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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2018

✎ Ingo Siegner - Der kleine Drache Kokosnuss 9 reist um die Welt

Der kleine Drache Kokosnuss reist um die Welt
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Ich hatte mich sehr auf die Weltreise mit Kokosnuss und seinen Freunden gefreut. Es gibt dort draußen so viel zu entdecken - selbst für die Kleinsten.

Leider wurde hier nur auf bekannte Klischees zurückgegriffen. ...

Ich hatte mich sehr auf die Weltreise mit Kokosnuss und seinen Freunden gefreut. Es gibt dort draußen so viel zu entdecken - selbst für die Kleinsten.

Leider wurde hier nur auf bekannte Klischees zurückgegriffen. Alles, was man zu hören bekommt, hat man schon unzählige Male in anderen Büchern gelesen. Wo ist der Einfallsreichtum geblieben?

Zudem ist es meiner Meinung nach nicht kindgerecht. Erwachsene mögen den ein oder anderen Witz verstehen, der zum Besten gegeben wird; Heranwachsenden würde ich dies nicht lehren. Gerade in diesem Alter (Kindergarten, erste Schuljahre) wird immer wieder versucht, die Sprache korrekt beizubringen und Vorurteile zu vermeiden. In diesem Buch wird das eher zunichte gemacht.

Außerdem wirkt das ganze Geschehen ein wenig düster.

Von mir gibt es an dieser Stelle daher keine Hörempfehlung. Ich denke, da gibt es schönere Abenteuer der drei Freunde.

©2018

Veröffentlicht am 27.01.2018

✎ Margit Auer - Die Schule der magischen Tiere 2 Voller Löcher!

Die Schule der magischen Tiere 2: Voller Löcher!
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Von Band 6 absolut begeistert und von Band 1 etwas enttäuscht, bin ich von dieser Geschichte wirklich genervt.

Wenn unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen, dann passiert es schon mal, dass es ...

Von Band 6 absolut begeistert und von Band 1 etwas enttäuscht, bin ich von dieser Geschichte wirklich genervt.

Wenn unterschiedliche Charaktere aufeinandertreffen, dann passiert es schon mal, dass es kracht. Dass es auch Zicken gibt, ist ebenfalls hinreichend bekannt. Hier ist eine Person jedoch so furchtbar dargestellt, dass ich irgendwann an den Punkt kam, dass ich oft, wenn sie ihren Auftritt hatte, verärgert war. Dass man in diesem Alter schon so eine Diva sein muss, geht mir leider gegen den Strich. Und da sich dies durchs ganze Buch zieht, hatte ich dieses Mal wenig Freude damit.

Außerdem fand ich es schade, dass jemand, der bereits im ersten Buch seinen großen Auftritt hatte, hier erneut sehr viel Beachtung bekommt. Mir hätte es mehr gefallen, wenn Kinder in den Fokus gestellt werden, die im jeweiligen Band ihren neuen Freund bekommen.

Es fehlen Hintergrundinformationen. Warum bekommt derjenige ein magisches Tier? Warum gerade dieses Tier? Es entstehen so viele Fragen, die man in den ersten Teilen klären sollte, damit man hinterher die tollsten Abenteuer kreieren kann. Margit Auer versucht, direkt auf Spannung zu setzen und scheitert in meinen Augen kläglich.

Eigentlich wollte ich diese Serie meinem Neffen schenken, aber davon sehe ich derzeit wirklich ab, da ich die Befürchtung habe, dass es ihn langweilen wird und auch er absolut nicht auf Zicken steht.

©2018

Veröffentlicht am 22.01.2018

✎ Arno Geiger - Der alte König in seinem Exil

Der Alte König in seinem Exil
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Als ich dieses Buch sah und die Möglichkeit hatte, es mit jemanden zusammen zu lesen, ergriff ich diese. Ich hatte mich auf viel Gesprächsstoff und einige Emotionen eingestellt, denn für mich war dieses ...

Als ich dieses Buch sah und die Möglichkeit hatte, es mit jemanden zusammen zu lesen, ergriff ich diese. Ich hatte mich auf viel Gesprächsstoff und einige Emotionen eingestellt, denn für mich war dieses Thema in einem Buch neu und auch persönlich habe ich keine Erfahrungen damit.

