Play On – Dunkles Spiel
Play On - Dunkles SpielNora ist ein junges Mädchen, das den Absprung nach der Schule in eine Ausbildung nicht geschafft hat. Stattdessen arbeitet sie in einem Fast-Food-Laden und verdient damit einen Teil des Familieneinkommens. ...
Nora ist ein junges Mädchen, das den Absprung nach der Schule in eine Ausbildung nicht geschafft hat. Stattdessen arbeitet sie in einem Fast-Food-Laden und verdient damit einen Teil des Familieneinkommens. Sobald sie Zuhause ist, macht sich die Mutter auf dem Weg zur Arbeit, sodass Nora dann auf ihren Vater aufpassen muss. Ihr ist alles zu viel und ihre Träume scheinen sich nicht mehr zu erfüllen – sie sich ein junger Ire in sie verliebt und sie mit nach Europa nimmt. Den Eltern lässt sie einen Zettel zurück und startet in ihr neues Leben. Lange geht es nicht gut, die Ehe hat ihnen anscheinend den Todesstoß versetzt. Nora fühlt sich nicht mehr wohl bei ihm und er kann sie nicht gehen lassen. Bis das Schicksal zuschlägt und Nora plötzlich Witwe wird. Sie versucht ihr Leben neu zu ordnen und erinnert sich an ihre gute Tat aus Kindheitstagen: das Vorlesen für kranke Kinder im Krankenhaus. Nora geht in ihrer Rolle auf und lernt Aidan kennen…
Mit Nora wurde ich leider überhaupt nicht warm, was mich auch nicht wirklich überrascht hat. Je mehr ich von ihr erfahren habe, umso stärker festigte sich der Eindruck, das sie eine Marionette ihrer Mitmenschen ist. Zuerst ihre Mutter, dann ihr Mann und am Ende Aidan. Sobald sie mit Menschen mit einem einnehmenden Wesen zusammen ist, scheint sie nur noch auf sie zu hören, um ihnen zu gefallen. So konnte ich einfach nicht mit ihr leiden oder mich mit ihr freuen. Zwischendurch war Nora zwar auch wieder ein normales Mädchen, bzw. eine normale Frau, aber das war mir einfach zu wenig.
Aidan ist ein erfolgreicher Musikproduzent und immer auf Achse, bis seine Schwester verstirbt und ihre Tochter alleine ist. Der Vater kümmert sich nicht um das Mädchen, sodass Aidan einspringt und der Kleinen ein neues Zuhause gibt. Er vergöttert das Mädchen und sie vergöttert ihn, auch wenn es nicht immer einfach ist. Außerdem frisst sie einen Narren an Nora, sowie auch Aidan…der sie allerdings schon von früher kennt.
Für Aidan ist schnell klar, das sie die eine Frau für ihn sein könnte, auch wenn sie ihr Talent verschwendet und vollkommen anders ist als seine bisherigen Partnerinnen. Was seiner guten Freundin auch überhaupt nicht passt, sie hat eigene Pläne mit Aidan und eine Konkurrentin kommt darin nicht vor…
Aidan war mir fast von Beginn an sympathisch, auch wenn er sich ab und zu wie ein Arschloch verhalten hat. Er will alle schützen und vergisst dabei, wie unhöflich er vorgeht. Auch im Verhalten mit seiner guten Freundin zeigt sich schnell seine unbedachte Seite – er hat keine Ahnung, wie sehr er Nora damit weh tut.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann.
Erzählt wird aus der Sicht von Nora, was zwar einen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gibt, mir aber nicht reichte. Ich hätte mir gewünscht ein paar Kapitel aus der Sicht von Aiden oder der Eltern von Nora zu bekommen.
„Play On“ ist ohne Frage eine süße Geschichte, aber viele Passagen hat man einfach schon zu häufig gelesen, sodass man schnell erahnen konnte, wie alles enden wird. Die Geschichte rund um die erste Trennung von Aidan und Nora war schon Seiten vorher abzusehen und den Drahtzieher durchschaute man ebenfalls sofort. Warum Nora nicht eins und eins zusammengezählt hat, wundert mich wirklich.
Das Wiedersehen der beiden war voller Klischees und so ging es bis zum Ende weiter. Meine Highlights waren die Szenen im Krankenhaus und die Schwester und den besten Freund vom Verstorbenen – die machten die Geschichte zu etwas besonderen.
Eine nette Story für Zwischendurch, mehr aber auch nicht.
???,5 Sterne