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Veröffentlicht am 19.01.2018

ein außerordentlich vielseitiger und abwechslungsreicher Bildband

1000 beste Freunde
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1000 beste Freunde ist nicht nur ein sehr umfangreicher, sondern zugleich ein ausgesprochen vielseitiger Bildband von Elias Weiss Friedman rund um den besten Freund des Menschen.
Das Buch beginnt mit einem ...

1000 beste Freunde ist nicht nur ein sehr umfangreicher, sondern zugleich ein ausgesprochen vielseitiger Bildband von Elias Weiss Friedman rund um den besten Freund des Menschen.
Das Buch beginnt mit einem äußerst aufschlussreichen Vorwort des Photographen, in dem er unter anderem erzählt, was er an Hunden so sehr mag, wie er zum Hundephotograph wurde und wie sein Blog entstand. Außerdem spricht er darin all jenen aus der Seele, die schon einmal ihr geliebtes Haustier verloren haben und – mehr oder weniger – unfreiwillig keinen Vierbeiner (mehr) zu Hause haben. Ferner gibt er seinen Lesern ein paar Tipps für das Photographieren von Hunden und einen Überblick über seine aktuelle Ausrüstung.

Der Bildband enthält unzählige, unheimlich vielfältige und bemerkenswert ausdrucksstarke Portraits unterschiedlichster Hunde. Es sind die verschiedensten Größen, Farben und Altersgruppen vertreten, von niedlichen Welpen bis zu rüstigen Senioren, reinrassige Hunde ebenso wie schöne Mischlinge, wobei die Hunde natürlich selbst innerhalb einer bestimmten Kategorie stets total verschieden sind. Es gibt Nasen in allen Farben, einschließlich hellrosa – herzallerliebst! Das zeigt deutlich, wie mannigfaltig Hunde sein können. Selbst die Vertreter der gleichen Rasse sehen nie komplett identisch aus. Die Auswahl ist so groß, dass wirklich für jeden Hundeliebhaber etwas dabei ist.

Kein Bild gleicht dem anderen, was die Zusammenstellung sehr abwechslungsreich und definitiv nie langweilig macht. Viele Hunde schauen direkt in die Kamera, andere wurden beim Spielen oder mitten in der Bewegung abgelichtet. Es gibt Einzelaufnahmen ebenso wie Gruppenbilder. Die Vierbeiner zeigen die verschiedensten Gesichtsausdrücke, von süß bis schon ein wenig gruselig. Bei manchen könnte man wiederum fast meinen, dass sie einen anlächeln.

Es gibt Aufnahmen von Hunden mit Halskrausen, Schuhen oder aberwitzigen Kostümen. Manchmal werden die Photos nach bestimmten Merkmalen sortiert, die auf den dazugehörigen Bildern im Mittelpunkt stehen, beispielsweise Augen, Ohren, bellende Hunde, Arbeitshunde, Rudel, o.Ä.. Viele Schnappschüsse wurden draußen aufgenommen – auf dem Bürgersteig, im Park, am Strand, im Wald, auf der Wiese, im Schnee, etc.. Man findet Hunde mit Knochen, die beinahe größer sind als sie selbst, und gelegentlich sind auch einmal andere Tiere dabei, z.B. Vögel und sogar Wölfe.

Es gibt niedliche, witzige und skurrile Bilder. Manche bringen einen zum Schmunzeln, andere lassen einen über die jeweiligen Herrchen oder Frauen nur den Kopf schütteln. Der aufmerksame Betrachter wird einigen Hunde an mehreren Stellen im Buch begegnen und sogar die Hunde vom Einband ausfindig machen können. Nebenbei lernt man neue Rassen kennen, von denen man bisher vielleicht noch nie etwas gehört hat.

