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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2016

Dramödie

Dein perfektes Jahr
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Zum Inhalt:
Simon fürchtet, unheilbar krank zu sein. Deshalb löst er die Verbindung mit Hannah, einer unverbesserlichen Optimistin, um dieser nicht zur Last zu fallen. Um Simon davon zu überzeugen, sich ...

Zum Inhalt:
Simon fürchtet, unheilbar krank zu sein. Deshalb löst er die Verbindung mit Hannah, einer unverbesserlichen Optimistin, um dieser nicht zur Last zu fallen. Um Simon davon zu überzeugen, sich nicht kampflos aufzugeben, schenkt Hannah ihm einen Kalender mit einer schönen Aufgabe für jeden Tag eines perfekten Jahres. Simon hängt den Kalender jedoch an ein fremdes Fahrrad, wo Jonathan ihn findet, Verleger und Spießer, wie er in einem Buch stehen könnte. Inspiriert von den Einträgen, krempelt er jedoch sein Leben Schritt für Schritt um.

Mein Eindruck:
Charlotte Lucas konzentriert sich in relativ kurzen Abschnitten abwechselnd auf eine ihrer beiden Hauptpersonen und führt die Erzählstränge behutsam aufeinander zu, bis sich die Protagonisten begegnen und sich auf ein relativ vorhersehbares Ende hinbewegen. Dabei hält sie gut die Balance zwischen humorvollen Abschnitten und traurigen Teilen, so dass die Leserin (die Zielgruppe ist eindeutig weiblich) eigentlich konstant Tränen in den Augen hat - mal vom Lachen, mal vom Weinen. Bei den Personen sind vor allem die Nebenfiguren hervorzuheben, welche Frau Lucas sehr gut ausgearbeitet hat. Die Hauptfiguren entwickeln jedoch zum Teil ein manchmal enervierendes Eigenleben. Glücklicherweise fallen durch die Kürze der Abschnitte weder das übersprudelnde Wesen Hannahs noch der penible Jonathan wirklich lästig.
Der Schreibstil ist eingängig, die Geschichte entwickelt sich glaubhaft und nicht zu weichgespült.

Mein Fazit:
Eine bittersüße Romanze mit schwer- und leichtverdaulichen Teilen

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 15.09.2016

Spannend, wenn auch leicht überdreht

Bald ruhest du auch
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Zum Inhalt:
Lena ist vom Schicksal schwer geschlagen: Zuerst stirbt ihr Mann Daniel bei einem Unfall, dann erleidet sie auf seiner Beerdigung eine Sturzgeburt, weil Daniels Tochter Josy aus dessen erster ...

Zum Inhalt:
Lena ist vom Schicksal schwer geschlagen: Zuerst stirbt ihr Mann Daniel bei einem Unfall, dann erleidet sie auf seiner Beerdigung eine Sturzgeburt, weil Daniels Tochter Josy aus dessen erster Ehe sie als Mörderin beschimpft. Emma, Lenas Baby, wird zwar gesund geboren, aber Lena fällt die Liebe zu ihr schwer.
Dann jedoch findet Lena ein widerliches Geschenk auf Daniels Grab, Emma wird entführt und einige Menschen aus ihrem privaten Umfeld sterben unter dubiosen Umständen. Höhepunkt der furchtbaren Ereignisse ist die Forderung, dass sich Lena umbringt, um ihr Baby zu retten.
Es stellt sich die Frage, wer Lenas Tod will und vor allem: Warum?


