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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.03.2018

Grandiose Fortsetzung! Absolut lesenswert und atemberaubend!

Scythe – Der Zorn der Gerechten
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Ich befürchte es ist kaum möglich eine ausführliche Rezension über dieses Buch zu schreiben, ohne zu viel über den Inhalt zu verraten.
Da ich aber niemandem die Spannung verderben möchte und es dem Buch ...

Ich befürchte es ist kaum möglich eine ausführliche Rezension über dieses Buch zu schreiben, ohne zu viel über den Inhalt zu verraten.
Da ich aber niemandem die Spannung verderben möchte und es dem Buch gegenüber auch nicht fair wäre, die Leser zu spoilern, werde ich mich also im Folgenden bemühen nichts zu verraten und bitte um Entschuldigung falls die Rezension eher oberflächlich erscheint.

Wichtig vorab zu wissen ist, dass es sich bei „Der Zorn der Gerechten“ um den zweiten Teil der Scythe Trilogie von Neal Shusterman handelt.
Allen interessierten Neu-Lesern sei dringend geraten, mit Band 1 „Die Hüter des Todes“ zu beginnen.
Viele Charaktere sind schon seit Band 1 bekannt und werden nun weiter vertieft. Und auch wichtige Handlungsstränge haben bereits im Vorgängerband ihren Anfang genommen.

Der Hype um Scythe war bei Band 1 gefühlt größer; Band 2 ist aber mindestens genauso gut, wenn nicht sogar noch eine Ecke besser.
Der Autor schafft ein dichtes Geflecht aus Intrigen und verbindet dies mit einer faszinierenden und detaillierten, futuristischen Welt und spannenden Charakteren.
Diese machen im Verlauf der Geschichte eine realistische Wandlung durch und entwickeln interessante Eigenheiten.

Der Mix aus futuristischer Welt, politischen Intrigen und einem Hauch Liebe führt zu unerwarteten Wendungen und dramatischen Entwicklungen über das gesamte buch hinweg.
Die Erzählperspektive wechselt zwischen verschiedenen Figuren, ist aber jederzeit gut zu verfolgen und bietet viele Details, die man wahrscheinlich bei einem einzelnen Erzähler so nicht gehabt hätte.
Der Schreibstil ist flüssig und lässt sich so gut lesen, dass man kaum bemerkt, wie man durch die Seiten fliegt.

Der zweite Teil macht seinem Vorgänger alle Ehre.
Ich bin wieder restlos begeistert und kann die Bücher beide nur wärmstens empfehlen.
Die Protagonisten sind diesmal etwas erwachsener und greifen aktiver ins Geschehen ein. Außerdem gewinnt Shustermans Welt noch viel mehr an Tiefe.
Ich kann Teil 3 kaum erwarten!

Veröffentlicht am 09.03.2018

Die Welt braucht einen Tod mit Gefühl

Scythe – Die Hüter des Todes
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"Scythe - Die Hüter des Todes" hat eine Welle der Begeisterung bei seiner Veröffentlichung auf Deutsch ausgelöst.
Um dem Buch eine faire Chance, ohne Einfluss durch den Hype zu geben, habe ich es nun erst ...

"Scythe - Die Hüter des Todes" hat eine Welle der Begeisterung bei seiner Veröffentlichung auf Deutsch ausgelöst.
Um dem Buch eine faire Chance, ohne Einfluss durch den Hype zu geben, habe ich es nun erst einige Monate nach Veröffentlichung gelesen.
Und ich muss sagen: Es wurde zu Recht gehypt!

Das Buch stütz sich auf die beiden Protagonisten Citra und Rowan. Sie treten beim gleichen Meister die Ausbildung zur Scythe an und ein tragische Schicksal erwartet sie.
Wer aus diesem Grund eine mega romantische und dramatische Liebesgeschichte erwartet, der wird enttäuscht.
Die Beziehung der beiden entwickelt sich langsam und ganz leise. Sie tritt kaum zu Tage und ist eher etwas, das jeder für sich ausmacht.
Aber genau das hat mir gut gefallen!
Sowohl die Protagonisten, wie auch der Leser verlieren nie die Zukunft als Scythe aus den Augen. Und genau wie jeder auf seine Art mit dem Tod umgehen muss, müssen auch diese beiden jeder für sich mit ihren Gefühlen und deren Konsequenzen klar kommen.

