Liv ist seit zwei Jahren auf der Flucht und kommt nie länger als ein paar Tage zur Ruhe. Immer wieder muss sie damit rechnen, das sie von Niko entdeckt wird. Das ein Rosenmeer in ihrer Wohnung ist und sie nur noch ihre Tasche greifen kann, um wieder zu flüchten. In ihrem aktuellen Zuhause fühlt sie sich wohl, arbeitet tagsüber als Pianistin für Auszeit-Suchende und abends in einem Restaurant. Bis Elijah sie an einem Abend zu einem Tanz einlädt und sie ihren Job verliert. Von dort an sieht sie ihn immer wieder und beginnt Gefühle für ihn zu kommen. Doch sie blockt diese ab, da sie nicht will, das ihm etwas passiert. Niko würde jeden töten, der ihr wichtig ist und das stellt dieser auch unter Beweis. Niko will Liv für sich alleine – und Elijah ist ihm im Weg…
Liv war mir von der ersten Seite an sympathisch – sie ist eine taffe Frau und lässt sich nicht von den Folgen der Gewalt und der Flucht von Niko unterkriegen. Sie bestimmt ihr Leben selbst, doch wirklich glücklich ist sie nicht. Erst mit Elijah scheint sie langsam wieder etwas Sonne und Wärme in ihr Leben zu lassen und das mehr widerwillig, doch er kann in ihr und ihrem Verhalten leicht lesen, was passiert sein könnte.
Ihre Reaktion auf die Lügen von Elijah sind vollkommen verständlich, auch wenn sie an einigen Punkten etwas überspitzt antwortet. Ihr Ultimatum fand ich allerdings etwas unpassend vorgetragen, aber am Ende geht ja alles gut.
Elijah ist Undercoveragent und im Auftrag der Regierung unterwegs. Er erledigt die schwarzen Schafe, die man lieber tot als im Gefängnis sieht, und hat sich einen großen Namen gemacht. Man fürchtet „The Skull“, der völlig unscheinbar aussieht und einen Club leitet. Zusammen mit seiner rechten Hand, einer weiteren Agentin, und vielen anderen Helferlein macht er die Gegend sicher. Liv kann er von allem nichts sagen, versucht aber er selbst zu bleiben. Schon vom ersten Moment an weiß er, das ihr etwas Schlimmes zugestoßen sein muss und er sagt genau die richtigen Worte, damit sie sich bei ihm wohlfühlt…und sich ihm endlich öffnet.
Elijah ist ein feiner Kerl, den man einfach sympathisch finden muss. Mit seiner Vergangenheit ist es kein Wunder, das er sich für diesen Weg entschieden hat. Bis er sich plötzlich verliebt, alles für sie tun würde und seinen Fokus verändert. Seine Kollegen sind davon nicht begeistert, doch er riskiert es und wird am Ende belohnt.
Niko ist Liv immer auf den Versen und lässt sie nie lange in Ruhe. In der Schulzeit hat er sich an sie herangemacht und wurde der perfekte Freund. Unbemerkt hat er sie von ihrer Familie entfernt und den besten Freund vor ihren Augen zusammengeschlagen. Zu niemanden durfte sie Kontakt haben, nur zu ihm. Er nahm ihr den Schlüssel weg und sie wurde zur Gefangenem.
In Rückblicken bekommt man einen guten Einblick in diese schlimme Zeit und man sieht, wie sich alles entwickelt hat. Wie Niko zum Monster wurde und Liv zum Opfer.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann.
Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Liv und Elijah, was einen guten Einblick in die jeweilige Gefühls- und Gedankenwelt gibt.
Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit Höhen und Tiefen, ein wenig Action und ganz viel Spannung. Mit der Grundidee wurde das Rad zwar nicht neu erfunden, aber ich habe mit den Charakteren gelitten, gehofft, gebangt und mich gefreut. Das machte es für mich zu etwas besonderen. Nur ein Punkt fehlte mir, denn an einem Punkt gab es ein Wiedersehen mit einer bestimmten Person, die schnell wieder abtaucht. Dazu hätte ich mir mehr Story gewünscht. Sie sehen sich nach so langer Zeit wieder und dann gehen sie wieder getrennte Wege? Das hätte mir anders besser gefallen.
???? Sterne