Im Unterschied zu vielen anderen Bildbänden, sind die Portraits von Elias Weiss Friedman in unterschiedlichsten Größen abgedruckt, von einem Hund auf einer Doppelseite bis zu sechzehn Aufnahmen auf einer Seite ist alles dabei. Jeder Vierbeiner wird namentlich aufgeführt, zudem wird immer wenigstens die Rasse des abgebildeten Tieres genannt, teilweise sogar noch das Alter, was durchaus interessante Informationen sind. Bei einigen Hunden wird einem darüber hinaus ein kurzer Einblick in deren aufregende Lebensgeschichten gewährt, die mitunter sehr bewegend sind. Im Register werden hinten letztlich noch einmal alle photographierten Rassen mit den dazugehörigen Seitenzahlen aufgelistet.

1000 beste Freunde ist also ein Bildband, für den man sich wirklich Zeit nehmen muss, weil es so viel zu sehen und zu entdecken gibt. Wer den Blog des Photographen (noch) nicht kennt, bekommt direkt Lust ihn sich einmal näher anzuschauen. Der eine oder andere wird ihm daraufhin sicher auf wenigstens einem seiner Kanäle folgen.


FAZIT
1000 beste Freunde ist ein außerordentlich vielseitiger und abwechslungsreicher Bildband, der den besten Freund des Menschen aus verschiedensten Perspektiven zeigt und noch einmal verdeutlicht, dass Hunde mindestens genauso unterschiedlich sind wie ihre jeweiligen Besitzer.

Veröffentlicht am 07.01.2018

eine wahnsinnig tolle Rede von J.K. Rowling für Absolventen, die zum Nachdenken anregt und ihnen wahrlich gute Ratschläge mit auf den Weg gibt

Was wichtig ist. Vom Nutzen des Scheiterns und der Kraft der Fantasie
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Was wichtig ist beinhaltet eine wahrlich wundervolle, unheimlich bewegende Rede von J.K. Rowling, die, wie der (Unter-)Titel schon sagt, unter anderem vom Nutzen des Scheiterns und der Kraft der Phantasie ...

Was wichtig ist beinhaltet eine wahrlich wundervolle, unheimlich bewegende Rede von J.K. Rowling, die, wie der (Unter-)Titel schon sagt, unter anderem vom Nutzen des Scheiterns und der Kraft der Phantasie handelt. Man wäre nur zu gern dabei gewesen als die Autorin diese Rede hielt und bedauert ein wenig selbst keine solche Absolventenfeier mit einer so begabten Rednerin gehabt zu haben.
Die Rede ist von Beginn an humorvoll, denn mit dem „größten Gryffindor-Klassentreffen der Welt“-Vergleich zaubert sie zumindest Harry Potter Fans augenblicklich ein Lächeln aufs Gesicht, zumal es sich dabei nicht um die einzige tolle Anspielung handelt. Doch die Autorin bringt einen nicht nur zum Lachen, sondern auch zum Weinen, z.B. mit ihren wahren Worten über Armut.

Darüber hinaus ist die Rede ausgesprochen lehrreich und die wertvollen Lebensweisheiten werden einem hoffentlich noch lange im Gedächtnis bleiben. J.K. Rowling bringt beispielsweise klar zum Ausdruck, dass man irgendwann einmal alt genug sei, um sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, und seine Eltern dann nicht mehr beschuldigen könne, von ihnen in die falsche Richtung gelenkt worden zu sein. Das Scheitern gehöre einfach zum Leben dazu und sei unumgänglich, ansonsten lebe man so vorsichtig, dass man es gleich sein lassen könne.

Sie berichtet, dass sie selbst gestärkt aus den schwierigen Zeiten in ihrem Leben hervorgegangen sei, zu sich selbst gefunden und sich von da an nur noch auf das Wichtige konzentriert habe. Niemand könne sein Leben vollständig kontrollieren und es gebe noch wesentlich Wichtigeres darin als die Qualifikationen im Lebenslauf.

Sie erzählt ferner von einem ihrer ersten Jobs, was überaus interessant, gleichzeitig aber auch sehr niederschmetternd ist, wegen all der Gräueltaten, von denen sie dort erfahren hat und die einen wirklich mitnehmen. Man hat großen Respekt vor den Menschen, die bei Amnesty International arbeiten und die Hoffnung trotz allem nicht aufgeben.

