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Veröffentlicht am 08.01.2018

Die rebellische Fanny

Im Feuer der Freiheit
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Bele Freudenberg ( Feuer der Freiheit)

Meine Meinung :
Zur Autorin:
Bele Freudenberg hat mit ihrem Debütroman, einen Historischen Liebesroman vor großem Historischen Hintergrund geschrieben. Die Bestbesetzung ...

Bele Freudenberg ( Feuer der Freiheit)

Meine Meinung :
Zur Autorin:
Bele Freudenberg hat mit ihrem Debütroman, einen Historischen Liebesroman vor großem Historischen Hintergrund geschrieben. Die Bestbesetzung Hamburgs 1813 durch die Franzosen, mit all den widrigen Umständen, die Hoffnung das die Dänen ihnen zur Hilfe eilen und dann die Befreiung durch die Russen.
Der Sprach und Schreibstil sind recht flüssig und auch gut lesbar, die historische Begriffe sind korrekt wiedergegeben und auch die französischen Spracheinflüsse und das typische norddeutsche Dialekt. Der Plot ist gut aufgebaut fiktives ist mit wahren historischen Hintergrund gut verwoben, das logische Handeln von Fanny war irgendwie nicht Zeitgemäß, es wirkte für ihren Stand etwas übertrieben. Der Spanngasaufbau war am Anfang etwas zäh und steigerte sich erst zum Ende hin.
Die einzelnen Charaktere sind gut herausgearbeitet, besonders die hitzköpfige Fanny, die am liebsten mit dem Kopf durch die Wand gehen würde und überhaupt nicht in das damalige Frauenbild passt, sie wirkt sehr rebellisch. Ihre Freundin Caro dagegen ist das genaue Gegenteil .
Sehr bereichernd fand ich den kleinen quirligen und gewitzten Jakob. Georg Aversloh ist ein Attraktiver und ernster Mann mit einem dunklen Geheimnis der oft sehr mystisch wirkte. All den Figuren hat sie leben eingehaucht. Die Historische Authentizität Hamburgs um 1813 ist sehr real und glaubhaft beschrieben, eine Stadt die von den Franzosen besetzt ist, eine Bevölkerung die in Angst und Schrecken lebt durch die Soldaten. Auch die Rolle der Frau zur damaligen Zeit ist gut wiedergegeben.

Zum Inhalt:
Fanny hat ihre Eltern verloren und wird von ihrem Onkel einem reichen Hamburger Kaufmann großgezogen, mit Unterstützung durch die englische Gouvernante. Fanny ist eine liebenswerte Person, aber auch ein Wirbelwind, sie interessiert sich für Frauenrechte. Eine junge Frau, die sich nicht in das enge Frauenbild der damaligen Zeit rein pressen lassen will.Sie will beweisen das sie als Frau auch etwas Leisten kann, anstatt nur Handarbeit. Ihre Freundin Caro, ist das genaue gegen teil, die sich durch Fanny in manches Abenteuer reißen lässt, das nicht immer gut ausgeht, und sie in Gefahr bringt. Mit an ihrer Seite der kleine Gassenjunge Jakob, der über alles Bescheid zu wissen scheint. Als ihr Onkel stirbt, scheint es ihr Ende mit dem sorglosen Leben, ausgerechnet den Attraktiven Gutsbesitzer und aus der Armee ausgeschiedenen Georg Aversloh als Vormund vor die Nase gesetzt. Der sie schon aus manchen Schlamassel gerettet hat. Ausgerechnet diesem Mann umgibt ein sehr dunkles und mysteriöses Geheimnis. Dies möchte Fanny unbedingt aufdecken, und bringt sich, die anderen und ihn dabei in Gefahr. Ihre Beziehung gleicht wie Katz und Hund, er hält sie für naiv und rebellisch, sie um lauert ihn wegen dem Geheimnis das ihn umgibt. Wie heißt es so schön, was sich liebt das neckt sich. All das passiert in der Stadt Hamburg, einer Welt die in einem großen politischen Umbruch ist, sie sind von den Franzosen besetzt, fühlen sich gegängelt und unterdrückt. Die Menschen hoffen das Dänemark ihnen Truppen schickt um sie von den Franzosen zu befreien. Da erscheinen die Russen auf der Bildfläche um ihnen helfen zu wollen, aber dieser Oberst Friedrich von Tetternborn führt anderes im Schilde, den er möchte seine Persönlichen Interessen vertreten, den nur diese hat er im Blick. In diesen Strudel des Umbruchs geraten Fanny und Georg.