Mein Eindruck:
Dieser Krimi lässt sich kaum aus der Hand legen, wenn man ihn in dieselbe genommen hat. Schon zu Beginn zieht Frau Lorenz die Spannung an und hält diese auf hohem Niveau. Sehr durchdacht entwickelt sie eine Geschichte um Schuld, Sühne und Verzweiflung. Die Charaktere agieren vielschichtig und sind bis in die Nebenfiguren gut ausgearbeitet. Die Rückblenden auf Kennenlernen und einige Begebenheiten im Leben von Daniel und Lena verhelfen zu einem besseren Verständnis der Umstände, die letztendlich zum Unfall und den daraus resultierenden Ereignissen führen. Leider wird das Agieren Lenas nach der Entführung ihrer Tochter Stück für Stück unglaubwürdig, wenn sie beispielsweise die Polizei - wie gefordert - nicht informiert, aber sehr viele andere Personen davon in Kenntnis setzt, dass ihre Tochter verschwunden ist. Auch einige illegale Handlungen sind - selbst wenn man die Extremsituation bedenkt, denen die Personen ausgesetzt sind - eher unglaubwürdig. Dass z.B. ein Auftragsmörder leicht zu besorgen ist, halte ich für ein Gerücht.
Aber die Story macht - auch durch diese Kapriolen - so viele kurzweilige und überraschende Wendungen durch, dass man dieses Manko gerne verzeiht.


Fazit:
Selbst der Epilog noch mit Aha-Effekt. Ein Pageturner, wie man ihn sich wünscht!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Großstadtmärchen

Der Junge, der Träume schenkte
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Zum Inhalt:
Christmas, ein armer Einwanderersohn aus Italien, rettet die wohlhabende Jüdin Ruth nach einer Vergewaltigung. Trotz des Standesunterschiedes verlieben sie sich ineinander, werden jedoch durch ...

Zum Inhalt:
Christmas, ein armer Einwanderersohn aus Italien, rettet die wohlhabende Jüdin Ruth nach einer Vergewaltigung. Trotz des Standesunterschiedes verlieben sie sich ineinander, werden jedoch durch den Wegzug Ruths aus New York nach Kalifornien getrennt. Aber obwohl beiderlei Lebenswege sehr unterschiedlich verlaufen, können sie sich nicht vergessen.

Mein Eindruck:
Bei dieser gekürzten Fassung der Geschichte ist der Sprecher das größte Pfund. Timmo Niesner weiß den Figuren im Dialog so viel Leben einzuhauchen, dass man verschiedene Leute zu sehen meint. Dazu gelingen ihm die erzählerischen Passagen auf eine Weise, die einem insbesondere bei den brutalen Szenen (und davon gibt es einige) das Blut in den Adern gefrieren lassen.
Leider kann auch der hervorragende Sprecher nicht verhindern, dass das Hörbuch zum Schluss zu sehr beschnitten klingt. Nimmt es sich zu Beginn genügend Zeit, die Charaktere glaubhaft zu zeichnen, wirkt das Ende zu abrupt und lässt den Hörer leicht unbefriedigt zurück.
Diese Kritik ist damit ein Plädoyer für die ungekürzte Fassung oder das ganze Buch. Denn der Autor ist ein großer Könner, was das Einfühlungsvermögen in die unterschiedlichsten Personen mit den unterschiedlichsten Hintergründen an den unterschiedlichsten Schauplätzen anbelangt. Er vermag es genauso glaubhaft einen Kleinganoven zu betrachten, wie er sich in die Psyche einer vergewaltigten Frau findet oder das hektische Leben innerhalb der Medien schildert.
Luca di Fulvio bedient sich dabei eines ausschweifenden Erzählstils, ohne nervtötend zu werden. Von den mit einem feinen Humor und großer Seele ausgestatteten Teilen seiner Geschichte hätte ich gerne mehr gelesen, von den Gewaltszenen (egal wie glaubhaft) hätte es weniger sein dürfen.

Mein Fazit:
Viel Herz, welches leider durch eine zu große Schere teilamputiert wurde.

Mit Wohlwollen 4 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Charactere
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Recherche
  • Stimme
Veröffentlicht am 15.09.2016

Gequälte Seelen

I Am Death. Der Totmacher (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 7)
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Zum Inhalt:
Schnell nach dem Auffinden der ersten Leiche und der folgenden Obduktion wird klar, dass sich das Team um Robert Hunter und Carlos Garcia mit einem Serienmörder befassen muss. Dieser weiß nicht ...

Zum Inhalt:
Schnell nach dem Auffinden der ersten Leiche und der folgenden Obduktion wird klar, dass sich das Team um Robert Hunter und Carlos Garcia mit einem Serienmörder befassen muss. Dieser weiß nicht nur die Grausamkeit im Umgang mit seinen Opfern zu steigern, sondern sucht dazu immer mehr die Nähe zu den Ermittlern. Als diese den Grund dafür erkennen, ist es für viele Frauen schon zu spät.