Schon zu Anfang jedoch merkte ich, dass ich mit dem Erzähler so gar nicht klarkomme. Es ist nicht nur der nüchterne Schreibstil, der alles sehr distanziert wirken lässt, sondern vor allem seine Wortwahl, mit der ich ganz oft auf Kriegsfuß stand.

Ich weiß, dass es Menschen gibt, die Alzheimer, wenn es in der Familie auftritt, erstmal ignorieren. Es ist wahrscheinlich sehr einfach, sich etwas anderes einzureden, als die offensichtlichen Zeichen zu sehen. Dies ist ein Schutzmechanismus, den einige anwenden. Da ich noch nie in solch einer Situation war, kann ich nicht beurteilen, wie es mir ergehen würde. Aber da auch ich bereits mit Krankheit und Tod eines geliebten Menschen zu kämpfen hatte, weiß ich, wie viel Hilfe und vor allem Respekt dieser benötigte. Bei Arno Geiger fehlte beides.

Wenn ich seine Einstellung zu lesen bekam, war ich oft fassungslos und teilweise auch sehr wütend. Ich konnte nicht verstehen, wie man so denken kann.

"Ich helfe ihm beim Anziehen, damit das Prozedere nicht ewig dauert, [...]" (S. 7)

"Unserem damaligen Empfinden nach überstiegen seine endlosen Wiederholungen jedes erträgliche Maß." (S. 37)

"[...] wir alle hatten weiß Gott auch anderes zu tun und hätten uns unser Leben immer wieder etwas einfacher gewünscht." (S. 45)

Für manch einen mögen solche Worte authentisch klingen, für mich waren sie fehl am Platz, ja geradezu anmaßend. Einfach auch, weil ich mich fragte, wie der Vater sich fühlen muss, wenn er diese Worte seines Sohnes lesen würde ...

Warum ich ebenfalls so denke, ist die Tatsache, dass der Autor kein Kind oder Jugendlicher mehr ist. Er ist erwachsen und sollte daher in meinen Augen etwas mehr Verständnis aufbringen. Für mich kommt sein Blickpunkt wenig bis gar nicht reflektiert herüber.

Zwischendurch werden in kursiver Schrift kurze Passagen zwischen 2 Personen eingeblendet. Handelt es sich hierbei um Augenblicke in "lichten" Momenten? Es klang alles ziemlich hingeklatscht.

Mir haben die Zeilen leider gar nicht zugesagt und ich werde mich wohl nach anderen Lektüren umschauen, die diese Krankheit zum Thema haben - vielleicht bringen diese mir die Erkrankung näher.

©2018

Veröffentlicht am 15.01.2018

✎ Nina Sedano - Die Ländersammlerin

Die Ländersammlerin
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'Die Ländersammlerin' hätte vielleicht irgendwann sowieso den Weg zu mir gefunden, wenn ich es in einem Buchladen gesehen hätte, denn ich mag Reiseberichte. Und ich mag persönliche Erfahrungen. Meine Kollegin ...

'Die Ländersammlerin' hätte vielleicht irgendwann sowieso den Weg zu mir gefunden, wenn ich es in einem Buchladen gesehen hätte, denn ich mag Reiseberichte. Und ich mag persönliche Erfahrungen. Meine Kollegin hat es mir jedoch zum Lesen gegeben und somit war die Entscheidung bereits gefallen.

Aufgrund der Seitenzahl war mir sehr schnell klar, dass man sehr wenig erfahren wird. 193 UN-Staaten passen eben nicht auf 305 Seiten. Dennoch bin ich enttäuscht.

"Unterwegs erlebt sie Aufregendes, taucht in fremde Kulturen ein, knüpft Freundschaften, stößt manchmal an ihre Grenzen und lernt viel über das Leben, die Welt und sich selbst."

