Ich sah es und wollte es können, das Handlettering. Doch ich bekam gleich zu Anfang einen Dämpfer, denn so leicht, wie es aussah, war es nicht. Doch ich wollte es lernen und so zog dieses Buch bei mir ein.
"Also erstmal alles auf Anfang"
Diesmal wollte ich alles richtig machen und erst einmal lernen, was es mit der ganzen Thematik auf sich hatte und erfreute mich daran, wie die Autorin über ihren eigenen Weg bis zur gefeierten Künstlerin berichtete. Ich finde diese Art von Berichten immer sehr spannend, da sie die wirklichen Mutmacher sind. Wie auch im Buch ihrer Kollegin Hannah Rabenstein, gab es neben den sehr persönlichen Einblicken auch Einführungen in das wohl wichtigste Gebiet, nämlich das der Stifte. Da ich mich mit den kleinen feinen Unterschieden von diesen noch nie wirklich auseinandergesetzt hatte, war ich sehr erstaunt, was es bei ihnen eigentlich zu beachten gab. Eine Vorstellung von Favoriten erfolgte kurz darauf.
Gerade für mich als Anfängerin, war es schön zu sehen das dieses Buch tatsächlich für Leute, wie mich gemacht war, denn es wurden erstmal nur sehr einfache Alphabete vorgestellt. Auch für Aufwärmübungen war gesorgt, wobei ich gestehen muss, das ich mich nicht traute diese anzuwenden. Hier hätten mir herunterladbare Vorlagen besser gefallen, da man diese auch immer wieder neu ausdrucken könnte.
Im weiteren Verlauf des Buches nahm dann der Schwierigkeitsgrad immer mehr zu. Brush Lettering, Kalligrafie und das Digital Handlettering erlas ich mir dabei erst einmal, da diese noch zu schwer für mich sind. Allerdings erfreute mich an den Beschreibungen, denn auch hier gab es Einführungen in die Materialien und Alphabete. Spezialisierte Aufwärmübungen fanden auch hier wieder ihren Platz.
"Nix geht über Beispiele"
Wenn mir die Einführung nicht schon Lust auf dieses Gebiet gemacht hätte, dann hätten dies die Projekte am Ende des Buches geschafft, denn die zeigten, wie vielfältig die Anwendung von Handlettering im Alltag wirklich ist. Natürlich beschränkten sich diese erstmal nur auf kleine Sachen, aber hey, ein schön gestaltetes Frühstücksbrettchen kann einen den Montagmorgen schon stark versüßen, besonders wenn man weiß das man es selbst erstellt hat.
Wer jetzt meint es mit trockenen Erklärungen und vielen vielen Buchstaben zu tun zu haben, denn kann ich sagen, das ich selten sooft das Wort "WOW" verwendet habe. (Ist das überhaupt ein Wort?) Das Buch ist durchweg mit liebevoll ausgewählten Bildern versehen, die von Stiften bis zur Autorin bei der Arbeit alles zeigen. Aber auch die Beschreibungen wurden wunderschön in Szene gesetzt, da man sie meist farblich untermalte. Dadurch wirkte das Buch sehr lebendig und einladend.
"Das Beste kommt zum Schluss"
Etwas möchte ich noch erwähnen, die Maxi-Poster. Diese sind übrigens wirklich maxi und haben ausgeklappt eine beachtliche Spannweite. Auf ihnen sind verschiedene Alphabete und Zahlen, die man einfach abpausen kann. Dies ist natürlich nicht der Sinn und Zweck von allem, aber man kann sich schon einmal an schwierigeren Buchstaben versuchen. Allerdings finde ich das Format etwas zu sperrig und in einen Standard-Fotorahmen passt es auch nicht. Das ist wahrscheinlich nörgeln auf höchsten Niveau, aber ich hätte es schöner gefunden, die Alphabete, wie in einem kleinen Heft zu haben. Am Ende zählte für mich aber der Gedanke und für diesen bin ich dann doch sehr dankbar.
Mein Fazit
Trotz des Namen Frau Hölle, bewies mir die Künstlerin, das sie ihr Fach nicht nur technisch einwandfrei beherrscht, sondern auch noch ein Feingefühl für diejenigen hat, die sich am Handlettering versuchen wollen. Tolle Beschreibungen, noch tollere Bilder und das Gefühl schon nach den ersten Seiten etwas gelernt zu haben, tragen dazu bei, das ich weiter mit diesem Buch üben werde.