Genauso leise, wie sich Citras und Rowans Beziehung entwickelt, entwickelt sich auch die Handlung des Buches.
Zwar gibt es dramatische und auch brutale Momente, in denen ich den Atem angehalten habe. Aber der Autor fokussiert sich mehr auf die Ausarbeitung und Erklärung seiner Welt, die sowohl utopische wie auch dystopische Züge aufweist. Wir erfahren wie die Gesellschaft und das Scythetum funktionieren, verfolgen die Ausbildung der beiden Protagonisten und erfahren aus Tagebucheinträgen die Gedanken und Ziele der beiden gegensätzlichen Parteien, die sich Citra und Rowan zu nutze machen wollen.
Der große Knall als Showeffekt wäre hier völlig fehl am Platz.

Der Schreibstil ist absolut fantastisch, flüssig lesbar und ließ mich durch die Seiten fliegen.
Die Welt von Scythe ist faszinierend und ich erkenne Dinge, die uns möglicherweise auch erwarten könnten.
Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und jederzeit realistisch.

Mit Teil 1 habe ich mir Zeit gelassen und wurde absolut belohnt. In wenigen Tagen erscheint die Fortsetzung und ich weiß jetzt schon, dass ich dann nicht so lange warten kann und das Buch unbedingt lesen muss :)

Veröffentlicht am 20.02.2018

Todgeglaubte Zaubern besser…

Der Nekromant - Totenkult
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Nach langem Warten gibt es nun endlich den zweiten Teil der Nekromanten-Reihe von M.R. Forbes auch auf Deutsch.

Nachdem ich im letzten Jahr schon von der Mischung aus Urban-Fantasy, Horror und schwarzem ...

Nach langem Warten gibt es nun endlich den zweiten Teil der Nekromanten-Reihe von M.R. Forbes auch auf Deutsch.

Nachdem ich im letzten Jahr schon von der Mischung aus Urban-Fantasy, Horror und schwarzem Humor des ersten Teils begeistert war, habe ich natürlich nicht gezögert nun auch Band 2 zu lesen.
Hauptfigur ist weiterhin der todkranke Nekromant Conor Night, der versucht sich möglichst unauffällig als Söldner durch eine Welt voller Magie und Intrigen zu schlagen. Doch wer Band 1 kennt, der weiß dass Conor nicht lange unter dem Radar bleiben wird.

Die deutsche Übersetzung, bzw. das Lektorat hat diesmal leider einige Schwächen. Teilweise sind Wörter (wir, wie, die, usw.) vertauscht, und manchmal fehlen sie komplett.
Aber die schrulligen Charaktere und ihre gepfefferten Dialoge sind einfach zu gut um wahr zu sein. Und somit war mein Lesevergnügen kaum getrübt.
Die Welt von M.R. Forbes ist detailreich, die Schauplätze und Figuren werden gut beschrieben und die Handlung lässt sich zu Beginn zwar wieder Zeit, bevor es dann zum großen Finale kommt, trotzdem war sie für mich aber durchweg interessant. Denn man erfährt immer mehr über Conor, seine Kameraden und seine Gegner.
Wie immer erfahren wir natürlich nicht alles. Die Reihe soll ja spannend bleiben.

Auf Teil 3 müssen wir leider wieder bis 2019 warten.
Wer die Reihe noch nicht kennt, hat also genügend Zeit bei Teil 1 zu beginnen.
Man könnte Totenkult aber durchaus auch ohne Vorwissen lesen. Um Details und Seitenhiebe besser zu verstehen, schadet es aber nicht sich die Zeit zu nehmen.
Totenkult kann ich auf jeden Fall empfehlen!

Veröffentlicht am 08.01.2018

Die geheime Welt hinter der silbernen Tür

Das Spielhaus
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Das Spielhaus - ein Buch, drei Geschichten, drei Protagonisten, oder doch nicht?

Das Spielhaus von Claire North enthält drei Novellen, oder Kurzromane, die sowohl unabhängig voneinander, wie auch zusammenhängend ...

Das Spielhaus - ein Buch, drei Geschichten, drei Protagonisten, oder doch nicht?

