Wunderbar trotz Krieg
Die Männer sind weg, im Krieg an wichtigen geheimen Arbeitsplätzen oder einfach zu alt. Also soll der Chor aufgelöst werden. Auf einmal der Gedanke wir Frauen können doch allein singen. Erstmal der Schock ...
Die Männer sind weg, im Krieg an wichtigen geheimen Arbeitsplätzen oder einfach zu alt. Also soll der Chor aufgelöst werden. Auf einmal der Gedanke wir Frauen können doch allein singen. Erstmal der Schock wir allein und dann das wäre schön. Es gehört Mut dazu 1940 etwas Neues anzufangen, etwas nie Dagewesenes, aber der Krieg macht es möglich. Alles was für Ablenkung sorgt wird unterstützt.
Das Buch lebt, durch seine unterschiedlichen Charaktere die selbst zu Wort kommen. Die eine schreibt Briefe an eine Freundin über ihre Sicht des Geschehens und ihren Anteil daran, die Andere schreibt sie an ihre Schwester. Die Jüngste schreibt in ihr Tagebuch, etwas schwärmerisch, etwas ichbezogen aber trotzdem den Menschen zugewandt. Eine am Anfang ängstliche Frau ( wer will es ihr verdenken, ihr Sohn zieht in den Krieg ) schreibt ein Journal und dadurch bekommt man ihre Entwicklung zu einer starken Persönlichkeit mit. Es sind die kleinen Zänkereien, die kleinen und großen Sorgen, die das Gefüge der Dorfgemeinschaft ausmachen. Es gibt Außenseiter die trotzdem mitten im Geschehen stehen,
Personen die vom Rand aus zu sehen und trotzdem Einfluss auf die Entwicklung nehmen.
Am Beispiel diesen kleinem Dorf wird auch das Weltgeschehen und die Einstellung der Zeitgeschichte unter die Lupe genommen. Man kann sich die Frauen sehr gut vorstellen, man findet Beispiele für diese oder jene im eigenen Bekanntenkreis. Die Herrische die sich trotzdem einer stärkeren Meinung unterordnet, das schwärmerische Küken oder auch die Mondäne die sich hinter dieser Rolle versteckt. Es gibt auch Menschen die um jeden Preis ihren Vorteil zu gewinnen suchen aber ob das Leben da mitspielt?
Ein lesenswertes Buch, es hat mich berührt, ich habe gelacht und geweint. Mein größtes Lob.