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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.02.2018

Liebesgeschichte mit Thrill

Blutroter Frost
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Die 35jährige Julie ist auf der Suche nach einer geeigneten Immobilie für ihre neue Selbstständigkeit als Anästhesistin. Ausgerechnet ihr Ex Benjamin unterstützt sie bei der Suche, allerdings nicht ohne ...

Die 35jährige Julie ist auf der Suche nach einer geeigneten Immobilie für ihre neue Selbstständigkeit als Anästhesistin. Ausgerechnet ihr Ex Benjamin unterstützt sie bei der Suche, allerdings nicht ohne Hintergedanken. Schnell wird Julie klar, dass er noch ganz andere Ziele als nur eine geeignete Immobilie für sie verfolgt.

Kurze Zeit später lernt Julie Spencer kennen. Kann ihr der charismatische Mann gefährlich werden?

Der Einstieg war etwas knifflig, was nicht zuletzt daran lag, dass man erst einmal Julie und ihre berufliche wie private Situation kennenlernen musste. Schon auf den ersten Seiten ist ein gewisses Prickeln zwischen Benjamin und Julie erkennbar. Doch Julie hält Distanz und möchte sich nicht auf ein Comeback ihrer Beziehung einlassen.

Mit den Seiten stieg dann die Spannung, gefolgt von einem gewissen Knistern, denn immerhin handelt es sich bei diesem Buch um einen Ladythriller. Ein Ladythriller besteht idealerweise zu 50 % aus einer heißen Liebesgeschichte und zu 50 % aus einem spannenden Thriller. Natürlich kann die Gewichtung auch ein wenig in die eine oder andere Richtung verschoben werden. Bei diesem Buch liegt der Schwerpunkt deutlich auf der Liebesgeschichte, beinhaltet aber dennoch genügend Thrillerelemente, um den Titel Ladythriller zu verdienen.

Fazit:
Hier kann man eintauchen, träumen, leiden, hoffen und dabei noch einen Fall lösen. Für alle, die eine heiße Liebesgeschichte mit Action suchen, ist dieses Buch eine wahre Empfehlung.

Veröffentlicht am 12.01.2018

"Er hatte eine ungewissen Vergangenheit, sie eine ungewisse Zukunft ..."

Wir sehen uns beim Happy End
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Emilia Faust träumt von einem Happy End. Nicht nur von ihrem eigenen, auch von anderen. Denn was sie überhaupt nicht leiden kann, ist, wenn eine Geschichte kein richtiges Happy End hat. Und so hat sie, ...

Emilia Faust träumt von einem Happy End. Nicht nur von ihrem eigenen, auch von anderen. Denn was sie überhaupt nicht leiden kann, ist, wenn eine Geschichte kein richtiges Happy End hat. Und so hat sie, nachdem sie ihren Job als Hauswirtschafterin aufgegeben hat, ihren Blog Better Endings ins Leben gerufen.

Auf diesem Blog berichtet sie nicht nur über sich und ihre bevorstehende Hochzeit mit ihrem Verlobten Philip, sondern schreibt zudem für Bücher und Filme alternative Enden, Happy Ends.

Als Philip ihr jedoch nach 6 Jahren gesteht, eine Affäre mit einer Kollegin zu haben, bricht für Ella eine Welt zusammen. Ihr eigenes Happy End scheint in Gefahr. Bei ihrer Flucht aus Philips Haus, stößt sie ausgerechnet mit Oscar zusammen. Einem Mann, der sich nicht mehr an seine Vergangenheit erinnern kann und völlig verzweifelt ist. Kurzerhand beschließt Ella, wenigstens ihm ein Happy End zu verschaffen. Doch das entpuppt sich als schwieriger als zunächst gedacht…

Ella ist eine ganz bezaubernde Protagonistin. Leicht naiv stolpert sie voller Tatendrang, positiven Gedanken und ihrer verzweifelten Suche nach Happy Ends durch das Leben. Als sie Oscar trifft, entwickelt sich die Geschichte zu einem kleinen Krimi, denn natürlich will auch der Leser wissen, was Oscar zugestoßen ist und wie Ella ihm ein Happy End verschaffen kann.

Gebannt verfolgte ich, wie Ella immer verzweifelter wurde, sich in Lügen verstrickte und sie mir dabei wie eine liebe Freundin ans Herz wuchs, der ich gerne unter die Arme gegriffen hätte.

Charlotte Lucas oder auch Wiebke Lorenz schaffte es mit diesem Buch, mich ein zweites Mal zu verzaubern. Ihr Schreibstil konnte mich sofort in seinen Bann ziehen, das Kopfkino lief zur Hochleistung auf und versetzte mich kurzerhand nach Hamburg.

Sogar kleine Einblicke in Ellas Blog gewährt uns die Autorin, wobei ich mich sehr gerne einmal durch die alternativen Enden von Ella geklickt hätte, um zu sehen, wie sie wohl die eine oder andere Geschichte umgeschrieben hat.

