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Veröffentlicht am 08.01.2018

Mord im Hungerwinter

Echo der Toten. Ein Fall für Friederike Matthée (Friederike Matthée ermittelt 1)
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Im Winter 1947 wird ein Schwarzmarkthändler in der Eifel ermordet. Dieses Verbrechen soll Richard Davies von der britischen Military Police aufklären. Es gibt einen Zeugen, doch der sechsjährige Junge ...

Im Winter 1947 wird ein Schwarzmarkthändler in der Eifel ermordet. Dieses Verbrechen soll Richard Davies von der britischen Military Police aufklären. Es gibt einen Zeugen, doch der sechsjährige Junge will nicht reden. Davies erhält Unterstützung von Friederike Matthée, die der Weiblichen Polizei von Köln angehört. Da sie genau wie der Junge aus Ostpreußen kommt, findet sie einen Zugang zu dem traumatisierten Jungen. Aber auch Friederike selbst hat zu viel Schreckliches erlebt.
Der Winter 1947 macht das Leben noch schwerer als es in der Nachkriegszeit ohnehin schon ist. Friederike hat den Job bei der Polizei nur angenommen, um nach der Flucht nicht ins Auffanglager zu kommen. Es ist nicht das was sie gewollt hat und es wird ihr auch sehr schwer gemacht, aber somit ist das Auskommen für sie und ihre Mutter gesichert. Doch je länger sie mit diesem Fall zu tun hat, umso mehr gefällt ihr die Arbeit und sie zieht die richtigen Schlüsse.
Auch Richard hat eine Vorgeschichte. Er ist den Deutschen gegenüber sehr misstrauisch, da er nicht einschätzen kann, wer ein Nazi war und wer nicht. Teilweise ist das sogar verständlich, denn niemand will etwas gewusst haben, geschweige denn dazu gehört haben. Zwangsarbeiter, die noch da sind, und Flüchtlinge haben es nicht leicht.
Bei ihren Ermittlungen haben Friederike und Richard es mit Schwarzmarkthändlern und Nazi-Seilschaften zu tun. Je näher sie der Lösung kommen, umso gefährlicher wird es für sie.
Der Autorin ist es gut gelungen, die bedrückende Atmosphäre jener Zeit einzufangen, denn die Not ist groß im Winter 1947. Auch die verschiedenen Charaktere sind sehr gut und authentisch beschrieben. Nach und nach erfährt man, welche Dämonen unserer Protagonisten umtreiben. Dafür gerät meines Erachtens der Kriminalfall ein wenig ins Hintertreffen.
Mir hat das Buch gut gefallen.

Veröffentlicht am 07.01.2018

Was soll nicht bekannt werden?

Das Mädchen am See
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Die Reporterin Kelsey Castle wurde überfallen und ihr Trauma hat sie danach zu einer Auszeit gezwungen. Nun aber will sie wieder arbeitet. Ihr Herausgeber Penn Courtney schickt sie nach Summit Lake in ...

Die Reporterin Kelsey Castle wurde überfallen und ihr Trauma hat sie danach zu einer Auszeit gezwungen. Nun aber will sie wieder arbeitet. Ihr Herausgeber Penn Courtney schickt sie nach Summit Lake in den Blue Ridge Mountains, um dort in dem Mordfall Becca Eckersley zu recherchieren. Die junge Frau wurde vor einigen Wochen brutal ermordet und die Polizei hält sich bedeckt. Kelsey muss ihrem Chef zustimmen, dass da etwas seltsam ist und versucht in Summit Lake mehr herauszufinden. Aber sie stößt nur auf eine Mauer des Schweigens.
Becca ist die Tochter eines angesehenen Anwalts. Sie hatte sich in das Ferienhaus ihrer Familie zurückgezogen, um für ihr Studium zu arbeiten. Warum wurde sie ermordet? Warum schweigen alle? Warum ist die Staatspolizei involviert und stellt Stan Furgeson von der örtlichen Polizei kalt? Kelsey ist überzeugt, dass ein Geheimnis dahinter steckt und gibt nicht auf, selbst als Madison von der Staatspolizei hinter ihr her ist. Zum Glück findet sie in dem idyllischen Touristenort dann aber doch Freunde, die sie unterstützen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Becca Eckersley und von Kelsey Castle erzählt, erst ziemlich am Ende gibt es auch noch Abschnitte, die aus Peter Ambroses und Brad Reynolds‘ Perspektive berichten.
Die Charaktere sind sehr gut und vielschichtig beschrieben. Besonders mochte ich Kelsey, die ein Verbindung von ihr zu Becca sieht. Kelsey hat Schreckliches erlebt und sie will sich davon aber nicht unterkriegen lassen. Sie ist aber auch eine gute Journalistin, die an einer Sache dran bleibt, selbst wenn es schwierig wird, wie in diesem Fall. Aber auch Rea mochte ich gerne. Das Bild von Becca verändert sich immer mehr, je mehr ich über sie erfahren habe.
Ich habe das Buch in einem Zug durchgelesen, denn ich wollte wie Kelsey wissen, was hinter der Geschichte steckt. Es war gar nicht so einfach unter den vielen Beteiligten den Mörder auszumachen, dafür gab es einfach zu viele Wendungen.
Ein spannendes Buch, das mich sehr gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 05.01.2018

Durcheinander gewirbelt

Frag den Wind, kleine Flocke!
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Die Schneeflocken sind unterwegs, um die Welt winterlich zu machen, als ein kräftiger Wind sie durcheinander wirbelt. Der Wind beruhigt sich wieder, aber eine kleine Schneeflocke ist nun ganz alleine. ...

