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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2018

interessant, besonders für Bergsteiger und Outdoor-Sportler

Das kleine Buch: 20 Wetterregeln, die man kennen muss
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Andreas Jäger erläutert 20 Wetterregeln, beispielsweise vom Morgen- und Abendrot, von unterschiedlichen Wolkentypen, von Tau, Nebel, aber auch von solchen, die man wohl eher in der Region, in der der Autor ...

Andreas Jäger erläutert 20 Wetterregeln, beispielsweise vom Morgen- und Abendrot, von unterschiedlichen Wolkentypen, von Tau, Nebel, aber auch von solchen, die man wohl eher in der Region, in der der Autor lebt, nutzen kann: in den Bergen, wie beispielsweise ein Berg mit Hut, Alpendohlen, die sich in andere Höhenlagen zurückziehen oder Kirchenglockengeläut, das verweht wird.

Für mich waren die Erklärungen von Halo und Hof bei Mond und Sonne interessant; seit meiner Kindheit habe ich diese Betrachtungen gar nicht mehr verfolgt, werde sie nun als Frühwarnsystem für meine Migräne mal genauer im Auge behalten. Ansonsten fand ich die Erläuterungen schon interessant, jedoch etliches werde ich gar nicht betrachten und nutzen können, weil ich eben nicht in den Alpen oder anderen Bergen wohne. Dieses Büchlein aus der Reihe „Das kleine Buch“ scheint mir besonders für Bergsteiger und andere wetterabhängige Sportler unerlässlich zu sein, da sie darauf angewiesen sind, einen Wetterumschwung möglichst früh zu bemerken.

Veröffentlicht am 16.01.2018

gut erklärt, schön erzählt und reichlich bebildert

Wie Wind unser Wetter bestimmt
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Sven Plöger reist mit Team in verschiedene Länder, stellt einzelne Bewohner sowie deren klimatische Bedingungen vor. So erfährt man z.B., in Lappland, dass Rentiere bis -80Grad Kälte ertragen und wie ihre ...

Sven Plöger reist mit Team in verschiedene Länder, stellt einzelne Bewohner sowie deren klimatische Bedingungen vor. So erfährt man z.B., in Lappland, dass Rentiere bis -80Grad Kälte ertragen und wie ihre Nase als Wärmetauscher funktioniert, wie der Mistral die Bäume an der Cote d'Azur zum Meer higebogen wachsen läßt, wie Windmühlen Landstriche der Niederlande trockengelegt haben oder wie wir an hohen Gebäuden den Monroe-Effekt selber erleben können. Immer wieder finden sich lila hinterlegte Doppelseiten, auf denen Phänomen ganz leicht verständlich erläutert werden.

Das Buch zeichnet sich durch seine leicht verständlichen Erklärungen, vielen Diagrammen, Fotos und Beispielen aus, die manchmal sogar recht flapsig daher kommen. Ich halte das Buch auch für jüngere Leser geeignet, da es leicht und gut verständlich Wissenswertes zur Wetterentstehunh samt Wirkung vermittelt.

Veröffentlicht am 12.01.2018

spannend erzählt

Unterleuten
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Juli Zeh beschreibt in ihrem 640 seitigen Roman den Wandel eines brandenburgischen Dorfes namens „Unterleuten“ seit der Wende, wobei vorhergehende Ereignisse ihre Schatten bis in die Gegenwart werfen.

Anhand ...

Juli Zeh beschreibt in ihrem 640 seitigen Roman den Wandel eines brandenburgischen Dorfes namens „Unterleuten“ seit der Wende, wobei vorhergehende Ereignisse ihre Schatten bis in die Gegenwart werfen.

Anhand von Erlebnissen Alteingesessener und nach der Wende Zugezogener erlebt der Leser den Wandel von der Plan-, über die Unterleutener Tausch- zu der um sich greifenden Marktwirtschaft samt dem großen Ausverkauf, bei dem nahezu jeder das Beste für sich herausholen will. Schon seit jeher scheint Unterleuten ein Dorf gewesen zu sein, das nicht mit Behörden zusammengearbeitet hat und stolz darauf war, alles selber zu regeln; da fallen eigene Rachefeldzüge, kriminelle Aktionen und Selbstjustiz, Tratsch und Verleumdung gar nicht wirklich auf, sondern gehören zum ganz normalen Alltag dieses Dorfes. Soziale Verstrickungen und Abhängigkeiten beeinflussen das Taktieren seit jeher und nun, während der Planung eines Windparks, stellen sie die Gegenspieler zu skrupellosen Investoren dar, beim Wettlauf um die eigenen Vorteile, bei denen auch Zugezogene alles geben.

Die Bewohner Unterleutens werden eher klischeehaft dargestellt; im Laufe des Romans lernt man sie ein wenig kennen, erfährt von ihren Schicksalschlägen, Beweggründen, Überzeugungen, von Situationen, die sie sprachlos oder gedemütigt zurückließen und veränderten, von Treue und Verrat und von Familienfehden, die sich über Jahrzehnte erstrecken. Trotz der Einblicke in ihr Leben hinterläßt keiner von ihnen einen wirklich bleibenden Eindruck bei mir. Das ist vielleicht auch gar nicht nötig, um über ihre und die eigene Moral nachzudenken und sich zum Schluß mit ihnen gemeinsam zu fragen: Hat es sich dafür gelohnt?


