Kleiner Streuner - große Liebe
Klappentext:
Vier Pfoten verändern dein Leben…
Pünktlich zum ersten Schnee bekommt der kleine Streuner ein warmes Zuhause und einen Namen. „Socke“ gefällt ihm ganz wunderbar. Es passt zu seinem weißen Pfötchen. Er wohnt jetzt bei Andre` und darf jeden Tag mit ihm zur Arbeit fahren und dort Eva sehen. Sie ist nun Sockes neues Frauchen. Warum sie allerdings nicht auch bei ihm und Andre´ einzieht, versteht Socke nicht ganz, aber das scheint so eine Menschending zu sein. Das will Socke unbedingt lösen – besten noch vor Weihnachten.
Meine Meinung:
Seit ich ein kleines Kind bin lese ich in der Weihnachtszeit gerne Bücher in denen der Weihnachtsmann und seine Helfer, die Elfen, eine große Rolle spielen. Sie sind es, die mich in einer oft stressigen Adventszeit, auf das kommende Weihnachtsfest einstimmen und weihnachtliches Flair verbreiten. Auch ihr neustes Werk „Kleiner Streuner – große Liebe“ versprüht weihnachtlichen Charme, gut eingepackt in eine Liebesgeschichte die nicht nur dahin plätschert, sondern auch in die Tiefe geht.
Petra Schier Schreibstil ist locker, flockig und die Geschichte fesselt mich von der ersten Minute an. Das Cover passt unglaublich gut zu der Geschichte und zieht mich sofort in den Bann. Der kleine süsse Hund im Vordergrund zieht mich magisch an, er guckt so treuverliebt und am liebsten würde man ihn gleich adoptieren. Im Hintergrund die Winterlandschaft, die leuchtenden Fenster und der geschmückte Tannenbaum - man sieht sofort das der Roman in der Weihnachtszeit spielt.
Das Buch beginnt schon einmal richtig gut, mit einem Mädelsabend !!! Es geht feucht fröhlich zu und endet mit einer E-Mail an Santa bei dem sich Eva „Mr. Right“ zum Weihnachtsfest wünscht. Die Vorstellung wie die Ladys am PC hocken und an Santa schreiben, bringt mich noch jetzt zum Schmunzeln. Santa hingegen ist weniger zum Schmunzeln zumute, denn die Zeit drängt und wenn er Evas Wunsch erfüllen möchte, muss er sich mächtig ins Zeug legen. Santa und seine Elfen sind fleißig, aber um Eva helfen zu können braucht er weitere Hilfe. Er sorgt dafür das Eva einen kleinen streunenden Hund findet und nun kann die Mission „Weihnachtswunsch“ starten. Ein kleiner süßer Hund, bei dem nicht nur Eva schwach wird, sondern auch ich. Es ist einfach nur schön wenn man so liest wie sich Santa und die Elfen ins Zeug legen und alles ist so schön beschrieben das ich mir die Weihnachtswerkstatt mit den wuseligen Elfen und Santa richtig gut vorstellen kann. Auch Santas Frau habe ich vor Augen.
Die Charaktere finde ich (fast) durchgehend sympathisch. Sie haben alle Ecken und Kanten was dazu führt das man sich gut mit ihnen identifizieren kann. Eva ist eine junge Frau, die sich nichts sehnlichster wünscht wie Mr. Right zu finden, sich jedoch selbst dabei im Wege steht weil sie Angst hat verletzt zu werden. Ihre letzte Beziehung oder Affäre hat sie aus diesem Grund beendet. Sie flüchtet vor ihren eigenen Gefühlen und lässt einen verletzten Andre zurück. Um alles zu verdauen legt sie ein Jahr im Ausland ein und als sie ein Jahr später wieder zurück kommt, denkt sie alles ist wieder gut. Allerdings merkt sie recht schnell das die alten Gefühle wieder an die Oberfläche kommen und das passt ihr so gar nicht in den Kram. ...... Auf der anderen Seite Andre, der damals total von Eva überrumpelt wurde. Er hat Eva nie vergessen und noch heute versteht er nicht was damals schief gelaufen ist. Es liegt eine Spannung in der Luft und die Schlagabtausche die, die die beiden sich liefern ist einfach göttlich. Ist Andre Mr. Right für Eva oder ist es vielleicht doch eher Jochen der Wunschkandidat ihrer Eltern?
Eine sehr bewegende Liebesgeschichte bei der ein kleiner Vierbeiner eine große Rolle spielt und bei der erst die Vergangenheit aufgearbeitet werden muss. So nach und nach erfährt man mehr aus dem Leben von Eva und Andre. Gerade bei Eva spielt die Vergangenheit eine große Rolle, die Eltern die nie Zeit für sie hatten und denen Geld wichtiger wie das einzige Kind ist. Wird der kleine Streuner, der von Eva und Andre auf den Namen „Socke“ getauft wurde, den beiden helfen können??
Ich bin in die Geschichte eingetaucht und konnte mich kaum noch von dem Buch trennen. Eine moderne Weihnachtsgeschichte mit Tiefgang und tollen Schlagabtauschen die einen zum Schmunzeln bringen. Dazu weihnachtliches Flair verbreiten, aber auch eine Geschichte die zum Nachdenken anregt. Erwähnen muss ich natürlich auch noch den Obdachlosen Walter, täglicher Gast auf der Sozialstation und ein richtiges Unikat. Ich mochte ihn von der ersten Minute an, er kannte Eva und Andre fast besser wie sie sich selbst und seine Sprüche, die er immer so trocken raus haute, waren einfach grandios.
Im letzten Jahr habe ich mein erstes Weihnachtsbuch von Petra Schier gelesen und ich fand es ganz toll das die Charaktere von damals auch in diesem Buch wieder erwähnt wurden. Ich mag das einfach, sie spielen keine große Rolle aber man erfährt was aus ihnen geworden ist und man fühlt sich dadurch schon wieder ein bisschen heimischer. Es ist als würde man Weihnachten mit der Buchfamilie lesen.
Fazit:
Ich habe in diesem Jahr schon einige Weihnachtsgeschichten gelesen, aber „Kleiner Streuner, große Liebe“ ist definitiv eines der Besten gewesen. Von mir gibt’s für diese humorvolle, witzige, aber auch tiefgründige Geschichte eine absolute vorweihnachtliche Leseempfehlung und fünf Sterne. Für mich hat alles gepasst und ich freue mich schon auf die nächste Weihnachtsgeschichte von Petra Schier.