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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2018

Absolut spannend und gelungen

Nummer 25
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Thrillerautor Andreas Zordan ist ein sehr merkwürdiger Zeitgenosse, denn er lebt allein in einem Haus im Wald. Mit den Bewohnern des Dorfes mag er nichts zu tun haben und auch sonst ist er kein Freund ...

Thrillerautor Andreas Zordan ist ein sehr merkwürdiger Zeitgenosse, denn er lebt allein in einem Haus im Wald. Mit den Bewohnern des Dorfes mag er nichts zu tun haben und auch sonst ist er kein Freund anderer Menschen. Von sich selber behauptet er, dass er ein Psychopath sei und nur das Schreiben über Taten ihn davon abbringt, diese selbst auszuführen. Doch eines Tages hängt die Leiche einer jungen Frau in seinem Garten an einem Baum, mit Eisenhaken durch die Augen aufgehangen. Ein Szenario, das Zordan nicht fremd ist, denn genau das hat er in einem Buch beschrieben. Anstelle das er den Fall der Polizei meldet, vergräbt er die Leiche in einem Wald und lässt sich auf ein perfides Spiel mit dem Täter ein, der Zordan erkennen lässt, dass er noch weit entfernt ist von einer gewissen Kaltblütigkeit.
Meine Meinung:
Ich mag die Thriller aus der Feder von Andreas Winkelmann, oder hier in diesem Fall von Frank Kodiak und dementsprechend neugierig wurde ich auf dieses Buch.
Durch den sehr flüssigen und gut verständlichen Schreibstil fängt der Autor, soll ich ihn Winkelmann oder Kodiak nennen?, den Leser recht schnell ein. Das Buch lässt sich somit sehr leicht und auch schnell lesen, denn schon bald befindet man sich mitten im Spiel, dass der wahre Psychopath der Geschichte mit dem Autor der Geschichte treibt. Ein bisschen schmunzeln muss ich hier durchaus, wenn ich über den Autor Andreas im Buch lese, Andreas Winkelmann - Andreas Zordan - das brachte mich immer wieder dazu, darüber nachzudenken, wie der Herr Winkelmann denn wirklich tickt. Nein, ist natürlich nur ein Scherz und ich glaube, der Herr Winkelmann spielt hier ein kleines bisschen mit seinem Leser. Nichts desto trotz fand ich genau das immer wieder erheiternd, auch wenn es eigentlich ein sehr grausiges Werk ist, dass ich in den Händen hielt. Na ja, was bin ich auch für ein Mensch, dass ich mich an solch grausigen Schilderungen wie in einem Thriller, ergötzen kann. ;)
Die Spannung ist recht schnell gegeben und beim Einstieg zeigt Winkelmann einmal mehr, wie gut er es schafft, dem Leser seine Bilder der Geschichte anschaulich darzustellen. Die Geschichte bringt Tempo und Wendungen und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Mir gefällt ausserdem sehr, dass der Autor es immer wieder schafft, mich auf eine falsche Fährte zu locken. Genau dies macht den Reiz eines guten Thrillers für mich aus, immer wieder miträtseln können und doch am Ende falsch zu liegen.
Der Erzähler ist hier ein personeller Erzähler in der dritten Person, der uns eine gute Einsicht auf die Ereignisse gibt und wir vieles live miterleben können. Letzten Endes sind es auch immer wieder die kleine Details, die das Geschehen beim Lesen lebendig machen und somit fesseln.
Die Perspektiven wechseln sich hier ab, mal verfolgt man den Autor Zordan, mal der Reporterin, mal dem Ermittler Lewandowski und auch mal dem Täter. Somit bekommt man immer wieder Wendungen der Geschichte präsentiert und es bleibt spannend und abwechslungsreich.
Die Charaktere in der Geschichte sind wirklich gelungen und gerade Protagonist Zordan, den ich nur ungern kennenlernen würde, war trotz allem ein aussergewöhnlicher und interessanter Charakter, wenn auch ein sehr gewöhnungsbedürftiger. Die ehrgeizige Journalistin Greta Weiß und der Ermittler Lewandowski waren mir dafür umso sympathischer und ich begab mich gerne mit ihnen auf Spurensuche.
Mein Fazit:
Ein wirklich rundum gelungener Thriller, der mir spannende und abwechslungsreiche Lesestunden brachte. Immer wieder wurde ich auf eine falsche Fährte gelockt und das konnte die Spannung hoch halten. Die Anspielungen in der Geschichte, sei es der gleiche Vorname der Autoren oder das indirekte Ansprechen der Leser brachte mich zum Schmunzeln. Wer gerne Thriller liest, ist mit Nummer 25 auf jeden Fall auf der richtigen Seite. Klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.01.2018