Insgesamt wurde der Roman spannend und facettenreich erzählt; dennoch fand ich einiges schon deutlich zu langatmig und überzeichnet.

Veröffentlicht am 15.12.2017

Heilrezepte, eingebettet in eine erdachte Geschichte mit alten Briefen

Mein Kräutererbe
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Eunike Grahofer erzählt eine Geschichte, in der Johanna am Tag ihrer Verlobung zwölf Briefe ihrer Urgroßmutter ausgehändigt bekommt, die ihre Mutter, die eben diese Urgroßmutter als Kind selber nur wenige ...

Eunike Grahofer erzählt eine Geschichte, in der Johanna am Tag ihrer Verlobung zwölf Briefe ihrer Urgroßmutter ausgehändigt bekommt, die ihre Mutter, die eben diese Urgroßmutter als Kind selber nur wenige Male gesehen und offensichtlich zeitlebens bis Johannas Verlobung ungelesen und in Vorhangstoff eingepackt, aufgehoben hat. Johanna soll jeden Monat bis zu ihrer Hochzeit einen Brief öffnen, der Familiengeschichten zu den beiliegenden Rezepten enthält. Die Idee, alte Heilrezepte in diese Geschichte einzubetten, fand ich ganz interessant, wobei mich diese Briefe und Beschreibungen zu Johanna von Monat zu Monat weniger ansprachen; obwohl alles so paßgenau erzählt, konstruiert und abgestimmt war, ist der Funke dabei nicht wirklich übergesprungen. Immer stärker hatte ich das Gefühl, dass ich auf diesen Seiten viel lieber neue Rezepte gelesen hätte...

Das Buch ist, wie schon gesagt, nach Monaten eingeteilt, was ich ausgesprochen praktisch finde. So kann man die entsprechenden Heilpflanzen im Jahresverlauf, wie aufgeführt sammeln oder die Rezepturen im nächsten Schritt weiter verarbeiten, denn nicht alle Heilrezepte werden in einem Arbeitsgang fertiggestellt.
Für jeden Monat gibt es eine Doppelseite mit dem Monatsnamen sowie der Rezeptauflistung, wobei die Anzahl der Rezepte meist zwischen zwei bis fünf schwankt; eine weitere Doppelseite beeinhaltet den Brief.
Mittlerweile habe ich mehrere Bücher der Kräuterpädagogin Eunike Grahofer und bin jedesmal sehr angetan davon; ich muß gestehen, diesesmal bin ich ein wenig enttäuscht, denn allzu viele neue Rezepte habe ich leider nicht gefunden und die vielen Seiten der Geschichte hätte ich als Ausgleich für weitere Rezepte nicht wirklich vermißt. Die vorgestellten Rezepte sind schon ansprechend, bis auf eines, bei dem Honig gekocht wird ( und mir als Imkerin die Haare dezent zu Berge stehen). Besonders hat mich der Apfelzucker angesprochen – Hustensaft aus Rüben oder Zwiebeln mit Zucker oder Honig und viele andere Rezepte waren nicht ganz neu für mich, für andere vielleicht schon.

Das Buch ist sehr schön illustriert und bietet für die Leser, die noch nicht allzuviele Bücher zu diesem Thema gelesen haben, viele neue Rezepte von Öl- und Alkoholauszügen, Badezusätzen, Haarwasser, Tees und mehr, erzählt dabei abwechslungsreich und auf die Rezepte abgestimmt vom Leben auf dem Lande und den Veränderungen im Laufe der Zeit.

Veröffentlicht am 09.12.2017

erzählt unkonventionell über ein Projekt mit Stadtziegen

Stadtgeiss
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Julia Hofstetter erzählt, wie sie ein gepachtetes Grunstück einer ehemalige Kiesgrube in ein Ziegen- und Begnungsparadies verwandelt hat, angefangen vom Umbau des völlig maroden Stalles, Futterraufen und ...

Julia Hofstetter erzählt, wie sie ein gepachtetes Grunstück einer ehemalige Kiesgrube in ein Ziegen- und Begnungsparadies verwandelt hat, angefangen vom Umbau des völlig maroden Stalles, Futterraufen und Urbarmachen des Grundstückes. Seitdem hat sich dieses Projekt immer weiter entwickelt, Schulklassen kommen, werkeln dort; es gibt ein Aufwachsen mit den Ziegen, viele Feste, die dort gemeinsam gegangen werden. Ständig wird etwas umgebaut, erweitert, nach Träumen gesucht und an deren Erfüllung gearbeitet, wie z.B. das Aufstellen eines Zirkuswagens, der eigentlich ein gespendestes Feuerwehrauto war. Zwischendurch erfährt der Leser vieles über Eigenarten und Lebensweise von Ziegen, erhält Bastelanleitungen oder Kochrezepte.

Julia Hofstetter ist es wichtig, nichts Starres oder Perfektes zu schaffen, sondern immer in Bewegung zu bleiben, Bestehendes um- , ab- und wieder ganz neu aufzubauen, ständig auf der Suche, zusammen mit anderen die Phantasie- und Erlebniswelt neu zu gestalten.

Das Buch war sehr kurzweilig zu lesen; viele bunte Bilder und Skizzen innerhalb von Bastelanleitungen machen auch dieses Buch ein wenig krumm und unkonventionell; und nebenbei erfährt man viel über das Leben der Ziegen.