Cover-Bild Unterleuten
(19)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 656
  • Ersterscheinung: 11.09.2017
  • ISBN: 9783442715732
Juli Zeh

Unterleuten

Roman
Der große Gesellschaftsroman von Juli Zeh

Wer nur einen flüchtigen Blick auf das Dorf in Brandenburg wirft, ist bezaubert von den altertümlichen Namen der Nachbargemeinden, von den schrulligen Originalen, die den Ort nach der Wende prägen, von der unberührten Natur mit den seltenen Vogelarten. Doch hinter den Fassaden der kleinen Häuser brechen alte Streitigkeiten wieder auf. Und obwohl niemand etwas Böses will, geschieht Schreckliches.

Mit „Unterleuten“ hat Juli Zeh einen großen Gesellschaftsroman über die wichtigen Fragen unserer Zeit geschrieben, der sich hochspannend wie ein Thriller liest. Gibt es im 21. Jahrhundert noch eine Moral jenseits des Eigeninteresses? Woran glauben wir? Und wie kommt es, dass immer alle nur das Beste wollen, und am Ende trotzdem Schreckliches passiert?

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2018

spannend erzählt

0

Juli Zeh beschreibt in ihrem 640 seitigen Roman den Wandel eines brandenburgischen Dorfes namens „Unterleuten“ seit der Wende, wobei vorhergehende Ereignisse ihre Schatten bis in die Gegenwart werfen.

Anhand ...

Juli Zeh beschreibt in ihrem 640 seitigen Roman den Wandel eines brandenburgischen Dorfes namens „Unterleuten“ seit der Wende, wobei vorhergehende Ereignisse ihre Schatten bis in die Gegenwart werfen.

Anhand von Erlebnissen Alteingesessener und nach der Wende Zugezogener erlebt der Leser den Wandel von der Plan-, über die Unterleutener Tausch- zu der um sich greifenden Marktwirtschaft samt dem großen Ausverkauf, bei dem nahezu jeder das Beste für sich herausholen will. Schon seit jeher scheint Unterleuten ein Dorf gewesen zu sein, das nicht mit Behörden zusammengearbeitet hat und stolz darauf war, alles selber zu regeln; da fallen eigene Rachefeldzüge, kriminelle Aktionen und Selbstjustiz, Tratsch und Verleumdung gar nicht wirklich auf, sondern gehören zum ganz normalen Alltag dieses Dorfes. Soziale Verstrickungen und Abhängigkeiten beeinflussen das Taktieren seit jeher und nun, während der Planung eines Windparks, stellen sie die Gegenspieler zu skrupellosen Investoren dar, beim Wettlauf um die eigenen Vorteile, bei denen auch Zugezogene alles geben.

Die Bewohner Unterleutens werden eher klischeehaft dargestellt; im Laufe des Romans lernt man sie ein wenig kennen, erfährt von ihren Schicksalschlägen, Beweggründen, Überzeugungen, von Situationen, die sie sprachlos oder gedemütigt zurückließen und veränderten, von Treue und Verrat und von Familienfehden, die sich über Jahrzehnte erstrecken. Trotz der Einblicke in ihr Leben hinterläßt keiner von ihnen einen wirklich bleibenden Eindruck bei mir. Das ist vielleicht auch gar nicht nötig, um über ihre und die eigene Moral nachzudenken und sich zum Schluß mit ihnen gemeinsam zu fragen: Hat es sich dafür gelohnt?


Insgesamt wurde der Roman spannend und facettenreich erzählt; dennoch fand ich einiges schon deutlich zu langatmig und überzeichnet.

Veröffentlicht am 29.03.2022

Hat mich nicht überzeugt

0

Leider hat mich diese Geschichte nicht so begeistert wie "Über Menschen". Die vielen Charaktere haben mich teilweise etwas verwirrt. Ich freue mich dennoch auf die Verfilmung, die wir uns hoffentlich bald ...

Leider hat mich diese Geschichte nicht so begeistert wie "Über Menschen". Die vielen Charaktere haben mich teilweise etwas verwirrt. Ich freue mich dennoch auf die Verfilmung, die wir uns hoffentlich bald gemeinsam ansehen werden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.09.2021

Langatmige Lektüre, die mich nicht wirklich fesseln konnte ...

0

"Unterleuten" ist mein erstes Buch von Juli Zeh, welches im Rahmen meines Germanistik-Studiums gelesen habe. Ich denke, es ist sowieso immer etwas anderes, wenn man einen Roman in der Schule oder Uni lesen ...

"Unterleuten" ist mein erstes Buch von Juli Zeh, welches im Rahmen meines Germanistik-Studiums gelesen habe. Ich denke, es ist sowieso immer etwas anderes, wenn man einen Roman in der Schule oder Uni lesen muss, weil man (in-)direkt dazu gezwungen wird, aber ich bin tatsächlich sehr offen an das Buch herangegangen. Ich wohne selbst in einer brandenburgischen Kleinstadt, die eher einem Dorf ähnelt, weswegen ich gehofft hatte, einige inhaltliche Strukturen wiederfinden und auf meine ländliche Gesellschaft anwenden zu können.

