Zäh wie Sirup
Das Jesus-ExperimentDer Hirnforscher Tom Jennings hat ein bahnbrechendes Verfahren erfunden, mit dem vererbte Erinnerungen sichtbar gemacht werden können. Sein beruflicher Erfolg ist ihm sicher – bis ein ehemaliger Kollege ...
Der Hirnforscher Tom Jennings hat ein bahnbrechendes Verfahren erfunden, mit dem vererbte Erinnerungen sichtbar gemacht werden können. Sein beruflicher Erfolg ist ihm sicher – bis ein ehemaliger Kollege ihm diesen streitig machen möchte. Als er das echte Antlitz Jesu sichtbar machen möchte, wird Jennings auch noch von anderer, noch viel mächtigerer Seite verfolgt, und nicht nur er, sondern viele andere aus seinem Umfeld geraten in Lebensgefahr.
Ein spannendes Thema hat sich Autor Bernd Roßbach hier ausgewählt, die Geschichten um Jesus von Nazareth fesseln die Menschheit seit 2000 Jahren. Ein Wissenschaftsthriller darum herum basteln, mit der Idee, das Antlitz Jesu für die Menschheit sichtbar zu machen, auf diese Idee war ich äußerst gespannt. Und mit mir sicher noch viele, viele andere Leser. Der Einstieg gelang mir auch sehr gut, ich konnte mit Jennings auf seiner Erfolgswelle schwimmen, auch wenn ich mich mit den Erklärungen dazu schon schwer tat – doch dann geriet mein Lesefluss ins Stocken, die Geschichte kam mir so zäh wie Sirup vor. Die Ausdrucksweise des Autors empfand ich zunehmend als äußerst gestelzt, viele Sätze musste ich mehrmals lesen (und wusste auch dann noch nicht, was ich gelesen hatte), ich verlor zunehmend den roten Faden. Zudem wurde die Erzählung immer unglaubwürdiger, und auch der überraschende Show-Down zum Schluss konnte da nichts mehr rausreißen. Zu viele Tote pflastern den Weg zu des Rätsels Lösung, während die meisten Figuren einfach nur farblos blieben, bis hin zu Jennings selbst.
Trotzdem habe ich das Buch beendet, immer auf der Suche nach dem Thrill, den die Geschichte verspricht. Meistens vergebens, bis auf ein paar kurze Momente. So spannend ich die Grundidee zu dem Buch finde, für eine Leseempfehlung reicht es meiner Meinung nach nicht.