Einfach nur wunderschön

The One
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Lizzie und Josh wollen heiraten, nur noch wenigen Wochen sind es bis zum Termin und es gilt noch ganz viel zu erledigen. Einladungen müssen geschrieben und verschickt werden, das Kleid muss sitzen und ...

Lizzie und Josh wollen heiraten, nur noch wenigen Wochen sind es bis zum Termin und es gilt noch ganz viel zu erledigen. Einladungen müssen geschrieben und verschickt werden, das Kleid muss sitzen und noch vieles mehr, doch mitten in den Hochzeitsvorbereitungen trifft es Lizzie völlig unvorbereitet. Alex, ihre große Liebe, der sie vor zehn Jahren verlassen hat und das Ganze dann noch so übel, dass Lizzie lange trauerte, ist wieder da. Er versucht, mit Lizzie in Kontakt zu treten, doch diese ist zunächst alles andere als bereit, ihm zuzuhören, denn noch immer hat sie ihm nicht verziehen, was er ihr damals angetan hat. Doch Alex bleibt hartnäckig, denn er möchte Lizzie etwas mitteilen, das nicht warten kann.
Meine Meinung:
Als ich mit diesem Buch begann, dachte ich noch mehr oder weniger an eine heitere Liebesgeschichte, doch die Geschichte, die ich dann lesen durfte, war einfach nur wunderschön. Maria Realf hat einen sehr lockeren und flüssigen Schreibstil und mit ihrer ganz geschickten Art, mit Worten umzugehen, zieht sie den Leser ganz tief in ihre Geschichte. Ich war von der ersten Seite an bei Lizzie und ich konnte mich ohne Probleme in sie und ihr Erlebtes hineinversetzen, dabei gibt es hier auch noch ein riesengroßes Paket voller Emotionen und auch viel Tiefgang.
Die Autorin erzählt Lizzies Geschichte in zwei Zeitebenen, auf der einen Seite gibt es die aktuellen Ereignisse, beginnend 13 Wochen vor der Hochzeit, auf der anderen Seite gibt es Rückblicke in die gemeinsame Vergangenheit von Lizzie und Alex. Der Leser bekommt somit einen sehr tiefen Einblick in Vergangenes, aber auch in das aktuelle Geschehen. Man lernt Alex gemeinsam mit Lizzie kennen und ja, man kann absolut nachvollziehen, warum sie sich so in ihn verliebt. Die Dialoge zwischen den Beiden, aber auch mit anderen zwischendurch, sprühen vor Leben und man sieht jeden einzelnen Charakter direkt vor sich. Aber auch sonst konnte mich diese Geschichte mitreißen, denn ich konnte hier nicht nur spüren, mit welcher Liebe die Autorin ihre Figuren lebendig werden ließ, sondern fühlte auch die Lebendigkeit der Charaktere und diese Geschichte könnte ich mir auch genau so im wahren Leben vorstellen.
Die Handlung ist hier absolut nachvollziehbar und auch die Entwicklung sowohl in der Vergangenheit als auch die in der Gegenwart ist gut und glaubhaft dargestellt. Gerade mit der Protagonisten Lizzie fühlte ich mich sehr verbunden und fand ihre Handlungen immer absolut authentisch und erwischte mich auch immer wieder dabei, wie ich mich fragte, wie würde ich handeln und letzten Endes hätte ich wohl meist genau wie Lizzie reagiert.
Die Geschichte wird durch einen personellen Erzähler in der dritten Person erzählt, der uns aber nicht nur bei den Ereignissen zusehen, sondern auch mitempfinden lässt. So gab es hier eine regelrechte Gefühlsachterbahn, mal lachen, mal wütend sein, mal hoffen, mal verzweifeln, mal weinen, die gesamte Bandbreite war dabei und ging mir richtig ans Herz.
Die Geschichte lebt regelrecht von seinen Charakteren und allen voran Lizzie, die Protagonistin, ist eine so wundervolle Person, die ich sehr gerne zur Freundin hätte. Sie ist das nette Mädchen von nebenan, mit dem Mann gerne etwas unternehmen kann. Sie hat Träume, aber auch Ängste, vor allem aber auch Unsicherheiten, ob sie wirklich ihre Träume verwirklichen kann. Auch ihre beste Freundin Megan fand ich toll und diese beiden Frauen zusammen sind ein wunderbares Gespann. Die Männer an Lizzies Seite, Josh und Alex, sind hier ebenfalls sehr authentisch dargestellt. Allerdings möchte ich gar nicht zu viel über die beiden Männer verraten, da es zu viel Preis geben könnte.
Mein Fazit:
Eine Geschichte über die Liebe, die Liebe zum Leben, aber auch im Allgemeinen, die mir sehr zu Herzen ging. Dabei hat die Autorin einen so wundervollen Schreibstil, dass ich alles vor mir sehen und nachempfinden konnte. Letzten Endes geht es auch ein wenig wieder darum, was man im Leben erreichen möchte und wie man es schafft, dieses umzusetzen, den Glauben an sich und an seine Träume. Eine Geschichte, die ich gerne weiterempfehlen möchte, denn dieses Buch ist ein Herzensbuch.