Die Schriftstellerin betont, dass der Mensch sowohl zu Bösem als auch zu Gutem fähig sei und dass Mitgefühl etwas sehr Kraftvolles sein könne. Nur der Mensch könne lernen und verstehen, ohne eine Erfahrung selbst gemacht zu haben, indem er sich in andere hineinversetze. Deshalb solle man seine Privilegien nutzen, um anderen zu helfen, und sich glücklich schätzen, wenn man in einem demokratischen Rechtsstaat lebe.

Neben der inhaltlich außerordentlich gelungenen Rede, kann das Buch außerdem mit einer wundervollen Aufmachung punkten. Der Text beschränkt sich auf nur jede zweite Seite, wohingegen die andere Hälfte jeder Doppelseite eine passende Illustration oder ein in Szene gesetztes Zitat aus ihrer Rede enthält. Die knapp 70 Seiten sind daher schnell gelesen.

Das Büchlein ist sicherlich nicht sonderlich günstig und am Ende muss jeder selbst entscheiden, ob es einem das wert ist, doch schon allein für die großartige Rede lohnt es sich einen Blick zu riskieren. Auf jeden Fall bekommt man Lust darauf sich die Rede noch einmal im Original anzuhören, obschon man den Inhalt nun bereits kennt. Aber nicht jeder spricht ja gut genug Englisch, um auf eine Übersetzung gänzlich verzichten zu können.

Vor dem Kauf sollte man allerdings unbedingt beachten, dass es sich hierbei wirklich „lediglich“ um eine Rede handelt, die die Autorin im Jahr 2008 an der Harvard Universität in den USA vor den Absolventen hielt, um Enttäuschungen zu vermeiden und keine falschen Erwartungen zu hegen. Was wichtig ist ist nämlich definitiv kein neuer Roman oder Ähnliches.


FAZIT
Was wichtig ist beinhaltet eine wahnsinnig tolle Rede von J.K. Rowling für Absolventen, die zum Nachdenken anregt und ihnen wahrlich gute Ratschläge mit auf den Weg gibt. Ein noch besseres, passenderes Geschenk für Abiturienten oder Uni-Absolventen wird sich kaum finden lassen.

Veröffentlicht am 07.01.2018

ein gelungenes Hörbuch für die (Vor-)Weihnachtszeit, das man, entsprechend des Titels, sicher alle Jahre wieder hervorholen und sich anhören wird

Alle Jahre wieder!? Weihnachten bei Familie Thalbach.
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Alle Jahre wieder!? Weihnachten bei Familie Thalbach ist ein wirklich schönes – wie der Titel schon sagt – weihnachtliches Hörbuch, das wunderbar zur Jahreszeit passt. Es umfasst zwei CDs, die insgesamt ...

Alle Jahre wieder!? Weihnachten bei Familie Thalbach ist ein wirklich schönes – wie der Titel schon sagt – weihnachtliches Hörbuch, das wunderbar zur Jahreszeit passt. Es umfasst zwei CDs, die insgesamt 2 Stunden und 22 Minuten lang sind, und liefert im Inlay ein paar sehr kurze, jedoch nicht minder interessante, ergänzende Informationen zu den drei Sprecherinnen sowie teilweise auch zu den einzelnen Gedichten bzw. Geschichten.
Das Hörbuch beginnt mit einer tollen Interpretation von Nussknacker und Mausekönig von E.T.A. Hoffmann, einem wunderbaren Klassiker, den wahrscheinlich jeder aus seiner eigenen Kindheit kennt und den man alle paar Jahre wieder gerne hört, sieht oder liest, um die Erinnerungen etwas aufzufrischen. Die drei Thalbach-Frauen, die man bei genauem Hinhören tatsächlich recht gut unterscheiden kann, lesen die Geschichte ganz wunderbar mit verteilten Rollen, wobei Katharina Thalbach als Erzählerin besonders positiv hervorsticht, vor allem, wenn es darum geht Geräusche nachzuahmen, sodass es großen Spaß macht den drei Damen zuzuhören.

