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Veröffentlicht am 07.01.2018

Hangman

Hangman. Das Spiel des Mörders (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 2)
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Gut anderthalb Jahre sind vergangen, seit der Ragdoll-Mörder alle in Atem hielt. Emily Baxter ist gerade etwas zur Ruhe gekommen, als sie plötzlich nach New York geschickt wird. Dort wurde eine Leiche ...

Gut anderthalb Jahre sind vergangen, seit der Ragdoll-Mörder alle in Atem hielt. Emily Baxter ist gerade etwas zur Ruhe gekommen, als sie plötzlich nach New York geschickt wird. Dort wurde eine Leiche gefunden, die verstörende Parallelen zu den damaligen Morden aufweist. Mit zwei amerikanischen Ermittlern an der Seite versucht sie Licht ins Dunkel zu bringen, als plötzlich auch daheim in London das Unglaubliche geschieht und ähnliche Morde begangen werden. Die Agenten geraten gehörig unter Druck…

Hangman ist nach Ragdoll der zweite Band mit Ermittlerin Emily Baxter. Band eins kenne ich nicht, der Autor streut aber genug Informationen zum bisherigen Geschehen ein, sodass man auch gut quereinsteigen kann. Baxter und auch ihre Kollegen sind etwas sperrige Personen, mit kleinen Fehlern und gut gehüteten Geheimnissen, trotzdem waren sie mir recht sympathisch. Das Zusammenspiel der drei fand ich sehr gut gemacht, die Probleme, die sich aus der Zusammenarbeit auf zwei Kontinenten mit jeweils unterschiedlicher Zuständigkeit ergeben sehr authentisch. Der Fall selbst war mir leider irgendwann zu sehr abgehoben, zu sehr auf Brutalität und Masse ausgelegt. Da sind mir subtile Mörder meist lieber ; ) Trotzdem war ich von der Geschichte gefesselt, denn Cole hat einen angenehmen Erzählstil und weiß wie man einen ordentlichen Spannungsbogen strickt. Man kann zwar gut mitfiebern, aber nicht so richtig mitermitteln und –rätseln, was ich etwas schade finde. Insgesamt also ein Thriller, der zwar ganz gut gemacht ist, aber nicht so richtig meinen Geschmack getroffen hat.

Veröffentlicht am 28.10.2017

Der gefährlichste Ort der Welt...

Der gefährlichste Ort der Welt
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… ist die Schule. Zumindest, wenn man der Autorin Glauben schenken mag. Grüppchenbildung, Mobbing, Prügeleien, viraler Shitstorm im Internet… es gibt nichts, was sich die Jugendlichen von heute nicht gegenseitig ...

… ist die Schule. Zumindest, wenn man der Autorin Glauben schenken mag. Grüppchenbildung, Mobbing, Prügeleien, viraler Shitstorm im Internet… es gibt nichts, was sich die Jugendlichen von heute nicht gegenseitig zumuten würden. Ein Fünkchen Wahrheit liegt sicherlich in der Geschichte rund um Tristan, Dave, Cally und wie sie alle heißen. Mir kam es aber oft so vor, als hätte die Autorin sämtliche Klischees über reiche, verwöhnte Kids zusammengetragen und sich daraus eine möglichst dramatische Geschichte gebastelt. Der Aufbau der Handlung ist durchaus sehr gelungen, klar strukturiert und der Perspektivwechsel zwischen den Kids liefert neue Einsichten. Die Handlung erstreckt sich über mehrere Jahre, sodass man die Entwicklung der Protagonisten verfolgen kann. Sympathischer hat sie das in den meisten Fällen leider nicht gemacht.
Der Erzählstil hat mir hingegen sehr gut gefallen, denn schreiben kann die Autorin; ein gutes Gefühl für Atmosphäre und Spannungsaufbau, aber auch ein Blick für die kleinen Details sind ihr zu eigen. Trotzdem war ich letztendlich vom Inhalt zu enttäuscht, um das Buch richtig genießen zu können. Vielleicht ist „Der gefährlichste Ort der Welt“ das perfekte Buch für Jugendbuchleser mit etwas literarischem Anspruch, mich hat es nicht endgültig überzeugen können.

Veröffentlicht am 13.09.2017

Ganz ordentlich

Ich soll nicht lügen
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Seit Jahren schon haben Mags und ihr Bruder Abe keinen Kontakt mehr, bis sie eines Tages die Nachricht erhält, dass er nach einem Selbstmordversuch im Koma liegt. Die Kindheit der beiden war schwierig, ...

Seit Jahren schon haben Mags und ihr Bruder Abe keinen Kontakt mehr, bis sie eines Tages die Nachricht erhält, dass er nach einem Selbstmordversuch im Koma liegt. Die Kindheit der beiden war schwierig, sodass Mags die einzige nähere Angehörige ist und widerwillig anreist; um vor Ort auf Jody, die Verlobte ihres Bruders zu stoßen. Doch irgendwas ist faul an dem angeblichen Selbstmordversuch und auch Jody macht Mags misstrauisch.