Veröffentlicht am 18.01.2018

Wie immer genial

Die Bucht, die im Mondlicht versank
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Schon seit vielen Jahren verbringt Sarah ihren Sommerurlaub auf der kleinen Sandbank, früher nur mit ihrer besten Freundin Isla, heute gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Sohn. Jacob, ihr Sohn, hat heute ...

Schon seit vielen Jahren verbringt Sarah ihren Sommerurlaub auf der kleinen Sandbank, früher nur mit ihrer besten Freundin Isla, heute gemeinsam mit ihrem Mann und ihrem Sohn. Jacob, ihr Sohn, hat heute Geburtstag, doch dieser ist von einem Ereignis von vor sieben Jahren überschattet, als sein bester Freund Marley, Islas Sohn, bei einem Schwimmunfall ums Leben kam. Trotzdem verabschiedet sich Jacob heute von Sarah, um an einer Feier, die von einem Freund ausgerichtet wird, teilzunehmen. Am nächsten Morgen ist er immer noch nicht wieder zurück und Sarah beginnt zu suchen. Doch es fehlt jede Spur von Jacob und es scheint, als hätte er sich in Luft aufgelöst. Warum ist Jacob verschwunden? Ist ihm etwas passiert? Hat es etwas mit den Ereignissen von damals zu tun?
Meine Meinung:
Seit Die Landkarte der Liebe bin ich ein großer Fan der Autorin Lucy Clarke und bisher hat sie mich noch mit keinem ihrer Romane enttäuscht. Jedes einzelne Buch hatte etwas ganz besonderes und so ist es auch wieder mit Die Bucht, die im Mondlicht versank. Gleich von Beginn an schafft es die Autorin mich an ihr Buch zu fesseln und ihr Schreibstil ist auch dieses Mal wieder etwas ganz besonderes, sehr bildlich, sehr intensiv und dabei sehr klar und flüssig, so dass man direkt von der Geschichte gefangen genommen wird.
Dieses Mal beginnt die Geschichte noch recht ruhig, doch schon vom ersten Moment an spürt der Leser, dass es hier wieder Geheimnisse gibt, die ihren Ursprung bereits in vergangenen Tagen nehmen. Dabei baut die Autorin die Spannung langsam doch sehr konstant auf. Irgendwann möchte man nur noch wissen, was passiert ist und kann das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen.
Auch hier erzählt Lucy Clarke ihre Geschichte in zwei Zeitebenen, dabei wechselt sie die Perspektiven zwischen den Protagonistinnen Sarah und Isla, die seit zwanzig Jahren beste Freundinnen sind und einige Höhen und Tiefen miteinander erlebt haben. Auf der einen Seite erzählt Sarah aus ihrer Perspektive in der Gegenwart, beschreibt, was sie bewegt und was um sie herum geschieht. Isla hingegen erzählt von Beginn an auf zwei Zeitebenen, auf der einen Seite beginnt sie immer mit kurzen Momente in der Gegenwart, um kurz darauf Vergangenes zu beschreiben. Das lässt sich dank des kursiven Drucks, der den Text der Gegenwart kennzeichnet, übrigens sehr leicht auseinanderhalten.
Wieder einmal mehr zeigt die Autorin auf, dass Ereignisse, auch wenn sie weit zurück liegen, nie ganz vergessen werden. Zumal es hier dieses Mal, oder eher wie auch sonst, eher ein sehr dramatisches Ereignis ist. Es geht um den Tod von Islas Sohn Marley, auch wenn es noch so offensichtlich war, dass er damals ertrank, so scheint es hier doch Dinge zu geben, die nie geklärt wurden, die immer verschwingen blieben. Das alles kommt so richtig hoch, als plötzlich Jacob verschwindet. Sarah beginnt zu forschen und je mehr sie ins Grübeln und Suchen gerät, desto mehr beginnt sie an sich und ihren Handlungen, aber auch an ihren Freunden zu zweifeln.
Kapitelweise wechseln sich hier Sarah und Isla mit dem Erzählen ab, jeweils in der Ich-Form beschreiben sie das Geschehen, aber auch ihre Gefühle und Gedanken. So lernt man diese Beide sehr intensiv kennen und je mehr man über sie erfährt, desto mehr spürt man, dass es Geheimnisse zwischen den Freundinnen gibt. Viele kleine Momente lassen den Leser innehalten und nachdenken und immer wieder glaubt man, zu wissen, was geschah, nur um wieder in eine ganz andere Richtung gelenkt zu werden.
Die Protagonistinnen Sarah und Isla waren mir von Beginn an eigentlich ganz sympathisch, doch wie so oft zeigt Sarah Clarke, wieviel sich doch hinter einer Fassade verbirgt und es manchmal nur der schöne Schein ist. Ich möchte über die Figuren gar nicht zu viel verraten, ausser dass sie wieder einmal perfekt durchdacht waren und absolut glaubwürdig erscheinen.
Mein Fazit:
Spannend, abwechslungsreich, voller Geheimnisse und mit einem schrecklichen Ereignis aus vergangenen Tagen kommt dieser Roman daher. Ich habe das Buch nur so verschlungen und konnte immer wieder verblüfft werden, wenn die Autorin wieder etwas Neues ans Licht brachte. Mit viel Atmosphäre und bildhaften Beschreibungen wird der Leser auf die Sandbank versetzt und erlebt das Geschehen gleich mit. Ein Buch, bei dem ich während des Lesens mehrfach angesprochen werden musste, um wieder daraus aufzutauchen. Glasklare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 17.01.2018