Veröffentlicht am 04.12.2017

Lehreich und Interresant

Die Feuerheilerin
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Die Feuerheilerin

Die Autorin Ursula Neeb, hat einen angenehmen Plastischen und flüssigen gut lesbaren Schreibstil . Die Handlung ist logisch aufgebaut, auch wenn man am Anfang mit der Herkunft von Lovenita ...

Die Feuerheilerin

Die Autorin Ursula Neeb, hat einen angenehmen Plastischen und flüssigen gut lesbaren Schreibstil . Die Handlung ist logisch aufgebaut, auch wenn man am Anfang mit der Herkunft von Lovenita und ihrer Tochter Clara fragt wo sie so plötzlich herkommen, und wo plötzlich die im Prolog vorkommend Violetta und ihr Pflegekind Undine geblieben sind. Aber diese offenen Fragen laufen am Ende zu einem großen und ganzen zusammen. Stellenweise war alles sehr verwirrend und ich brauchte etwas um mich in das geschehen hineinzufinden. Der Spannungsaufbau am Anfang war nicht so sehr hoch, er baute sich erst so richtig zur Mitte auf. Mit zwar vielen sehr Interessanten und lehrreichen Themen, zum Beispiel Arzneikräuter, die Buchmesse und ihren Heilkünsten die sehr Ausführlich beschrieben waren, sich aber in die Länge zogen. Ihre Figuren sind sehr Bildhaft beschrieben und sehr glaubwürdig dargestellt, besonders Lovenita mit ihrem dunkeln Geheimnis das sie ihrer Tochter Clara verschweigt, die Lüge die zwischen ihnen steht. Sehr gut ist auch dieser sogenannte Prophet Albinus Mollerus beschrieben, ein Wahnsinniger Fanatiker.
Die einzeln Charaktere ob gut, böse oder verschlagen sind gut herausgearbeitet.
Das historische Geschehen um 1596 in Frankfurt und Umgebung ist gut wiedergegeben. Das Leben in der Stadt, in den Straßen, die Bedeutung der Frankfurter Buchmesse, die Bedeutung des Medikus, der Stand der Frau. Interessant auch das Leben auf dem Land, der Kampf ums überleben der einfachen Menschen und Bauern. Wie leicht man Menschen damals beeinflussen konnte, ihren Aberglauben da durch noch mehr stärkte, wie durch diesen Albinus. Schnell wurden Menschen der Hexerei bezichtigt durch Krankheiten und Missernten. Sehr gut und Plausibel sind diese Verschwörungstheorien beschrieben. Auch das Leben der Clans bei dem Fahrenden Volk.
Fiktion, Mythen und Wahrheit sind gut miteinander verwoben.


Zum Inhalt:
Sehr gut ist das Leben der Menschen vor 500 Jahren beschrieben, besonders Lovenita die Heilerin und Seherin die vom fahrenden Volk großgezogen wurde mit der sie mit ihrer Tochter Clara lebt. Sie umgibt ein dunkles Geheimnis und zwischen ihr und Clara steht eine Lüge. Lovenita besitzt wirklich erstaunliche Kenntnisse in Sachen Heilkunst und Arznei, außerdem ist sie des Lesen und Schreibens mächtig, gaben die sie an ihre Tochter weiter gibt. Als sie zur Messe nach Frankfurt aufbricht um dort ihre Elixiere zu verkaufen, besucht sie auch die Buchmesse. Dieser Gang zur Büchermesse soll ihr später zum Verhängnisse werden, sie trifft auf Albinus Mollerus, eine erschreckende und unliebsame Begegnung. Etwas steht zwischen ihnen, eine dunkle Vergangenheit.
Albinus ist ein sehr unangenehmer und wahnsinniger Mensch, ein sogenannter Prophet, der vom Weltuntergang predigt. Dann bricht auch noch die Krankheit das Antoniusfeuer aus , das er zu seinen Gunsten ausnutzt um schreckliche Rache an Lovenita auszuüben , den schnell ist man als Heiler-und Seherin noch dazu aus dem fahrenden Volk als Hexe bezichtigt. Die einzigste Rettung ist da nur der Stadtphysikus Johannes Johannes Lonitzer, kann er die Bevölkerung aufhalten ?