Die Schneeflocken sind unterwegs, um die Welt winterlich zu machen, als ein kräftiger Wind sie durcheinander wirbelt. Der Wind beruhigt sich wieder, aber eine kleine Schneeflocke ist nun ganz alleine. Wo ist ihre Familie? Die kleine Schneeflocke findet das ganz gemein vom Wind. Sie fragt überall nach, wo die anderen sind, bekommt aber immer nur ein Antwort: Frag den Wind. Ob der ihr aber helfen kann, wenn sie ihn fragt?
Die Geschichte ist schön zu lesen und die Illustrationen passen gut zur Geschichte. Allerdings ist die kleine Schneeflocke dabei recht groß geraten im Vergleich zu allem anderen.
Da die Schneeflocke sich sehr schnell eine Meinung über den Wind gebildet hat, mag sie davon nicht mehr abweichen und fragt alle anderen, wie Meise, Schneemann, Eichhörnchen und so weiter, nur nicht den Wind. Erst nachdem sie Lilly getroffen hat, wagt sie das und das ist ein großes Glück für sie.
Eine nette Geschichte für die lieben Kleinen.

Veröffentlicht am 04.01.2018

Äußerlich nicht perfekt, aber clever

Harti Hoppel blickt durch
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Harti Hoppel ist ein kleines Hasenmädchen, welches klug und mutig ist, aber äußerlich nicht ganz perfekt ist. Ihre unterschiedlich langen Hinterläufe sind für sie kein Handikap. Sie kann zwar noch so toll ...

Harti Hoppel ist ein kleines Hasenmädchen, welches klug und mutig ist, aber äußerlich nicht ganz perfekt ist. Ihre unterschiedlich langen Hinterläufe sind für sie kein Handikap. Sie kann zwar noch so toll herumhoppeln, aber dafür super Haken schlagen. Da sie auch noch mitfühlend ist, hat sie eine Menge Freunde, mit denen sie im Wald die tollsten Abenteuer erlebt.
Die Geschichte ist kindgerecht geschrieben und die schönen Bilder (hätten ruhig noch mehr sein können) unterstreichen die Geschichte sehr gut. Wenn der alte Fuchs meint „Ameisenpopel noch eins!“, haben die Kinder ihren Spaß; sie mögen solche Ausdrücke natürlich.
Aber das Buch ist nicht nur unterhaltsam, es gibt auch Hinweise, wie man sich verhalten sollte. So sind Äußerlichkeiten überhaupt nicht wichtig, denn man weiß nie, was in dem anderen für Fähigkeiten stecken. Wenn man Freunde hat und zusammenhält, lässt sich manche Schwierigkeit gemeinsam meistern.
Auch Umweltprobleme, die den Tieren schaden, werden angesprochen.
Ein lehrreiches und spannendes Kinderbuch, das die Kinder gut unterhält.

Veröffentlicht am 02.01.2018

Suche in der Vergangenheit

Die Eishexe
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Fjällbacka ist in heller Aufregung als die 4-jährige Linnea Berg verschwindet. Vor vielen Jahren ist schon einmal ein kleines Mädchen verschwunden und dann tot aufgefunden worden. Zwei Jugendliche hatten ...

Fjällbacka ist in heller Aufregung als die 4-jährige Linnea Berg verschwindet. Vor vielen Jahren ist schon einmal ein kleines Mädchen verschwunden und dann tot aufgefunden worden. Zwei Jugendliche hatten die Tat gestanden, aber dann widerrufen und so ist der Fall immer noch ungeklärt. Hauptkommissar Patrik Hedström ermittelt in diesem Fall und natürlich recherchiert auch seine Frau, die Schriftstellerin Erica Falck, wieder. Sie stößt auf eine alte Geschichte über eine Hexe, welche im siebzehnten Jahrhundert hingerichtet wurde. Was hat eine alte Legende mit den Fällen der der verschwundenen Mädchen zu tun?
Obwohl dies bereits der zehnte Band der Erica Falck und Patrik Hedström-Reihe ist, war es für mich das erste Buch der Autorin. Das Buch ist problemlos zu lesen, auch wenn man die Vorgängerbände nicht kennt.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, allerdings hat mich die Geschichte nicht so ganz überzeugen können. Die verschiedenen Handlungsstränge werden erst ganz am Ende zusammengebracht und die Auflösung war für mich etwas enttäuschend.
Es gibt eine ganze Reihe von beteiligten Personen und daher brauchte es ein Weilchen, bis ich alle auseinander halten konnte. Die Charaktere sind aber gut und authentisch beschrieben.
In dem kleinen Ort kocht die Gerüchteküche. Man schiebt lieber die Schuld auf die Hexe, damit muss man den Täter nicht in den eigenen Reihe suchen. Ist es Zufall, dass eine der Jugendlichen, welche vor dreißig Jahren verdächtigt wurden, nun wieder in den Ort zurückgekehrt ist?
Eigentlich könnte jeder in Fjällbacka Täter sein, auch wenn sie auf den ersten Blick recht harmlos wirken. Die Spannung hält sich zwischendurch in Grenzen und erst am Schluss überschlagen sich die Ereignisse.
In diesem Buch wird auch die Flüchtlingsproblematik angesprochen und damit ein sehr aktuelles Thema.
Mir hat das Buch gefallen, auch wenn es Schwächen hat.