Großartig

Pheromon 1: Pheromon
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Nachdem der siebzehnjährige Jake ein wichtiges, um nicht genau zu sagen das wichtigste Spiel beim Football vermasselt hat, würde er sich am liebsten vergraben. Selbst sein bester Freund kann ihn nicht ...

Nachdem der siebzehnjährige Jake ein wichtiges, um nicht genau zu sagen das wichtigste Spiel beim Football vermasselt hat, würde er sich am liebsten vergraben. Selbst sein bester Freund kann ihn nicht dazu bewegen, sein Zimmer zu verlassen. Doch dann beginnt eine merkwürdige Sache nach der anderen: er riecht, trotz seines Heuschnupfens, viel besser, sogar so gut, dass er glaubt, Gefühle riechen zu können. Seine Brille benötigt er nicht mehr und in seinen Augen ist auf einmal ein goldener Schimmer. Als ihn dann noch die Schulschönheit Serena zu ihrer Party einlädt, kann Jake es kaum glauben. Doch irgendwas ist merkwürdig an Serena und nicht nur Jake fällt dieses auf. Was ist hier los? Plötzlich ist Jake mitten in einem Abenteuer, dessen Ausmaße Dimensionen annimmt, die niemand vorhergesehen hätte.
Meine Meinung:
Ein Buch, dessen Aufmachung absolut gelungen ist und, auch dank des auffälligen Buchschnitts, die Blicke sofort auf sich zieht und neugierig macht. Doch auch der Inhalt weiß hier absolut zu überzeugen. Der Einstieg beginnt mit dem Footballspiel, was mich zunächst noch ein wenig erstaunte, doch dann beginnt die Geschicht ganz schnell Tempo aufzunehmen. Interessant ist hier, dass gleich zwei Autoren an diesem Jugendbuch geschrieben haben, wobei ich hier ganz schnell festgestellt habe, dass die Autoren sich vom Stil her sehr gut ergänzen und ein gelungenes Gesamtbild entstand. Der Stil ist jung, modern, fesselnd und nimmt sehr schnell gefangen. Genau so, wie auch die komplette Geschichte, die voller Rätsel und Fragen steckt. Da es hier rasch losgeht mit den Veränderungen Jakes, wird es auch ganz schnell spannend und man beginnt die Suche nach den Antworten gemeinsam mit dem Jungen. Schnell entwickelt sich das Buch zu einem Pageturner, bei dem man nur nach und nach herausfindet, was hier eigentlich wirklich los ist.
Doch als Leser begleiten wir nicht nur Jake in der Gegenwart, sondern machen, kapitelweise, noch Ausflüge in das Jahr 2118. Dort lernen wir einen weiteren Charakter kennen, Travis. Während man auf dem ersten Blick hier wenig Gemeinsamkeiten entdeckt, bekommt man auch hier immer mehr Eindrücke, bzw. Puzzleteile geliefert bis sich das Bild sehr stimmig zusammenfügt. Eines haben beide Zeitstränge gemeinsam: sie sind spannend, wohl durchdacht und zu keiner Zeit langweilig.