Bei diesem Psychothriller hat sich die Autorin wohl hauptsächlich auf das „Psycho“ konzentriert. Zumindest scheinen irgendwie sämtliche Protagonisten einen gehörigen Knacks zu haben. Allen voran Mags, die zudem recht unsympathisch rüberkommt. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto mehr erfährt man über die Hintergründe, trotzdem bleibt unterm Strich eine Figur, die man nicht leiden kann. Trotzdem bin ich der Handlung gerne gefolgt, denn die Autorin kann einfach gut erzählen und baut bisweilen eine nahezu beklemmende Stimmung auf. Natürlich ist hier nichts wie es auf den ersten Blick scheint, auf den Leser wartet die eine oder andere Überraschung; spannend ist „Ich soll nicht lügen“ also schon. Trotzdem fühlte ich mich immer wieder an Gone Girl, Girl on the train u.ä. erinnert, ganz neu hat die Autorin das Rad halt eben doch nicht erfunden. Insgesamt ist die Geschichte aber rund und hat mich durchaus unterhalten und manchmal überraschen können. Kein außergewöhnliches Leseerlebnis, aber auch kein ganz schlechtes.

Veröffentlicht am 22.08.2017

Band drei mit Macy Greeley

Finster ist die Nacht
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Detective Greeley ist unterwegs zu dem vermeintlichen Versteck des gekidnappten Radiomoderators Long. Doch noch bevor sie am Tatort ankommt, läuft ihr genau dieser vors Auto. Während die verletzte Macy ...

Detective Greeley ist unterwegs zu dem vermeintlichen Versteck des gekidnappten Radiomoderators Long. Doch noch bevor sie am Tatort ankommt, läuft ihr genau dieser vors Auto. Während die verletzte Macy sich aus ihrem Auto zu befreien versucht, wird Long eiskalt von einem Motorradfahrer erschossen. Greeley ermittelt.

„Finster ist die Nacht“ ist schon der dritte Band mit Macy Greeley und wie die vorherigen kann er mit einer ordentlichen Story überzeugen. Man muss die Vorgänger nicht zwingend gelesen haben, aber gerade für Macys Lebensumstände ist das Vorwissen doch nützlich. Der Fokus liegt aber meist auf den Mordermittlungen, die sich recht spannend entwickeln. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Greeley und Emma, der Tochter des Ermordeten, sodass das Geschehen von verschiedenen Seiten beleuchtet wird. Emma als neue Figur hat mir ganz gut gefallen, auch wenn ihr Erzählstrang sich ab und an unnötig in Nebenschauplätzen verloren hat. Insgesamt ist der Spannungsbogen aber ganz ordentlich geraten, auch wenn man als Leser nicht ständig an den Seiten kleben muss. Der Erzählstil hat mir gut gefallen, manchmal hätte ich mir von der Autorin etwas mehr Emotionen und weniger nüchterne Beschreibung gewünscht.
Insgesamt ein recht gut gelungener Fall, der jedoch manchmal hinter familiären Verwicklungen zurückstecken muss. Kein Hardcorethriller, aber solide Unterhaltung.

Veröffentlicht am 30.07.2017

Nowhere man

Projekt Orphan
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Evan Smoak ist ein Phantom, der nowhere man. Ein Retter in der Not, einer der „Guten“. Als Orphan X rettet er die, die schon nicht mehr an ihre Rettung geglaubt haben. Mit allen Mitteln. Doch diesmal hätte ...

Evan Smoak ist ein Phantom, der nowhere man. Ein Retter in der Not, einer der „Guten“. Als Orphan X rettet er die, die schon nicht mehr an ihre Rettung geglaubt haben. Mit allen Mitteln. Doch diesmal hätte Evan selbst Hilfe nötig, denn seine Tarnung scheint aufzufliegen und er gerät in Gefangenschaft.

Gregg Hurwitz veröffentlicht in schöner Regelmäßigkeit Thriller, die eigentlich immer solide Unterhaltung versprechen. Auch mit „Projekt Orphan“ hat er wieder für kurzweilige Lesestunden gesorgt. Die Handlung ist recht amerikanisch-actionlastig angehaucht (ich fühlte mich zeitweilig sehr an James Bond erinnert), ziemlich rasant geschrieben und mit viel Geknalle und Blutspritzerei. Tiefschürfende Hintergründe darf man nicht erwarten, Charaktere mit Tiefgang auch nicht. Trotzdem liest sich die Story ganz gut, sehr flüssig (von einem etwas langatmigeren Stückchen im Mittelteil mal abgesehen) und weiß durchaus zu unterhalten. Sicherlich keine weltbewegende Kost, aber ein ganz ordentlicher Thriller zum Hirn ausschalten.