Es folgt eine von Anna Thalbach vorgetragene Kurzfassung der biblischen Weihnachtsgeschichte – auf Berlinerisch. Idee und Umsetzung sind sehr amüsant, zumindest wenn man den Berliner Dialekt mag.

Der letzte Titel auf der ersten CD ist Der Weihnachtsabend des Kellners, ein kurzes Gedicht von Erich Kästner, vorgetragen von Nellie Thalbach. Es ist interessant und bietet vor allem Abwechslung. Wann hat man schon zuletzt ein einzelnes Gedicht gelesen oder gehört? Bei den meisten dürfte das sicher schon etwas länger her sein.

Die zweite CD beginnt mit einer sehr schönen, in Berlin angesiedelten Weihnachtserzählung mit dem Titel Die Flucht nach Ägypten von Wolfdietrich Schnurre aus dem Jahre 1958, wundervoll vorgelesen von Katharina Thalbach. Es handelt sich dabei vermutlich um eine eher unbekannte Geschichte, was sie aber nur umso fesselnder macht, da man sie vielleicht zum allerersten Mal hört. Sie spielt auf einem Berliner Weihnachtsmarkt und dreht sich um eine Gruppe von Schaustellern auf einem solchen, wodurch sie einen aufschlussreichen Einblick in deren Alltag gewährt. Darüber hinaus passt sie perfekt zur (Vor-)Weihnachtszeit und macht Lust darauf selbst möglichst bald wieder auf einen Weihnachtsmarkt zu gehen.

Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern von Hans Christian Andersen, das als nächstes von Nellie Thalbach vorgetragen wird, ist hingegen eine etwas bekanntere Geschichte. Sie ist recht kurz und ziemlich traurig, wenngleich nicht völlig ohne Hoffnung. Es ist der einzige etwas längere Text, den die Enkelin allein präsentiert, doch sie macht das ebenfalls ganz gut, obschon ihre Stimme bei Weitem (noch) nicht so markant ist wie die der beiden älteren Generationen.

Den gelungenen Abschluss des Hörerlebnisses bildet ein Briefwechsel, der 1897 erstmals in der Zeitung The New York Sun erschien und dem einen oder anderen womöglich schon aus der großartigen Briefsammlung Letters of Note bekannt ist. Die Frage, auf die man hier eine Antwort geliefert bekommt, nämlich ob es den Weihnachtsmann wirklich gibt, wird wohl jeden schon einmal beschäftigt haben, selbst wenn das vielleicht schon etwas länger zurückliegen mag. Außerdem macht er wieder einmal deutlich, dass man Kindern auf keinen Fall das Träumen verbieten sollte.

Damit endet, wie gesagt, das empfehlenswerte Hörbuch, macht aber definitiv Lust auf mehr. Praktischerweise gibt es mittlerweile auch einen zweiten Teil, sogar mit männlicher (und tierischer) Unterstützung. Dieser umfasst allerdings nur noch eine CD und ist somit leider nur halb so lang, doch bestimmt trotzdem einen Blick bzw. einen Moment Gehör wert.


FAZIT
Alle Jahre wieder!? Weihnachten bei Familie Thalbach ist ein gelungenes Hörbuch für die (Vor-)Weihnachtszeit, das man, entsprechend des Titels, sicher alle Jahre wieder hervorholen und sich anhören wird.

Veröffentlicht am 07.01.2018

Schnappschüsse ist ein wundervoller Bildband für alle, die Hunde lieben!

Schnappschüsse
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Mit Schnappschüsse hat Photograph Christian Vieler eine wahrlich herrliche Photostrecke veröffentlicht, die man kaum treffender beschreiben könnte als er selbst: „Doping fürs Herz“. Es macht unheimlich ...

