Scheinbar düstere Heldin, gepaart mit einem starken Daimon und einer spannenden, mitreißenden Handlung! Achtung: Macht süchtig!
Inhalt:
„Vergiss alles, was du über Wahnsinn weißt. Ich benutze ihn wie andere Giftpfeile. Jedes Gift hat eine Quelle, so auch mein Wahnsinn – die Vergangenheit, mein Leid, mein Tod.
Nur was, wenn ich gegen mein eigenes Gift nicht länger immun bin?“
– Tisiphone, eine der drei Furien
Als Furie ist es Sophies Aufgabe, die schlimmsten Verbrechen zu rächen. Über die Jahrtausende hat sie dadurch schon einiges mit angesehen, dennoch überrascht es sie, als sie von den olympischen Göttern den Auftrag bekommt, den Daimonenkönig zu jagen.
Daimonen sind friedfertige Wesen und wachen über die Menschen. Trotzdem macht Sophie sich auf, den des Mordes angeklagten Lysandros mit Wahnsinn zu bestrafen. Als ihr klar wird, dass sie verraten wurde, ist es fast zu spät. Plötzlich hat sie es mit einem halb wahnsinnigen, gar nicht mehr so sanften, viel zu dominanten Daimon zu tun.
Um Lysandros’ Volk vor einem Krieg zu bewahren, müssen sie den Verräter finden. (© Hippomonte Publishing)
Meine Meinung:
Ein Buch über eine Furie.
Ich musste nur lesen, dass das Buch über eine Furie geht und ich wollte...nein...ich MUSSTE es lesen. Nach der Leseprobe war mir dieser Entschluss nur noch umso klarer!
Und nach dem Lesen? Ohne Frage hat mich „Rache“ nicht enttäuscht!
Die Handlung
Man nehme eine Furie mit starkem Gerechtigkeitssinn, die gegen ihr eigenes Gift nicht mehr immun ist, fügt einen dominaten Daimon (= Schutzgeist) hinzu und verfeinert das Ganze mit einem gemeinsamen Feind.
Es war nämlich so:
Einmal begonnen, konnte ich nicht mehr mit dem Lesen aufhören. Die Handlung war stetig spannend, die Anziehungskraft zwischen Sophie und Sandros physisch spürbar und zudem liebe ich Bücher über Mythologien. Egal ob es nun griechische oder römische Mythologien sind.
Aurelia Velten ist es gelungen die griechische Mythologie in ein neues Licht zu rücken und vor allem Furien anders darzustellen!
Die Charaktere
Sophie bzw. Tisiphone ist eine der drei Furien. Sie steht für die Rache und kann mit ihrem Wahn Schuldige, also Mörder und andere Verbrecher, in den Wahnsinn treiben.
Doch im Grunde hasst Sophie diese Fähigkeit, denn sie hat keine Wahl, der Wahn zwingt sie, dass sie Sünden vergeltet.
Sophie ist komplett anders als ich mir eine Furie vorgestellt habe, denn sie ist zurückgezogen, hat einen starken Gerechtigkeitssinn und bleibt ihren Grundsätzen immer treu. Als Furie kann sie nicht lügen und da sie viele tausend Jahre schon gelebt und viel Leid miterlebt hat, versucht sie sich mit ihrem schwarzen Humor über Wasser zu halten. Und ich liebe ihren Humor! Dunkelschwarz und herrlich Ironisch!
Von den anderen Furien erfährt man leider nicht sehr viel, aber das, was man erfährt macht definitiv neugierig und nach diesem Ende kann ich die Fortsetzung kaum noch abwarten!
Der Daimonenkönig Lysandros ist der männliche Protagonist und sitzt mit Sophie mehr oder weniger im selben Boot, denn beide wurden Verraten und suchen nun nach dem Schuldigen.
Zu Beginn war Sandros durch und durch Schutzgeist, also freundlich, mitfühlend, voller Vergebung und naiv, aber nach der Überdosis Wahn von Sophie verändert er sich und diese Veränderung steht im gut. Sehr gut sogar.
Er ist immer noch zuvorkommend, freundlich, wenn auch reizbarer, aber zudem ist er „seiner“ Furie gegenüber sehr dominant, was mich oft zum Lachen gebracht hat, weil Sophie das so gar nicht verstanden hat.
Sophie und Sandros funktionieren gut als Team, denn getrennt scheinen sie von allem zu viel zu haben (viel zu positiv/negativ gestimmt; viel zu freundlich/misstrauisch; etc...), aber zusammen gleichen sie sich perfekt aus.
Die Schreibweise
Locker, leicht, flüssig und sehr angenehm zu lesen. Das Buch wird aus verschiedenen Perspektiven geschrieben, aber die beiden Hauptsichten sind die von Sophie und Sandros.
Aurelie schafft es Gefühle zu transportieren und den Leser in ihren Sog zu ziehen, sodass an aufhören gar nicht zu denken ist. Ich habe das Buch verschlungen, inhaliert und am Ende war ich enttäuscht, dass es schon wieder vorbei ist und ich nicht weiß, wann ich mit der Fortsetzung rechnen darf.
Fazit:
Diese Reihe werde ich definitiv weiter verfolgen, denn es sind noch viele Fragen offen, auch wenn ein paar rote Fäden abgeschlossen sind. Die Charaktere sind lebendig, authentisch und glaubwürdig, die Handlung stetig spannend und die Darstellung der griechischen Mythologie hat mir sehr gut gefallen.
Ich habe das Buch begonnen und war gefangen, nicht in der Lage es aus der Hand zu legen!
Ganz klar also, dass Band 1 von „Die Kinder der Götter – Rache“ 5 von 5 Federn von mir bekommt!