Fazit:
Spannend, unterhaltsam und mit Situationskomik angereichert, ist dies nicht nur ein Roman, indem eine Protagonistin immer verzweifelt auf der Suche nach dem Happy End ist, es ist vor allem ein Gute-Laune-Roman, bei dem man sich getrost fallen lassen und in eine zauberhafte Geschichte eintauchen kann. Gerade für die bevorstehenden kalten und dunklen Tage, ist dies das perfekte Buch für ein bisschen mehr Farbe und Freude im tristen Alltagsgrau.

Veröffentlicht am 17.07.2017

Was, wenn der Traummann erst Nummer 5 ist?

Der verflixte 7. Mann
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Sophie Lechner arbeitet als gelernte Konditorin in der TV-Show Wir kriegen´ s gebacken! mit. Ausgerechnet an einem Freitag dem 13. geht bei Sophie allerdings alles schief. Erst vertauscht sie Shampoo mit ...

Sophie Lechner arbeitet als gelernte Konditorin in der TV-Show Wir kriegen´ s gebacken! mit. Ausgerechnet an einem Freitag dem 13. geht bei Sophie allerdings alles schief. Erst vertauscht sie Shampoo mit Duschgel, dann kommt sie auch noch zu spät zur Arbeit, ihr Regisseur wechselt, beim Dreh läuft nicht alles optimal und als wäre das alles immer noch nicht genug, verlässt sie ihr Freund Jan nach 5 Jahren Beziehung. Für die abergläubische Sophie ein ganz klarer Hinweis, dass Freitag der 13. verflucht ist.

Tief geknickt schleppt ihre Schwester Bea Sophie zum Rummel. Eigentlich mehr zur Aufmunterung gedacht, schiebt Bea ihre Schwester bei der Wahrsagerin Esmeralda ins Zelt. Doch dann kommt alles anders. Esmeralda prophezeit, dass Sophie erst glücklich mit einem Mann werden kann, wenn sie 7 Männer in ihr Bett gelassen hat. Doch es gibt eine weitere Hürde. Dies muss vor ihrem nächsten Geburtstag geschehen, in nicht mal 100 Tagen. Für Bea eine Katastrophe, für Sophie ein Hoffnungsschimmer, denn zu dem 7. Mann fehlen ihr nur noch zwei und die sollte man doch in der Zeit finden können? Wäre ihr Regisseur nur nicht so sympathisch und perfekt …

Bereits mit ihrem letzten Roman Mann mit Meerblick konnte mich die Autorin begeistern, so dass ich gespannt auf das neuste Buch gewartet habe. Mit „Der verflixte 7. Mann“ trifft Sandra Grauer zum einen den Nerv der Koch- bzw. Backshows, zum anderen aber auch die immer wieder hochkommende Welle an Horoskopen, verbunden mit dem festen Glauben daran.

Mit ihrer Protagonistin Sophie hat Sandra Grauer eine Figur geschaffen, die der Leser gleich ins Herz schließen kann. Herzlich, sympathisch, manchmal etwas unbeholfen und absolut nicht perfekt. Mit ihrer Art (ich sage nur, Horoskop-App und Kaffeesatzdeutung – täglich) konnte sie mich gleich für sich gewinnen, ihr Humor entbehrt nicht einer gewissen Selbstironie und die Situationskomik wird kommt in diesem Buch gewiss nicht zu kurz. Sophies neuer Regisseur Adam Ritter nimmt zwar den Part des Prinz Charming ein, jedoch ist auch er nicht perfekt, sondern hat seine Ecken, Kanten und eine Vergangenheit.

Mit viel Liebe und Herzblut wird hier eine Geschichte erzählt, die gar nicht so abwegig ist, jedoch hätte ich mir an mancher Stelle noch etwas mehr Tiefgang gewünscht, nicht zuletzt bei den Backrezepten. Fakt ist, man bekommt Appetit beim Lesen. Von daher wäre eine kleine Rezeptsammlung, zwischendrin oder zumindest am Ende ganz schön gewesen. Tut aber der eigentlichen Geschichte keinen Abbruch, denn diese ist rund und zauberhaft.

Fazit:
Ein wundervoller Sommerroman, zum Träumen, Genießen und Appetit holen, auch für jene, die nicht an Horoskope und Prophezeiungen glauben.

Veröffentlicht am 27.09.2024

Lehrermord

Mord im Rotstiftmilieu
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Der junge Englischlehrer Wonneberg findet durch ein Gasleck einen recht spektakulären Tod. Dadurch herrscht an seiner Schule nicht nur Personalmangel, es ranken sich auch Gerüchte darüber, dass es keineswegs ...

