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JeanetteBuechereule

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.02.2018

Mysteriöser Auftakt einer Trilogie

Das Vermächtnis des Künstlers
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Die Gemälde des unbekannten Künstlers Bragolin zeigen Portraits von Kindern mit traurigen Augen ab. Diese Bilder bringen ihren Besitzern Unglück, viele sterben bei Bränden in ihrem Haus oder begehen Selbstmord. ...

Die Gemälde des unbekannten Künstlers Bragolin zeigen Portraits von Kindern mit traurigen Augen ab. Diese Bilder bringen ihren Besitzern Unglück, viele sterben bei Bränden in ihrem Haus oder begehen Selbstmord. Der amerikanische Psychologe Dr. George Mallory ist auf die Aufklärung scheinbar übersinnlicher Phänomene spezialisiert. Ein Kunstmuseum in Venedig, das die Bragolins sammelt, beauftragt Mallory damit, herauszufinden, was hinter dem Mysterium steckt. Die Kunsthistorikern Dr. Josephine Canino steht ihm dabei zur Seite.

Achtung: Das Buch ist der Auftakt einer Trilogie und endet mitten in der Geschichte. Also unbedingt auch den zweiten und dritten Band besorgen!

Die Geschichte ist abschnittsweise sehr spannend und temporeich, was mir sehr gefallen hat. Zwischendurch gibt es jedoch immer wieder längere Passagen mit Beschreibungen von scheinbar Nebensächlichem, die den Lesefluss bremsen. Der Sinn dieser Infos war für mich bisher nicht ersichtlich, möglicherweise werden sie aber in den folgenden Bänden noch wichtig.

Die Geschichte spielt in den Achtzigern, was mich das eine oder andere Mal hat stutzen lassen, zum Beispiel, weil ich mich immer wieder unterbewusst gefragt habe, wieso keiner ein Handy dabei hat oder warum in der Zeitung der Ost-West-Konflikt erwähnt wird. Der Grund für die Wahl dieser Zeit hat sich mir bisher nicht erschlossen.

Weil die Geschichte in diesem Buch wie gesagt nicht beendet ist, kann ich noch nicht sagen, ob der mysteriöse Fall stimmig aufgelöst wird. Ich hoffe, dass es eine logische Erklärung für die Todesfälle git und nicht Übersinnliches dahintersteckt.

Fazit: Ein mysteriöser Kriminalfall rund um eine Reihe von unglückbringenden Gemälden, der sich in den beiden folgenden Bänden fortsetzt, vier Sterne.

Veröffentlicht am 26.01.2018

Humorvoller Krimi mit skurriler Hauptperson

Tante Poldi und der schöne Antonio
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"Tante Poldi und der schöne Antonio" ist der dritte Band der Reihe. Ich habe die Vorgänger nicht gelesen, aber ich habe mich trotzdem gut zurechtgefunden.

Tante Poldi ist eigentlich nach Sizilien gekommen, ...

"Tante Poldi und der schöne Antonio" ist der dritte Band der Reihe. Ich habe die Vorgänger nicht gelesen, aber ich habe mich trotzdem gut zurechtgefunden.

Tante Poldi ist eigentlich nach Sizilien gekommen, um sich totzusaufen. Plötzlich taucht aber ein alter Bekannter aus Tansania bei ihr auf, weil er einen Freund vermisst, der nach Sizilien gereist ist. Poldi nimmt Ermittlungen auf, natürlich auf eine sehr eigenwillige Art...

Das Buch beginnt mit einer Szene, die von der chronologischen Abfolge her eigentlich an das Ende gehört. Der, laut Tante Poldi nutzlose, Neffe und Möchtegern-Schriftsteller übernimmt als eine Art Familien-Chronist die Rolle des Erzählers. Tante Poldi berichtet ihm von ihren Erlebnissen, die bereits geschehen sind. Zwischendurch tauchen deshalb immer wieder Szenen auf, wie die beiden zusammensitzen und der Neffe Fragen stellt. Diese Erwählweise fand ich recht ungewöhnlich und teílweise hat sie etwas die Spannung herausgenommen. Erst zum Ende hin greift auch der Neffe ins Geschehen ein und eine abenteuerliche Jagd auf den schönen Antonio quer durch Sizilien beginnt...

Besonders Tante Poldi ist ein sehr skurriler Charakter. Sie trinkt ständig, trägt eine turmhohe Perücke und bandelt mit jedem Mann (besonders gerne Verkehrspolizisten) an, der nicht bei drei auf den Bäumen ist. Bei ihren Ermittlungen auf eigene Faust schert sie sich kein bisschen um Recht und Gesetz. Die Handlung darf man nicht immer so ganz ernst nehmen und stellenweise wird es sogar komplett übernatürlich, zum Beispiel, wenn plötzlich der Tod mit am Tisch sitzt. Die Auflösung fand ich ein bisschen an den Haaren herbeigezogen, aber damit passt sie irgendwie auch wieder zum Stil dieses Buches.