Veröffentlicht am 20.08.2024

Eine raffinierte Frau

Die Spielerin
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Die Spielerin
Inhaltsangabe: Quelle Fischer
Roman
Von der Bankerin in Zürich zur weltweit operierenden Buchhalterin der kalabrischen Mafia – ein Roman über eine unauffällige Frau. 
Eine junge Frau zieht ...

Die Spielerin
Inhaltsangabe: Quelle Fischer
Roman
Von der Bankerin in Zürich zur weltweit operierenden Buchhalterin der kalabrischen Mafia – ein Roman über eine unauffällige Frau. 
Eine junge Frau zieht in den 1990er Jahren aus der niedersächsischen Provinz nach Zürich, um als Investmentbankerin Karriere zu machen. Dort lernt sie die Welt der Bad Banks kennen, in der weder Grenzen noch Gesetze zu gelten scheinen. Als ihre Karriere jedoch stagniert, erkennt sie, wie viel Freiraum es ihr gewährt, eine Frau zu sein, die übersehen wird: Abseits der Legalität investiert sie bald Millionen. Vor Gericht schließlich schweigt sie. Ihre Geschichte erzählen andere.
Mit »Die Spielerin« erschafft Isabelle Lehn eine ambivalente Heldin, die ihre Unscheinbarkeit zu nutzen weiß. Ein smarter und geschmeidiger Roman einer unbestechlichen Autorin – und ein aufregendes Spiel mit unseren eigenen Erwartungen. Inspiriert von einer wahren Geschichte. 

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein erstes Buch von Isabelle Lehn , ich muss sagen es ist schon sehr speziell geschrieben. Es fordert einem heraus beim Lesen, nicht so ganz mein Fall, aber nicht schlecht. Was mich unheimlich stört und verwirrt das man die Protagonistin nur A. nennt, so konnte ich schlicht nicht richtig keine Beziehung zu ihr Aufbauen. Aber es gibt bestimmt welche die werden es Lieben. Der Roman besteht aus vielen, vielen Puzzleteilen die man beim Lesen zusammenfügen muss. Die Geschichte wird eigentlich von Zeitzeugen vor Gericht erzählt. Vielleicht ist die Geschichte ein Tipp für Leute die im Finanzwesen arbeitenden Jonglieren .

A. eigentlich eine kleine unbedeutende Frau wächst in Einbeck in einer niedersächsischen Provinz auf. Sie schafft es tatsächlich eine Karriere als Bankerin in Zürich hinzulegen. Ich muss sagen A. ist für mich sehr skrupellos, es tut mir sehr leid aber sie ist für mich nicht sehr Sympathisch. Alleine das es sie durch viele Betrügereien und Machenschaften zur kalabrischen Mafia als Buchhalterin brachte. Das war das Ausschlaggebende für mich, schon das sie schweigt vor Gericht und bieder auftritt , zeigt mir was für ein Mensch sie ist. Der Roman entstand durch eine Inspiration der Autorin die sie an eine wahre Geschichte angelehnt hat.

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Veröffentlicht am 27.04.2024

Agnetas Entscheidung

Bonjour Agneta
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Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein erster Roman von der Autorin, Emma Hamberg , ein leichter und spritziger Roman für vergnügte Lesestunden. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, ihre einzelnen ...

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Es ist mein erster Roman von der Autorin, Emma Hamberg , ein leichter und spritziger Roman für vergnügte Lesestunden. Der Schreibstil ist leicht und flüssig, ihre einzelnen Figuren und deren Charaktere sind sehr gut dargestellt. Der Roman basiert auf Briefe von Briefen ihrer Leserinnen, die haben sie dazu inspiriert, dieses Buch zu schreiben das einen gewissen Charme hat , und uns später von der Provence träumen lässt. Alles ist sehr bildlich und interessant erzählt.