Das Spielhaus von Claire North enthält drei Novellen, oder Kurzromane, die sowohl unabhängig voneinander, wie auch zusammenhängend gelesen werden können.
Der Sprachstil passt sich in jeder Novelle der Handlung an. Somit erlebt man mehrere Spielarten, von einer etwas komplizierten, historischen Ausdrucksweise, bis zum heutigen modernen Sprachstil.
Dadurch und durch die komplexen Handlungsstränge, ist „Das Spielhaus“ kein Buch, das man „mal eben“ lesen kann. Man muss sich schon auf das Buch konzentrieren um den Handlungen vollständig folgen zu könnten.
Und trotzdem bleiben die Charaktere und ihre Aktionen manchmal bis zur letzten Seite ein Rätsel.

Die Autorin verbindet Elemente aus Thriller, historischem Roman, etwas Fantasy und Krimi zu einer fesselnden Mischung und würzt das ganze mit anschaulich beschrieben Handlungsorten und sehr unterschiedlichen und spannenden Figuren.
Die Idee hinter den drei Novellen ist ungewöhnlich und absolut faszinierend umgesetzt.

Die drei Novellen sind Ende 2016 bereits einzeln als Ebooks und Hörbücher erschienen.
Liest man eine Novelle, wird man von einer faszinierenden und spannende Geschichte gefesselt.
Liest man alle drei, tut sich eine einzigartige, verwirrende und berauschende Welt vor einem auf und entführt den Leser geradewegs in die Oberen Gemächer des Spielhauses.

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Veröffentlicht am 15.11.2017

Wohlüberlegte Einführung in das Reich der Esche

Ein Reif von Eisen
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„Die Königschroniken - ein Reif von Eisen“ ist die Eröffnung einer neuen Fantasy-Reihe, die keinen Wert auf bombastische Schlachten und gewaltige Heere legt.
Sondern sie erzählt vom harten Alltag eines ...

„Die Königschroniken - ein Reif von Eisen“ ist die Eröffnung einer neuen Fantasy-Reihe, die keinen Wert auf bombastische Schlachten und gewaltige Heere legt.
Sondern sie erzählt vom harten Alltag eines Kriegsheeres, dem Schicksal einer Gefangenen in einer magischen Welt, die ebenso faszinierend wie grausam ist und von einer dunkeln Bedrohung, die niemand beim Namen zu nennen weiß.

Der Autor versteht es dabei die sehr verschiedenen Schauplätze seiner Geschichte anschaulich und detailreich zu beschreiben. Diese zeigt er durch die Augen von vier verschiedenen Erzählern und schafft es trotz der verschiedenen subjektiven Wahrnehmungen für den Leser ein stimmiges Bild zu zeichnen.

Besonders gut gefallen hat mir, dass gleich mehrere weibliche Protagonisten im Fokus stehen, die nicht direkt in eine verzweifelte Romanze gestürzt werden.
Das Buch ist eher eine Art Einführung – ein langsamer Aufbau der Welt und der Charaktere – zur Vorbereitung von etwas Größerem.
Was das genau ist bleibt aber noch abzuwarten. Denn wie von einem ersten Teil zu erwarten, werden die großen Fragen kaum jetzt schon beantwortet.

Der Sprachstil passt zur Geschichte in einem mittelalterlichen Setting. Er ist nicht verschachtelt oder hochgestochen aber er erfordert, dass der Leser mitdenkt.
Trotzdem lässt sich das Buch flüssig lesen. Man braucht halt nur so seine Zeit, wenn man alles erfassen will.
Als Unterstützung bekommt der Leser eine Landkarte im Buchumschlag, eine Karte mit zwei Stammbäumen, auf der die Verwandtschaften der einzelnen Figuren dargestellt sind und einen Glossar aller handelnden Personen am Ende des Buches.

Der Spannungsbogen des Buches ziel eher auf eine unterschwellige Bedrohung und heimliche Intrigen ab.
Und dass das Buch mit einem deftigen Cliffhanger endet, mag bei einigen Lesern das Gefühl hinterlassen, dass dem Buch womöglich die rechte Spannung fehlt.
Für mich waren aber vor allem die vielen kleinen und versteckten Dinge spannend. Die Entwicklung der Figuren, die Handlungsstränge, die sich langsam herausgearbeitet haben und die Details, die Stephan M. Rother in seine Welt einarbeitet.

Ich werde der Reihe sicherlich treu bleiben und bin schon sehr gespannt auf „Ein Reif von Bronze“.