Meine Vorstellung des Inhaltes war, dass man wenigstens über einige Länder / Sitten / Menschen etwas Genaueres erfährt. Dass man Nina Sedano auf einer Reise begleiten darf, die für sie (teilweise) selbst unvergesslich bleiben wird. Stattdessen verliert sie sich in abgedroschenen Nebensächlichkeiten. Was auf dem Klappentext suggeriert wird, findet kein Gehör im Werk.

Zwar kann man die Seiten durch den leichten, authentischen Schreibstil schnell umschlagen. Aber genauso schnell hat man vergessen, wo sie sich gerade befunden und was sie erlebt hat. Es sind nur ein paar (Gefahren)Situationen beschrieben, wenige Tipps zu den Ländern, in denen sie war und viel Persönliches, was nichts mit dem vorliegenden Thema zu tun hat.

Der Titel 'Die Ländersammlerin' ist sehr passend. Denn nichts anderes tut Frau Sedano - sie "sammelt" die Länder, in denen sie unterwegs war. Ist dies wirklich ihre Ambition? Wenn ja, ist es sehr schade. Ich kann dies leider nicht nachvollziehen, dass man sein Geld, seinen Job, ja quasi sein Leben dafür her gibt. Es ist so nichtssagend, ja manchmal sogar anmaßend, was sie hier wiedergibt.

Manchmal habe ich nach einem Erfahrungsbericht das Verlangen, die Person hinter den Zeilen persönlich kennenzulernen. Nina Sedano gehört definitiv nicht dazu. Ich will nicht behaupten, dass sie mir unsympathisch ist - das kann man aus diesen paar Zeilen und ohne sie persönlich zu kennen, nicht sagen. Aber ich habe auch nicht das Gefühl, dass sie besonders interessant ist, obwohl sie so viel in der Welt herum kam.

Der Untertitel 'Wie ich in der Ferne mein Zuhause fand' trifft für mich absolut nicht zu. Im Gegenteil, die Autorin beschreibt immer wieder, dass es für sie wichtig ist, zurück nach Deutschland zu kehren. Was ja auch nicht verkehrt ist, aber dann sollte man dies anders formulieren.

"Heute sind elf Reisepässe vollgestempelt und die Ländersammlerin kann von sich behaupten, die meistgereiste Frau Deutschlands zu sein."

Ich glaub, manchmal muss man einfach nur sehr, sehr genau den Klappentext lesen, um zu wissen, worauf man sich einlässt. Hätte ich dem letzten Satz mehr Aufmerksamkeit gewidmet, wäre mir eine Enttäuschung vielleicht erspart geblieben, denn dann hätte ich die Zeilen mit anderen Augen bzw. gar nicht gelesen.

©2018

Veröffentlicht am 09.01.2018

✎ Martin Suter - Der Teufel von Mailand

Der Teufel von Mailand
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Dies war mein erstes Buch von Martin Suter. Ich habe natürlich schon einiges von ihm gehört, bisher jedoch nie selbst ein Werk des Autors in die Hand genommen. Nun wurde mir dieses (und ein anderes) von ...

Dies war mein erstes Buch von Martin Suter. Ich habe natürlich schon einiges von ihm gehört, bisher jedoch nie selbst ein Werk des Autors in die Hand genommen. Nun wurde mir dieses (und ein anderes) von einer Kollegin in die Hand gedrückt und ich habe mich daran versucht.

Schon am Anfang war ich etwas irritiert. Ich hatte mich auf einen Krimi eingestellt, der absolut nicht zum Vorschein kommen mochte. Stattdessen bekomm ich da einen nichtssagenden Roman vor den Latz geknallt, der irgendwann mal einen Bezug zum Titel herstellt.

Alles wird sehr oberflächlich abgehandelt. Fragen bleiben einfach im Raum stehen und werden auch am Schluss nicht beantwortet. Personen erscheinen blass. Die Handlung wirkt konstruiert. Es kommt alles ein bisschen unglaubwürdig rüber.

Es blieb weit hinter meinen Erwartungen zurück und somit kann ich keine Leseempfehlung aussprechen. Jedoch habe ich bereits gehört, dass dies nicht sein bestes Werk ist und andere weit besser dastehen. Ich werde mich überraschen lassen.

©2018