Der junge Englischlehrer Wonneberg findet durch ein Gasleck einen recht spektakulären Tod. Dadurch herrscht an seiner Schule nicht nur Personalmangel, es ranken sich auch Gerüchte darüber, dass es keineswegs ein Unfall gewesen ist.
Isa Klein hat seit ihrem letzten Abendteuer einige Probleme im Kollegium und spielt mit dem Gedanken, sich für die Vertretungsstelle zu melden. Als sie schließlich die Stelle antreten soll, tauchen mehrere Ungereimtheiten auf. Zusammen mit Kommissar Bär, den sie schon vom letzten Fall her kennt, nimmt sie die Ermittlungen auf. Doch damit gerät sie automatisch ins Kreuzfeuer.

Ich kenne den ersten Fall von Isa Klein noch nicht und war gespannt, ob ich mit diesem Buch zurechtkommen würde. Der Fall ist in sich abgeschlossen und schlüssig, jedoch spürt man an den Seitenhieben vom Kollegium und Kommissar Bär deutlich, dass es eine Vorgeschichte gibt, die sich sehr stark auf die zwischenmenschliche Ebene auswirkt. Dadurch hatte ich manchmal das Gefühl, dass ich nicht wirklich an Isa Klein herankam und mir doch einiges fehlen würde.

Der Fall an sich ist in sich abgeschlossen und sehr spannend. Im schulischen Umfeld kann man nicht nur Lehrer und deren Lehrmethoden beobachten, auch lernt man ein wenig die Bevölkerung und deren Traditionen kennen. Isa Klein und der Kommissar liefern sich manches Mal Wortgefechte, die es in sich haben und auch wenig Humor in den Fall bringen.

Sieht man von dem Zwischenmenschlichen ab, haben mir der Fall und der Wortwitz sehr gut gefallen. Im Nachgang jedoch hätte ich besser zunächst den ersten Teil gelesen, ehe ich mich an den zeiten gewagt hätte.

Fazit:
Ein spannender Krimi, bei dem auch der Wortwitz nicht zu kurz kommt. Allerdings empfehle ich, die Reihe von Beginn an zu lesen.

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Veröffentlicht am 06.06.2024

Ein selbstbestimmtes Leben

Die Saar-Töchter - Zeiten der Sehnsucht
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München/St. Ingbert 1848: Die junge Elisabeth Mosner lebt mit ihrer Familie ein privilegiertes Leben. Ihr Vater ist Ingenieur und kann sich mittlerweile seine Aufträge aussuchen. Sein neuster Auftrag führt ...

München/St. Ingbert 1848: Die junge Elisabeth Mosner lebt mit ihrer Familie ein privilegiertes Leben. Ihr Vater ist Ingenieur und kann sich mittlerweile seine Aufträge aussuchen. Sein neuster Auftrag führt ihn jedoch von München ins beschauliche Saarland. Hier soll er bei der Fertigstellung einer Eisenbahnlinie helfen. Da die Entfernung sehr groß ist, zieht die Familie ins Saarland um. Elisabeth ist geknickt, nicht nur der Ortswechsel macht ihr zu schaffen, sondern auch Liebeskummer plagt sie. Kann sie im Saarland ihr Glück finden?

Die Geschichte beginnt in München und mit der Vorstellung der Familienmitglieder. Der Vater ist eher ein Patriarch, der alles bestimmt und durchsetzt, so auch der Umzug ins Saarland. Seine drei Kinder müssen ihm ebenso wie seine Frau folgen. Doch nicht jeder ist von der Idee, in eine Bergbauregion zu ziehen begeistert und es gibt so manche Reibungspunkte.

Die Autorin Katja Dörr erzählt die Geschichte ausschließlich aus der Sicht von Elisabeth. Dadurch ist der Blick auf die Handlung etwas eindimensional und man beschäftigt sich vor allem mit Elisabeth und ihren Gedanken. Zwar ist Elisabeth dadurch sehr gut ausgearbeitet, jedoch kommen die anderen Protagonisten etwas zu kurz. Vor allem die Mutter und Elisabeths kleine Schwester verschwinden nahezu im Hintergrund.

Elisabeth ist eine junge taffe Frau, die ihren Weg im Leben sucht. Der Umzug stellt einen neunen Lebensabschnitt dar, der viele Veränderungen mit sich bringt.

Die Geschichte ist spannend und flüssig zu lesen. Ich hätte mir ein wenig mehr Lokalkolorit gewünscht, damit man beim Lesen etwas mehr vom Saarland und dem Bergbau mitbekommt. Natürlich ist da etwas schwieriger, wenn man mit dem Fokus auf Elisabeth bleibt. Dennoch ist es eine spannende Geschichte, die so manche Überraschung, Wendung und Schreckensmoment in sich birgt.

Fazit:

Der Auftakt einer Familien-Saga, die in München in Anfang nimmt und dann im Saarland sich verfestigt.

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