Das soll von Lucy Score sein?
Not My TypeVon „Mr. Fixer Upper“, dem ersten auf Deutsch veröffentlichten Roman von Lucy Score bei Forever war ich sehr angetan, da die Erzählung so bodenständig und ehrlich war. Als vom Verlag mit „Not My Type“ ...
Von „Mr. Fixer Upper“, dem ersten auf Deutsch veröffentlichten Roman von Lucy Score bei Forever war ich sehr angetan, da die Erzählung so bodenständig und ehrlich war. Als vom Verlag mit „Not My Type“ nun ihr zweites Werk angekündigt wurde, war für mich klar, dass ich gerne reinlesen würde. Umso überraschter war ich nach den ersten Seiten, als ich feststellen musste, dass auf diesen nichts, aber so wirklich gar nichts von den positiven Aspekten des anderen Werks zu erkennen war.
Während „Mr. Fixer Upper“ in einer eher burschikosen, einfachen Welt gespielt hat, spielt dieser Roman in der Reichen und Schönen. Gegen diesen Szeneriewechsel habe ich nicht generell etwas, da es genug überzeugende Romane aus diesem Genre gibt. Dennoch wollte hier von Anfang an für mich der Funke nicht überspringen. Vor allem die Nebencharaktere waren kaum zu ertragen, da es nur um Alkohol und Sex ging. Selbst so ein romantisches Fest wie eine Hochzeit wurde dadurch zu etwas Furchtbarem verpfuscht, bei dem ich mich ernsthaft frage, wer damit berührt werden sollte.
Aiden und Frankie als Protagonisten bekommen da schon wesentlich mehr Profil und sie sind es auch, die eher abseits davon stehen und mir dadurch automatisch sympathischer waren. Durch die Handlung, die auf Barbados spielt und die gar nicht funktioniert, konnte ich mich aber nicht so recht an sie binden, weil ich überwiegend nur genervt war. Zudem kam bei ihnen auch hinzu, dass sie von ihren Gefühlen in den unpassendsten Augenblicken übermannt wurden, so dass auch sie sich der Lächerlichkeit nicht gänzlich entziehen konnten.
Erst als wir einen Ortswechsel nach New York vornehmen, bekommt die Geschichte wesentlich mehr Tiefe und auch Aiden und Frankie werden dadurch zu glaubwürdigen Figuren mit Ecken und Kanten. Es gibt auch einige sehr schöne Entwicklungen, es gibt süße Momente und es gibt sogar endlich sympathische Nebenfiguren, aber dennoch ist diese Geschichte meilenweit von dem weg, was ich von Score kenne und mir erhofft hatte. Im Grunde hat die schreckliche erste Hälfte den Ton gesetzt und eine deutlich bessere zweite Hälfte kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Geschichte in sich einfach nicht rund ist.
Fazit: Manchmal ist es gefährlich, sich ausschließlich vom Autorennamen leiten zu lassen, andererseits konnte mir auch der Klappentext nicht verraten, dass mir die erste Hälfte des Romans die Lust auf den (zwar zugestanden besseren) zweiten Teil vermiest hat. Hier würde ich definitiv keine Leseempfehlung aussprechen, vor allem nicht für Score-Fans, die sie über „Mr. Fixer Upper“ kennengelernt haben.