Mein Eindruck:
Schon zu einem sehr frühen Zeitpunkt seines Buches zieht Chris Carter die Daumenschrauben an und lässt die Leser nicht mehr aus deren Würgegriff heraus. Man kann trefflich darüber streiten, ob die sadistischen Grausamkeiten des Täters so in allen Einzelheiten und voller Genuss geschildert werden müssen, eine gewisse Kunstfertigkeit und Fantasie ist dem Autor jedoch auf gar keinen Fall abzusprechen. Dazu wird eine Motivlage aufgebaut, die – wenn auch ganz bestimmt keine Sympathie – doch ein gewisses Verständnis für das Vorgehen des Täters weckt. Der Schreibstil Carters ist eingängig, das Einfühlungsvermögen in Polizisten, Opfer und Täter gerät dem Autor perfekt. Dadurch versinkt der Leser versinkt schnell und total in Geschichte, Blut und Körperteilen. Zudem gefällt der Humor – zumeist tiefschwarz eingefärbt – welcher nicht nur den ermittelnden Beamten, sondern auch den Personen außerhalb der Buchdeckel das Verdauen der Story erleichtert. Das Einzige, was mich stört, ist (Achtung Spoiler!) dass das Finale wie in amerikanischen Thrillern „üblich“ abläuft: Irgendjemand gerät zum Schluss in wahnsinnig große Gefahr, wir kurz vor seinem Tod noch einmal davor gerettet und die böse Person gestellt. Ein wenig Abwechslung von dieser Art des Showdowns wäre wünschenswert. Davon abgesehen ist „Der Totmacher“ wieder einmal spannende Unterhaltung aus dem Hause Carter.

Mein Fazit:
Böser Mensch, kluge Cops, viel Spannung
4 Sterne

Veröffentlicht am 15.09.2016

Böse Legenden

Darkmouth 3. Die Legenden schlagen zurück
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Zum Inhalt:

Im dritten Teil der Bücher um die Stadt Darkmouth soll Finn - Spross einer Familie von Legendenjägern - selbst zu einem werden. Zu dieser Zeremonie finden sich nicht nur viele Schaulustige ...

Zum Inhalt:

Im dritten Teil der Bücher um die Stadt Darkmouth soll Finn - Spross einer Familie von Legendenjägern - selbst zu einem werden. Zu dieser Zeremonie finden sich nicht nur viele Schaulustige ein, sein Gegner Mr. Glad kehrt aus dem Zwischenreich zurück und startet einen unheilvollen Countdown. Der Rat der Zwölf aktiviert eine Geheimwaffe, um die Legenden von der Zerstörung der Welt abzuhalten.

Mein Eindruck:

Ohne Vorkenntnisse der ersten beiden Teile fehlt - trotz kurzer Einführung zu Beginn - doch einiges zum Verständnis der ganzen Geschichte um Legenden und ihre Jäger. Deshalb ist das Lesen der Reihe in korrekter Reihenfolge zu empfehlen. Aber auch sonst erhält der Lesende eine spannende Geschichte, die mit einem guten Schuss Humor gespickt ist. Da das Buch für Leser ab 11 Jahren geschrieben ist, bedient sich der Autor einer einfachen, aber nicht simplen Sprache, um seine Figuren zu erschaffen. Die spannenden Szenen sind intelligent ausgearbeitet und dennoch nicht dazu angetan, zarte Kinderseelen zu sehr zu belasten. Dazu tragen vor allem die kindlichen Hauptfiguren bei (politisch korrekt mit einem Jungen und einem Mädchen besetzt), die sich den Gefahren stellen ohne diese zu unterschätzen oder übermütig zu werden. Dabei werden sie von den Erwachsenen unterstützt und für voll genommen, - also genau das, was sich Kinder wünschen.

Schöne Illustrationen leisten ihren Beitrag zum Lesegenuss und man wartet voller Vorfreude auf das nächste Buch.

Mein Fazit:

Die Iren beherrschen die Kunst der humorvollen Fantasy