Fazit: Ein humorvoller Krimi mit einer skurrilen Hauptperson, vier Sterne.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Interessante Berichte über die Einsätze eines Schiffsarztes

Dr. Kreuzfahrt
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Das Buch ist chronologisch nach den Reisen aufgebaut, die Dr. Schramm begleitet hat. Die Berichte über die Notfälle, Verletzungen und Krankheiten an Bord waren interessant zu lesen, manche erschreckend, ...

Das Buch ist chronologisch nach den Reisen aufgebaut, die Dr. Schramm begleitet hat. Die Berichte über die Notfälle, Verletzungen und Krankheiten an Bord waren interessant zu lesen, manche erschreckend, andere anrührend. Allerdings waren mir viele Fälle zu kurz abgehandelt. Schnelle Diagnose, ab ins Krankenhaus und weiter zum nächsten Patienten. Außerdem fehlten mir oft Erklärungen für medizinische Fachbegriffe etc. Es gibt zwar ein Glossar am Ende, dieses umfasst aber nur nautische Begriffe und kreuzfahrtspezifisches Vokabular.

Neben den teils abenteuerlichen Einsätzen als Bordarzt erfährt der Leser einiges über das Leben auf dem Schiff, die Fahrtstrecken und Landgänge. Dies fand ich interssant, auflockernd und nicht zu ausschweifend.

Fazit: Interessante Berichte über die Einsätze eines Schiffsarztes, Fahrtstrecken und Landgänge, aber teils recht knapp geraten und wenig erläutert, vier Sterne.

Veröffentlicht am 15.01.2018

Cosy-Crime aus England

Je tiefer man gräbt
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Als Gärtnerin Mags von einem Bekannten gebeten wird, am Tag des offenen Gartens Gäste herumzuführen, nimmt sie diesen Auftrag gerne an. Doch dann erfährt sie, dass in dem Anwesen vor Jahren eine Frau unter ...

Als Gärtnerin Mags von einem Bekannten gebeten wird, am Tag des offenen Gartens Gäste herumzuführen, nimmt sie diesen Auftrag gerne an. Doch dann erfährt sie, dass in dem Anwesen vor Jahren eine Frau unter mysteriösen Umständen verschwand. Schon bald steckt Mags tiefer in dem Fall drin, als ihr lieb ist...

Dieses Buch fällt ganz klar in die Kategorie Cosy Crime. Mags Ermittlungen laufen eher beschaulich ab. Am Schluss gibt es zwar etwas Spannung, aber ansonsten ist das Buch so ruhig wie das englische Dorf, in dem es spielt. Durch den recht geringen Umfang ist es zudem schnell ausgelesen.

Fazit: Ein Cosy-Crime aus England. Wer viel Spannung oder besonderen Tiefgang erwartet, wird enttäuscht sein; als ruhige Lektüre für zwischendurch ist es zu empfehlen, 4 Sterne.

Veröffentlicht am 06.01.2018

Korsischer Mafia-Krimi abseits der üblichen Frankreich-Krimis

Das korsische Begräbnis
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Der Pariser Schriftsteller Eric Marchard reist nach Korsika, der alten Heimat seiner Familie, um seine Schreibblockade zu überwinden. Doch nicht alle heißen ihn auf der Insel willkommen...

Am Anfang hat ...

Der Pariser Schriftsteller Eric Marchard reist nach Korsika, der alten Heimat seiner Familie, um seine Schreibblockade zu überwinden. Doch nicht alle heißen ihn auf der Insel willkommen...

Am Anfang hat es eine Weile gedauert, bis ich verstanden habe, worum sich dieser Krimi dreht. Danach gab es keine größeren Längen mehr. Zur Mitte hin hielt mich eine sehr spannend geschriebene Szene in Atem. Das Ende wartet ebenfalls mit einem mitreißenden Showdown auf. Die mafiaähnlichen Strukturen auf Korsika spielen eine große Rolle. Die Beweggründe der Täter erschienen mir nicht hundertprozentig überzeugend, allerdings kann man ja nie wissen, was in den kranken Hirnen von Mafiabossen vorgeht. Ein leichter Frankreich-Krimi mit lieblichen Landschaften, gutem Essen, Wein und Liebschaften ist "Das korsische Begräbnis" definitiv nicht. Eric Marchand kann ich mir noch nicht recht als Hauptfigur für eine ganze Reihe vorstellen. Mal sehen, wie er sich im nächsten Band entwickelt.

Fazit: Ein korsischer Mafia-Krimi abseits der üblichen Frankreich-Krimis, mit Spannung, aber nicht immer glaubwürdig, vier Sterne.