Fortsetzung in der neuen Welt, in der weniger das Entdecken als vielmehr die Beziehung der Protagonisten im Vordergrund steht
Wir zwei in neuen Welten"Wir zwei in neuen Welten" ist die Fortsetzung der Ventura-Saga. Seren, ihr Freund Dom sowie Mariana und Ezra haben die Flucht von der Ventura überlebt, sind auf Huxley-3 angekommen und müssen sich in ...
"Wir zwei in neuen Welten" ist die Fortsetzung der Ventura-Saga. Seren, ihr Freund Dom sowie Mariana und Ezra haben die Flucht von der Ventura überlebt, sind auf Huxley-3 angekommen und müssen sich in dieser neuen Welt zurechtfinden. Zum ersten Mal in ihrem Leben sehen sie den Himmel und das Meer, spüren den Wind in ihren Haaren. Die Euphorie über die Ankunft auf einer Insel des Planeten ist allerdings schon bald verflogen. Wie Gestrandete nach einem Flugzeugabsturz müssen sie um ihr Leben kämpfen, kennen allerdings nicht die Gegebenheiten auf den Planeten, wie das Klima ist, ob das Wasser genießbar ist und welche Pflanzen ungiftig sind.
Seren und Ezra verletzen sich so schon bald an fluoreszierenden Korallen, was nicht ohne Folgen bleibt.
Als die Regenzeit einsetzt und die bisher verzehrten Pflanzen knapp und ungenießbar werden, wagen sie es, die Insel zu verlassen, um zum Festland von Huxley-3 zu gelangen. Dort wartet eine unvorhergesehene Überraschung auf sie. Offensichtlich sind sie nicht die einzigen Lebewesen, die sich auf dem Planeten befinden.
Huxley-3 ist der Erde sehr ähnlich, weshalb ich es ein bisschen enttäuschend fand, wie leicht sich die vier Teenager auf dem Planeten zurechtfinden konnten und mit nur wenig Widrigkeiten zu kämpfen hatten. Im Vordergrund stand nach dem Eingewöhnen vielmehr die Beziehung von Seren und Dom, bei der es aufgrund eines lächerlichen Streits zu einem Bruch kommt, der sich über weite Teile des Romans zieht.
Seren ist verletzt und benimmt sich ihrem Alter entsprechend wie ein beleidigter Teenager. Ihre überzogene Eifersucht stellte die in Band 1 als romantische Jugendliebe begonnene Liebesgeschichte in den Schatten. Mit Konflikten in einer noch jungen Beziehung war unter diesen Umständen zu rechnen, hätten aber nicht in dieser Intensität ausgelebt werden müssen, so dass Huxley-3 und das Abenteuer zur Errichtung einer neuen Zivilisation zu sehr in den Hintergrund traten.
Was mir an Band 1, diesem futuristischen, unwirklichen Leben voller strenger Regeln auf dem Raumschiff, wo es so viel zu entdecken gab, gefiel, fehlte mir in Band 2, obwohl es gerade darin eine neue, für die vier Teenager unentdeckte Welt kennenzulernen und zu erobern galt. Bis auf ein paar Startschwierigkeiten lief mir das Leben dort zu problemlos ab, so dass man als Leser schon fast vergaß, dass sich die Protagonisten in einer anderen Galaxie, fernab der Erde befanden.
"Wir zwei in neuen Welten" fokussiert sich zu sehr auf den Bruch der Beziehung zwischen Seren und Dom, statt auf die Neuentdeckung einer neuen Welt. Auch der Grund für die Flucht von der Ventura, die Möglichkeit, ihre Liebe und mit mehr Freiheiten leben zu können, geriet zu sehr in den Hintergrund, weshalb es sich für mich um eine etwas enttäuschende Fortsetzung dieses Jugendromans handelt.
Anders als gedacht, handelt es sich bei der Ventura-Saga nicht um eine Dilogie, da im englischsprachigen Raum im Mai 2018 mit "The Truth of Differend Skies" Band 3 der Reihe erscheint.
Auch wenn mich Band 2 nicht so überzeugen konnte, hat mich der Klappentext des dritten Teils neugierig gemacht. Offensichtlich handelt es sich dabei um die Vorgeschichte von Band 1, da es sich mit der Protagonisten Bea vermutlich um die Großmutter von Seren handelt.