Das Leben einer Zwanzigjährigen ist kompliziert. Zwischen Freunden, Geldsorgen und der ständigen Suche nach dem richtigen Outfit bleibt wenig Platz, um sich noch mit weiteren Dingen zu beschäftigen. Zum Glück muss Alana McClary die alltäglichen Probleme nicht allein bewältigen, denn ihr bester Freund Clay steht ihr immer zur Seite. Wäre da nicht nur die klitzekleine Tatsache, dass Alana rückwärts laufende Uhren über den Köpfen der Menschen sieht und Clay ihr weismachen will, dass sie eine Banshee, eine Todesfee und somit ein magisches Wesen ist.
Alana zieht das Pech magisch an und scheint ein regelrechter Unglücksbringer zu sein. Egal, wo die hübsche, junge Frau auftaucht, sie blamiert sich und ihre Freunde nur allzu oft. Während sie selbst das für puren Zufall hält, klärt Clay sie gern auf, denn Alana ist eine Banshee, eine Todesfee und sieht deshalb auch die ablaufenden Uhren über den Köpfen eines jeden Menschen- außer über ihrem eigenen. Und sie ist nicht allein, denn plötzlich entpuppt sich so ziemlich jeder in ihrem Umkreis als magisches Wesen! Angefangen bei Clay, der ein Leprechaun, also ein irischer Glückskobold ist, und es wahrscheinlich allein dieser Tatsache zu verdanken hat, dass er es über Jahre schadlos in Alanas Nähe aushalten konnte. Denn das können bei weitem nicht alle ihre Freunde von sich behaupten und als dann auch noch eine mysteriöse Mordserie beginnt, schlagen bei der Banshee die Alarmglocken! Plötzlich hat die Polizei, allen voran der gut aussehende Detective Dylan Shane, sie auf dem Schirm und da wieder rauszukommen, kann nur im Chaos enden!
Lieb gemeint würde ich Alana als zickigen Unglücksraben beschreiben. Sie ist eine kleine Tussi, also sehr auf ihr Aussehen bedacht, motzt gern rum, wenn nicht alles so läuft, wie sie es gern hätte und spart dabei nicht mit Zickerein. Dennoch ist die Todesfee eine der sympathischsten Protagonisten, die mir in diesem Lesejahr begegnet sind und das liegt vor allem an Ninas humorvollem Schreibstil. Ständig habe ich ein Grinsen im Gesicht und kann mich wunderbar in die liebevoll dargestellten und detailreichen Figuren hineinfühlen, was für mich ehrlich gesagt völlig unerwartet kam, denn ich bin völlig erwartungsfrei an das Buch herangegangen. Und es hat sich scheinbar gelohnt, denn für mich ist es eines der besten Bücher, die ich in diesem Jahr zwischen die Finger bekommen habe! Allerdings kann ich auch die kritischen Stimmen verstehen, denn der Humor ist tatsächlich nicht für jeden was, aber da ich mich (leider?) ziemlich oft in Alana wiedererkannt habe (an dieser Stelle ein Sorry an alle Menschen, die mit mir umgehen müssen! Ich verstehe nun, was ihr mit mir durchmacht…), konnte ich sie ja nur mögen und sie in etwa genauso anstregend, aber liebenswert finden, wie mich selbst auch (an dieser Stelle stellt euch bitte vor, wie ich mit den Wimpern klimpere und ihr mich alle ganz furchtbar süß findet, danke!).
Genug der Selbstbeweihräucherung, zurück zum Thema: Auch die Handlung war für mich ein purer Genuss. Nina versteht es blendend die Stimmung und auch die Spannung hoch zuhalten. Die fiesen Frotzelein zwischen dem heißen Detective Dylan und Alana sind mir zwar teilweise etwas zu kindisch und etwas zu viel geworden, weil es die Entwicklung ihrer Beziehung für mich unnötig und künstlich verlängert hat. Das Ergebnis und wie Nina es dann aufgelöst hat, fand ich allerdings mehr als gelungen. Vor allem aber die actionreichen Momente sind für meinen Geschmack wohl dosiert, dadurch aber umso mitreißender, weil man zwischendurch auch wieder die Möglichkeit zum Durchatmen und Herunterkommen hat.
Ein weiterer sehr positiver Punkt ist, dass die Autorin neben der Haupthandlung zum Ende des Buchs auch wirklich jeden Nebenhandlungsstrang auflöst und für alles eine logische , teils auch sehr überraschende Lösung findet. Ich habe in letzter Zeit immer wieder Bücher in der Hand gehabt, die mich mit Fragen zurückgelassen haben, à la „Und was ist mit XY passiert!?“, weil irgendeine Nebenhandlung gar nicht bis zum Ende durchgezogen wurde. Das ist so frustrierend und ich bin froh, dass das dieses mal nicht passiert ist! Danke dafür, Nina!
Somit kann ich abschließend sagen, dass Plötzlich Banshee für mich ein kleines Sommerhighlight war. Es hat unheimlich viel Spaß gemacht zu lesen und war dank des Humors eine gelungene Ablenkung von all den Regentagen in den letzten Wochen und ich kann getrost behaupten, dass ihr Buch von innen, wie von außen ein wahres Vergnügen ist. Das Cover ist nämlich super schön!
Wer sich also gut unterhalten lassen möchte und nichts gegen liebevolles Prinzessinnengehabe hat, kann mit Plötzlich Banshee von Nina MacKay nichts falsch machen. Ich kann es nur jedem empfehlen, also ein Lesetipp von mir dafür!
Wie steht’s mit dir- kennst du das Buch bereits und wenn ja, wie hat es dir gefallen? Ich freue mich über Meinungen!