Mit Schnappschüsse hat Photograph Christian Vieler eine wahrlich herrliche Photostrecke veröffentlicht, die man kaum treffender beschreiben könnte als er selbst: „Doping fürs Herz“. Es macht unheimlich Freude die zahlreichen Bilder anzusehen und die verschiedenen Ausdrücke der unterschiedlichen Hunde zu betrachten, die mannigfaltige Emotionen widerspiegeln. Vor allem die Augen bzw. der Blick eines jeden Hundes ist dabei stets besonders ausdrucksstark.

Das Buch beginnt mit einer sehr schönen Einleitung, in der der Photograph unter anderem erzählt, wie diese außergewöhnliche Photoreihe überhaupt entstanden ist. Außerdem macht er auf den Unterschied zwischen Menschen aufmerksam, die selbst einen Hund halten und solchen, bei denen das eben nicht der Fall ist. Hundebesitzer werden die gezeigten Schnappschüsse trotz der weit aufgerissenen Mäuler und der zur Schau gestellten Zähne zum Beispiel niemals als hässlich – gut, hier gibt es vielleicht ein oder zwei Ausnahmen – oder gar bedrohlich empfinden, sondern sich daran erfreuen diese besonderen Momentaufnahmen betrachten zu können. Die Portraits sind zum Teil süß, zum Teil unheimlich witzig – als Hundefreund geht einem da sofort das Herz auf.

Die Photos sind alle durch schlichte, einfarbige Hintergründe gekennzeichnet, sodass der Fokus ganz und gar auf den jeweiligen Hunden liegt. In der Regel findet man mindestens zwei Bilder jedes Hundes vor und obwohl es sich um denselben Hund handelt, sind meistens dennoch völlig verschiedene, zumeist gestochen scharfe Aufnahmen entstanden. Unter den einzelnen Hunden sind viele unterschiedliche Rassen, Farben und Größen vertreten, wodurch wirklich für jeden etwas dabei sein dürfte. Es gibt nur zwei oder drei Hunde, deren Bilder man vielleicht nicht als schön bezeichnen würde, aber das ist vermutlich eine Frage des ganz persönlichen Geschmacks.

Die Schnappschüsse zeigen Hunde in exakt dem Moment, in dem ein Leckerli durch die Luft auf sie zu fliegt oder sie dieses gerade voller Stolz gefangen – oder enttäuschenderweise gerade knapp verpasst – haben. Entstanden sind somit einzigartige Bilder der beliebten Vierbeiner, wie man sie so nur selten zu Gesicht bekommt, weil solche Augenblicke oft viel zu schnell vorüber sind, als dass man sie mit bloßem Auge erfassen könnte.

Am Ende folgt eine Auflistung aller Hunde mit Namen, einschließlich der Hündin des Photographen, jedoch leider ohne Nennung der jeweiligen Rasse, obwohl das noch eine interessante Information gewesen wäre, da diese nicht bei allen gleich auf den ersten Blick zu erkennen ist. Zum Abschluss folgt dann noch ein tolles Portrait des Photographen mit seiner Hündin Lotte, der er diesen Bildband sogar gewidmet hat.


FAZIT
Schnappschüsse ist ein wundervoller Bildband für alle, die Hunde lieben!

Veröffentlicht am 07.01.2018

eine wunderbare Manga-Adaption der bekannten und erfolgreichen BBC-Serie

Sherlock 1
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Sherlock – Ein Fall von Pink ist ein gelungener Manga für alle Fans der erfolgreichen gleichnamigen BBC-Serie und solche, die es noch werden wollen.
Die Handlung entspricht der ersten Episode der ersten ...

