Auf der großen Suche,,,,
Das Buch „Der Fluch des Feuers“ von Marc de Jager ist ein Fantasieroman und das Erstlingswerk des Autors. Es erschien im November 2017 im Bastei-Lübbe Verlag.
Der Einband zieht einem sofort in seinen Bann ...
Das Buch „Der Fluch des Feuers“ von Marc de Jager ist ein Fantasieroman und das Erstlingswerk des Autors. Es erschien im November 2017 im Bastei-Lübbe Verlag.
Der Einband zieht einem sofort in seinen Bann und die Inhaltsangabe verspricht ein spannendes Lesevergnügen und macht neugierig auf den Inhalt. Erzählt wird von Stratus, der sich mitten auf einem Feld wiederfindet – bewegungsunfähig und ohne jede Erinnerung. Leicht angeknabbert von den Geiern wird er von ein paar Menschen gerettet. Einer von ihnen schafft es, dass Stratus sich wieder bewegen kann, kann aber dessen Erinnerung nicht zurückholen.
Der Weg von Stratus ist zunächst fesselnd, denn man erfährt immer mehr wie z. B. dass er ungewöhnlich groß und stark ist und seine Stärke zunächst selbst falsch einschätzt, was natürlich zu Verwicklungen führt. Er fühlt selbst, dass er auch magische Kräfte hat, aber die nützen ihm nichts – zunächst zumindest, außerdem hat das Gefühl, er könnte ein Dämon sein, denn er fühlt zwei Herzen in seiner Brust. Je weiter er voran kommt, desto mehr lernt er mit seinen Fähigkeiten umzugehen und desto sicherer ist er sich, dass er zwar im Körper eines Menschen steckt, aber kein Mensch ist.
Mich hat die Leseprobe neugierig gemacht, wer er ist und wie er herausfindet, wie er in diese Lage gekommen ist und warum und und und.
Der Anfang ist wirklich super geschrieben, aber jetzt nach Beendigung des Buches bin ich etwas enttäuscht – zum ersten Mal. Ich habe das Gefühl gehabt, es handelt sich um den Mittelteil einer Triologie. Es fehlen Informationen vom vorher und es fehlt das Weitergehen. Die Randgeschichten im Buch kommen etwas zu kurz. Er trifft tatsächlich auch auf Menschen, die ihm freundlich gesinnt sind, meistens ist das Gegenteil der Fall, was mit Sicherheit nicht nur an seiner Auffälligkeit liegt. Er findet ein paar wenige Freunde – zumindest hat man den Eindruck, dass es welche sind. Er lernt eine Frau kennen, die Leibwache bei einem Adeligen ist. Wer jetzt mit einer Liebesgeschichte rechnet, wird aber enttäuscht. Es ist eine starke Frau, die kämpfen kann und es auch tut. Sie hilft Stratus und er ihr ebenfalls mehrfach. Diese Zusammenarbeit ist wunderbar herausgearbeitet. Mir fehlt aber die Geschichte drumherum. Warum arbeitet sie dort? Wie kam es zu dem Krieg der gerade tobt? Welche Feinde gibt es und warum?
Mir fehlen einfach eine Menge Informationen und auch ein wenig mehr Randgeschichte. Stratus ist mehr daran interessiert seine Erinnerung zurück zu bekommen als zu helfen oder zwischenmenschliche Kontakte zu pflegen. Er ist zwar kein Dämon, aber was auch immer in ihm ist, wenn es gereizt ist, kann er nicht mehr klar denken. Bei so einem Anfall in einer Krisensituation zwar, tötet er einen seiner „Freunde“ und es kommt nicht einmal ein Bedauern. Die Reaktion darauf ist mehr wie ein „upps, tatsächlich?“. Die Brutalität in dem Buch ist manchmal sehr hart zu ertragen, aber ein Krieg ist nunmal brutal.
Der Autor schreibt wirklich gut und der Anfang des Buches ist super gelungen, leider kann er das nicht halten und das macht es dann sehr schwer bis zum Ende zu lesen. Am Ende ist es wieder super geschrieben. Er findet was er gesucht hat und doch habe ich nicht das Gefühl, dass die Geschichte wirklich zu Ende ist.