Zerfahrener Krimi, der nicht an seine Vorgänger heranreicht
Ich jage dichDieser fünfte Band der Reihe um Joona Linna beginnt zunächst ohne die Hauptfigur. Denn Joona hat seinen Tod vorgetäuscht, um sich um seine Frau und Tochter kümmern zu können. Doch er kommt gerade im richtigen ...
Dieser fünfte Band der Reihe um Joona Linna beginnt zunächst ohne die Hauptfigur. Denn Joona hat seinen Tod vorgetäuscht, um sich um seine Frau und Tochter kümmern zu können. Doch er kommt gerade im richtigen Moment zurück, als seine Nachfolgerin Margot Silverman einen besonders dramatischen Fall zu lösen hat. Jemand schickt heimlich aufgenommene Videos von Frauen an die Polizei, die kurze Zeit später ermordet aufgefunden werden. Auch der Psychiater Erik Bark wird hinzugezogen. Er hypnotisiert den Ehemann eines der Opfer und wird dabei an einen Mord erinnert, mit dem er vor Jahren zu tun hatte.
So treten hier gleich mehrere „Ermittler“ in Erscheinung, die jeweils ihre eigenen Nachforschungen anstellen und einander (oftmals unverständlicherweise) nicht immer über ihre Ergebnisse informieren.
Doch wie heißt es so schön: Zu viele Köche verderben den Brei.
Generell ist die Handlung zu zerfahren, zahlreiche Nebenschauplätze lenken den Fokus von der Mordserie als eigentlichem Hauptthema ab. Andererseits werden manche wirklich relevanten (oder zumindest interessanten) Aspekte nur an einer Stelle angesprochen, danach aber nie wieder oder bloß in einem Nebensatz erwähnt.
Dies alles führt dazu, dass der Spannungsbogen immer wieder abbricht.
Möglicherweise im Bestreben, doch mehr Spannung zu erzeugen, gibt es relativ viele „Actionszenen“, die für meinen Geschmack (diesbezüglich kann man natürlich unterschiedlicher Meinung sein) zu ausführlich beschrieben werden. Erst recht, da ihr Ausgang meist ohnehin relativ vorhersehbar ist.
Wenngleich die Geschichte sehr wohl einige fesselnde Momente und überraschende Wendungen zu bieten hat, gefiel mir dieser Roman daher weniger gut als seine Vorgänger.