Beide Zeitstränge werden durch einen personellen Erzähler in der dritten Person beschrieben. Genau wie die Protagonisten hat der Leser nur wenig Ahnung, was hier vor sich geht. Genau das macht diese Geschichte auch besonders, da man miträtseln kann. Interessant waren die Beschreibungen der Entwicklungen in der Zukunft, die ruhig noch ein wenig intensiver hätten beschrieben werden können. Trotzdem konnte ich mir alles soweit gut vorstellen und fand es auch ganz gut umgesetzt.
Da es zwei Zeitstränge gibt, gibt es auch zwei Protagonisten, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Jake ist jung, Schüler einer Highschool und beginnt sich nicht nur körperlich zu verändern. Ich mochte ihn vom ersten Augenblick an und auch seine Entwicklung fand ich sehr glaubwürdig. Während er zu Beginn noch mehr der Mitläufer ist, der immer ein wenig im Schatten seines besten Freundes steht, wird er langsam, aber stetig selbstbewusster.
Travis hingegen ist ein achtundsechzigjähriger Mann, der so einiges schon erlebt hat und dessen Vergangenheit ihn regelrecht verfolgt. Er ist Arzt und arbeitet bei einer Wohltätigkeitsorganisation. Doch auch er bemerkt Veränderungen um sich herum. Ihn habe ich zwar eher mit einer gewissen Distanz betrachtet, trotzdem fand ich ihn und auch seine Handlungen glaubwürdig.
In beiden Zeitsträngen gibt es einige Nebencharaktere, die gut in die Geschichte integriert wurden und mit ihren Handlungen Abwechslung und Spannung brachten.
Mein Fazit:
Ein Buch voller Spannung und Rätsel, das mir gute Unterhaltung bot. Da es sich hier um den ersten Teil einer Trilogie handelt (ich hoffe, das stimmt so), bleiben auch zum Schluss einige Fragen offen und ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht. Der Schreibstil der Autoren passt sehr gut zueinander und ist flüssig und mitreißend. Protagonisten und Nebencharaktere waren sympathisch und glaubwürdig, bzw. rätselhaft. Das Buch ist nicht nur für Sci-Fi- oder Fantasyfans geeignet, da es einfach eine komplett andere und besondere Mischung in sich hat. Von mir gibt es eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 14.01.2018

Ein absolutes Highlight

Die Chroniken von Azuhr - Der Verfluchte
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Meine Meinung:
Das Buch ist allein schon optisch ein absolutes Highlight, mit dem hervorgehobenen Adler und Buchstaben und auch durch diesen blauen Buchschnitt. Doch der Inhalt kann dieses Äußere noch ...

