entscheiden.
Ich habe mir Gedanken gemacht, was mit Craig wohl geschehen ist und musste am Schluss erkennen, dass die Lösung doch noch Überraschungen mit sich bringt.
Ein unterhaltsames und spannendes Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Nervenaufreibend

Ruthless - Die Gnadenlose
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Ruth Carver wacht auf. Um sie herum ist es dunkel und sie versucht herauszufinden, wo sie ist. Nach einer Weile erkennt sie, dass sie sich auf der Ladefläche eines Pickups befindet. Sie weiß, dass sie ...

Ruth Carver wacht auf. Um sie herum ist es dunkel und sie versucht herauszufinden, wo sie ist. Nach einer Weile erkennt sie, dass sie sich auf der Ladefläche eines Pickups befindet. Sie weiß, dass sie eine Gehirnerschütterung hat, denn das hat sie bereits erlebt. Als der Wagen hält, zerrt ein Mann sie herunter und fesselt sie. Er bringt sie in eine verfallene Hütte abgelegen in den Blue Ridge Mountains. Ruth beschließt, dass sie den Kampf aufnehmen wird und sie weiß, dass es ein gnadenloser Kampf werden wird. Nach ihrer Flucht in die unbekannte Wildnis verfolgt sie ihr Entführer und er ist erbarmungslos. Ruth muss sich entscheiden, wie weit sie gehen will, um diesen Wahnsinn zu überleben.
Ruth hat viele Wettkämpfe hinter sich, sie ist eine exzellente Reiterin. Stets hat sie alles gegeben, war hart und unerbittlich gegenüber sich selbst und gegenüber anderen. Ihr großer Ehrgeiz hat sie aber auch dazu getrieben, nicht besonders fair zu sein. Daher nannten andere sie „die Gnadenlose“.
Diese Geschichte lässt einen von Anfang an nicht los. Die Spannung ist von Anfang an hoch. Der Schreibstil ist etwas holperig und damit gewöhnungsbedürftig. Das sorgt aber auch dafür, dass man ohne Unterlass durch die Geschichte getrieben wird. Jedes Geräusch in diesem endlosen Wald könnte der Wolfmann, wie Ruth ihren Entführer bezeichnet, sein und Ruth sieht ständig Gefahren.
Ich habe mit Ruth fühlt, als sie versucht ihrem Entführer zu entkommen, denn ich wollte nicht, dass sie ihm wieder in die Hände fällt. Ich fand es bewundernswert, wie sie das alles verkraftet. Aber sympathisch war mir Ruth trotzdem nicht. In ihrem Bestreben alles perfekt zu machen, hält sie andere Menschen von sich fern.
Die ganze Zeit habe ich mich gefragt: Was würde ich tun, wenn ich an Ruths Stelle wäre? Bestimmt hätte ich mich ganz anders verhalten, denn diesen Kampfgeist hat wohl kaum jemand.
Ihr Entführer ist ein Psychopath. Er ist der Meinung, dass er Mädchen wie Ruth, die andere von oben herab behandeln, bestrafen muss. Er hat es bereits sechsmal getan und keines der Mädchen ist wieder aufgetaucht. Zwischendurch erfahren wir immer mehr darüber, wie der Wolfmann zu dem wurde, der er nun ist – ein Monster. Auch er ist gnadenlos in seinem Psycho-Terror.
Ein spannendes Katz- und Maus-Spiel, das nur schwer zu ertragen ist.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wendepunkt

Bangkok Oneway
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Eine sehr zugerichtete Leiche, offensichtlich ein Ausländer, wird in Yang Than gefunden.
Die Schöllers wollen ihren Urlaub in Bangkok verbringen. Kaum sind sie angekommen, ist Heinz verschwunden. Die ...

Eine sehr zugerichtete Leiche, offensichtlich ein Ausländer, wird in Yang Than gefunden.
Die Schöllers wollen ihren Urlaub in Bangkok verbringen. Kaum sind sie angekommen, ist Heinz verschwunden. Die zuständige Reiseleiterin kann und will sich damit nicht beschäftigen. Zum Glück trifft Dagmar mit der pragmatischen Reiseleiterin Ute zusammen. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach Heinz und es entwickelt sich eine Freundschaft. Dann stößt auch noch die diebische und etwas skurrile Hermine dazu. Als Ute dann ihren Job verliert, müssen alle Frauen einsehen, dass sie ihr Leben ändern sollten.
Das Buch liest sich sehr angenehm und vermittelt einen tollen Eindruck von Bangkok. Die Mühlen mahlen dort anders als bei uns, dass muss auch Dagmar feststellen, als sie auf der Suche nach Heinz ist. Die Polizei zeigt nicht gerade motivierten Einsatz.
Die Personen sind sehr gut beschrieben. Dagmar hat ihren Mann immer umsorgt und sich darüber selbst ein wenig vergessen. Sie kann nicht gut alleine sein und hat deshalb an der unbefriedigenden Ehe festgehalten. Heinz hat sich durch seine Entscheidungen in seine jetzige blöde Situation gebracht und sieht nicht einmal ein, dass er sein Elend selbst verursacht hat.
Die kompetente Ute liebt ihr Einzelgängerleben und kann sich schlecht auf jemand anderen einlassen.
Hermine lockert mit ihrem Humor die Sache auf, aber ihr Verhalten nervte mich mit der Zeit nur.
Die Beteiligten an dieser Geschichte stehen vor einem Wendepunkt in ihrem Leben und müssen sich entscheiden, wie es weitergehen soll. Es war spannend mitzuerleben, wie sie sich mit der Situation zurechtfinden oder eben nicht.
Ein unterhaltsames Buch.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Et kütt wie et kütt

Ich hatte mich jünger in Erinnerung
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Angekündigt wurde das Buch mit dem Hinweis „Lesebotox für die Frau ab 40“. Natürlich erfreut einen der Blick in den Spiegel ab einem gewissen Alter nicht mehr so, aber dass die Fältchen und Falten irgendwann ...

Angekündigt wurde das Buch mit dem Hinweis „Lesebotox für die Frau ab 40“. Natürlich erfreut einen der Blick in den Spiegel ab einem gewissen Alter nicht mehr so, aber dass die Fältchen und Falten irgendwann kommen, ist doch jedem bewusst. Auch dass die Männer lieber etwas jüngerem hinterherschauen, ist einem schon frühzeitig klar.
Was also bietet dieses Buch Neues? Eigentlich nichts! Entweder man nimmt das, was da mit einem geschieht, wie es ist und lässt sich nicht verrückt machen oder man kann mit den Erscheinungen nicht umgehen und dann hilft einem das Buch auch nicht weiter. Also eher kein Botox.
Das Buch bietet ein Sammelsurium von Episoden, die mehr oder weniger unterhaltsam sind und in denen man sich immer ein Stückchen wiederfindet. Wechseljahre, Männer, Diäten, Wehwehchen und vieles mehr werden hier mit einem Augenzwinkern betrachtet.
Auch wenn einem das Buch bei all diesen Problemchen nicht weiterhilft, so ist es doch unterhaltsam und lässt sich schnell mal lesen.
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Es trifft uns alle und man sollte es nicht so eng sehen.
Ein humorvoller Blick auf die Jahre jenseits der 40.