Ich konnte Agneta verstehen, das sie satt hat mit 49 Jahren von ihrem Mann Magnus quasi terrosiren zu lassen mit seinem Gesundheitwahn , in dem er von nun an alles bestimmt was abläuft, seit die Kinder aus dem Haus sind. Schon schrecklich der Gedanke , kalter Haferbrei, , kein Weißbrot mehr, keine Marmelade, Süßes, Käse und Wein, nur noch alles was Gesund ist. Ich wäre genauso wie Agneta aus dieser Trostlosigkeit von Ehe Leben ausbrechen will. In ihrem ungeliebten Job ist sie auch nicht zufrieden, sie fühlt sich einfach nur noch unsichtbar. Ganz zufällig beim Lesen, trifft sie auf eine Zeitungsanzeige für eine Job , da sucht ein Mann eine Haushaltshilfe die ihm hilft bei der Hausarbeit, einen Haken hat die ganze Sache nicht in ihrer Heimat Schweden , nein in Frankreich in der wunderschönen Provence. Agneta beschließt mutig zu sein und nimmt die Stelle dort an, was sie dort erwartet hätte sie sich nie im Leben vorgestellt. Sie arbeitet dort in einem Kloster bei dem Demenz Erkrankten Jakob, das ganze Dorf ist voller verrückten Leuten, ob schwul oder lesbisch, oder normalen Paaren, irgendwie ist es dort ganz anders, die Menschen sind offen und voller Magie und Lebendigkeit. Kein Wunder das sie sich anfängt Wohlfühlen und ihr vieles bewusst wird, sie öffnet die Augen und ist nicht mehr unsichtbar.

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Veröffentlicht am 03.11.2023

Ein Familienepos

Unsereins
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Unsereins
Inhaltsangabe: Quelle Rowohlt

Eine Lübecker Familie, kinderreich, konservativ, kaisertreu: die Lindhorsts. 1890 kommt Marthe in dem weitläufigen Patrizierhaus in der Königstraße zur Welt. ...

Unsereins
Inhaltsangabe: Quelle Rowohlt

Eine Lübecker Familie, kinderreich, konservativ, kaisertreu: die Lindhorsts. 1890 kommt Marthe in dem weitläufigen Patrizierhaus in der Königstraße zur Welt. Um sie eine Schar älterer Brüder, deren Freiheiten nicht ihre sein werden. Und doch ist es ein Leben mit glänzenden Aussichten. Bis ein Bestsellerroman, verfasst vom Sohn eines verstorbenen Bekannten, den respektablen Lindhorsts klarmacht, dass sie für ihr Umfeld auch nach zwei Generationen noch immer «die Jüdischen» sind.
Unsereins ist der Roman einer Stadt und ihrer Gesellschaft, ihrer Bürger und Lohndiener, der Handwerker und, vor allem, ihrer Frauen. Ob Dienstmädchen, Hausfrau, Weißnäherin oder Schriftstellerin, ob manisch-depressiv wie Marthes Mutter, durchlässig wie Marthe selbst, die mit eigenen und fremden Erwartungen ringt. Inger-Maria Mahlke erzählt von Identität und Zugehörigkeit, von Geschlecht und Klasse, von Macht- und Liebesverhältnissen – von allem, was nicht nur den vormals «kleinsten Staat des deutschen Reichs» formte und zusammenhielt.

Meine Meinung zur Autorin und Buch
Inger -Maria Mahle , hat mit ihrem neusten Roman „ Unsereins“ einen neuen Gesellschaftsroman geschrieben. Sie ist Preisträgerin des des deutschen Buchpreises von 2018. Kein leichter Roman, er scheint mir als habe sie ihn etwas an die Buddenbrooks, von Thomas Mann angelehnt. Der altmodische Schreibstil ist der damaligen Zeit von 1890 angepasst, es geht über mehrere Generationen von Familien und Dienern, Angestellten und all ihren nicht immer so ganz feinen Unterschieden. Im Vordergrund geht es um die gestellte jüdische Familie Lindhorst, die mit ihren Acht Kindern in einem großen Patrizierhaus lebt, die sechs Söhne sind sehr selbstbewusst mit vielen Freiheiten, die beiden Töchter leben im Hintergrund Ihnen sind die Freiheiten verwehrt. Der Vater Friedrich ein Patriarch, die Mutter Marie ist manisch Depressiv, was mich nicht wunderte. Das Dienstmädchen Ida , gefiel mir sehr gut von ihrem Wesen her. Georg Presswitz eigentlich aus Berlin besucht in Lübeck die Schule, er lebt dort bei dem Pastor Leonard und seiner Frau, und noch einige.
Es sind so viele Gesellschaftliche Schichten, von Zugehörigkeit, von Macht, Liebe , alle werden sie geprägt und haben was zu verheimlichen.
Der angehende Schriftsteller, macht ihnen im Roman klar wer sie wirklich sind. Er hält ihnen den Spiegel mit seiner Geschichte vor die Nase.

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