Sherlock – Ein Fall von Pink ist ein gelungener Manga für alle Fans der erfolgreichen gleichnamigen BBC-Serie und solche, die es noch werden wollen.
Die Handlung entspricht der ersten Episode der ersten Staffel der Serie, weshalb es grundsätzlich besser ist, wenn die Erinnerungen an diese nicht mehr allzu frisch sind, sofern man sie überhaupt schon einmal gesehen hat. Das macht die Geschichte fesselnder und man wird von der Lösung des Falls erneut überrascht. Aber nicht nur die Handlung basiert auf der Serienvorlage, auch die Charaktere sind optisch größtenteils stark an die entsprechenden Schauspieler angelehnt.

Es ist überaus interessant zu erfahren, wie Sherlock Holmes und John Watson, deren Namen beinahe immer in einem Atemzug genannt werden, sich kennenlernen und schließlich von Mitbewohnern zu Freunden werden, wobei die Entwicklung dieser Beziehung im ersten Band natürlich erst ihren Anfang nimmt. Die zwei haben sich eindeutig gesucht und gefunden, was sie zu einem tollen Team macht. Ihrem Zusammenspiel sind viele Szenen zu verdanken, die einen zum Schmunzeln bringen, beispielsweise wenn die beiden für ein Pärchen gehalten werden, was vor allem Watson gar nicht gefällt.

Es ist schön zu sehen, wie Watson durch die Bekanntschaft und Arbeit mit Sherlock wieder aufblüht und einen neuen Sinn in seinem Leben sieht, nachdem er zu Beginn sehr niedergeschlagen und antriebslos wirkt. Obwohl er Sherlock erst seit wenigen Tagen kennt, verhält er sich im gegenüber außerdem loyal, was Watson sehr sympathisch macht.

Sherlock ist im Gegensatz dazu zwar nicht gerade die Liebenswürdigkeit in Person, man kann jedoch auch nicht behaupten ihn nicht leiden zu können, obschon er sich anderen intellektuell überlegen fühlt und sie mitunter frei heraus als dumm bezeichnet. Die traurige Wahrheit ist, dass er im Grunde Recht hat: Im Vergleich zu ihm sind die meisten Leute alles andere als intelligent. Sein Bruder Mycroft dürfte eine der wenigen Ausnahmen darstellen.

Bedauerlicherweise stehen einige Polizisten Sherlock aufgrund seines Verhaltens sehr feindselig gegenüber und erwarten, dass er eines Tages aus Langeweile selbst zum Täter wird. Als Leser kann man sich allerdings des Verdachts nicht erwehren, dass sie eigentlich nur sauer sind, weil sie ihre Schwächen und moralischen Ausrutscher nicht vor Sherlock verbergen können, da er cleverer ist als sie.

Der Fall bzw. die Reihe von Todesfällen entpuppt sich als ziemlich kniffelig, sodass es kein Wunder ist, dass Detective Inspector Lestrade sich schließlich gezwungen sieht Sherlocks Rat einzuholen, als irgendwann tatsächlich einige Hinweise eher für Morde als für Suizide sprechen. Dabei ist es immer wieder interessant Sherlocks immenses Talent zur Deduktion zu erleben, wie schnell er in der Regel ganz konkrete Schlüsse ziehen kann, die erheblich zur Lösung des Falls beitragen, und wie wenig Informationen er dafür benötigt.

Die Auflösung ist ebenfalls sehr gut gelungen und bringt durchaus einige unerwartete Überraschungen mit sich. Am Ende werden darüber hinaus schon erste, spannende Andeutungen hinsichtlich späterer Entwicklungen und bezüglich einer ganz bestimmten Figur, die noch von großer Bedeutung sein wird, gemacht. Dadurch hat man gleich Lust die weiteren Bände zu lesen, von denen es hoffentlich mehr als nur zwei geben wird.

Der schöne Zeichenstil von Mangaka Jay passt wunderbar zur Geschichte und ist darüber hinaus nicht nur angenehm anzusehen, sondern auch ausgesprochen detailreich.


FAZIT
Sherlock – Ein Fall von Pink ist eine wunderbare Manga-Adaption der bekannten und erfolgreichen BBC-Serie. Sie eignet sich sowohl für Fans der Serie als auch für solche, die es erst noch werden wollen.