Meine Meinung:
Das Buch ist allein schon optisch ein absolutes Highlight, mit dem hervorgehobenen Adler und Buchstaben und auch durch diesen blauen Buchschnitt. Doch der Inhalt kann dieses Äußere noch einmal mehr toppen. Gleich vom ersten Augenblick an war ich in der Welt Azuhrs gefangen, denn diese Geschichte nimmt einen völlig ein und lässt, dank des bildgewaltigen Schreibstils, den Leser alles um sich herum vergessen. Dabei beschreibt Hennen noch nicht einmal ausschweifend oder detailverliebt, sondern gibt nur soviel Preis, dass man ein klares Bild vor Augen hat. Sowohl die Insel Cilia als auch die darauf zu findenden Städte und Orte und die Charaktere liefen vor meinem inneren Auge wie ein Film ab und das Buch aus den Augen zu legen fiel schwer. Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd und doch auch mit einem gewissen Anspruch, denn die Sprache ist hier der Umgebung und den Personen durchaus angepasst. Auch die Menge an Charakteren und Begebenheiten, vor allem im ersten Abschnitt, verlangen Aufmerksamkeit beim Lesen und doch verflogen die Seiten nur so. Geschickt werden immer wieder Momente erwähnt, die später wieder aufgegriffen und dann erst richtig wichtig werden. Es werden Kreise geöffnet, die scheinbar ins Nichts verlaufen und plötzlich irgendwann ein klares Bild ergeben und um hinter all dies zu blicken, kann man kaum schnell genug lesen.
Schon der Beginn ist spannend und so geht es auch durchweg weiter. Immer wieder steigert der Autor die Spannung und immer wieder hat er Wendungen und Überraschungen parat, die man nicht vorausahnen konnte. Nichts ist so, wie es zu sein scheint und immer wieder gibt es Gefahren und Intrigen. Glaubt man, man fiebert für die eine Seite mit, kommt es wieder anders und es ist nicht alles einfach schwarz oder weiß, gut oder böse. Stattdessen ist es vielschichtig und vor allem eins, absolut durchdacht.
Die Welt, die Hennen erschaffen hat, konnte mich völlig für sich einnehmen. Sie ist abwechslungsreich und interessant. Dabei tauchen auch erst nach und nach Geschöpfe der Mär, Fantasygestalten, hier auf. Hat man zu Beginn noch das Gefühl, sich hier in einer mittelalterlichen Welt zu befinden, wird es doch auch immer fantasievoller. Die Insel wird lebendig und deutlich und auch die Personen und Fantasygestalten ergeben ein klares Bild.
Ein Erzähler in der dritten Person berichtet von den Begebenheiten. Dieser lässt den Leser zuschauen und vermittelt immer wieder andere Gefühle. Eine Person hier wirklich einzuschätzen und zu beurteilen, fiel mir gar nicht so leicht, auch wenn ich immer wieder Einblicke auf das Geschehen erhielt, blieben mir doch die Gefühle und Gedanken verborgen.
Wie gerade schon erwähnt, konnten mich auch die Charaktere hier absolut begeistern, denn sie bestechen durch ihre Vielschichtigkeit und Komplexibilität. Hier ist niemand gut oder böse, sondern handeln nachdem, was ihnen wichtig erscheint. Milan hat mir hier ausgesprochen gut gefallen, vor allem seine Entwicklung von einem doch sehr naiven Jüngling zu einer Art Held. Sein Vater Nundus gab mir immer wieder Rätsel auf, hielt ich ihn für einen kaltherzigen und erbarmungslosen Widerling, tat er etwas, bei dem ich innehalten und überlegen musste. Letzten Endes bleibt er für mich absolut undurchschaubar und somit war auch sein Verhalten immer wieder eine Überraschung. Der Konfolkt zwischen den Milan und Nandus führt hier immer wieder durch die Geschichte und machen diese dadurch noch einmal mehr unvorhersehbar.
Neben diesen Beiden bereits erwähnten Charaktere gibt es noch sehr viele mehr, die immer wieder für Abwechslung und Spannung sorgten und dieses Buch ein Leseabenteuer werden ließen.
Mein Fazit:
Ein unglaublich fesselnder und spannender erster Teil einer neuen Reihe, der mich in jedem Punkt begeistern konnte. Es gibt Rätsel, Mär, Fantasywesen, Kämpfe, Intrigen und noch vieles mehr. Bei so manchem werden Andeutungen gemacht, bei denen ich hoffe, darüber in weiteren Bänden noch mehr zu erfahren. Es gibt komplexe Figuren, die für Überraschungen sorgten, die man als Held für sich selbst auserkoren kann und mit denen man mitfiebert. Ich freue mich schon jetzt auf weitere Bände zur Chroniken von Azuhr Reihe und empfehle dieses Buch allen Fantasyfans.