Leider wurde ich enttäuscht.

Das Buch ist in mehrere Teile unterteilt. Im ersten bekommt man bereits einen groben Überblick über die Protagonistinnen. Jedes Kapitel wird aus einer anderen Sicht geschrieben, was mich nach einer Weile überfordert hat. Wahrscheinlich hätte es mir weitaus mehr geholfen, hätte ich nicht erst am Ende realisiert, dass auf den letzten Seiten eine Personenübersicht zu finden ist, aber alleine die verschiedenen Storylines, die auch mit vergangenen Ereignissen zusammenhängen, haben mir das Lesen erschwert und mir die Konzentration geraubt.

Das Werk ist auf jeden Fall keine leichte und schnelle Leselektüre, nicht zuletzt durch die 600+ Seiten. Am besten, man schreibt nebenbei mit, damit man nichts durcheinanderbringt.

Wie gesagt, hatte ich gehofft, einige dort abgebildete Strukturen auch auf meine dörfliche Region anwenden zu können. Auch wenn einige Stimmen und Kritiker
innen meinten, dass dieses Buch eine brandenburgische ländliche Gemeinschaft/Gesellschaft darstellt, konnte ich da nicht wirklich mitgehen. Vielleicht erging es aber auch nur mir so.

Insgesamt gebe ich dem Buch 3 Sterne. Wäre es vielleicht nicht so langatmig und mit so vielen Protagonist*innen geschrieben worden, hätte man vielleicht eine verständlichere und fesselndere Geschichte gehabt.

Veröffentlicht am 22.10.2024

Klischees, Klischees, Klischees

0

Das Buch Unterleuten handelt von einem gleichnamigen 200 Seelen Dorf in Brandenburg. Nach außen handelt es sich um ein kleines idyllisches Dorf, doch schnell wird klar, dass der Schein trügt. Die Bewohner*innen ...

Das Buch Unterleuten handelt von einem gleichnamigen 200 Seelen Dorf in Brandenburg. Nach außen handelt es sich um ein kleines idyllisches Dorf, doch schnell wird klar, dass der Schein trügt. Die Bewohner*innen des Dorfes tragen untereinander die verschiedensten Konflikte aus. Das soziale Gefüge gerät endgültig aus den Fugen, als ein Großinvestor die Errichtung eines Windparks in dem kleinen Dorf plant. Sofort beginnt das große Hauen und Stechen und jeder ist dabei auf den eigenen Vorteil bedacht. Während die Vogelschützer die Errichtung des Windparks um jeden Preis verhindern wollen, wähnen andere Leute großen Profit. Aus Feinden werden plötzlich Freunde, aus Freunden Feinden. Allianzen werden geschmiedet und gleichzeitig wird die Vergangenheit immer wieder aufgerollt.

Der Aufbau des Buches geiel mir: Das Buch ist in sechs Abschnitte unterteilt und diese wiederum gliedern sich in mehrere kurze Kapitel, die jeweils aus Sicht der unterschiedlichen Dorfbewohner erzählt werden. Obwohl diese Gestaltung bei mir üblicherweise für einen tollen Lesefluss sorgt, las sich das Buch für mich ziemlich stockend und zäh. Denn die Begeisterung der übrigen Rezensierenden kann ich leider nicht teilen. Meiner Meinung nach werden hier schlicht jegliche Klischees über das Dorfleben abgebildet. Ich habe so oft mit den Augen gerollt, weil die Darstellung der Charaktere so vorhersehbar war. Da waren die zugezogenen Städter, die von den Alteingesessenen zunächst komisch beäugt wurden und die so manches im Dorf umkrempeln wollten. Und dann waren da die Alteingesessenen, die ihre Streitigkeiten (die vor Jahrzehnten entstanden sind und nie gelöst wurden) lieber unter sich klären. Jeder der Alteingesessenen hatte seine persönliche Geschichte mit den anderen Dorfbewohnern. Und jeder ist auf seinen Vorteil bedacht, möchte aber niemandem etwas schuldig sein.

Natürlich hat auch jeder eine Meinung über die anderen Personen im Dorf und in der Regel rührt diese Meinung aus einer Menge Vorurteilen und Irrtümern her, die sich in Wahrheit als falsch entpuppen. Man kann den Roman sicherlich als gesellschaftskritisches und literarisches Kunstwerk betrachten. Ich (die zeitweise in der Stadt und zeitweise auf dem Land gelebt hat) finde aber, dass hier schlicht eine Reihe von Dorfklischees bedient wird und die Wahrheit vielfach eine Andere ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere