Tod auf dem Domplatz
JedermanntodZum Auftakt der Regionalkrimi-Reihe von Manfred Baumann muss sich Kommissar Martin Merana gleich mit einem aufsehenerregenden Fall befassen: Mitten auf dem Domplatz wird eine Leiche gefunden. Es handelt ...
Zum Auftakt der Regionalkrimi-Reihe von Manfred Baumann muss sich Kommissar Martin Merana gleich mit einem aufsehenerregenden Fall befassen: Mitten auf dem Domplatz wird eine Leiche gefunden. Es handelt sich um Hans Dieter Hackner, der bei den Salzburger Festspielen den Tod in „Jedermann“ gegeben hatte. Hackner war ein begnadeter Schauspieler, hat wegen seiner schwierigen Persönlichkeit jedoch dazu geneigt, sich viele Feinde zu machen. Entsprechend groß ist die Zahl der Verdächtigen, bei denen es sich großteils um schillernde Personen aus Kunst und Society handelt.
Zunächst scheint die Tatsache, dass der Tote keine Schuhe anhatte, einen Anhaltspunkt zur Lösung des Falles zu liefern, doch Meranas Ermittlungen führen schließlich in eine ganz andere Richtung.
Manfred Baumann hat hier einen sehr schön konstruierten Regionalkrimi geschrieben, dem es gut gelingt, das Salzburger Flair mit einem spannendem Kriminalfall zu verbinden.
Seine Hauptfigur Martin Merana ist ein Ermittler im besten Sinn des Wortes, der den Mord weniger durch technischen Schnickschnack als vielmehr durch Nachdenken und Intuition löst. Bei der Auflösung laufen dann viele Fäden zusammen, sodass sie doch relativ komplex ausfällt. Es wäre daher vielleicht besser gewesen, die Erläuterungen am Ende des Buches etwas ausführlicher zu gestalten, der Schluss kommt nämlich ziemlich abrupt.
Der Autor schafft es aber jedenfalls hervorragend, einen Spannungsbogen zu konstruieren, der von der ersten bis zur letzten Seite anhält.
Die Protagonisten sind interessant charakterisiert und ihre Handlungsweisen sind großteils gut nachvollziehbar. Einiges ist zwar etwas klischeehaft dargestellt (zB der mit dem Notizblock bewaffnete Polizist oder die hysterische Schauspielerin), diese Klischees sind aber wenigstens ansprechend, sodass der positive Gesamteindruck deswegen nicht gemindert wird.